Akku aufrüsten beim Ioniq vFL

Konnte auf die Schnelle keine vergleichbare Frage finden, deshalb hier:

Gibt es eigentlich schon Firmen, die sich auf das Aufrüsten der Akkus von gebrauchten E-Autos spezialisiert haben?

Meiner Kenntnis nach [Quelle] steigt (vereinfacht gesprochen) bis auf weiteres die Energiedichte von neu erhältlichen Akkus durchschnittlich um 10% pro Jahr aufgrund von Neuerungen aus Forschung und Entwicklung. In 5 Jahren wären das also ca. 60% mehr Energie im gleichen Volumen. Ein pfleglich behandelter Ioniq fährt dann sicher noch seine Runden.

Da neben der höheren Energiedichte auch weiterhin ein deutlicher Preisverfall zu erwarten ist (in den nächsten 5 Jahren ca. 50%) sollte es doch theoretisch möglich sein, dem 28er Ioniq einen +/-40er Akku zu verpassen, ohne dass man extrem tief in die Tasche greifen muss und ohne, dass man Platzprobleme bekommt.

Hat jemand schon einmal von so einem Angebot gehört? Firmen, die Verbrenner auf Elektro umrüsten, gibt es ja bereits.

[Helfried]

Die höhere Energiedichte wird aber durch eine schlechtere Qualität bei den sonstigen Eigenschaften erkauft. Das heißt kürzere Lebensdauer, weniger Leistung und viel aufwändigere Kühlung bei hohen Servicekosten (wenn man etwa den alten mit dem neuen Ioniq vergleicht). Den alten Ioniq kann man aber nicht mit einer Kühlung nachrüsten.

Ich spreche ja auch nicht davon, den Akku des Facelift in den vFL einzubauen, sondern komplett andere (passende) Akkus beliebiger Hersteller.

[sloth]

Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege: Neuere Akkus mit höherer Energiedichte haben i.d.R. einen geringeren Kobalt-Gehalt, was eine schlechtere Hitzestandfestigkeit zur Folge hat. Deshalb brauchts mehr Kühlung. Einen kobaltverringerten Akku in ein Auto ohne Wasserkühlung einzubauen bedeutet langsamere Ladezeiten und/oder höhere Degradation. Zudem stellt sich die Frage der Software-/BMS-Einbindung.

Wird aber tatsächlich interessant, ob sich in den nächsten Jahren ein Zubehör-/Ersatzmarkt ergibt. Vermutlich wird das Ganze dann aber so teuer, dass man sich genauso gut ein anderes Auto kaufen kann. Auf dem E-Bike-Markt gibt es diverse Anbieter, die Zellen tauschen, wobei das aber deutlich einfacher ist als bei einem Auto-Akku.

[ello]

das Problem ist auch, dass die ja mechanisch passen müssen.
Solange die in den gleichen Spannungsfenstern operieren wie die bisherigen sollte das BMS passen. Wie es mit der gesteigerten Kapazität umgeht weiß natürlich niemand. Und die Ladekurve müssen sie aushalten, weil man ja das Auto dahingehend nicht manipulieren kann (bisher).

[St3ps]

@sloth Ich gehe aber davon aus, des beim E-Bike wie beim Handy jetzt nicht so wirklich ein BMS installiert ist.

[gekfsns]

Im Handy ist sehr wohl ein BMS - der einzige Unterschied, im Handy braucht es wegen der einzelnen Zelle kein Balancing und Temperierung fehlt auch. Aber sonst ist alles sehr ähnlich, auch z.B. die Abhängigkeit des Ladestroms von der Temperatur.

[sloth]

Die neueren E-Bike-Akkus haben mittlerweile alle ein BMS (außer der Bastler verzichtet explizit darauf, was das Laden dann aber nicht problemlos macht). Das BMS kann aber relativ einfach mit den Zellen getauscht werden, falls erforderlich. Die Bastler fahren aber zum Großteil unverdongelte Akkus/Motoren/Software (die meisten auch legal bis 25 km/h). Das gibts beim Auto ja nicht.

[GrillSgt]

Nahezu alle Li-Io Batterien haben ein BMS. Notebooks, E-Bikes, Werkzeuge etc.. die, die meist keins haben sind oft billige (und daher mitunter oft gefährliche) Akkus. Und das BMS ist auch ein Grund warum es nicht so viele Anbieter gibt die Li-Io Zellen tauschen.

BMS ist aber nicht gleich BMS. Gibt aktive und passive BMS. Und in einem Fahrrad, eScooter oder Akkuschrauber wird mit Sicherheit ein passives BMS verbaut sein, welches mittels einer Z-Diode einfach die Ladeschlussspannung kappt, um ein Überladen der Zelle zu verhindern. Was das für Teilladungen oder Ladevorgänge auf nicht 100% bedeutet kann sich selber denken ...