Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Craic
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Ich bedauere sehr, dass die interessante Diskussion über serielle "Range Extender" in den Kanal für "Plug-In-Hybride" geraten ist. Nach meiner Überzeugung sollten "Range Extender" eben nicht mit Forderungen nach "Langstreckenfähigkeit" überfrachtet werden. Nach meiner Überzeugung sollten "Range Extender" nur Notaggregate sein, um Batterieautos im Notfall der leeren Hauptbatterie aus eigener Kraft zur nächsten oder übernächsten Ladesäule bewegen zu können. Mit 60 km/h max, gerade so viel, wie die vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit auf Autobahnen ist. Mehr nicht. Und nix mit grossen Leistungsreserven für Berge, Hängerbetrieb, oder Überholen. Und auch keine Luxusanforderungen an Energieeffizienz bitte, es geht nur um geringe Leistung und kurze Entfernungen.

Im Grunde scheint mir bereits die Bezeichnung "Range Extender" in die Irre zu führen. Mir wäre eine Bezeichnung "Emergency Propulsion System" oder "Emergency Engine" lieber, dann bliebe auch die Diskussion darüber auf dem Boden der Ansprüche.
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Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Der Begriff "Range extender" sagt aber genau das aus: "Reichweitenerweiterer".

Was Du beschreibst, ist eine Krücke für den Notfall - wer braucht sowas? Ist mir mit dem iOn noch nie passiert, dass ich mich mit Reichweite / Lademöglichkeit dermaßen verpeilt hatte. Für dieses minimale Risiko einen REX mitschleppen?

Dann lasse ich mich doch lieber alle 20 Jahre einmal abschleppen ...
Gruß
Werner
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Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Craic
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Ionier: "Was Du beschreibst, ist eine Krücke für den Notfall - wer braucht sowas? "
- Leute, die sich sonst aus Reichweitenangst kein BEV kaufen wollen. Und ich selbst, der ich mit einem 64 kWh E-Soul in Irland unterwegs bin, wo die Ladesäulenendichte gering ist.

Ionier: "Für dieses minimale Risiko einen REX mitschleppen?"
- Nur wer will. Wie beim BMW i3; konnte man mit oder ohne REX kaufen.

Aber im Übrigen, gerade wenn man die Anforderungen an einen seriellen REX nicht bis zum fast-PHEV übertreibt, ist da gar nicht viel "mitzuschleppen" .

C.
Zuletzt geändert von Craic am Sa 15. Jan 2022, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Nun, wenn es ein Zweitwagen ist, kann man sich diesen gut und gerne sparen. Zumeist ist aus diesem Grund das BEV Zweitwagen, weil es Anwendungsfälle gibt, in denen man flexibel wechseln möchte. Meiner Meinung nach macht bei Erstfahrzeugen ein REx für viele Menschen Sinn, bzw. ist er die Bedingung ein EV überhaupt in Betracht zu ziehen.

Hier aber auf ein 60kmh Notlaufaggregat zu setzen ist dann doch etwas zuviel der Askese.
Man soll durch den REx erhöhte Flexibilität haben, andernfalls bleibt ein Groß der Menschen beim ICE. Daher 40KW und bis 130-150kmh Deckung der Fahrwiderstände inkl. 30L Tank. Der 9L Reservekanister des I3 REX limitiert die Flexibilität künstlich. Kein Mensch fährt mit dem REx wenn es sich als EV anbietet. Daher ist der kleine Tank nicht mehr als Schikane. Mit größerem Tank würde genauso oft mit dem REx gefahren werden. Eher würde wohl auch ein alternativer ICE stattdessen stehen bleiben/ ersetzt werden.
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 210000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Craic hat geschrieben:Ionier: "Was Du beschreibst, ist eine Krücke für den Notfall - wer braucht sowas? "
- Leute, die sich sonst aus Reichweitenangst kein BEV kaufen wollen.
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Die wollen dann aber auch nicht mit in Deutschland lebensgefährlichen 60 km/h die Autobahn entlangkriechen.
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Und ich selbst, der ich mit einem 64 kWh E-Soul in Irland unterwegs bin, wo die Ladesäulenendichte gering ist.
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Eine etwas andere und von hier aus betrachtet vielleicht auch etwas "spezielle" Situation.

Aber auch in Irland: warum "kriechen", wenn das nicht nötig wäre?

Weder Größe noch Bauvolumen eines Verbrenners skalieren 1:1 mit der Leistung. Mehrpreis, Mehraufwand, höhere Masse, größeres Bauteilvolumen für ein Aggregat, das die Reichweite bei z. B. 140 km/h Mal eben vervierfacht gegenüber der von Dir gewünschten "Krücke" sind absolut gering.

Gegenüber einem "klassischen" PHEV würde dennoch viel eingespart und es wäre ein Fahrzeug mit attraktiven Eigenschaften.
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Aber im Übrigen, gerade wenn man die Anforderungen an einen seriellen REX nicht bis zum fast-PHEV übertreibt, ist da gar nicht viel "mitzuschleppen" .
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Ich würde dann halt lieber gar nichts mitschleppen als sowas ... die Leute bleiben dann halt eher beim Verbrenner oder wechseln allenfalls zum "klassischen" PHEV.

Wenn wir mit dem ioniq 5 nicht das für uns passende BEV gefunden hätten, wäre es hier wohl auch erstmal wieder ein gebrauchter Verbrenner geworden.
Gruß
Werner
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Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

buddha
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Der i3-Rex ist mittels 9l-Tank in Richtung "Emergency Propulsion System" verstümmelt worden.

@Craic
Es gibt Situationen - wenige -, die einen vollwertigen Extender erfordern. Hierzu zähle ich Urlaubsreisen mit überlasteten CCS-Ladern, Gebiete mit schlechter E-Versorgung (Balkan, usw.). Auch Ausfälle von Ladestationen (gar nicht so selten) sind damit angstfrei bewältigbar.
Je mehr Personen im REEV mitfahren, umso wichtiger wird das "Backup", weil sich der Stress bei Ladeproblemen entsprechend faktorieren würde.

REEV-Nutzer sind vorrangig BEV-Fahrer:innen, so dass im Gegensatz zu PHEV-Nutzer:innen keine Gefahr besteht, übermäßig mit Verbrenner zu fahren. Sie wissen einfach, was der effizientere, ökologischere und ökonomischere Antrieb ist. Sie wissen aber auch um die Schwachstelle Batterie auf Langstrecke und sichern sich einzig für ein worst case-Szenario ab.
Diesen Anspruch kann man m.E. ohne Sorgenfalten gewähren.

Es macht keinen Sinn, einen Extender künstlich zu beschneiden. Er ist dann so oder so vorhanden und ob der Tank 10 oder 30l fasst, ist unwesentlich. Der günstige E-Betrieb führt automatisch zu dessen bevorzugter Nutzung.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

buddha
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iOnier hat geschrieben: Ich würde dann halt lieber gar nichts mitschleppen als sowas ... die Leute bleiben dann halt eher beim Verbrenner oder wechseln allenfalls zum "klassischen" PHEV.
Nur dass ein klass. PHEV erheblich weniger Ökonutzen und noch mehr Ressourcen als ein ICE benötigt.

PHEV sind elektrisch "am Limit", weshalb die Akkus hoch beansprucht werden und entsprechend früher verschleißen. Hohe Massen und unnötiger Parallelantrieb benötigen stärkere/komplexere Konstruktionen.

Ein REEV macht dagegen viel mehr Sinn, weil es ein BEV mit 40kWh-Batterie bleibt. Dass das Extender-Prinzip funktioniert, zeigen i3 und Audi-Dakar. Für Serien-EV sind noch Anpassungen erforderlich, die aber weitere Optimierung ermöglichen.
iOnier hat geschrieben: Wenn wir mit dem ioniq 5 nicht das für uns passende BEV gefunden hätten, wäre es hier wohl auch erstmal wieder ein gebrauchter Verbrenner geworden.
Nun ja - riesige BEV mit großen Akkus sind leider auch keine Lösung. Der Fussabdruck ist einfach erheblich.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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buddha hat geschrieben:
iOnier hat geschrieben: Ich würde dann halt lieber gar nichts mitschleppen als sowas ... die Leute bleiben dann halt eher beim Verbrenner oder wechseln allenfalls zum "klassischen" PHEV.
Nur dass ein klass. PHEV erheblich weniger Ökonutzen und noch mehr Ressourcen als ein ICE benötigt.
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... abhängig vom Fahrprofil und der Nutzung (regelmäßiges Laden) aber immer noch besser ist als ein Verbrenner oder ein Verbrenner plus BEV als Zweitwagen (wo ein Fahrzeug genügen würde).
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Ein REEV macht dagegen viel mehr Sinn, weil es ein BEV mit 40kWh-Batterie bleibt.
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Unbenommen, da bin ich ganz bei Dir und argumentiere ja auch selber genau in die Richtung :)
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[ioniq 5]
Nun ja - riesige BEV mit großen Akkus sind leider auch keine Lösung. Der Fussabdruck ist einfach erheblich.
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Auch hier kommt es wieder auf Nutzung und Umfeld an. Aufgrund einer Teilanforderung (AHK mit einiger Zuglast) wäre die Alternative ein Verbrenner oder ein PHEV gewesen. Der höhere Luftwiderstand spielt bei uns weniger die Rolle (seltene Autobahnfahrten, dann oft mit Anhänger => meist unter 100 km/h unterwegs). Die größere Batterie erfährt eine geringere Zyklenbelastung und hält dadurch länger. Nicht zuletzt ist eine lange Haltedauer geplant. Eigene PV ist vorhanden, Wallbox mit Steuerung zur "Überschussladung" ebenfalls in Planung.

Wir hätten durchaus gern den e-niro genommen, der hat uns bei der Probefahrt super gefallen, aber 300 kg Zuglast waren einfach viel zu wenig, eine Auflastung nicht sicher (eher: sicher nicht) möglich.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
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Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

buddha
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Bei den üblichen PHEV mit 50km elektrisch (häufig nicht sicher und nach 2 Jahren schon deutlich darunter) ist der Nutzerkreis, der diese täglich zu 100% elektrisch fährt, gering.

PHEV mit 100km E (neue C-Klasse) sind schwere Brocken mit großem Fußabdruck.

Ioniq5
Nun ja - ein nicht als SUV daherkommendes, aber dennoch großes Fahrzeug mit sattem Ressourcenverbrauch. Irgendwo stand das EV mal neben einem XC90 Volvo, wo es einem fast die Sprache verschlug.

Aktuell ist ein Gebraucht-ICE sicher keine schlechte Idee, zumal es noch keine REEV gibt. Leider werden letztere von dem OEM mangels Gewinnaussicht auch nicht forciert, weswegen ich trotzdem nicht deren propagierte Alternativen kaufe.

Sozusagen Konsumverweigerung mangels sinnvoller Fahrzeugentwicklungen. Ich empfinde es schwerer als gedacht, NICHT diesem Neuwagenkauf zu erliegen, aber es trainiert die Beherrschung ungemein und erlaubt interessante Marktbeobachtungen.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Wissing wurde der Kopf wohl 2 Mal gewaschen.
https://www.automobil-industrie.vogel.d ... a-1087680/
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 210000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy
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