Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

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Martyn136
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Hat zwar erstmal keine Dringlichkeit, aber ich hab mich gestern bei einer Diskussion gefragt wieviel Ladeleistung in an meinem Carport eigentlich realisieren könnte. 3,7 KW mittels blauer CEE Steckdose wären auf jeden Fall easy machbar und kein Ding. Aber wenn ich genauer überlege könnten vielleicht auch 4,6 KW / 5,75 KW / 7,4 KW einphasig oder zweiphasig möglich wären.

Ausgangssituation ist folgende:

Unterverteilung im Haus -> 25 A Sicherungsautomat -> NYY-J 3x 4mm² Kabel zum Carport -> Unterverteilung vom Carport mit 0,03A/25A RCD und zwei 16A Sicherungsautomaten

Die 25A Absicherung haben wir einfach konservativ gewählt weil es einfach locker reicht, denn wird ja nur für Licht, Staubsauber, Radio und ggf. zeitweise für einen Kühlschrank im Abstellbereich genutzt wenn wir mal was grillen.

Aber ich werde ich nicht wirklich schlau was eigentlich die maximal zulässige Absicherung wäre, denn die hängt ja von der Verlegeart ab. https://www.zaehlerschrank24.de/strombe ... tstabelle/ sagt je nach Verlegeart 25A / 32A / 35A und https://www.bayka.de/servicebereich/tec ... ungskabel/ sagt sogar 50A Bemessungsstrom mit 40A Absicherung bei Erdverlegung. Nur kann ich die Verlegeart schwer definieren, denn das kabel liegt ja erst ein Stückchen in der ungedämmten Kellerwand, dann grösstenteils in der Erde und dann ein kleines Stückchen im Kabelkanal bis zur Unterverteilung im Carport.

Und da wäre dann die Frage ob Elektroautos beim einphasigen Laden auch die Zwischenschritte zwischen 3,7 KW und 7,4 KW wie 4,6KW (20A) oder 5,75 KW (25A) unterstützen und ausnutzen können, falls man die 7,4 KW (32A) nicht zusammenbekommt.

Die zweite Idee wäre einfach, für zweiphasiges Laden, den PE als zweite Phase zu "missbrauchen". Ich weis eigentlich muss die schwarz-grüne Ader PE sein, aber man kann ja den abisolierten Teil anmalen. Und damit man im Carport wieder einen funktionierenden PE hat könnte man dort ja direkt am Carport ein oder zur Sicherheit lieber zwei so Staberder in den Boden eindrehen. Damit wären dann zweiphasige 7,4 KW (16A) möglich.
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Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

uhi
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Die "offizielle" Antwort ist, dass mit dem dreiadrigen Kabel nur einphasiges Laden geht, und dass aufgrund der Schieflast-Beschränkung in Deutschland nur 20A gehen, selbst wenn das Auto mehr könnte.
Wenn man den "offiziellen" Teil ignoriert, würde 32A einphasig gehen (falls das Auto das kann). Der Umbau auf zweiphasig mit zweckentfremdetem PE und Erdspieß würde mir eine Nummer zu weit gehen. Und es ist nicht klar, mit welchen Autos das überhaupt funktionieren würde, weil ein dreiphasiger Lader der nur zwei Phasen bekommt vielleicht gar nicht läd, weil er das als Fehlerfall sieht.
(Off-Topic: Einphasig 20A reicht für viele Anwendungsfälle. Bei mir hat Schuko seit fünf Jahren genügt.)

Und ja: Das Auto unterstützt Zwischenwerte, die Wallbox und das Kabel sagen dem Auto über PWM und Widerstandskodierung, wieviel es ziehen darf. Also z.B. 12A bei einem Schuko-Ladeziegel, 16A oder 20A oder 32A ja nach Kabeltyp.
Zuletzt geändert von uhi am Di 7. Mai 2024, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

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Martyn136 hat geschrieben: Die zweite Idee wäre einfach, für zweiphasiges Laden, den PE als zweite Phase zu "missbrauchen".
NEIN. Absolut ausgeschlossen! Das ist Pfusch übelster Sorte.

Mal davon abgesehen das es dir nix bringt: Der Ladestandard sieht in der Norm gar kein zweiphasiges Laden vor. Eine Phase oder alle drei - dazwischen gibt es nix.

Martyn136 hat geschrieben: Aber ich werde ich nicht wirklich schlau was eigentlich die maximal zulässige Absicherung wäre, denn die hängt ja von der Verlegeart ab.
Die ist auch von der Kabellänge bzw. der resultierenden Schleifenimpedanz abhängig. Anders ausgedrückt: Zu wenig Input.

Martyn136 hat geschrieben: Unterverteilung im Haus -> 25 A Sicherungsautomat -> NYY-J 3x 4mm² Kabel zum Carport -> Unterverteilung vom Carport mit 0,03A/25A RCD und zwei 16A Sicherungsautomaten
Wenn der 25A ein "Standard"-Automat ist hast du bei der Installation bereits jetzt keine Selektivität mehr. Wäre die Sicherung im Haus eine Schmelzsicherung würde es passen, aber im Kurzschlussfall ist nicht sicher welcher Automat (16A oder 25A) da eigentlich auslöst.

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

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Komisch das der egolf nur 2 phasig oder auch 1phasig lädt. Normen scheinen Auslegungssache zu sein. Gibt genug 22 kW Säulen, die auf Schieflasten pfeiffen. Ob dies Klug ist steht auf einem anderen Blatt.

Das vorhaben Fusch ist…ja ganz klar ja!
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 FailICCU=noch 0 AWD LR AHK WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=6500

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

Ioniq1234
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Also das 4mm² Kabel ist erstmal nicht der Flaschenhals. Das verträgt auch 32A, wenn es nicht zu lang ist. Ist nur die Frage was davor ist. Die Sicherungen im Netzanschluss? Sind die mindestens 40A, könntes Du auf 32A erhöhen für Carport. Und dort dann auf 20A. Aber mehr nicht, damit die Selektivität erhalten bleibt.

Das Andere habe ich mal als Spaß überlesen. Denk da nicht weiter drüber nach.

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

Martyn136
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J-A-U hat geschrieben: Mal davon abgesehen das es dir nix bringt: Der Ladestandard sieht in der Norm gar kein zweiphasiges Laden vor. Eine Phase oder alle drei - dazwischen gibt es nix.
Es gibt allerdings einige Elektroautos, wie z.B. den Audi Q4 e-tron 35 oder die ersten Modelljahre des Mazda MX-30 die generell nur ein- oder zweiphasig aber nicht dreiphasig laden können.

Bin mir aber selbst nicht sicher ob das nur diese Modelle können, oder auch die anderen Modelle die eigentlich dreiphasig können, wie der Audi Q4 als e-tron 40 oder e-tron 45 oder die neueren Modelljahre des Mazda MX-30.

Und es könnte natürlich in der Tat sein, das die Wallboxen garnicht zweiphasig laufen.

J-A-U hat geschrieben: Wenn der 25A ein "Standard"-Automat ist hast du bei der Installation bereits jetzt keine Selektivität mehr. Wäre die Sicherung im Haus eine Schmelzsicherung würde es passen, aber im Kurzschlussfall ist nicht sicher welcher Automat (16A oder 25A) da eigentlich auslöst.
Ioniq1234 hat geschrieben: Also das 4mm² Kabel ist erstmal nicht der Flaschenhals. Das verträgt auch 32A, wenn es nicht zu lang ist. Ist nur die Frage was davor ist. Die Sicherungen im Netzanschluss? Sind die mindestens 40A, könntes Du auf 32A erhöhen für Carport. Und dort dann auf 20A. Aber mehr nicht, damit die Selektivität erhalten bleibt.
Der Hausanschluss hat 63A NH-Sicherungseinsätze und von dort geht es zu den drei Unterverteilungen, da hat meine Unterverteilung dann einen 40A Typ C Automaten als Zählervorsicherung.

Bei der aktuellen Konfiguration sind der 25A Automat und die beiden 16A Automaten jeweils Typ B. Das dadurch keine Selektivität mehr gegeben ist, ist nicht schlimm, da keine wichtigen Verbraucher dazwischenhängen. Der 25A Automat ist für den Leitungsschutz der Erdleitung, und die beiden 16A Automaten für die Schukosteckdosen.

Als Wallbox hätte ich übrigens an sowas gedacht: https://www.manomano.de/catalogue/p/jat ... d=86715467

Allerdings steht da in der Anleitung etwas von 6mm² Zuleitung und 40A Typ C Absicherung: https://cdn.manomano.com/pim-dam-img/74 ... 0120f5.pdf

Allerings kann ich da keine Angaben finden ob sie sich per Einstellungen auf 25A und 20A drosseln lässt.

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

GregorLeaf
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Martyn136 hat geschrieben: Und es könnte natürlich in der Tat sein, das die Wallboxen garnicht zweiphasig laufen.
Die Wallbox braucht nur L1 für Ihr Steuergerät. L2/3 werden nur durchgeschaltet, die sind der Wallbox egal.
Martyn136 hat geschrieben: Das dadurch keine Selektivität mehr gegeben ist, ist nicht schlimm
63 -> 40 -> 25 -> 16 ist doch von der Selektivität her einwandfrei, immer 2 Stufen dazwischen.

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

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GregorLeaf hat geschrieben: 63 -> 40 -> 25 -> 16 ist doch von der Selektivität her einwandfrei, immer 2 Stufen dazwischen.
Der Faktor 1,6 funktioniert nur bei Schmelzsicherungen.
Automaten, auch mit unterschiedlicher Auslösecharakteristik, reagieren bei großen Strömen identisch. In der genannten Konstellation ist es, wenn der Kurzschluss knackig genug ist, durchaus möglich das alle 3 Automaten fallen.

Selbst erlebt hab ich das schon, leider mehr als einmal.


Wenn das @Martyn136 nicht stört dann möchte ich das auch nicht unbedingt breiter treten als nötig. Das Thema ist ja nicht soooo hoch aufgehängt, in Haushalten muss Selektivität nicht nachgewiesen werden.

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

Ioniq1234
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@J-A-U: So wie ich das vom TE verstanden habe, geht es ja darum die 16A im Carport auf 20A zu erhöhen um mit 4,5KW laden zu können. Dann wäre die Selektivität ohnehin futsch.

Aber falls es doch mal zum Schluss kommt, ist es sicher das kleinere Übel mal 2 Automaten wieder hochklappen zu müssen. Von daher würde ich dem auch nicht unnötig Beachtung schenken. Vor allem wenn da sonst nichts lebenswichtiges dran hängt.

Re: Wieviele Ladeleistung (einphasig oder zweiphasig) unter dieser Konstellation möglich?

Optimus
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Martyn136 hat geschrieben: Als Wallbox hätte ich übrigens an sowas gedacht: https://www.manomano.de/catalogue/p/jat ... d=86715467
Die scheint mir eine etwas "unsmarte Steckdose" zu sein. Sie bietet nur das, was (maximal) vom Werk aus eigestellt ist.
Martyn136 hat geschrieben: Allerings kann ich da keine Angaben finden ob sie sich per Einstellungen auf 25A und 20A drosseln lässt.
Genau sowas (Einstellung auf max. 20A) fehlt mir da ebenso, wie die Möglichkeit der Steuerung per Modbus/ModbusTCP/OCCP und Netzanschluss. Somit wird das eher nichts mit der PV-Inegration in Zukunft (und mit bidirektionalem Laden erst recht nichts). ;)
Martyn136 hat geschrieben: in der Anleitung etwas von 6mm² Zuleitung und 40A Typ C Absicherung:
In der Anleitung steht auch was von 40 m Kabellänge. Die Absicherung der Leitung (nicht des Endverbrauchers) hängt vom Querschnitt, der Verlegeart und der Länge der Leitung/Schleifenimpedanz ab. Die Frage nach der Kabellänge wurde hier schon mal gestellt. Also dazu etwas mehr Input. Wie weit ist es von der UV mit dem 25A LSS bis zur geplanten WB?
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,3 kWh/100 km (netto) @65 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: https://ts.la/erik66594 für SuC-Freikilometer u.a. Prämien; BeCharge Einladungscode: ZMLRUS9
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