keine Rückmeldung auf Antag für Genehmigung 22kW-Wallbox - was nun?

[fschrewe]

Ich habe mir Anfang Juli einen Kia e-Niro bestellt. da wir eine 15 Jahre alte PV-Anlage auf dem Dach haben, die nach Ende der Förderung auf Eigenverbrauch umgerüstet werden soll, wurde mir als Wallbox die "Zappi" von myenergi empfohlen. Diese liefert bis zu 22 kW (kann aber per Softwareeinstellung auf 11 kW gedrosselt werden. Eine Nachfrage beim Netzbetreiber ergab aber, dass die Wallbox trotz Drosselung genehmigt werden müsse, da sie auf dem Papier mit 22kW betrrieben werden kann. Die Genehmigung sollte laut E-Mail des Netzbetreibers kein Problem darstellen, müsse aber mittels eines bestimmten Formulars erfolgen. Nachdem sich ein Elektriker die Hausinstallation angesehen und ein Angebot ertellt hat (Verkabelung und Anschluß mit 22 kW kommt demnach nur weniger als 100€ teurer als mit 11 kW), habe ich dann über besagtes Formular die Genehmigung für eine 22kW-Wallbox beantragt. Gemäß §19 Abs.2 Niederspannungsanschlussverordnung ist der Netzbetreiber verpflichtet, sich innerhalb von 2 Monaten nach Eingang der Mitteilung zu äußern und im Falle einer Ablehnung diese zu begründen.
Diese 2 Monate sind in wenigen Tagen um, und ich habe seit der Voranfrage, bei der ich auf das zu verwendende Formular verwiesen wurde, nichts mehr vom Netzbetreiber gehört. Was kann ich tun, wenn der Netzbetreiber sich nicht innerhalb der gesetzlich geregelten Frist äußert? Gilt das Schweigen dann als Zustimmung?

[Sinenomine]

Freundlich nachfragen ... ?

[mlie]

In Zweifelsfällen halt als Zustimmung werten. Der Netzbetreiber hatte ja genug Zeit, eine Ablehnung zu schreiben, die Gründe dafür darzulegen und einen Termin zur Beseitigung der Mängel in seinem Netz anzugeben, um den 22er Anschluss zu ermöglichen. Wenn das nicht erfolgt, ist erstmal davon auszugehen, dass alles in Ordnung ist und der Netzbetreiber kann sich nicht rausreden, er hätte nichts gewusst.
Im schlimmsten Fall musst du die Wallbox halt irgendwann auf 11kW drosseln - aber solange kannst du ja erstmal, wenn es nötig sein sollte, die 22kW nutzen. Gerade, weil du ja praktisch keine Mehrkosten hast für die Installation.

[SteffenM]

Warte noch ein paar Tage über die Frist hinaus falls die sagen die 2 Monate zählen ab briefeingang. Dann freundlich nachfragen, wenn keine Ablehnung erfolgt ist ist es als Zustimmung zu Werten.

[Sinenomine]

Das würde ich lieber lassen, das kann nach hinten losgehen : https://de.wikipedia.org/wiki/Schweigen_(Recht)

Schlimmstenfalls muß der (Netz-) Betreiber eben auf Genehmigung verklagt werden. Aber es ist immer besser, zumindest vorher zu versuchen, das Problem einvernehmlich zu lösen.

Nur mal so als Gedanke : Womöglich ist der Antrag auf dem Postweg verloren gegangen und nie dort angekommen ?

Also : Anrufen, fragen !

[Grisu_Berlin]

Guten Morgen,

wer ist denn dein Grundversorger? Wir sind nämlich bei e.dis und hatten am 9.7.2020 den Antrag auf Genehmigung einer mobilen Ladeeinrichtung mit 22kW gestellt. Als ich nach 6 Wochen telefonisch nachfragen wollte, sagte man mir an der Hotline der Antrag liegt in der Fachabteilung. Diese sei für den Kunden nicht erreichbar und man könne mir keine Auskunft über den aktuellen Stand bzw. die Bearbeitungszeit geben.

Dann hatte ich eine E-Mail dort hin geschickt mit der Nachfrage bezüglich der Bearbeitungszeit (auf dem gleichen Wege wie der Antrag selbst). Wieder keine Reaktion. Gestern dann völlig überraschend und unerwartet Post bekommen mit der Genehmigung ohne weiteren Auflagen die 22kW in Betrieb nehmen zu dürfen.

Von dieser 2-Monatsfrist wusste ich nichts, aber meine Bescheinigung kam auf den Tag exakt nach 2 Monaten

Vielleicht hast du ja Glück und in den nächsten Tagen ist deine Bescheinigung auch im Kasten. Ich würde aber auf jeden Fall mal anrufen und nachfragen, ob der Antrag in Bearbeitung (sprich angekommen) ist.

Viele Grüße,
Rico

[fschrewe]

Netzbetreiber ist die Netzgesellschaft Lübbecke - also im Prinzip die Stadtwerke. Den Antrag habe ich dort persönlich am Empfang (weiter kam ich wg. Corona-Beschränkungen nicht) abgegeben.

[magicteddy]

Moin,

stimmt es noch das der Kia e-Niro AC sowieso maximal mit 11kW lädt?
Dann versteh ich das ganze Problem nicht. Die Auslegung der Installation auf 22kW ist ja ganz nett, aber nutzt Dir momentan ja recht wenig.
Daher wäre mein Gedanke: Wenn du unbedingt auf 22kW vorbereitet sein willst lass das so machen, reduziere nur die Absicherung auf 11kW.
Somit kann Dich dein Versorger mal gerne haben und eine einfache Meldung reicht. Solltest Du wirklich mal 22kW brauchen rollst Du das verfahren neu auf und lässt nach der Genehmigung auf 22kW umrüsten. Bedenke, es können je auch noch Kosten auf Seiten des Versorgers auf Dich zukommen.

-teddy

[Grisu_Berlin]

Hallo,

naja, das ist natürlich jedermanns persönliche Entscheidung, aber ich würde da auch eher den Schritt gehen und 22kW beantragen. Entweder kommt die Genehmigung ohne weitere Kosten, dann ist man für die Zukunft gerüstet, oder es kommt eine Ablehnung oder aber eine Genehmigung nur mit zusätzlichen Kosten. Dann kann man ja immer noch entscheiden, ob man es sein lässt und nur 11kW anmeldet oder ob einem die Kosten für 22kW Wert sind.

Aktuell dürften private Ladepunkte noch sehr überschaubar sein, aber man weiß nie wie sich das entwickelt. Und wenn es blöd läuft, werden in ein paar Jahren die Leute am Ausbau der Netze entsprechend kostenmäßig beteiligt. Was man hat, hat man

Ich habe daher auch bewusst die 22kW beantragt. Wobei mein Zoe die 22kW auch laden kann, was ich aber vermutlich nur sehr sehr selten, wenn ich schnell mit vollem Akku wieder los muss, machen werde. Mein Hintergedanke war mehr, dass ich irgendwann auch das zweite Fahrzeug mal auf "e" umstellen möchte und mir dann keine Gedanken zwecks Lastmanagement machen muss, weil dann jeder mit 11kW problemlos laden kann.

Wobei das alles Gedankengänge sind von jemandem, der noch auf sein e-Auto wartet und ja scheinbar viele auch problemlos mit dem Schuko Ladeziegel auskommen.

Viele Grüße,
Rico

[fschrewe]

Ich hatte anfangs auch den Gedanken, die Wallbox einfach in den Einstellunen auf 11 kW zu begrenzen, da der bestellte KIA e-Niro ohnehin nicht schneller lädt. Leider spielt da der Netzbetreiber nicht mit. Deren Aussage am Telefon war (sinngemäß): Wenn die Wallbox laut Datenblatt 22kW liefern kann, muß der Anschluß genehmigt werden - unabhängig davon, ob sie intern auf 11kW gedrosselt wird. Die Alternative wäre dann nur noch, anstelle der Zappi eine andere Wallbox zu nehmen - bei der dann aber später nach Auslaufen der EEG-Förderung die Intergration der PV-Anlage in das Lademanagement problematisch werden könnte...