Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

Jupp78
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Am Ende ist der größte Posten, an dem man am ehesten was drehen kann, der Wertverlust. Mit dem steht und fällt die Gesamtkostenrechnung.
Ein bisschen mehr oder weniger bei der Energie, das macht den Braten weniger fett, als mancher so meint. Zumindest wenn man das Sparen an der Tankstelle oder Ladesäule erst anfängt. Und klar, auch bei der Wartung kann man Kosten drücken, aber nicht nur beim E-Auto, sondern genauso beim Verbrenner. Außer dem Ölwechsel ist da gar nicht so viel anders und letzteren kann man auch kostengünstig erledigen. All das macht den Braten nicht so furchtbar fett ... der Wertverlust hingegen schon.
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Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

Ioniq1234
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Naja bei der Wartung spielen ja auch die Bremsen mit rein. Mein letzter Bremsenwechsel ist 20 Jahre her. Hat mich damals um die 500 Mark gekostet. Seit dem fahre ich nur Fahrzeuge mit Rekuperation. Daher war nie wieder ein Bremsenwechsel nötig. Keine Ahnung ob man da heute mit 500€ hinkommen würde.

Bei meinem Diesel früher musste ich zweimal den Auspuff erneuern lassen. Das war auch nicht ganz billig. Und einmal den Zahnriemen. Hatte den dann verkauft, als die Steuer Richtung 500€/a ging. Naja eigentlich verschenkt. Ein 14 Jahre altes Auto ist eben nichts mehr Wert, wenn es kein Liebhaberstück ist.

Und das wird vermutlich heute auch auf viele andere Fahrzeuge zutreffen. Egal was für eine Antriebsart. Und ob der Restwert noch 500 oder 1000€ beträgt, spielt dann wirklich nicht mehr die große Rolle.

Wenn man in der Zeit sagen wir 200.000km fährt, macht es aus meiner Sicht schon einen Unterschied ob man 5 oder 10 Cent/km Kratstoffkosten hat. Das sind dann nämlich 10.000€ mehr oder weniger. Und da kann ich auch für ein BEV 5.000€ mehr in der Anschaffung bezahlen.


Bei aller Rechnerei sollte man auch berücksichtigen, dass die Tankstellenpreise in den nächsten Jahren noch weiter nach oben gehen werden. Ab Januar sind es durch die CO² Steuer gleich nochmal 2-3Cent mehr. Die Strompreise werden zwar auch etwas steigen, aber sicher deutlich weniger. Und die Selbstversorger interessiert das ohnehin nicht.

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

Xc40tux
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Min nem Golf II, Saugdiesel und Frittenöl bin ich auch seeeeehr günstig gefahren ;) . Ich glaube, die Biren und Äpfel hier sind alle unterschiedlich bunt.
Volvo XC40 P8 + AHK + OpenWB 11kW

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

KomaKona
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Hier mal eine kleine Rechnung für meinen Kona:

Gesamt 5358km, davon etwa 2000 Autobahn (inkl. Italienurlaub mit 100% Klimaanlage und allen Assistenzsystemen an).

Ladehistorie seit April:
430kWh zuhause für 172€ (fiktiver Preis 40ct/kWh)
117kWh kostenlos (Hotel Destination Charger)
313kWh an Ladesäulen für 139€ (Mittelwert 0,44ct/kWh)
26kWh SoD (Übernahme beim Händler mit 100%, jetzt 60%)

Das macht einen Gesamtverbrauch von 885kWh und einen Durchschnittsverbrauch von 16,5kWh/100km bei Kosten von 5,80€/100km.

Verbrauch gemäß Abrechnung der Ladesäulen bzw. nach dem ungeeichten Ladeprotokoll in der Wallbox. Hotelladung geschätzt gemäß Delta-Akkustand.

Zuhause ist der Strom günstiger als 40ct/kWh, aber ich schlage pauschal etwas für die Grundgebühr drauf. Konkret sind es 20,94ct/kWh + 5,52€/Monat.

Baukosten rechne ich nicht mit ein. Das sind Opportunitätskosten für eine Luxusaufrüstung der Garage (zu weit weg vom eigenen Grundstück, weshalb ein eigener Hausanschluss notwendig war; einmalig 6000€ mit Erdarbeiten, Zählerkasten, Wallbox, etc.). Das geht je nach Wohnsituation auch günstiger oder vielleicht auch gar nicht.

Und hier noch eine kleine Verzerrung:
Da mir jemand das Auto kaputtgefahren hat, stand es die letzten 2,5 Monate unbewegt in der Werkstatt. Jetzt im Dezember merke ich nun, dass der Verbrauch deutlich anzieht. Kurzstrecke in der Stadt (täglich 2x6km) bin ich aktuell bei etwa 27kW/100km. Dafür steht jetzt im Winter auch keine Autobahn und damit kein externes Laden an.

<Kristallkugel on>
Ich vermute, nach dem Winter werden die Kosten pro 100km etwa 30-50% höher liegen. Dann müsste ich so bei 7500km und 7,50€/100km rauskommen.
<Kristallkugel off>

Unterm Strich ist der Kona also vermutlich günstiger als die meisten Verbrenner. Andere Modelle können da auch anders abschneiden. Hatte neulich mal einen DS3 Crossback als Leihwagen. Da konnte man zusehen, wie der Akku implodiert auf der Autobahn. Hab das Fahrzeug entnervt nach 250km beim kulanten Vermieter (laut Werbung dem größtem Europas) an einer Leihstation auf der Strecke gegen einen A4 getauscht.

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

Jupp78
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Ioniq1234 hat geschrieben: Naja bei der Wartung spielen ja auch die Bremsen mit rein. Mein letzter Bremsenwechsel ist 20 Jahre her. Hat mich damals um die 500 Mark gekostet. Seit dem fahre ich nur Fahrzeuge mit Rekuperation. Daher war nie wieder ein Bremsenwechsel nötig. Keine Ahnung ob man da heute mit 500€ hinkommen würde.
2017 hatte ich das letzte mal bei meiner Vorgänger C-Klasse die Bremsen rundrum (beide Achsen, Scheiben/Beläge) machen lassen müssen nach gut 120.000km. Allerdings nicht, weil sie verschlissen waren, sondern weil sie vergammelt waren. War als Pauschalpreis exakt 500€. Beim VW Up meiner Frau war vorne (da aber verschlissen) ein Satz neue Beläge bei 100.000km fällig für einen Hunderter (alles machen lassen, also nichts selber gemacht). Die Scheiben dürften auch noch einen weiteren Satz Beläge schaffen. Hinten wird wie bei bei einem solch typischen frontgetriebenen kopflastigen Fahrzeug wohl nicht der Verschleiß zum Tod führen, sondern wenn dann der Gammel.
Und hier noch eine kleine Verzerrung:
Da mir jemand das Auto kaputtgefahren hat, stand es die letzten 2,5 Monate unbewegt in der Werkstatt.
Ein Kollege von mir hat auch einen, da ist der Akku tatsächlich implodiert ... nein, keine Ahnung was genau, er ist kaputt und muss getauscht werden. Das ist schon viele Wochen her und die Ansage ist, es kann noch Monate dauern. Der hat Spaß. Naja, zumindest hat er als Ersatz einen Hyundai Tucson Benziner bekommen, der sich sich nach Norm 7 Liter durchzieht, anstatt bei der Arbeit für lau zu laden.

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

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Vergesst nicht die vielen VW und Audi Diesel und Benziner, da gibt es auch Austauschmotoren und nicht alle in der Garantie und mit viel Kulanz.

Mein Arbeitskollege ist bei seinem Skoda Octavia VRS auf 7000 € sitzen geblieben, nach 120 00 km, mein Nachbar sein Pumpedüse war mit 29000 km mit Motorschaden liegengeblieben in Italien.
Mein Schwager hatte auch das Problem mit der Ölkohle an den Kolben bei seinem A5...
Aber alle tun so als ob die Verbrenner keine Probleme hätten und das nach 100 Jahren seit es die gibt.

Ich muss sagen, die Entwicklung der E-Autos ist um einiges rasanter als alles davor, da gibt es auch die einen oder anderen Pannen.

Aber auch weniger was kaputt gehen kann, meine Wartungkosten sind auf jeden Fall geringer als bei den Verbrennern und die Kosten sollten bei der Gesamtkilometerleistung auch bewertet werden.
Geniese jeden Tag
Mokka-e Ultimate seit 23.06.2021, ab Mitte Juni 24 ID3 Move
9,24 kWp seit 05/2010 / 9,72 kWp seit 09/2023

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

hegraefke
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Vieleicht sollte man bei dem Kostenfaktor den Spassfaktor nicht ganz aussen vor lassen

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

tommywp
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Udomann hat geschrieben: den Auto-Ladestrom für zu Hause günstiger anbieten. Dazu musst du nicht wissen, wo ich wohne oder wer mein jetziger Anbieter ist, denn man kann heutzutage Stromverträge mit nicht lokal-agierenden Stromanbietern machen.
EWS Schönau, Naturstrom, Greenpeace Energy. Zum Beispiel zum wechseln bist du aber zu spät dran.

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

kutscher_tom
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Dass man nicht mit den Höchstpreisanbieter rechnen sollte wurde ja schon gesagt. Auch dass es (noch) die Möglichkeit gibt, kostenlos an Strom zu kommen. Ich fahre nun seit 2,5 Jahren E-Auto. Letzte Woche haben wir das zweite dazu bekommen. Genau gerechnet habe ich noch nie, weil mir allein der Komfortgewinn beim E-Auto schon die möglicherweise höheren Kosten wert wäre. Allerdings sind die realen Kosten beim E-Auto halt sehr sehr sehr Stark vom eigenen Fahrprofil abhängig. Und so kann es durchaus sein, dass aktuell auch mal der Verbrenner noch günstiger kommt. In Zukunft wird das aber ganz sicher nicht mehr so sein.
In meinem Fall kann ich relativ viel Strom kostenlos "abgreifen" beim Arbeitgeber, bei Kunden, PV Überschüsse usw... Damit bin ich in den letzten 2,5 Jahren und 80.0000 km in Summe auf ca. 360 Euro Stromkosten gekommen. Das ist unschlagbar und von keinem Verbrenner der Welt zu unterbieten. Allerdings halt nur, weil bei mir die Rahmenbedingungen zufällig passen. Und das ganz ohne beim Aldi frierend im Auto auf das Freiwerden der kostenlosen Ladesäule zu warten.
Unterm Strich kann ich zwei Dinge empfehlen:
- Für den Sparfuchs: Ganz genau rechnen und dabei vorallem die ZUKUNFT im Blick haben und nicht die Vergangenheit "was hat mir mein Diesel die letzten 10 Jahre gekostet"
- Für den Komfortliebhaber: Viele E-Autos ausprobieren und dann das passende kaufen.
Zoe Phase 1 R110 EZ 6/2019

Re: Kosten E-Mobilität auf Langstrecke

TorstenW
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Moin,

gestern mit meinem Ioniq vFL von Magdeburg nach Braunschweig und zurück gefahren. 2*100km, Temperaturen zwischen - 2 und - 4 Grad. Die reine Fahrzeit lag bei gut 2 Stunden; der Schnitt bei 101km/h.
Schneller bin ich mit dem i30 Benziner auch nicht.
Vor der Rückfahrt in Braunschweig an einer Säule der Stadtwerke mit der "Löwenladen" App 16kWh nachgeladen. Da kostet die kWh DC (50kW-Säule) 49 Cent.
Mein Verbrauch lag bei knapp 17kWh/100km.
Gekostet hat der ganze Spaß 13,20 Euro (zu Hause wieder voll geladen für 26 Cent/kWh).
Das macht 6,60 Euro/100km.
Im Vergleich zum i30 ist das die Hälfte. Der einzige Mehraufwand waren 21 Minuten laden...

Grüße
Torsten
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