Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Hab' ich auch nicht behauptet, oder?

IMO geht es hier in Thread darum, dass die 22kW Ladepunkte in ihrer Zahl ("die ganzen" im Threadtitel) und - meine Ergänzung - auch in ihrer Lokalisierung unnötig sind.

Um meine Sicht nochmal zusammenzufassen:

- es gibt insgesamt sicher noch zu wenige Ladepunkte

- manche 22kW Ladepunkte stehen am richtigen Ort, viel zu viele aber da, wo sie kaum genutzt werden (falsche Förderungspolitik)

- anstelle so mancher 2x22 kW-Ladesäulen wären 12x 3,6 kW die bessere Infrastrukturmaßnahme gewesen

- und darin liegt der Unsinn.
Gruß
Werner
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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iOnier hat geschrieben: ...
Ladeinfrastruktur muss einerseits die Interessen der Nutzer berücksichtigen - da geraten "22kW AC, no DC" aber zu sehr in die Minderheit, es macht keinen Sinn, die angebotene Ladeleistung pro Ladepunkt daran auszurichten, denn: sie muss andererseits die Ressourcen möglichst effizient nutzen. Da ist zum einen die mögliche Anschlussleistung, aber auch global: Was an Energie überhaupt bereitgestellt werden kann (Netzressourcen), zum anderen aber auch die Wirtschaftsktaft der Aufsteller, oft ja kleine Gemeinden. Da macht es schon einen Unterschied, ob man X t Kupfer für Y 22kW-Anschlüsse oder für 2Y 11kW- bzw. 6Y 3,6 kW-Anschlüsse vergräbt.
Das ist dieselbe unsinnige Diskussion wie bei den Datenleitungen oder Funkantennen. Neue Lichtleiter zu verlegen, Antennen aufzustellen, ist teuer, darum unterlässt man das. Darum haben wir auch eines der deutlich schlechteren Funk-/Daten-Netze in Deutschland.
Also wollen wir das bei den Lademöglichkeiten auch so beibehalten ... ???

Jede 22 kW Ladesäule kann 11 oder 3,6 kW liefern - aber nicht umgekehrt.
Es macht dann eben schon einen Unterschied, welche Infrastruktur zur Verfügung steht - im Datennetz und im Stromnetz.
Und es macht keinen Sinn, wegen 3,6 kW oder 11 kW mühsam Umwege zu irgendwo postierten öffentlichen Ladesäulen zu fahren um dann 30 Minuten zu laden. Solche Lademöglichkeiten werden individuell von nur ganz wenigen EVs genutzt (werden können), und sind damit im Verhältnis zum Kostenaufwand pro Ladevorgang deutlich teurer als häufiger frequentierte Lademöglichkeiten mit 22 kW, die sind also am Schluss sogar wirtschaftlicher.
Und die Kosten der Ladesäule müssen von vielen/wenigen Ladevorgängen getragen werden.

Wenn das Strom-Netz so marode ist, dass nicht mal mehr zusätzliche 22 kW zur Verfügung stehen, muss ohnehin zur Schaufel gegriffen werden und die Kosten für das (dickere) Kabel haben dann den geringsten Anteil am Gesamtaufwand.

Schuko-Steckdosen gibt es überall, da fehlt es nur an der Bereitschaft, daraus allerorts geeignete Lademöglichkeiten zu schaffen oder zur Verfügung zu stellen.
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Alle sagten, das geht nicht! - Da kam einer, der wusste das nicht und hat´s einfach gemacht ... :? RENAULT schafft das sogar bei Fehlern ...

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

E-Mobil-Foo
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iOnier hat geschrieben: so mancher 2x22 kW-Ladesäulen wären 12x 3,6 kW die bessere Infrastrukturmaßnahme
Und weiter ?
- Ich möchte weißgott nie den Schuko-Ladeknochen in der Hand haben. Es dann kommt ein SchnippSchnapp daher, zieht Schuko ab und der Knochen ist weg. Wir wollen garnicht von Verlängerungskabel zu den 12 Parkplätzen reden - eh unzulässig im öffentlichen Raum und 25 Meter ohne Stolperfallen und Außenbegehschutz.
Und weiter...
- etwa 3,6 kW Typ2 - der Spatz pfeift hinter und vor dem Schießgewehr -> für jeden 3,6 kW Anschluß eine 1000€-teure Ladesteuerung ??
Einzig denkbar, wie in N, eine Schukodose vor jedem Parkplatz im Parkhaus für die Angestellten in den Betrieben oder für Lang-Stunden-Parker im Hinterhof.
Also zu den Akten.
iX3

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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R240Pe hat geschrieben:
iOnier hat geschrieben: ...
Ladeinfrastruktur muss einerseits die Interessen der Nutzer berücksichtigen - da geraten "22kW AC, no DC" aber zu sehr in die Minderheit, es macht keinen Sinn, die angebotene Ladeleistung pro Ladepunkt daran auszurichten, denn: sie muss andererseits die Ressourcen möglichst effizient nutzen. Da ist zum einen die mögliche Anschlussleistung, aber auch global: Was an Energie überhaupt bereitgestellt werden kann (Netzressourcen), zum anderen aber auch die Wirtschaftsktaft der Aufsteller, oft ja kleine Gemeinden. Da macht es schon einen Unterschied, ob man X t Kupfer für Y 22kW-Anschlüsse oder für 2Y 11kW- bzw. 6Y 3,6 kW-Anschlüsse vergräbt.
Das ist dieselbe unsinnige Diskussion wie bei den Datenleitungen oder Funkantennen. Neue Lichtleiter zu verlegen, Antennen aufzustellen, ist teuer, darum unterlässt man das. Darum haben wir auch eines der deutlich schlechteren Funk-/Daten-Netze in Deutschland.
Also wollen wir das bei den Lademöglichkeiten auch so beibehalten ... ???

Jede 22 kW Ladesäule kann 11 oder 3,6 kW liefern - aber nicht umgekehrt.
Es macht dann eben schon einen Unterschied, welche Infrastruktur zur Verfügung steht - im Datennetz und im Stromnetz.
Und es macht keinen Sinn, wegen 3,6 kW oder 11 kW mühsam Umwege zu irgendwo postierten öffentlichen Ladesäulen zu fahren um dann 30 Minuten zu laden. Solche Lademöglichkeiten werden individuell von nur ganz wenigen EVs genutzt (werden können), und sind damit im Verhältnis zum Kostenaufwand pro Ladevorgang deutlich teurer als häufiger frequentierte Lademöglichkeiten mit 22 kW, die sind also am Schluss sogar wirtschaftlicher.
Und die Kosten der Ladesäule müssen von vielen/wenigen Ladevorgängen getragen werden.

Wenn das Strom-Netz so marode ist, dass nicht mal mehr zusätzliche 22 kW zur Verfügung stehen, muss ohnehin zur Schaufel gegriffen werden und die Kosten für das (dickere) Kabel haben dann den geringsten Anteil am Gesamtaufwand.

Schuko-Steckdosen gibt es überall, da fehlt es nur an der Bereitschaft, daraus allerorts geeignete Lademöglichkeiten zu schaffen oder zur Verfügung zu stellen.
Der Vergleich zu den Funknetzen hinkt. Die sind deswegen so schlecht weil die Regierung durch die Auktion den Telekom Unternehmen zuviel Geld abnimmt und die dann schauen müssen wie sie die Infrastruktur finanziert bekommen.

Wenn sich Lademöglichkeiten nicht von selbst finanzieren wird es auf Dauer keine geben. Das ist die parallele zum Funknetz.
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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schnaeutz hat geschrieben: Allerdings macht es überhaupt keinen Sinn, die Ladeleistung des Autos auf 7 oder 11 KW zu drosseln.
Wenn es weniger kostet, vielleicht eben doch.
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

Nichtraucher
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Es braucht intelligente Ladelösungen. Wenn viel Strom im Netz ist muss dieser auch schnell abgenommen werden können.
Umgekehrt muss auch die Möglichkeit bestehen kurzfristig einen nennenswerten Beitrag zurück ins Netz zu speisen.
Deswegen 22 kW, weil es einen guten Kompromiss aus Aufwand und Nutzen darstellt.

Dass wir beim Thema Einspeisung noch nicht so weit sind ist mir schon klar.
Aber da müssen wir hin.
Aktuell Zoe Intens mit AHK von Wolf, eig. PV, Überschussladung mit evcc.io
Tibber Empfehlungslink https://invite.tibber.com/3w8af618

Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Nichtraucher hat geschrieben:Es braucht intelligente Ladelösungen. Wenn viel Strom im Netz ist muss dieser auch schnell abgenommen werden können.
.
Für "extreme" Spitzen werden andere Lösungen her müssen,denke ich. Die treten auch eher lokal /regional auf, da, wo z.B. viele Windkraftwerke stehen. Die "allgemeine" nächtliche Differenz zwischen Erzeugungskapazität und Verbrauch (darum ist Nachtstrom so billig) wird eh durch das ganz überwiegend nächtliche Laden gepuffert.
.
Umgekehrt muss auch die Möglichkeit bestehen kurzfristig einen nennenswerten Beitrag zurück ins Netz zu speisen.
.
Das sehe ich nicht, einerseits ist der Aufwand auf Herstellerseite hoch - freiwillig macht das daher kaum einer - und andererseits der Nutzen zu gering. Die "nächtliche Stromsenke Elektroauto" bringt viel Nutzen mit vergleichsweise wenig Aufwand, die "Stromquelle Elektroauto" zu wenig Nutzen mit zu viel Aufwand.
Gruß
Werner
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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E-Mobil-Foo hat geschrieben:- Ich möchte weißgott nie den Schuko-Ladeknochen in der Hand haben.
Ich auch nicht. Ich habe eher solche Konzepte vor Augen. Du wirst mir nicht erzählen können, dass die Ladesteuerung dahinter 1.000 € pro Ladepunkt kostet. Für überwachten Parkraum (Arbeitgeber, Parkhaus, P&R, ...) eine gute Lösung. Geht aber vom Prinzip her auch ohne fest angeschlagenes Kabel im weniger kontrollierten Bereich und wird dann auch gleich noch günstiger.
Gruß
Werner
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

Nichtraucher
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@IOnier: Ich halte sehr viel von Vernetzung und dezentralen Lösungen. Dezentrale Lösungen eröffnen mehr Marktteilnehmern die Möglichkeit zum mitmachen.

Falls diese dezentralen Lösungen keinen nennenswerten Effekt haben, sollte die Belastung durch 22 kW Laden ebenfalls vernachlässigbar sein.

Wer lädt überwiegend nachts? Du? Ich nicht.
Kennst Du eine belastbare Statistik? Wäre interessant.
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Re: Wozu die ganzen 22kW AC Ladepunkte?

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Eine öffentlich Ladesäule sollt ein berechenbar Verhalten haben. Ein runter regeln der ladeleistung würden die Nutzer nicht sehr lieben.
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