Wo werden die Ladepreise hin gehen?
Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?
Jupp78
Jo und Benzin ist gegenüber Diesel durch die KFZ-Steuer subventioniert. So lange man sich den Begriff Subvention so zu Recht legt, dass dieser bedeutet, man ist der Meinung es fallen nicht genug Steuern auf etwas an, dann schafft man in so ziemlich alles und jedes eine Subvention hinein zu interpretieren.SüdSchwabe hat geschrieben: ↑ Zumal Diesel ja auch noch ggü Benzin durch die geringere Energiesteuer subventioniert ist, ist ein grandioser Anachronismus.
Warum man je kWh für die Durchleitung bezahlen muss, kann man auch meinem erklären.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?
LtSpock
Steuerrechtlich/finanzwissenchnschaftlich zählen zu den Abgaben nicht nur Steuern, sondern u.a. auch Zölle, Beiträge und eben auch Sonderabgaben. Der Staatsrechtler Gerrit Manssen hat im Auftrag der Textilindustrie vor ein paar Jahren gegen die EEG-Umlage als gesetzwidrige Sonderabgabe geklagt. Das BHG hat 2014 festgestellt, dass speziell die EEG-Umlage keine verfassungswidrige Sonderabgabe darstellt. Hoffentlich hat sich das BGH da nicht geirrt ...
Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?
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Bei mir ist das in der Tat so. Ich fahre eigentlich nur in den urlaub weiter weg. Also 1-2 mal pro Jahr 2000 bis 3000 km..ecopowerprofi hat geschrieben: ↑ Ob 40, 50 oder 60 ct/kWh und mehr spielt keine Rolle. Das meiste wird zu Hause für z.Zt. ca. 30 ct / kWh geladen.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?
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Nach etwas Recherche und man möge mich korrigieren, wenn es nicht genau stimmt. Die 7% sind ein Maximum. Die Beimischungsverpflichtung scheint komplex zu sein, ich habe etwas von doppelter Anrechnung von Abfallölen (gebrauchtes Fritenöl z.B.) gelesen. Die tatsächliche Beimischung lag wohl zuletzt bei 6%.
Die Beimischung führt zu einer minimalen Erhöhung des Dieselpreises, auch wenn meines Wissens diese Preiserhöhung weder Steuer noch Umlage genannt wird.
Es ist ein kleiner Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel, gegenüber den Belastungen, die dem Stromkunden aufgehalst werden, aber ein wirklich kleiner.
Biodiesel kostet Größenordnung 8 Cent die kWh, gegenüber 4 Cent die kWh bei fossilem Diesel.
Bei 100 Litern haben wir also 94 Liter zu 40 Cent pro Liter und 6 Liter zu 80 Cent pro Liter. Die Preiserhöhung pro 100 Liter ist also sechs mal 40 Cent = 2,40 Euro pro 100 Liter, oder 2,4 Cent pro Liter, oder 0,24 Cent pro kWh.
---------------
Zur Erinnerung noch mal: Großhandelspreis Diesel = Großhandelspreis Strom = 4 Cent die kWh
Preis an der Tanke bei Diesel 12 Cent die kWh, Strom zu Hause 30 Cent die kWh
Grund dafür: Steuern, Umlage von Industriesubventionen auf Privatverbraucher und hohe Transportkosten für Strom
Grob hängen die Transportkosten für Strom an zwei Hauptfaktoren: Distanz und Auslastung
Eine 100 km Leitung mit 95% Auslastung ist unter 1 Cent die kWh, selbst eine Leitung nach Norwegen, die man mit 25% für den Export von Solar- und Windstrom und zu 25% für dessen Reimport aus Speicherwasser nutzt, kostet nach meiner überschlägigen Schätzung nur 4 Cent pro indirekt gespeicherter kWh.
Bei einem flexiblen Verbraucher kann die Distanz minimiert und die Auslastung maximiert werden, also wenn die Sonne scheint oder der Wind weht kommt der Strom mit minimaler Distanz von nebenan und verursacht deswegen fast keine Netzkosten, und die 10%, die man dann vielleicht doch von weiter weg, vielleicht in der Dunkelflaute in Form von norwegischen Speicherwasser braucht, die kann man nachts ziehen, wenn die Auslastung der Netze niedrig ist und damit der extra Verbrauch kaum bzw. keine extra Kosten verursacht.
Trotzdem ist die Verteilung der Netzkosten weiter so geregelt, dass ein Aluminiumwerk sehr wenig zahlt, auch wenn es sich nicht flexibel der PV/Winderzeugung anpasst, und statt einer nahezu 95% Auslastung einer Leitung plötzlich ganz viele, ganz schlecht ausgelastete Leitungen und Back-up braucht.
Und was die Industriegroßverbraucher weniger an Netzkosten zahlen, obwohl sie sie heute in einer Welt mit viel erneuerbarer Erzeugung maßgeblich mit verursachen, muss man den anderen Verbrauchern pro kWh aufbürden.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?
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Es gibt beim Begriff Subvention sicherlich wirklich einen gewissen "Ermessensspielraum".Jupp78 hat geschrieben: ↑
Benzin ist gegenüber Diesel durch die KFZ-Steuer subventioniert. So lange man sich den Begriff Subvention so zu Recht legt, dass dieser bedeutet, man ist der Meinung es fallen nicht genug Steuern auf etwas an, dann schafft man in so ziemlich alles und jedes eine Subvention hinein zu interpretieren.
Bei Deiner Standard Erwiderung zur Dieselsubvention mit der höheren KFZ Steuer wird wohl rhetorisch unterschlagen, dass die höhere KFZ Steuer deutlich weniger an extra Einnahmen bedeutet als die niedrigere Steuer auf Diesel an Einnahmeverlusten bedeutet.
Und wie Du richtig sagst, es ist immer noch eine Steuer, auch wenn sie niedriger ist als bei Benzin, und teilweise hört sich das Dieselsubventionsargument an, als wäre dem nicht so.
Ein weiteres Beispiel für Ermessensspielraum bei dem Begriff ist die Pendlerpauschale. Man kann das eindeutig als keine Subvention lesen: Im Einkommenssteuerrecht werden zu Recht nur Nettoeinnahmen besteuert. So ähnlich wie beim Gewinn, besteuert wird nur der Überschuss. Die Kosten für den Arbeitsweg sind in der Lesart rein ein Aufwand für die Erzielung von Einkommen, so wie beim Unternehmer. Es ist kein Konsum.
Von der Anreizwirkung aber stellt es denjenigen schlechter, der statt der hohen Pendlerkosten lieber eine erhöhte Miete in Kauf nimmt. Die erhöhte Miete ist ziemlich nach geltendem Recht nicht absetzbar.
Oder wie sieht das bei Parkplätzen aus?
Historisch gewachsen hat jeder das Recht auf einen Parkplatz für lau. Einen Sandkasten für meine Kinder darf ich nicht einfach so an den Straßenrand in den öffentlich Raum stellen, das Auto aber schon. Für den Sandkasten muss ich privaten Grund teuer kaufen, den öffentlichen Raum fürs Auto darf ich einfach so abgreifen. Ist das eine Subvention fürs Auto?
Meiner Ansicht nach schon, und nebenbei auch noch eine Subvention, die von der Anreizwirkung Verbrenner fördert, weil man zwar das Auto beliebig in den öffentlichen Raum stellen darf, aber keine eigene Steckdose.
(in Japan ist das übrigens anders: ein Auto darf man nur anmelden, wenn man auch einen Stellplatz hat, und gleichzeitig gibt es ein paralleles Dauerparkverbot im öffentlichen Raum, wenn das Auto irgendwo übernacht stehen bleibt, wird es abgeschleppt - es geht schon einiges, nur eben noch nicht in Deutschland)
http://www.citybeautiful.nz/2018/09/parking-in-japan/
n 1963, however, Japan made a major departure from other countries. If you lived in a city, leaving your car parked on-street overnight was made illegal, regardless of how wide the street was, whether there was room, or whether on-street parking was allowed during the day. ...As a counterpart, to avoid violation of the rule, another policy was adopted at around the same time. It is almost unique to Japan, although a few other limited trials have been made in other countries. In order to register a car, you now needed to provide proof to the local police that you had somewhere to park it. ...
This immediately kick-started a market in private residential parking, even in suburban areas. Particularly in more mixed-use areas, they also doubled as casual pay-by-the-hour parking for visitors and commuters. This was not entirely without cost, as gardens, vacant lots, and other privately-owned open spaces were rapidly converted into profit-making parking lots. But it did mean a network of commercial parking spaces existed within short reach of most city destinations, freeing smaller businesses and apartment building developers from any feeling that they might need to offer their own, on-site parking.
Zuletzt geändert von hgerhauser am Di 22. Sep 2020, 17:58, insgesamt 2-mal geändert.
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@hgerhauser Aus Umweltschutz sicht wäre es Besser du machst das alles gleich in Norwegen oder Island...ob es die Arbeiter in Aluminuimwerken in Deutschland danken werden wage ich zu bezweifeln.
Ich glaube auch kaum das dieses gerede über den teueren Strom etwas an der noch teuerern Ladeinfrastrucktur ändern wird.
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Die Subventionen sind zukunfsgerichtet, irgendwann hat man bei der Biomasse gesagt, das Potential für Kostensenkungen und Produktionsausweitung ist begrenzt, und bei PV und Wind weitergefördert, trotz hoher Kosten.
Will man die Elektromobilität nicht abwürgen, helfen Subventionen jetzt bei den Ladepreisen, da ist Licht am Ende des Tunnels durch höhere Auslastung der Schnelllader und Kostensenkungen.
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Aluminiumwerke haben relativ hohe Kosten für ein komplett Runterfahren, aber nicht so hoch, dass man in China nicht doch Aluminiumwerke mal für ein paar Monate runter fährt. Ich weiß, dass für kurzfristige Flexibilität da schon etwas getan worden ist (Trimet virtuelle Batterie).
Aluminiumwerke haben nicht viele Beschäftigte, bei der Steinkohle hat man auch nicht ewig weitergemacht mit Subventionen.
Kriegt man die Aluminiumwerke ausreichend günstig flexibel, lohnt es sich aber schon die in Deutschland zu halten, nur laufen die dann eben nicht mit nahezu 100% Auslastung, sondern mit deutlich weniger, und dann verursachen sie ja auch weniger Netzkosten.
Aluminiumwerke haben nicht viele Beschäftigte, bei der Steinkohle hat man auch nicht ewig weitergemacht mit Subventionen.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?
Jupp78
Und noch mal zur Erinnerung: Das ist der Großhandelspreis für den schmutzigen Strom. Da man zwangsverpflichtet ist, auch den sauberen Strom abzunehmen, ergibt sich ein Mix, ein Mix der deutlich teurer ist. Aber auch nur weil der saubere Strom dabei ist, begründet sich die Tatsache, dass E-Mobilität überhaupt sauberer ist und man auf eine vergleichbare Besteuerung auf Verbrennerniveau verzichtet. Man kann nicht alles haben.hgerhauser hat geschrieben: ↑ Zur Erinnerung noch mal: Großhandelspreis Diesel = Großhandelspreis Strom = 4 Cent die kWh
Da habe ich im PKW-Bereich Zweifel daran und darum habe ich selbst als Dieselfahrer schon seit vielen Jahren gesagt, macht es gleich, es macht eh keinen relevanten Unterschied und dann ist die blöde Argumentation weg. Bei meinem jetzigen liegt der Break-Even gegenüber dem vergleichbaren Benzin-PHEV übrigens bei ca. 80tkm/Jahr .hgerhauser hat geschrieben: ↑ Bei Deiner Standard Erwiderung zur Dieselsubvention mit der höheren KFZ Steuer wird wohl rhetorisch unterschlagen, dass die höhere KFZ Steuer deutlich weniger an extra Einnahmen bedeutet als die niedrigere Steuer auf Diesel an Einnahmeverlusten bedeutet.
Einen wirklichen Unterschied macht es nur für das Transportgewerbe. Aber hier tun sich einige andere Probleme auf, wenn man für diese den Preis anheben würde.
Grade die KFZ-Steuer kann man damit sicher ein Stück weit begründen. Ansonsten ist es ja auch nur erlaubt das Auto da temporär abzustellen. Ob beim Sandkasten temporär wer was sagt ... ich habe Zweifel. Aber ich habe auch Zweifel, dass du den Sandkasten direkt an die Straße stellen willst. Unter dem Strich sind die Flächen direkt an der Straße nicht sonderlich attraktiv.hgerhauser hat geschrieben: ↑ Oder wie sieht das bei Parkplätzen aus?
Historisch gewachsen hat jeder das Recht auf einen Parkplatz für lau. Einen Sandkasten für meine Kinder darf ich nicht einfach so an den Straßenrand in den öffentlich Raum stellen, das Auto aber schon. Für den Sandkasten muss ich privaten Grund teuer kaufen, den öffentlichen Raum fürs Auto darf ich einfach so abgreifen. Ist das eine Subvention fürs Auto?
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