Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

OlafSt
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@Meinereiner All die angeführten Fakten sind für sich richtig - ändern aber nichts daran, das der Strom noch immer aus dem Kraftwerk kommt.Somit ist @Blue shadow's Aussage nach wie vor korrekt. Besonders, wenn man den (besseren) Vergleich 22kW AC gegen 22kW DC (!) zieht oder wenn man 300kW AC gegen 300kW DC verglichen hätte.

Nichtsdestotrotz hast du recht - die erweiterte Technik, um aus AC dann DC zu machen, geht kräftig ins Geld. Die Gleichrichter in so einer Ladesäule sind ordentliche Klopper, kein Vergleich zu den schwarzen 4-Pinnern, die man aus alten Netzteilen kennt.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Und was hier noch nicht erwähnt wurde:
Bei DC Ladesäulen findet ein Großteil der Ladeverluste in der Säule statt und nicht wie bei AC Laden im Auto. Schön eindrucksvoll auch an den laufenden Lüftern während des Ladevorgangs zu erkennen.

Verkauft werden dir "DC" Kilowattstunden, nicht "AC" Kilowattstunden von vor der Ladeelektronik der DC Säule.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

Tom7
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stabmixer hat geschrieben: Bei Tibber wird Stundengenau abgerechnet nach dem aktuellen Marktpreis. Die Ausrede das der Strommarkt träge ist, lasse ich nicht gelten.
Gehen und geben tut es das alles. Tibber, Shell Recharge ... aber reden wir da über Marktführer? Liebt der Kunde zehn mal wechselnde Preise am Tag an der Tankstelle? Ich weiß nicht genau auf was du hinaus willst? Willst du das? Glaubst du, dass es dadurch billiger wird?

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Tom7 hat geschrieben: Glaubst du, dass es dadurch billiger wird?
Das ist ziemlich sicher so. Ganz sicher für die, die ihr Ladeverhalten nach den Preisen ausrichten, aber auch insgesamt sorgt im Durchschnitt für niedrigere Preise.

Allerdings stimme ich dir zu, dass die Akzeptanz bei der Kundschaft sich erst noch erweisen muss.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

Inside
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Meinereiner hat geschrieben:
Blue shadow hat geschrieben: Das einzige was Dc von Ac unterscheidet ist die Rate der Abgabemenge. Die eigentliche Ware ist aus dem gleichen Pool.
Sehe ich nicht so, und zwar aus folgenden Gründen:
Für AC ist ein viel schwächerer Stromanschluss nötig. Wo für 2x22kW ein normaler Hausanschluss ausreicht, ist für z.B. 2x300kW ein eigener Mittelspannungsanschluss nötig. Mit Trafo und allem. Das vorhandene Niederspannungsnetz mag für ein paar 22kW-Säulen problemlos reichen, aber ein paar hundert kW gehen nicht mal eben so.

Dazu kommt: Wo für AC Technik im Bereich von ein paar hundert Euros ausreicht, sind für DC viele zehntausend fällig.

Platt gesagt:
Für AC muss man lediglich den Strom freischalten, bei DC ist die ganze Ladetechnik in der Säule.

Speziell der Mittelspannungsanschluss, Trafo, die höhere Netzbelastung und so weiter kosten alles viel Geld. Das hat auch laufende Kosten.
Darum ist DC eben teurer.
AC ist Grundversorgung. Da ist die Ladetechnik so einfach wie möglich, und darum ist das Ladegerät im Auto. Darum muss das auch billiger sein.

Aus vielerlei Gründen ist eine Grundversorgung mit DC eben nicht der richtige Weg.

Wie viel AC Ladepunkte benötige ich um 1.000 Fahrzeuge in einem Straßenzug zu laden?

1000*250km (Wöchentlich durchschnittliche Fahrleistung, 12.000k runtergerechnet)*20kWh/100km / 7 (Tage) = 7.140 kWh am Tag
Eine Wallbox mit 11 kW kriegt wenn es super gut läuft drei dieser Fahrzeuge geladen ( nehmen wir an insgesamt 150kWh am Tag)
7.140/150 = 47 Wallboxen werden benötigt und ein Mittelspannungsanschluss von 600kW

Ein DC Lader haut dir die 50 kWh im Schnitt in 35 Minuten rein, damit kriege ich also bei guter Auslastung problemlos 10h am Tag Vollbetrieb hin: 17 LV am Tag, macht 850 kWh. Ich brauche für den Tagesbedarf also 8 DC Ladepunkte bzw. 4 DC Ladesäulen.
Dafür 8*150kW * 0,75 (Gleichzeitigkeitsfaktor) = 900 kW Trafo an der Mittelspannung.

Die Zahlen haben sehr positive Annahmen für die AC Ladesäulen - 150kWh schafft quasi keine einzige Ladesäule, da gibt es Parkprobleme, Leerzeiten etc.
Dazu zahle ich bei der DC Version 8 Parkplätze (Kauf oder Pacht) und bei der AC Version 47. Bei der AC Version habe ich 47 Geräte die potentiell kaputt gehen, bei der DC Version 8.

AC ist als Business nur für die Parkraumbewirtschaftung interessant um damit eventuell einen Nebengewinn zu erzielen. Allein durch den Verkauf von Strom wird das nichts. Das Problem ist, dass wir alle daran gewöhnt sind das Parken unglaublich günstig bei maximalen Flächenverbrauch ist, für Ladesäulenbetreiber die Grundstücke kaufen müssen oder Pachten zahlen müssen ist das eben nicht so.
Sei clever und lies meinen AGB Vergleich bevor du dich für einen THG Anbieter entscheidest:
viewtopic.php?f=68&t=84149

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

AP500
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@Inside also DC mit 50 kW wird nix. AB 250kW ist das denkbar.
Niemand stellt sich an eine Schlange mit 3 Leute die alle "nur" mal 30 min laden MÜSSEN.
Das geht nicht. Bei 250kW besser 500kW kann der Nutzer am Fahrzeug KURZ verweilen und fährt dann weiter.
AC geht nur dort wo kein Geld verdient werden muss wie die eigene Garagen usw.

@Tom7 der A.Q. spricht auch von fallenden Strompreisen 2023 beim Endkunden.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

Tom7
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Ich habe mich leider auch von @A.Q. und Co. bequatschen lassen, dass E-Mobilität ja so günstig ist. Pustekuchen. Langsam sieht meine Frau da einen Scheidungsgrund, weil der Familienurlaub im Sommer zu Gunsten der E-Mobilität leider ausfallen muss ... und ich kann ihr das nicht mal verübeln.

Sorry ... der Frust muss einfach mal raus!

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Ich bin der Typische AC Lader.
Zu >90 % zuhause an der Wallbox
Den Rest dann wenn ich wo hinfahre wo ich meist auch mehrere Stunden bleibe.
Da ich dann sowieso an meinem Ziel einen Parkplatz benötige wünsche ich mir einen Parkplatz mit Lademöglichkeit für den ich auch bereit bin Parkgebühren zu bezahlen. Der Strom darf dort auch gerne ein paar Cent über den Kosten für Haushaltsstrom liegen um die Ladeinfrastruktur zu finanzieren.

DC ist für mich nur auf Reisen zum zwischenladen interessant. hier finde ich es äußerst angenehm eine kurze Ver- und Entsorgungspause zu machen während das Auto nachlädt um dann gleich weiterzufahren.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Ich liebe meine Ladekarten mit dem gleichen Preis überall, da sie sehr praktisch sind. Aber letztendlich ermöglicht Roaming keinen guten Wettbewerb. Die CPOs können jeden beliebigen Betrag verlangen; der Fahrer sieht das nicht und der Ladekartenanbieter muss die Zeche zahlen. Das merkt er natürlich und erhöht die Preise. Das Problem ist, dass durch Roaming jede Ladesäule zu einem Monopol wird, da sie die Preise beliebig setzen kann und dieser Preis die Nachfrage nicht beeinflusst.

Ich sehe daher keine echte Zukunft für die jetzige Art von Ladekarten; bei Anbietern wie EnBW werden die Preise zwischen eigenen Ladesäulen und Fremdsäulen immer weiter auseinanderlaufen, oder es wird dann für Fremdsäulen auf ein Modell mit flexiblen Tarifen umgestellt. Ansonsten eben Ad-Hoc. Da wird sich dann ein Wettbewerb ausbilden.
Ioniq 28 kWh Premium mit Sitzpaket, Intense Blue, Michelin CrossClimate+, Produktionsdatum 16.4.2019 - Abholung in Landsberg am 14.9.2019 (Sangl #588)

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Also so langsam wird die Luft echt dünn. Ich hab hier zwei recht sparsame Autos. Einen Ioniq mit 14 bis 15 kwh auf hundert im Winter. Macht so ca. 8,85 Euro mit dem neuen Tarif von Enbw. Dann noch einen Passat mit 5,5 Litern auf 100. Macht aktuell 9,95 Euro. Hätte ich einen Passat als Elektro würde der strommäßig dann mehr kosten als sein Dieselbruder. Da werdens dann wohl 18 bis 20kwh sein weil Auto ist ja größer.

Dann noch der Blödsinn das Enbw die Angleichung des AC Preises an die DC Preise gemacht hat und das als Vereinfachung der Tarifstruktur benennt finde ich persönlich als Frechheit. Bei DC habe ich Verständniss dafür aber doch nicht beim AC laden.

So kann man die Mobilitätswende prima ausbremsen. Immer weiter so.
Einer Verbrenner verbraucht , ein Stromer braucht.
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