Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

disorganizer
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@hgerhauser
Mein Vorschlag war eher politischer natur:
Wenn man die Verbrenner loswerden will und das wort Steuern meiden will, warum nicht die EEG umlage beim Strom wegnehmen (und den ganzen anderen Mist) und die Netzentgelte und das von den Verbrennern (nicht nur Autos!) reinholen.

Somit wären auch so die Finanzierungen der Netzausbauten gesichert.
Und dadurch das quasi der Staat den Ausbau finanziert wären auch strategische und nicht nur finanzoptimierte Ausbaustrategien möglich.

Das die PV Einspeisung seltsam bepreist ist ... naja das ist ein anderes Thema.
Aber warum da nicht einfach Börsenpreis - Verwaltungsgebühr auszahlen lassen? (bzw die Verwaltungsgebühr als % des Preises).
Das wäre fair, oder? Bei Hochbedarf hohe Preise, bei Niedrigbedarf niedrige Preise.
Mit den Smartmetern so wie beim Bezug bei z.b Awattar liesse sich das auch ohne grossen Aufwand durchziehen. Und ohne manuelle Eingriffe:

Zweirichtungs Smartmeter, Stundenpreise werden direkt sowohl für Bezug als auch für Einspeisung berechnet. ggf Jeweils mit den Handelsgebühr-Aufschlägen.

Man würde kein Autostromvertraggedöns mit 2 Zählern brauchen, hätte keine seltsamen Abgaben/Umlagen mehr.
Die Bürokratie wäre reduziert usw usw.

Hätte also nur Vorteile. Ist aber nicht gewollt.
Zoe Ph2 R135 ZE50
EZ 18.09.2020
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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Die Börsepreise sieht man schön bei Awattar. Also z.B. am 27.12. gabe es minus 4 Cent um 6 Uhr morgens und -3,93 Cent um 14:00. Einen Tag später um 17:00 war der Preis +6,78 Cent (in den Preisen ist schon die Mehrwertsteuer drin).

Wie genau man die Netzentgelte am besten variabel und kostenreflektierend macht, das weiß ich nicht so genau, es gibt da schließlich auch keinen existierenden Markt wie beim Strom (der meiner Meinung nach auch Schwächen hat, negative Preise wird es irgendwann nicht mehr geben, weil PV und Windanlagen bei unter 0 Cent einfach abschalten werden und Kraftwerke auch nicht mehr für Regelenergie oder KWK weiterlaufen, und weil natürlich die Nachfrage massivst hochgehen würde, wenn Leute echt unter 0 Cent zahlen, und sei es, dass die Schwimmbadheizung oder die Sauna einfach mal so angedreht werden).
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

wisewizz
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Der Preis ist doch nur negativ, weil die ganzen anderen Preiselemente wie EEG, Steuern ... nicht angezeigt werden. Wenn Du z.B. mal ca. 22 Cent als Grundpreis annimmst dann zahlst Du doch bei -3,93 Cent immer noch rund 18 Cent. Natürlich macht es Sinn dann das E-Auto vollzuladen, aber verpulvern ("Sauna einfach mal so angedreht" macht keinen Sinn, denn Du zahlst imemr noch mehr als in den meisten NAchbarländern für den Strom

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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Das EEG kann man auf die CO2 Preise umlegen, weil mit der Zeit Anlagen aus der Vergütung fallen bzw. aus der Vergütung rausgekauft werden könnten. Sowohl EEG Umlage als auch CO2 Preis fallen in Milliarden Euro ausgedrückt bis 2050 auf Null.

Bei den Netzkosten habe ich ein Problem damit, wenn man Leute nicht dafür bestraft um 17:00 nach der Arbeit für 30 Minuten mit 22 kW zu laden. Deswegen halte ich da eine Finanzierung sämtlicher Netzkosten über den CO2 Preis für wenig zielführend.

Man müsste dann anderweitig verhindern, dass Leute um 17:00 nach der Arbeit für 30 Minuten mit 22 kW laden, z.B. durch einen direkten Eingriff des Netzbetreibers. Das hieße aber auch, dass man dann um 17:00 selbst in Notfällen nicht laden könnte. Selbst wenn man bereit wäre viel dafür zu zahlen.

Bzw.:

Man müsste halt die enormen Kosten schlucken, z.B. indem der Netzbetreiber in jedes Ortsnetz Batterien setzt, damit die zu günstigen Zeiten nachladen und um 17:00 dann die (völlig unnötigen) 22 kW beim ungesteuerten Laden um 17:00 ermöglichen.

Und die Batterien dann dauerhaft über Steuern finanziert werden, denn der CO2 Preis führt bis 2050 zu Null CO2 Emissionen und damit auch Null Einnahmen aus der CO2 Steuer.
Zuletzt geändert von hgerhauser am Di 29. Dez 2020, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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Bei mir ist der Awattar Preis 19,758 Cent pro kWh plus Börsenpreis. Der Grundpreis besteht aus 0,25 Cent Aufschlag durch Awattar, 6,259 Cent die kWh Netzkosten und 13,248 Cent Steuern, Abgaben, Umlagen.

Wenn man Netzkosten bei lokalem Überschuss auf Null setzt und die Steuern, Abgaben, Umlagen sowieso auf Null (bis auf die Mehrwertsteuer), dann würde es sich lohnen Energie zu verprassen bei Preisen unter 0 Cent. Die wird es dann aber auch nicht mehr geben.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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disorganizer hat geschrieben:
Mit den Smartmetern so wie beim Bezug bei z.b Awattar liesse sich das auch ohne grossen Aufwand durchziehen. Und ohne manuelle Eingriffe:

Zweirichtungs Smartmeter, Stundenpreise werden direkt sowohl für Bezug als auch für Einspeisung berechnet. ggf Jeweils mit den Handelsgebühr-Aufschlägen.
Wäre schon gut, die 0,25 Cent pro kWh, die Awattar berechnet (mir ist übrigens durchaus bewusst, dass ich beim kWh unabhängigen Grundpreis ebenfalls bei Awattar draufzahle, akzeptiere ich halt so, weil ich an die Sache glaube)

zeigt auch schon mal eine vernünftige Größenordnung für die Verwaltungsgebühr / Handelsgebühr.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Bei 79 Cent kann der Strompreis für etwa 30cent verantwortlich sein beim Ladenpreis!

Wenn an der Schraube gedreht wird ändert sich am ladepreis nix weil die cpos erst mal ihre Verluste ausgleichen werden
Zuletzt geändert von kub0815 am Di 29. Dez 2020, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Am Ende wäre die lineare CO2- und Methanbepreisung das, was viele Preise (wieder) ins Verhältnis rückt. Das muss konsequent und ohne ausnahmen passieren. Das Problem ist, dass das große Jammern derer los gehen, die sich auch heute noch eine neue Ölheizung installieren lassen oder mit "die ist doch noch gut!" kommen. Wenn der "Energieberater" im Jahre 2020 meinen Schwieger-Großeltern dazu rät, die bestehende Brauchwasser-WP samt Bodensonden still zu legen um komplett auf Öl zu wechseln, weil das ja so schön billig wäre, haben wir ein verdammtes Problem. Das sind einfache, freundliche Leute ohne technische Bildung und ohne viel Geld, die auf eine kompetente Beratung angewiesen wären. Es tut mir schlicht für alle Menschen leid, die wegen so einer Fehlberatung in Zukunft sehr sehr viel Geld verlieren werden.
BMW i3s 120Ah (seit 1/2019) || Tesla Model 3 LR AWD (12/19-8/21) || AUDI e-Tron 55 (02/22-08/22)|| VW ID.3 12/22-02/23|| VW ID.4 (seit 02/2023)

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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kub0815 hat geschrieben: Bei 79 Cent kann der Strompreis für etwa 30cent verantwortlich sein beim Ladenpreis!

Wenn an der Schraube gedreht wird ändert sich am ladepreis nix weil die cpos erst mal ihre Verluste ausgleichen werden
Das kann man direkt subventionieren, weil es keine unendlich steigenden Kosten sind.

Jetzt subventioniert man dann wenige kWh, so dass nur wenige hundert Millionen Euro reichen.

Im Jahr 2050 muss man nicht subventionieren, weil dann die Auslastung hoch ist und die Preise für Schnelllader mit Massenproduktion in den Keller gegangen sind.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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B.XP hat geschrieben: Am Ende wäre die lineare CO2- und Methanbepreisung das, was viele Preise (wieder) ins Verhältnis rückt. Das muss konsequent und ohne ausnahmen passieren.
Man kann ja die Leute mit Ölheizung oder altem Diesel beim Umstieg unterstützen, um soziale Härten zu vermeiden.
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