Autonom fahrender Tesla - Erstes Todesopfer

[Karlsson]

Wie gesagt, bist Du schon mal mit einem Tesla und aktiviertem Autopiloten eine längere Strecke gefahren?
Wenn ja, dann wäre Dir aufgefallen, dass man trotzdem dass das Auto die "Kontrolle" hat, immer noch aufpaßt.
Zumindest war es bei mir so.

Nein, so lang war das bei mir nicht und natürlich hab ich aufgepasst. Aber Du kannst da nicht einfach verallgemeinern.
Im Netz findest Du ja auch die Videos von den buchlesenden Leuten. Es stimmt wohl, dass das Idioten sind, aber das ist voraussehbares Fehlverhalten. Mit solchen Bewertungen habe ich im Rahmen von Maschinensicherheit und Ergonomie bei der Bewertung von Arbeitsplätzen zu tun und mein Kunde würde mir einfach zu manipulierende bzw zu umgehende Systeme um die Ohren hauen.

Ich hatte gerade Vox Auto Mobil an, da waren Tesla, Volvo und Mercedes im Vergleich und die sagten, dass Tesla jetzt bis zu 3 Minuten alleine fahren würde und dass vorher deutlich mehr drin gewesen wäre. Bei Mercedes und Volvo waren es nur Sekunden. Alle Autos hatten aber Aussetzer im Test. Sich darauf zu verlassen, ist töricht.
Die Sicherheit nimmt hier insgesamt nur zu, wenn der Mensch weiter seine bisherigen Kontrollaufgaben unternimmt und die Maschine ihn zusätzlich unterstützt.

Gilt das nicht für alle Verkehrsteilnehmer, die für längere Zeit am Steuer sitzen?

Nicht auf diese Weise. Wenn der Mensch die ganze Zeit ins Geschehen eingebunden ist, ist das etwas völlig anderes als wenn er lange Zeit nur passiv zuschaut, dann aber plötzlich doch reagieren muss.
Wie gesagt, monotone Aufgaben....

Und abgesehen davon möchte ich noch anmerken, dass mir die Art nicht gefällt, wie DeJay58 versuchte, meine Aussagekraft zu schwächen.

[Alex1]

"voraussehbares Fehlverhalten", ein guter Begriff.

Daran sieht man auch gut, was für ein rechtsfreier Raum der Straßenverkehr im Vergleich zur Arbeitswelt ist. Abgesehen davon, dass da ganz andere Energien auftreten. Man vergleiche mal die Energie eines 2,8-Tonnen-SUFF bei Tempo 200 mit der irgendeiner Maschine. Da kann kaum was standhalten, vielleicht im Schiffsbau...

[mitleser]

"Autopilot’s positive safety impact was confirmed in a January report by the National Highway Traffic Safety Administration, which stated, “The data show that the Tesla vehicles crash rate dropped by almost 40 percent after Autosteer installation.”"

http://files.shareholder.com/downloads/ ... 016-4Q.pdf

[egn]

Am besten Mal den original NHTSA Bericht lesen.

Die Zahl der Airbagauslösungen hat sich um 40 % reduziert unabhängig davon ob der Autopilot eingeschaltet war oder nicht. Der Rückgang ist überwiegend auf den Notbremsassistenten und die Warnsystem zurück zu führen. Und natürlich kommt es auch dadurch dass der Autopilot nur bis 150 km/h funktioniert und damit die notorischen Raser ein gebremst werden, auch dadurch dass viel weniger Spurwechsel stattfinden sondern die Leute einfach hinter anderen Fahrzeugen auf der gleichen Spur mit ausreichendem Sicherheitsabstand hinterher fahren.

Der Autopilot ist also mehr ein Mittel zur Disziplinierung von Fahrernn die zu unsicherem Fahrverhalten tendieren. Würden diese Fahrer ohne eingeschalteten AP genauso diszipliniert Fahren hätte es den gleiche Effekt. Insofern leistet dann die AP Funktionen wahrscheinlich auch einen kleinen Beitrag zur Verkehrssicherheit - für den der es selbst nicht kann.

[Alex1]

Na, egn, das sind doch exakt die Dinge, die ein Autopilot leisten soll:
- Sicheres Folgen anderer Kfz,
- Keine unnötigen Spurwechsel,
- Keine Unachtsamkeiten mehr (die Du ja klammheimlich "vergessen" hast),
- Disziplinierung der Übermütigen.

Die Aussage, dass es weniger Unfälle gäbe, führen die Leute vorsichtiger, ist ja nun trivial?

Und genau das leistet der Autopilot: Ersatz des Leichtsinns und der Unachtsamkeiten durch zuverlässige Technik

[ecopowerprofi]

durch zuverlässige Technik

Es müsste heißen: zuverlässigere Technik. Auch die Technik ist Fehlern unterworfen, da die Software und das Systemdesign von Menschen gemacht werden. Die Entwickler und Systemdesigner können Fehler gemacht oder Situationen nicht bedacht haben. Der Vorteil besteht darin, dass die Technik keine Routine, Müdigkeit usw. kennt und geprüfte Vorgängen stur nach Schema F abarbeiten. Unser eigener Bio-Computer ist für solche Vorgänge nicht gedacht. Durch die Jahrmillionen der Evolution hat der sich auf einen 24 Verarbeitungszyklus eingestellt. D.h. er braucht in 24 h eine Pause von ca. 8 h um den Datenmüll zu entsorgen und den Rest einzusortieren. Bekommt er die Input-Pause nicht nimmt die Rechenleistung rapide ab. Auch wurden die Rechenkapazitäten mit ganz anderen Schwerpunkte versehen und zur Erhöhung der Rechenleistung Datenreduktionsstrukturen eingesetzt, die wir im heutigen Straßenverkehr gar nicht gebrauchen können.

[Karlsson]

Der Autopilot ist also mehr ein Mittel zur Disziplinierung von Fahrernn die zu unsicherem Fahrverhalten tendieren. Würden diese Fahrer ohne eingeschalteten AP genauso diszipliniert Fahren hätte es den gleiche Effekt.

Und wenn der disziplinierte Fahrer jetzt Karten spielt, weil ja der "Autopilot" fährt?
Nicht vergessen, das ist kein Level 5 System, was sicher alleine fährt. Es erhöht sicherlich die Sicherheit wenn der Fahrer aufpasst, wie zuvor auch.
Wenn er das aber überhaupt nicht mehr tut, wird die Sicherheit vielleicht auch deutlich reduziert.
Dass das System ihm diese Möglichkeit bietet, ist eine Schwachstelle.

Ich meine, dass alle Systeme, die nicht Level 5 erreichen, den Fahrer zum aktiven fahren zwingen müssten. ZB so umgesetzt, dass der Wagen rechts ran fährt und anhält, wenn Unachtsamkeit des Fahrers bemerkt wird.
Sollte der Fahrer doch aufpassen, wird er das dann ja verhindern.

[Alex1]

Und wenn der disziplinierte Fahrer jetzt Karten spielt, weil ja der "Autopilot" fährt?

Das ist dann kein disziplinierter Fahrer.

Nicht vergessen, das ist kein Level 5 System, was sicher alleine fährt. Es erhöht sicherlich die Sicherheit wenn der Fahrer aufpasst, wie zuvor auch.
Wenn er das aber überhaupt nicht mehr tut, wird die Sicherheit vielleicht auch deutlich reduziert.

Vielleicht...

Das war anno dunnemals bei Einführung des ABS so, dass die Leute aus Risikokompensation im Endeffekt risikoreicher unterwegs waren als ohne ABS. Späte ist sowas m.W. nicht mehr aufgetreten.

Dass das System ihm diese Möglichkeit bietet, ist eine Schwachstelle.

Ein feuriges Plädoyer für das Gugl-Auto ohne Steuer

Ich meine, dass alle Systeme, die nicht Level 5 erreichen, den Fahrer zum aktiven fahren zwingen müssten. ZB so umgesetzt, dass der Wagen rechts ran fährt und anhält, wenn Unachtsamkeit des Fahrers bemerkt wird.
Sollte der Fahrer doch aufpassen, wird er das dann ja verhindern.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Entweder "Totmannschaltung" oder Lenkrad weg

Inzwischen gibt´s ja sogar nachrüstbare Eyetracker für die Aufmerksamkeitsüberwachung.

[Twizyflu]

Autsch!

https://t.co/HsLgk62Ozh

[AbRiNgOi]

Aus dem Bericht von electrek:

As far as the Autopilot’s Autosteer feature, it did its job, which is to keep the vehicle in its lane which was still marked on the road leading right into the barrier.

or:

since even the driver in the vehicle with the dashcam almost hit the barrier and there presumably wasn’t any driver assist at play in this case.

Auf Deutsch: Auch der hinterer Fahrer mit der Kamera hatte Probleme und der Autopilot hat genau das gemacht für was er programmiert wurde, der ist den Markierungen am Boden gefolgt... genau in das Hindernis hinein.

Blöd gelaufen, aber genau da ist das Problem: Was ist für die Spursuche wichtiger: Die Bodenmarkierung oder das Radar...

An der Farbe des Hindernisses kann es diesmal nicht liegend, leuchtend Gelb!