Fiat New 500e Karabag - Eigner gesucht

[frankausfranken]

Hallo Matthias,
wie sieht es denn mit der Batterie aus nach 68000km? Die Autos selbst sind ja mittlerweile alle so etwa 6-7 Jahre alt, allerdings mit sehr unterschiedlichen Laufleistungen. Kann man nach 68tkm spürbar den Verfall der Zellen bemerken oder eher nicht?
Gruß
Frank aus WÜ

[shkarbi]

Hallo Franky1973,

leider bin ich recht selten hier im Forum unterwegs, kann dir aber gut Antwort auf deine Frage geben:
Also die Heizung ist eine Eberspächer E4S (100% Ethanol-Betrieb) und Teile, außer vermutlich des Steuergerätes, sollten Baugleich mit den Benzinversionen B4S sein. Der Katalog von Eberspächer gibt hierüber Aufschluss, allerdings habe ich in mir nicht genau angesehen. Ich hatte bereits 2x Probleme mit dem Heizgerät. Das erste mal funktionierte die Heizung nach dem Kauf nicht. Ich habe sie ausgebaut, was eine ungelaubliche Fummlerei ist und selber mit einem VW-OBD-Adapter und der Software von Eberspächer EDiTH ausgelesen. Ergebnis: Steuergerät war verrigelt, da das Heizgerät nicht gezündet hatte. Nach einer Zeit des Problemsuchens hat sich dann eine "verkrustete" Kraftstoffpumpe herausgestellt. "Verkrustet" deshalb, da sich vermutlich durch die Aggressivität des Ethanols ein weißer Belag an den Gussteilen der Pumpe gebildet hat und die Leitung incl. dem Pumpensieb zugesetzt hatte. Beim 2.ten Mal war es der selbe defekt. Ich habe diesmal aber nur die Pumpe ausgebaut und gereinigt. Seit dem läuft die Heizung wieder ohne Probleme.

Prüfschema:
Geht die Heizung an? Nein -dann ist sie verriegelt, evtl. kann auch in eingebauten Zustand die Diagnose gefahren werden (Stecker) . Ja - aber zündet nicht - Kraftstoffproblem? Läuft die Kraftstoffpumpe (tickern hinten links)? Ja - Leitung zum Heizgerät ab und kontrollieren ob E100 kommt, nein - Pumpe reinigen / prüfen.
Kurztest um die Pumpe zu umgehen: hole dir eine Spritze aus der Apotheke, fülle sie mit E100 und setze sie am Pumpenausgang richtung Heizgerät an. Einschalten und langsam das E100 in die Leitung drücken - zündet sie?

Ich finde die Idee mit einem Wiki super, nur leider weiß ich nicht wie das funktioniert.

Beste Grüße
Christoph

sehr informativ, hat gut gesagt

[Luzula]

Hallo Matthias,
wie sieht es denn mit der Batterie aus nach 68000km? Die Autos selbst sind ja mittlerweile alle so etwa 6-7 Jahre alt, allerdings mit sehr unterschiedlichen Laufleistungen. Kann man nach 68tkm spürbar den Verfall der Zellen bemerken oder eher nicht?
Gruß
Frank aus WÜ

Hallo Frank,

wir spüren bisher keinerlei nachlassen der Batterie. Einer der Mechaniker der seinerzeit den Karabag 500e mitentwickelt hatten und seit dem immer an die nächste Firma weiterverkauft wurde ist jetzt unser Mechaniker da Emovum selbst 1km von unserem Wohnsitz entfernt seinen Sitz hat. Dieser meinte Sie haben einen Nutzer der bereits 125.000 km mit der ersten Batterie hinter sich hat ohne Nachteile. Auch als unsere Batterie beim letzten Check vor 12 Monaten ausgelesen wurde zeigte noch keine Zelle eine Auffälligkeit.

Gruß Matthias

[frankausfranken]

Hallo Matthias,
das ist schon erstaunlich. Wenn man sich Diagramme zum Zellenalter vs. Kapazität anschaut, müsste ja schon das kalendarische Alter zu deutlichem Kapazitätsverlust geführt haben. Dann scheinen ja die KOKAM LiPo Zellen wirklich gut zu sein. Komisch, dass sie dann nicht öfter eingesetzt werden (bzw. wurden).
Gruß
Frank aus WÜ

[Luzula]

Ich werde hier Berichten ob wir das Ende der Batterie noch erlebt haben. Bedenken sollte man aber das sich halt das sehr niedrige Niveau nicht verschlechtert. Außerdem wird die Batterie ja durch das Schnarchladen von maximal. 3,6kw sehr geschohnt.

[Edusonne]

Hallo Zusammen,
also, ich habe meinen schweren Herzens wieder an den Händler zurückgegeben.
Das Temperatur Problem ist ein bekanntes Problem. Bei 30 Grad Aussentemperatur konnte ich keine 10 Km mehr fahren,
bis die Temp-Warnung erschien. Sollte man trotzdem weiter fahren, steigt natürlich auch die Temp weiter, bis das System bei ca. 55 Grad komplett abschaltet. Dann heißt es warten, bis die Temp wieder unter 45 Grad gesunken ist. Kann auch schon mal Stunden dauern.
Eine Abfrage der Temperatur läßt sich bewerkstelligen, wenn man das Ladekabel einsteckt (muß nicht mit Strom verbunden sein) und die "Zündung" einschaltet. Dann werden im Display nacheinander verschiedene Daten angezeigt, u. a. auch Temp min und max. Schöner geht es, wenn man am BMS (unter der Motorhaube in der Multibox) ein NullmodemKabel anschließt und mit einem Standard Terminalprogramm abfragt. Gibt man dann in diesem Programm ein "y" ein, erfolgt die anzeige bis zur Zellebene (Temp, Leistung, Spannung)
Dabei zeigt sich, daß die mittleren Zellen am meisten ansteigen. Problem ist, daß der Akku hermetisch verschlossen ist, d. h. auch die Wärme kann nicht nach aussen abgegeben werden. Leider ist nicht wirklich Platz vorhanden, um nachträglich eine vernünftige Kühlung einzubauen. Einzigste Idee meinerseits war, einen neuen, etwas größeren Akkukasten zu bauen und die Zellen mit Abstandshalter neu einzubauen. Allerdings war mir dann der Aufwand und das Risiko zu hoch. Habe mich dann im Rahmen der Händlergarantie für eine Rückgabe entschieden.
Eine weitere Idee war, den im Akkukasten befindlichen Gummistopsel zu entfernen (sitzen neben dem Pluskabel am äußeren Gehäuse) und von dort Druckluft "reinzublasen". Ob es was gebracht hätte, kann ich nicht sagen.
Wenn sich jemand weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, ich habe noch ein paar Bilder und eine Telefonnummer von einem ehemaligen "Mitentwickler". PN !
Gruß
Chris

[Edusonne]

Hallo Luzula,

Die einzelnen Zellen sind ca. 45x32x0,7 cm groß und sind in dem Batteriekasten alle ohne Abstand aufeinander gelegt. Nur mit Luft wirst Du ohne weitere Veränderung keine Kühlung hinbekommen, da Du max. die unterste und die oberste Zelle etwas anpusten kannst. Alle anderen Zellen können ihre Wärme nicht abgeben. Daher meine Überlegung, einen größeren Batteriekasten zu bauen, in dem man die Zellen mit Abstandshalter einbaut. Allerdings bekommt man sofort ein Größenproblem, ausser man findet einen Platz, wo man einen 2. Batteriekasten hinbaut, um die Zellen aufzuteilen. Alternativ einen 2. Akkusatz parallel schalten, dann halbieren sich die Ströme und die Zellen erhitzen sich nicht so schnell.
Das Hauptproblem der zu hohen Temperatur der Zellen ist ja nicht nur, daß das Fahrzeug nicht mehr rekuperiert und die Ladung später beginnt, sondern vor allem daß die Zellen schneller altern und damit wesentlich früher sterben. Kokam geht in seinen Datenblättern immer von einer Zelltemperatur von 25 Grad aus. Moderne E-Autos verwenden heute eine Flüssigkeitskühlung (im Winter Heizung) um die Akkutemperatur möglichst konstant im Bereich von 20-30 Grad zu halten.
Gruß
Chris

[Emmaus1996]

Hallo, dann will ich dieses Forum auch noch um einen weiteren Nutzer erweitern. Ich bin jetzt seit März 2018 mit dem Karabag Bj. 2012 unterwegs. Nach jetzt 9000 gefahrenen Kilometern mit dem Fahrzeug (Kilometerstand 20500 km), bin ich noch sehr zufrieden. Das besagte Temperaturproblem trat bei mir nach ca. 30 Minuten Autobahnfahrt bei 34 Grad Außentemperatur auf. Allerdings erst die 45 Grad Warnung. Glücklicherweise bin ich dann sowieso abgefahren und dann im City Modus weitergefahren. Um einer Zwangsabschaltung vorzubeugen, hilft wahrscheinlich auch nur diese Maßnahme. Das andere Temperaturextrem bewältigt das Fahrzeug eigentlich sehr gut. Ich konnte bei -7,0 Grad noch bis 96 Prozent laden. Weitere Einbußen bei der Reichweite waren, bedingt durch die Ethanolheizung nicht zu messen. Insgesamt ein sehr alltagstaugliches Fahrzeug. Unser Hybrid bleibt jetzt für den Stadtverkehr meistens stehen. 100 Kilometer sind im City Modus bei normalen Temperaturen tatsächlich zu schaffen.

[3nergy]

Moin ihr,
bin seit gestern auch Besitzer eines 500e,
Habe ihn günstig schießen können auf Grund eines angeblich defekten Ladegerät.

Wurde aber heute geprüft (ohne Schaltpläne usw. Von Radio und Fernsehtechniker) und eigentlich ist da alles in Ordnung.

Nur bekommt es wahrscheinlich keine Freigabe vom BMS.

Das BMS blinkt Gelb, kann man das irgendwie auslesen?

Im Tacho blinkt die Zapfsäule und das Ausrufezeichen leuchtet.

Vorn im Motorraum unten auf der Fahrerseite, Rattert was (hört sich an wie ein mini Kompressor oder ein Relai) ca. 20sec beim Start und wenn ich die Bremse getreten habe und wenn eine Fahrstufe eingelegt wird.

Aber es bewegt sich nichts.

Akku hat noch 96V, bei 108V = 100% müsste 96V ja noch ausreichend sein oder?

Würde mich sehr freuen wenn sich jemand findet der Erfahrungen mit dem Wagen hat.

[frankausfranken]

Hallo 3nergy,

das "Rattern" ist normal und kommt von der elektrischen Vakuumpumpe, die den nötigen Unterdruck für den Bremskraftverstärker aufbaut.
Ich gehe davon aus, dass die Batterie mit nur 96 Volt (Leerlaufspannung!) komplett leer ist. deshalb auch das blinkende Tanksäulensymbol.
Die Leerlaufspannung bei geladenen Batterien beträgt 124 Volt, nicht 108 Volt (gerade über das Display abgefragt). Es sind 30 Zellen verbaut, das sind dann 4,13 Volt pro Zelle bei voll geladener Batterie. Das entspricht ziemlich genau den üblichen Empfehlungen für LiPo Zellen. 108 Volt Leelaufspannung wäre ja nur 3,6 Volt pro Zelle, da ist sie schon praktisch leer. Bei 96 Volt Leerlauf, also 3,2 Volt pro Zelle ist sie absolut leer und muss schleunigst geladen werden!
Fazit: Entweder ist das Ladegerät doch kaputt, oder auf dem Weg zum bzw. im Batteriekasten ist ein Fehler, z.B. eine Unterbrechung.
Gruß
Frank aus WÜ