Last-Minute-Zweifel

[Guy]

Ich glaube nicht, dass ich das Ende des Öls noch erleben werde. Es wird einfach irgendwann so teuer, dass es sich kaum noch jemand leisten kann.

Wenn der Wertverlust für dich ein großes Thema ist, würde ich einfach einen Gebrauchten nehmen oder leasen. Ich gehe davon aus, dass der Wertverlust in den kommenden Jahren noch relativ groß sein wird. Wer wünscht sich denn nicht 50 oder 100 km mehr Reichweite? Ich würde mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass ein Batterieupgrade so ohne weiteres möglich sein wird. Und das wird sich dann natürlich auch im Preis der Gebrauchtwagen niederschlagen.

Kauf dir einfach ein Auto, das in dein Budget passt und rechne mit keinem allzu hohen Wiederverkaufswert. Wo die Reise in etwa geht, sieht man ja schön in den Gebrauchtwagenportalen, zweijährige ZOEs liegen dort aktuell bei 13k bis 14k Euro.

[Tex]

Ein Neuwagen / Jahreswagen hat immer einen Wertlust, egal was man kauft.
Ich habe einen VW Polo Highline Diesel Automatik 6 Monate jung gekauft und nun nach 3,5 Jahren (Wagenalter) verkauft. Im diesem Vergleich kommt mir die Zoe keinen Cent teurer. Der Polo hat mich 22.000€ gekostet. Von der Größe her lassen die sich perfekt vergleichen. Ich fahre min. 20.000km im Jahr. Die Zoe wird mir langfristig gesehen sogar günstiger kommen, egal wie der Preisverfall wird.

Natürlich nutze ich keine RWE Säulen mit irgendwelche 35cent und mehr Kwh Preisen. Da müßte echt schon ein Notfall eintreten.

Ach und auf

"Es wird aber das 2016er Modell und das wird den großen Akku Ende nächsten Jahres aufnehmen können. Die "Alten R240"-Modelle die es zur Zeit gibt können dies nicht. Der neue Akku soll mit 44 kW an den Start gehen..."

darauf gebe ich nichts. Ich glaube es erst wenn ich es Schwarz auf Weiß habe. Jede Woche kommt ein neues "Wunder", was dann alles mit einem Wagen möglich wird.


Wenn es kein Öl mehr gibt, gibt es Krieg oder die Menschen werden auf ein mal Vernünftig. Da kann sich nun jeder seine Vision ausmalen.

[Alex1]

Das Öl wird auch in 30 Jahren nicht ausgehen. Und dann haben wir immer noch Gas und Kohle.

Das Ressourcenproblem ist also gar keines (mehr).

Das Problem ist die CO2-Senke. Laut anerkannten Fachmeinungen müssen wir 2/3 oder 3/4 des HEUTE BEKANNTEN Öls im Boden lassen, wollen wir das 2-Grad-Ziel noch einigermaßen schaffen.

Mutti hat das ja werbewirksam in Elmau verkündet. Ihre Aktionen der letzten Jahre waren leider genau entgegengesetzt:
- Massakrierung der Solarenergie,
- Gewährenlassen des Drehhofers, der in Bayern eher auf (natürlich fossiles) Gas setzt - von Putin?
- Größtmögliche Schonung der Stinkerindustrie durch maximale Streckung der Flottenverbräuche (100 g/km wären längst drin),
- Vertrocknenlassen der e-Autoindustrie, stattdessen Millionen in "Forschungsvorhaben"

Aber Recht hat sie. Und wir tun genau das, was sie so prahlerisch ankündigt und fordert.

[Guy]

Wohin die Reise in Sachen Wertverlust geht, werden wir ja demnächst erleben, sobald die nächste ZOE Generation in größeren Mengen kaufbar ist und der Leaf mit der größeren Batterie auf den Markt kommt.

[Tho]

Den Wertverlust sehe ich ähnlich wie bei hochpreisigen Modellen mit etwas größerem Verbrennungsmotor.
Da kann ich auch 50% des Anschaffungswerts in 3-4 Jahren versenken.
Da ich aber generell nur Gebrauchtwagen kaufe und erst ersetze wenn beinahe fertig, ist das für mich nicht wirklich ein Argument.

[Tex]

Locker 50%

[Gigafarad]

Hallo Florian,

Ich hatte ähnliche Bedenken wie du. Allerdings hatte ich a) und b) von vorneherein ausgeschlossen, weil es in Zukunft keinen Weg an E-Autos vorbei gibt, schlicht und einfach. Fracking kann den Wechselpunkt bestenfalls hinauszögern.

Also was die Zukunft angeht, würde ich sagen, dass es jetzt aber so richtig losgehen wird mit Elektroautos. Tesla hat sie für die Oberschicht salonfähig gemacht, und jetzt kam der Zoe und macht das ganze für Normalverdiener. Ich hab meinen heute bestellt und hol ihn in zwei Wochen ab *freu*.
Ich komme nicht einfach so zu dieser Einschätzung. Der Zoe ist momentan als Zweitfahrzeug voll und für viele (mich auch) als Erstfahrzeug eingeschränkt tauglich. Klar, aus rein ökonomischer Sicht fährst du mit 'nem Diesel-Corsa besser, du zahlst aber beim Zoe fast nichts mehr für den Spaß. Verglichen mit einem Benzin-Clio kommst du inkl. Batteriemiete auf ungefähr die gleichen laufenden Kosten bei 10000km/Jahr***.
Zur Zukunft: der Renault-Händler von dem ich meinen kriegen werde, hat mir gesteckt, dass die 44kWh-Batterien (=300 realistische km), die jetzt bereits getestet werden, im Jahre 2017 für alle, auch die ersten Zoe, angeboten werden, gegen einen kleinen (10-20€/Monat) Aufpreis. Der Batteriewechsel ist problemlos in 1/2h möglich. Nur musst du wohl erstmal das Ende deiner Mietvertragslaufzeit abwarten, bevor du wechseln kannst. Renault muss ja auch irgendwie Gewinn machen.

Edit: ach ja, das heißt natürlich auch, dass der Wertverlust sich im Rahmen eines konventionellen Autos bewegen wird.

*** Diese Berechnung basiert auf Benzinpreis 1,46 €/l, 9 Liter/100km (Benzin, viel Kurzstrecke und Stadtverkehr), 14,6kWh/100km plus 79€ / Monat Batteriemiete.

So, und jetzt geh kaufen und mach diese Welt ein Stück cooler
Grüßle,
Roland

[Badenser]

Hi Florian,

was den Wertverlust angeht kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich gehe davon aus, dass die aktuellen Zoes mit Erscheinen der nächsten Generation stark an Wert verlieren werden. Für mich war es daher wichtig, so wenig wie möglich für das Auto auszugeben. Wenn Du etwas abenteuerlustig bist, kannst Du in Frankreich aktuell schon ab ca. 11.000€ einen Gebrauchten bekommen. Der Import ist mit etwas Aufwand verbunden kann aber finanziell durchaus lohnend sein.

Was die Akzeptanz durch meine Frau angeht habe ich eine wundersame Wandlung von Skepsis zu Begeisterung erlebt. Die Ausgangslage war ähnlich wie bei Dir. Mittlerweile steht ihr BMW fast nur noch in der Garage und ich werde wohl die Kilometer für meinen Batteriemietvertrag erhöhen müssen. Bei uns haben dabei zwei Dinge eine wichtige Rolle gespielt. Wir haben aufgehört "mein" und "dein" Auto zu haben. Es gibt jetzt nur noch Kurz- oder Langstrecke. Wer in der Umgebung fährt, nimmt immer den Zoe wenn er frei ist. Und der zweite wichtige Punkt ist eine fest installierte Ladebox mit Kabel dran. Da kann sie in die Garage fahren und mit einem Handgriff den Stecker einstecken. Das ist einfach und gibt Vertrauen in die Technik.
Wenn sie erst mal fährt und merkt wie viel Spaß das macht, dann erledigt sich das Problem von selbst. Für den Anfang muss man aber manche Stolpersteine aus dem Weg räumen, damit es soweit kommen kann.

Trau Dich!

[flow2702]

Danke, das macht doch alles recht zuversichtlich.
Eure Argumente bezüglich des Wertverlustes kann ich auch gut nachvollziehen, und glaube mittlerweile, dass ich das Problem überbewerte. Da ich mir jetzt schon vorstellen kann, mit dem Auto gut klarzukommen, wieso sollte das in zwei Jahren anders aussehen? Zumal die Hinweise und Andeutungen in den anderen Threads ja auch danach aussehen, als würden die neue Batterie noch drin sein - wobei ich da bis zu dem Tag, wo das Auto möglicherweise auf der Bühne steht skeptisch bleibe und damit nicht plane.
Bei meiner Frau denke ich auch, dass das wird. Wie gesagt, sie ist nicht kategorisch dagegen und kann sich mit der Grundidee sowieso identifizieren - da ist sie vermutlich noch etwas ideologischer als ich. Sie hat halt Bedenken, "Versuchskaninchen" zu spielen, etwas, was ich wiederum ganz gerne mal bin... Wie gesagt, morgen ist Termin

Flo

P.S. Die Abschlusserklärung des G7-Gipfels lässt ja auch hoffen, dass sich in der Politik was tut und wir nicht in 5 Jahren alleingelassen dastehen...

[rolandk]

Die Abschlusserklärung des G7-Gipfels lässt ja auch hoffen, dass sich in der Politik was tut und wir nicht in 5 Jahren alleingelassen dastehen...

Das war jetzt'n Joke, oder?

Du gibst doch nicht tatsächlich irgendwas auf solche Erklärungen?

Roland