Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

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Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

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TobiasPastoors hat geschrieben:Die ausgewählte Strecke hätte der Renault ZOE laut technischen Angaben schaffen müssen. 240 KM Reichweite bei 237 Kilometern bis Usedom
Das ist ja wohl nicht Ihr Ernst! Die 240 km sind der nach in EU gültigem NEFZ-Fahrzyklus bestimmter Wert. Den Wert erreichen Sie im Labor (warm, kein Gegenwind, minimale Beschleunigung, keine Überholmanöver, geringer Fahranteil mit höherer Geschwindigkeit) einwandfrei. Mit dem NEFZ-Wert kann man verschieden Fahrzeugmodelle vergleichen, sonst aber fast nichts.

Derart sparsam kann man nur unter bestimmten inneren/äußeren Umständen auch im Alltag fahren (z.B. sehr vorausschauend, Bremsen nur per Rückspeisung der E-Energie (Rekuperation), den nervenden Verpesterautofahrer an der Ampel nur dann versägen, wenn es nicht anders geht), aber als E-Auto-Anfänger werden sie damit erfahrungsgemäß überfordert sein.

Schauen Sie mal in die Publikation zum neuen BMW i3. Hier werden neben dem NEFZ-Wert von 300 km auch die realistischen Entfernungen pro Akkuladung genannt.

Etwas Infos vorab zu sammeln, ist von "Journalisten", besonders in Deutschland, leider nicht zu erwarten.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.
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Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

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TobiasPastoors hat geschrieben:... vielen Dank für die Kritik an dem Artikel von Frau Höhne und mir. Etwas weniger Dank für die Beleidigungen, die uns hier entgegen schlagen.
Herzlich Willkommen im Forum! Dass sich ein Journalist hier anmeldet, um sich der Kritik zu stellen, ist bemerkenswert und verdient größten Respekt. Völlig unabhängig von der Sachdiskussion zeigt das Größe und Rückgrat. :thumb:

Wir sind hier halt schon alles gebrannte Kinder. Fast alle, die hier im Forum schreiben, erleben die Emobilität im Alltag, teilweise seit vielen Jahren. Wir wissen genau um die Schwächen, aber auch um die vielen Irrtümer, Falschmeldungen und Verleumdungen, die über die Emobilität im Umlauf sind, weil wir uns nämlich tagtäglich damit auseinandersetzen (müssen). Das entschuldigt natürlich nicht, dass sich jemand im Ton vergreift, aber es erklärt, dass die Nerven blank liegen und die Geduld kurz (geworden) ist.

Ein Highlight aus der Vergangenheit: Ein Motorjournalist fährt drei Runden im Oval, misst dann, wie viel Strom er nachladen kann, und berechnet daraus, dass es ein Tesla nicht mit einer Ladung von München nach Stuttgart schafft -- zu einer Zeit, wo es schon viele Teslas gab, die diese Strecke täglich problemlos zurücklegten. Das hat natürlich nur entfernt mit dem Artikel in der taz zu tun, aber wer das alles schon erlebt hat, der steht der Journaille halt dann sehr skeptisch gegenüber und fühlt sich auch leicht mal persönlich angegriffen.

Es gibt übrigens durchaus auch Journalisten, die noch einen Schritt weiter gehen: Die sich vor einem Test im Forum anmelden, Kontakte und Informationen suchen und finden, und dann trotzdem einen authentischen einen Artikel schreiben. Vielleicht ist das eine Idee für's nächste Mal...

Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

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TobiasPastoors hat geschrieben:Würden wir nochmal fahren, dann würden wir eine deutliche besser Performance abliefern, da sind wir ganz sicher.
@TobiasPastoors:
...was hindert Sie eigentlich nach dieser Erfahrung als absoluter Neuling, dem Schreiben des Berichtes und den nun neu dazugewonnenen Erkenntnisse daran, diese Tour zu wiederholen?
Was sind die "Veränderungen", die Sie dann erleben? Dieser Bericht würde mich wesentlich mehr interessieren als der bereits veröffentlichte, zumal Sie jetzt wirklich nur einsteigen müssen und sofort die E-Mobilität genießen können.

...gleiches Auto, gleiche Strecke, gleiche Insassen, ganz andere Sichtweise...
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Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

TeeKay
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Wer in der Taz-Redaktion war denn der Meinung, dass ein unvorbereiteter Langstreckentest (alles, was Zwischenladung erfordert, ist Langstrecke) eines Elektroautos mit unerfahrenen Redakteuren genau das richtige sei? Wer war der Ansicht, dass das den elektromobilen Alltag bestmöglich widerspiegelt? Wer war der Ansicht, dass echte Alltagstest unnötig seien? Wer war der Ansicht, dass Taz-Leser lieber in ihren Vorurteilen bestätigt als informiert werden sollten?

Ich kenne keinen einzigen Elektroautofahrer - und über das Forum hier kenne ich sehr viele - die so eine Fahrt ohne Vorbereitung und Erfahrung direkt ab Autoübernahme durchführten. Entweder es wurde im Vorfeld hier im Forum ein Maximum an Information und Hilfestellungen gesammelt oder sich langsam an das Thema herangetastet.

Nach Übernahme meines ersten Elektroautos fuhr ich das erste Mal nach 4 Monaten aus der Stadt - dem Nutzungsfeld, für das das Auto gekauft wurde - heraus. Allerdings maximal halbe Batterie-Reichweite entfernt. Einen Monat später fuhr ich damit auch an die Ostsee - und brauchte dafür auch "nur" 10h, obwohl die Batterie fast ein Drittel kleiner und die Ladeleistung nur ein Siebtel so hoch ist. Da klappte dann auch alles wie erwartet. Mit der Zoe 10h zu brauchen, bezeichne ich als Vorsatz und nicht als realistischen Alltagstest.

Das nächste Mal gehts dann am Tag des Führerschein-Erhalts mit dem 40-Tonner durch die Fußgängerzone irgendeiner Altstadt zum Brötchenholen, oder?

Oder die Taz greift Nordlichts Vorschlag auf und wiederholt den Test unter realistischen Bedingungen mit jetzt erfahrenen Fahrern, die wissen, wo sie relevante Informationen schnellstmöglich herbekommen. Ziel ist, Hin- und Rückweg in der gleichen Zeit zu schaffen wie beim ersten Versuch den Hinweg.

Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

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Ernsthafte Frage: Hätte ein Artikel, mit einer problemlosen eAuto Fahrt, die natürlich länger dauert als mit einem Verbrenner, es überhaupt in die Zeitung geschafft?
MS75D, Intens R90, S-Pedelec Grace MX
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Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

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TobiasPastoors hat geschrieben:
Würden wir nochmal fahren, dann würden wir eine deutliche besser Performance abliefern, da sind wir ganz sicher. Wir können den Verbrauch des Wagens jetzt einschätzen und wissen, welche Ladestationen wir nutzen können. Aber genau darum ging es ja: eine Strecke, die wir nicht kennen fahren, ohne erfahren E-Fahrer zu sein. Im Artikel-Teaser sind wir auch als Anfänger genannt. Viele der kleinen Tücken erscheinen Ihnen hier vielleicht schon selbstverständlich und sie verstehen nicht, wie sie zu einem Hinderniss werden können. Ich kann Ihnen aber sagen, dass wir als technische unbedarfte Menschen am Anfang wie der Ochs vor dem Berge standen.
Ich finde den Ansatz, ohne tiefergehende Kenntnisse von Elektro-Mobilität solch eine Reise anzugehen, aus journalistischer Sicht nicht verkehrt. Allerdings ist es so - und das weiß man vorher nicht - dass man sich sehr schnell an die Fahreigenschaften und an das Umdenken als E-Mobilist gewöhnt. Somit ist der Artikel gerne gut gemeint, schießt aber mit seiner Wirkung vollkommen am Ziel vorbei. Er erweckt so den Eindruck, dass eine Tour mit dem Elektroauto zwangsläufig mit Problemen und Hindernissen verbunden ist.

Ich bin neulich nach rund 3000 km E-Mobilität ebenfalls als Recherchegrundlage für einen Zeitungsbericht eine Strecke von 1000 km durch Deutschland gefahren. Dabei stieß ich auf ein einziges Hindernis, aber im Fazit habe ich dabei nicht dem Elektroauto die Schuld gegeben, sondern der Infrastruktur. Daran müssen wir arbeiten, die Autos sind schon ausgesprochen alltagtauglich, abgesehen von ein wenig mehr Reichweitenperformance für den ein oder anderen.

Wie würde Ihr Bericht sich wohl lesen, wenn es an jeder Raststätte und an den Bundesstraßen in regelmäßigen Abständen barrierefreie Schnellladesäulen geben würde....

Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

TobiasPastoors
  • Beiträge: 16
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"Etwas Infos vorab zu sammeln, ist von "Journalisten", besonders in Deutschland, leider nicht zu erwarten."

Wenig Dank für die erneute Diffamierung, danke Volker.Berlin für die ermunternden Worte.

Die zahlreichen Tests á la "wir bleiben mit dem Elektro-Auto" liegen habe ich auch gelesen. Das halte ich - wie Sie - für unseriös. Deshalb haben wir die Reichweitenangabe nicht für bare Münze genommen, denn wie Sie ja schreiben, bei Benzinern, stimmt sie auch nicht. Trotzdem ist diese Angabe relevant, denn aus meiner Sicht ist sie eine Verbrauchertäuschung - bei Benzinern und Stromern.

Ich wiederhole mich: Wir waren vorbereitet. Wir haben einen ganzen Tag Verzeichnisse durchwühlt und Ladestellenbetreiber kontaktiert. Bloß, die Hindernisse auf die wir gestoßen sind, konnten wir dadurch nicht vermeiden. Jetzt kann man daraus schlussfolgern, dass Frau Höhne und ich unterdurchschnittlich begabt sind - tun Sie das, wenn Sie mögen. Oder man kann anerkennen, dass die Verzeichnisse ungenau sind, wir haben lemnet, chargemap und das E-Tankstellenverzeichnis genutzt. (auch wenn das von goingelectric wohl besser ist). Allein der Umstand, dass eine solche Vorbereitung nötig ist, zeigt ja, dass das E-Auto für den Nutzer auch Nachteile hat. (Auch die Vorteile sind im Artikel erwähnt! Bei einigen Kommentatoren drängt sich mir der Verdacht auf, dass sie den Text gar nicht gelesen habe)

Mit einem Benziner schafft es jeder blutige Anfänger in ein paar Stunden ans Meer - ohne Vorbereitung. Mit einem Stromer nicht. Dem halten Sie zurecht entgegen, dass Stromer eben auch eher für kurze Distanzen gemacht sind. Schön und gut, aber zum Anforderungsprofil eines PKW zählt für viele eben auch der Wochenendausflug. Wir hatten in der Redaktion angenommen, dass wir in 5 Stunden ans Meer kommen - es kam anders. Keinesfalls war das Scheitern geplant oder vorsätzlich - im Gegenteil!

Der Artikel zeigt lediglich, dass lange Strecken auf unbekanntem Terrain für Anfänger ein Wagnis sind und das bestätigen hier ja auch einige Kommentatoren.

Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

TobiasPastoors
  • Beiträge: 16
  • Registriert: Di 13. Sep 2016, 13:06
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@Tho: ja das hätte er. Aber Sie haben leider recht, dass manche Medien solche Tests nicht ergebnisoffen durchführen und nur bei entsprechender Schlagzeile berichtet wird.

Eine vernünftige Ladeinfrakstruktur, am besten an den Autobahnen, hätte uns die Fahrt wohl erleichtert. Ihren Vorschlag, die Fahrt zu wiederholen, werde ich hier einbringen. Aber ich sage dazu auch gleich, dass ich mich intern nicht dafür aussprechen werde. Der Hauptgrund hierfür ist, dass es aus Sicht des unbedarften Lesers eine Wiederholung wäre. Dann kommt hinzu, dass es ja eigentlich klar ist, dass jemand, der sich auskennt mit der Strecke und dem Auto das schaffen sollte. Und ja, würde ich nochmal fahren, 5 Stunden würde ich packen. Aber genau darum ging es ja nicht. Und ich finde das auch angemessen. Die Hürden, vor denen Anfänger stehen, sind nunmal relevant.

Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

TeeKay
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TobiasPastoors hat geschrieben:Allein der Umstand, dass eine solche Vorbereitung nötig ist, zeigt ja, dass das E-Auto für den Nutzer auch Nachteile hat.
Das gibt den Pulitzer-Preis! Bislang dachten 80 Millionen Deutsche, dass Elektroautos nur Vorteile haben. Daher auch der Anteil von 99,9% an den Neuzulassungen. Endlich schert eine Publikation aus dem Kanon der Emobilitätsanbeter aus und erwähnt auch einmal die Nachteile. Das haben wir gebraucht. Mein Glaube an die Unabhängigkeit der Presse ist zurück.

Sorry, aber das ist mir zu billig. Dass Elektromobilität auch Nachteile hat, ist nichts Neues - denn die deutsche Presse schreibt seit 2008 über nichts anderes als die Nachteile. Im Duden steht bei "Nachteil" als Synonym daher inzwischen "Elektroauto". Was fehlt, und eine Marktlücke darstellt, sind Artikel, die auch mal die Vorteile aus Nutzersicht darstellen. Und das ist nicht immer das blöde Umweltthema, das 99% der Deutschen am Po vorbeigeht. Echter, harter Fahrernutzen ist nicht die Umwelt, sondern was ganz anderes. Was das ist, wissen Sie vielleicht nicht. Wäre das nicht mal ein Grund, der Sache nachzugehen und im 3 Monats Selbstversuch herauszufinden, was tausende Irre dazu bringt, die nachteilsbehafteten Elektroautos mit eigenem Geld zu kaufen und auch noch täglich zu benutzen?

Re: Berlin - Usedom in 8 Stunden! Die taz fährt ZOE

TeeKay
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TobiasPastoors hat geschrieben:Ihren Vorschlag, die Fahrt zu wiederholen, werde ich hier einbringen. Aber ich sage dazu auch gleich, dass ich mich intern nicht dafür aussprechen werde.
Und ja, würde ich nochmal fahren, 5 Stunden würde ich packen. Aber genau darum ging es ja nicht.
Danke, damit wäre das Thema geklärt.

Übrigens ist die zweite Fahrt zur Arbeit aus Sicht des Lesers auch eine Wiederholung der ersten. Darum wären Autos, die auch bei der Wiederholung noch Spaß machen, genau das richtige. Das nennt sich dann Alltag. Ich empfehle für die nächste Woche unter dem Titel: "Lebensgefahr wandern: Tobias Pastoors und Valerie "Männer lieben enge Vaginas"* Höhne zeigen am Beispiel des Mount Everest, welche Gefahren beim Wandern drohen. Ist das das Ende des deutschen Outdoor-Booms?"

* Ja, das ist Artikel Nummer 2 nach dem bahnbrechenden Pulitzerpreis-verdächtigen Zoe-Test der Frau Höhne bei der Taz
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