Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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hhzz
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Hi,

in den nächsten zwei Jahren möchte ich mir ein BEV kaufen. Bis dahin werde ich schon einmal bei den eigenen Lieblingszielen für Ladeinfrastruktur lobbyieren.

Wir verreisen regelmäßig zu einem Landgasthof mit Gästezimmern in der Lüneburger Heide. Es ist ein kleiner Familienbetrieb und sie haben nicht besonders viel Geld für große Investitionen, aber sie sind aufgeschlossen und wollen ihren zukünftigen Gästen gerne eine vernünftige Steckdose anbieten.

Da weder sie noch ich uns ausreichend mit der Technik auskennen, frage ich Euch: Was soll so ein kleiner Betrieb auf dem Parkplatz installieren lassen, damit die Installationskosten im Rahmen bleiben und ein E-Auto-Gast trotzdem über Nacht aufladen kann?

Würde eine abschließbare blaue Camping-Buchse schon reichen?

Ist es okay, wenn der Gasthof einen eigenen Stromzähler an der Parkplatz-Buchse hat und den darüber bezogenen Strom mit dem Gast abrechnet?

Sollte der Gasthof ein ICCB-Kabel vorrätig halten oder haben das verreisende E-Auto-Fahrer normalerweise dabei?

Dankeschön!
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Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Wenn es eine CEE Dose (egal welche) sein soll, dann sollte der Gastwird auch entsprechende Adapter auf z.B. Schuko dabei haben. Ein Notladekabel hat sicher jeder BEV Fahrer dabei.

Wenn der Gastwird ein eigenes ICCB vorhalten will, dann sollte man (was auch meine generelle Empfehlung wäre) gleich eine feste Wallbox mit Typ2 Buchse montieren.

Zur Abrechnung: Das würde ich entweder unter Service verbuchen oder als Pauschale abrechnen.
Unser Blog zur Elektromobilität, e-Golf und Ioniq: https://1.21-gigawatt.net

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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hhzz hat geschrieben:Würde eine abschließbare blaue Camping-Buchse schon reichen?
Wäre toll und für alle Übernachtungsgäste sogar völlig ausreichend. Falls ein Kabel verlegt werden muss, aber bitte gleich ein 5-adriges nehmen.
hhzz hat geschrieben:Sollte der Gasthof ein ICCB-Kabel vorrätig halten oder haben das verreisende E-Auto-Fahrer normalerweise dabei?
Habe ich immer welche dabei (CEE und Schuko). Nur ein ca. 10€ Adapterkabel CEE blau-Stecker-auf-Schuko-Kupplung sollte der Gasthof ausleihen können, da die serienmäßigen ICCB meist Schuko haben.
hhzz hat geschrieben: Ist es okay, wenn der Gasthof einen eigenen Stromzähler an der Parkplatz-Buchse hat und den darüber bezogenen Strom mit dem Gast abrechnet?
Voll ok.
acurus hat geschrieben:Wenn der Gastwird ein eigenes ICCB vorhalten will, dann sollte man (was auch meine generelle Empfehlung wäre) gleich eine feste Wallbox mit Typ2 Buchse montieren.
Nein, da liegen einige Preisregionen dazwischen.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Am besten eine 22-KW-Wallbox aufstellen.
Beim Abrechnen ist darauf zu achten, dass nicht jeder Strom verkaufen darf.
06/14 - 7/19 Brünette (ZOE Q210) und Gerddää (ZOE Q90)
Seit 03/17 Ohnezahn (Leaf ZE0 30KWh)
Seit 08/19 Sir Quickly (Leaf ZE1 e+ 62KWh)
Gefüttert zumeist mit freilaufenden Strömen aus eigener Dachhaltung: 9,9KWp PV + 12KWh Sonnenbatterie

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Flünz hat geschrieben:Am besten eine 22-KW-Wallbox aufstellen.
Das wäre von Anwendung und Investition ein völliger Schwachsinn. Zum einen kann die 22 kW AC fast niemand (gerade mal 8% der E-Fahrzeuge - aber auch diese 8% nur wenn es nicht gerade mal kalt ist!) ausnutzen, zum anderen haben 0% der E-Autos einen 300 kWh-Akku, den Übernachtungsgäste unbedingt für die nächste 1000 km Tagestour vollstopfen müssten.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Ja bei Wallbox dachte ich auch eher an 3.7kW, das sollte über Nacht im Hotel gut ausreichen.
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Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Es kommt darauf an, was für Gäste der Gasthof hat. Ausflugsziel mit feinem Essen, Übernachten, Fahradfahrer, Motorradfahrer?

Anstelle eines Typ2 mit 22kW, würde ich 6 Parkplätze mit Schukosteckdosen ausrüsten. Oder besser, jeweils zwischen zwei Parkplätze einmal Schuko. Dann sind die Steckdosen auf 12 Parkplätze verteilt und man spart sich die spezielle Kennzeichnung.
Warum Schuko?
Da kann jeder laden: Pedelecs, E-Motorräder, Elektroautos mit dem Notladekabel.
Gäste die Übernachten, können ihr Elektroauto locker über Nacht wieder aufladen.
Fahrzeuge mit kleineren Akkus können wenigstens einen Schluck Strom aufnehmen.
Eine Horde von E-Motorradfahrer (noch selten aber wir werden mehr!) finden kaum Ladestationen, wo mehrere gleichzeitig Laden können. Ein Mittagessen während man nicht nur den Magen voll bringt, sind daher sehr willkommen.
Für Fahrzeuge mit grössere Batterien wird eine Infrastruktur schnell teuer. Da braucht es bald ein Lastmanagement, weil sonst die Küche kalt bleibt.
Was auch sehr gut funktioniert ist das Aufstellen einer Drehstromkiste (DSK) im Drehstromnetz (DSN)
http://www.drehstromnetz.de
Tesla bietet auch Ladestationen an, jedoch nur für Tesla. Die Tesla Stationen für alle E-Fahrzeuge würde ich nicht empfehlen, viele E-Fahrzeuge können wegen Inkompatibilität in der Kommunikation (Timing Anmelden-Freischalten) nicht laden. Dann lieber eine normale Wallbox.

Wie Vorgehen?
1. Abklären wieviel Strom kann zur Verfügung gestellt werden
2. Küche-Mittagszeit-gleichzeitiges Laden von wievielen Fahrzeugen ist möglich (Elektriker beiziehen)
3. Welche Gäste sollen Strom bekommen (nur Hotelgäste, Fahrradfahrer, Motorrad, E-Auto, Tesla)
4. Wie soll abgerechnet werden (Bei Mittagessen Schuko kostenlos, bei Typ2 einphasig EUR 2, dreiphasig EUR 6... oder über ein Anbieter?)
Johammer, KIA Soul EV, Citroën Saxo Electrique

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

electic going
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Für den Gasthof ist es doch am einfachen und sicher für die Zukunft, eine Menge von einzeln abgesicherten Schuko-Dosen zu setzen. Dann braucht er keine Adapter bereit zu halten, die dann auch gerne mal verschwinden. Typ-2 Wallboxen sind erheblich teurer und wird er deshalb kaum in größerer Zahl aufstellen. 10 Schuko-Dosen schon. Daneben evtl. 2 rote CEE 5-16A Dosen, keine 32er, das gibt doch sicherlich der Hausanschluss nicht mehr her.

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Bildschirmfoto 2018-05-02 um 10.36.17.png
Hab noch ein Bild. Eine völlig ausreichende Ladestation an einer Jugendherberge in Interlaken.
Typ2 und ein Baustromverteiler. Ladeparkplätze sind mit Hütchen gekennzeichnet.
Johammer, KIA Soul EV, Citroën Saxo Electrique

Re: Was kann man einem Landgastwirt empfehlen?

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Der TO hat geschrieben, "kleiner Gasthof mit wenig Geld" - und hier kommen Empfehlungen für einen Ladepark mit x-Steckdosen. Die Dosen kosten zwar nichts, aber die Verkabelung und die Absicherung dahinter.
Von daher halte ich den Vorschlag für EINE CEE-Rot-16 (3 phasig, 11 kw) und/oder CEE-Blau-16 (1 phasig) plus eine Absicherung + FI für ideal. Natürlich von innen schaltbar, damit nur Gäste laden können. Einfach - Kosten überschaubar - ohne grosse Kenntnisse handhabbar.
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