Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

eMarkus
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Hallo TeeKay,

Ich finde Dein Projekt Spitze, verstehe aber die relativ niedrige Anschlussleistung nicht. Sind das 2x100 A Drehstrom ? Bei einem großen Wohnblock mit 20 Stellplätzen ? Wenn es 20 Wohneinheiten sind wie gross ist der Hauptanschluss ?
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Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

TeeKay
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Das ist der geplante Anschluss für die 20 Tiefgaragenplätze. Die Wohnblöcke haben aber teils pro 38 Mietparteien auch nur 100A.

Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

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Wie wird denn Warmwasser gemacht? Wenn als einzige Großverbrauche nur das Ceranfeld vorhandne ist, genügt die Anschlußleistung.
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Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

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  • Grejazi
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Habe mal die Anforderungen und Möglichkeiten quergelesen und versuche mal zusammen zu fassen...

Tiefgarage mit 184 Stellplätzen
Geplante "Wallboxen 20 Stück macht über 10%
Aktueller Marktanteil E-Mobile inkl. Hybrid kleiner 0,5%
Also schon mal sehr sportliche Ambitionen bei 20 Wall Boxen
Mögliche Anschlußleistung laut Energieversorger problemlos 2 x 100A
Geplante Wall-Boxen bis 43kW
Eventuell Lastmanagement.
Planung 20 x FI-Typ B - bei Umlage über gemeinsamen Zähler übertrieben.

Die Abrechnung des Stroms über z.B. RFID setzt voraus, dass die Hausverwaltung das auch übernimmt - scheint ja gegeben zu sein.
Wenn also das Konzept durchkommen sollte brauchst du nicht für jede Wall-Box einen eigenen FI Typ B einplanen.
Bei 2 x 100A Einspeisung kannst Du das ganze Problemlos aufteilen.
Je 100A Einspeisung kannst Du 3 FI Typ B 63A als Unterabgänge installieren (Gleichzeitgkeitsfaktor 50% angesetzt)
An jedem FI kannst Du dann 4 Wallboxen 11kW voll betreiben oder für diese 3 FI´s zusätzlich ein Lastmanagementsystem nutzen.

Die einfachere Variante wäre in meinen Augen jedoch mit den möglichen Einspeisungen (2 x 100A) eine Unterverteilung einzurichten, in der Platz für bis zu 20 Zählern ist und die Montage von Wall-Boxen über die Eigentümerversammlung generel genehmigen zu lassen - ggf. auch mit Auflagen zur Art der Ausführung wegen dem gemeinschaftlichen Erscheinungsbild, die Installation und Kosten jedoch dem jeweiligen Eigentümer aufzuerlegen.
Somit entfällt die Diskussion über korrekte Umlage der Kosten und Verrechnung des Stroms.
Auch ist der Neidfaktor bei Entscheidungen auf Eigentümerversammlungen nicht zu unterschätzen.

Die Vorbereitung der Unterverteilung wäre im Vorfeld umlagefähig.
Da für viele auch eine einphasige Ladung ausreichend ist wäre die Vorbereitung eines Kabelweges von den Zählerplätzen zur neuen Unterverteilung vielleicht auch noch sinnvoll, um eine 3,7kW Wall Box vom eigenen Zählerplatz versorgen zu können.

Zählerantrag und Einbau kann dann in Eigenregie erfolgen und unterliegt lediglich der Informationspflicht gegenüber der Hausverwaltung.

Wie gesagt ich halte eine Abdeckung von über 10% der Stellfläche für reichlich ambitioniert und in der jetzigen Zeit gegenüber einer Eigentümergemeinschaft kaum durchsetzbar - spätestens, wenn es um die zu tragenden Kosten geht, die für die wenigsten zur Zeit einen Nutzen bringen.
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Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

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Muss es nicht einen FI pro Ladepunkt geben? Wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig laden, addieren sich sonst die Fehlerströme und übersteigen in Summe den Auslösewert, auch wenn jedes Fahrzeug die Grenze einhält. Dann macht es Klack und alle sind stromlos :(
Autos und Häuser brauchen keinen Auspuff.

Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

TeeKay
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So ist es.

Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

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Bei den Typ. 30mA kann man auch bündeln, da der fehlerstrom ja auch mit der Ladeleistung zusammenhängt.

Da Säulen mit 2x22KW gängig sind, kann man auch zwei davon an nem 100A FI betreiben, aber je anch dem wie die FIs beschafft (regulär/ebay) werden, wird es günstiger sein pro 2x22KW einen 63A FI zu nehmen.
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Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

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Unter der Annahme der deutschen jährlichen Durchschnittsfahrstrecke von ca. 15000km (Bewohner eines städtischen Wohnblocks werden vermutlich eher weniger fahren) und 15kWh/100km ergibt sich ein durchschnittlichger ganzjähriger Leistungsbedarf von 250W pro Fahrzeug. Bei den vorhandenen 132kW und 180 Stellplätzen, wäre die Infrastruktur unter der Annahme alle fahren elektrisch und laden zu 100% in der eigenen Garage auf trotzdem "nur" zu 34% ausgelastet...

Die Kunst wird es dann sein, die Spitzen abzufangen. So sollte der Wochenendpendler, der Sonntags sein Auto einstellt und bis zum nächsten Freitag nicht mehr braucht nicht dem gleichzeitig ankommenden Bewohner, der am Montag morgen auf Diensreise aufbricht die Leistung wegnehmen (oder wie im Thread angedeutet, der danach noch mal längere Strecken weg muss (passiert das wirklich so häufig???).

Anfangs wird die Leistung aber inm Überfluss vorhanden sein - und hier sehe ich ein ökologisches (nicht technisches) Problem. Es hat sich aus den USA gezeigt, dass die meisten Leute ihr Auto nach der Arbeit einfach einstecken und sofort losladen. 20 Fahrzeuge brauchen durchschnittlich ca 120kWh pro Tag. Wenn die irgendwann zwischen 18:00 und 19:00 nach Hause kommen und ein Lastmanagement die 132kW geschickt verteilt, wird es leider so sein, dass ein großteil der Ladung irgendwann zwischen 18:30 und 20 Uhr erfolgt sein wird.

Das ist genau die Zeit, in der man den geringsten relativen Anteil erneuerbarer Energien im Netz hat. Da kann man Ökostrom bezahlen so viel man will!

Ich sehe dafür jetzt auch keine einfache technische Lösung. Höchstens, dass man eine Wallbox mit Leistungseinstellung nimmt und diese standardmäßig auf 2kW abregelt. Wenns mal schneller gehen muss, oder der TESLA-Akku leer, dann muss man eben hochregeln...

Exkurs für die mitlesenden Wallboxbauer:
Ich hoffe, dass es in absehbarer Zeit endlich mal intelligente Wallboxen gibt, bei denen man einstellen kann, ob man dringend laden muss (ASAP), oder nur langsam (bis zum nächsten morgen), oder gar nicht, falls es keinen Überschuss an Erneuerbaren gibt (weil Akku noch 80% voll ist, oder das Fahrzeug erst wieder am nächsten WE gebraucht wird). Dafür müsste diese Information natürlich auch irgendwie von der Wallbox abgerufen werden können (passiv natürlich (Datenschutz)). Als Hilfslösung könnte man den aktuellen Börsenstrompreis nehmen (Laden wenn möglichst billig -> Strom im Überschuss)

Edit: Die Mehrkosten dafür könnten und sollten aufgrund des gesellschaftlichen Nutzens gefördert werden!
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Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

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  • Grejazi
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Da muss nicht einmal der Wall-Box Hersteller aktiv werden - die Technik gibt es schon seit Jahren für alle 2-Tarif-Zähler.

Hier werden zu festen und teilweise auch variablen Zeiten (Niedriglast) die Zählertarife ferngeschaltet - das sollte auch jeder Ökostromanbieter leisten können - mit dem Signal kann dann auch einfach der Freigabeeingang der Wall-Box beschaltet werden oder über ein separat vorgeschaltetes Schütz die Spannungsversorgung nach Bedarf abgeschaltet werden.

Mache ich bei mir zu Hause auch nicht anders.

Wird dann aber bei 20 Wall-Boxen zum Problem, wenn alle zum gleichen Zeitpunkt die Freischaltung bekommen.
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Re: Projekt 20 Tiefgaragenstellplätze elektrifizieren

TeeKay
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@Super-E: Das sind alles kluge Überlegungen. Leider gibt es keine kommerziell vertriebene Ladelösung, die Priorisierung oder Verschiebung von Ladezeiten in Abhängigkeit von der nächsten Nutzungsphase in ökologisch günstige Zeiten verschiebt. Und selbst wenn es die gäbe, bezweifle ich, dass sich außer ein paar Freaks damit befassen werden. Welcher Ottonormalverbraucher will schon täglich neu einstellen, wann er das Auto das nächste Mal braucht. Ne, die wollen Sicherheit. Täglich 100% Ladung. Und zwar ohne Nachdenken.

Eine Highend-Lösung mit Priorisierung und Abfrage der aktuellen EE-Einspeisung wäre viel teurer und bliebe ungenutzt.
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