Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

BrecherXP
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Hallo Gemeinde,

ja, gleich zwei unverschämte Fragen eines Eauto-Einsteigers (der sich grade weiter informiert) in einem Thread.

1. Kann jemand erklären, wieso eigentlich viele bis alle Autohersteller bei der im Fahrzeug eingebauten Ladelösung für Zuhause so oft auf einphasiges Laden setzen? Was bewegt die Hersteller dazu, dies zu bevorzugen? Wird da nicht unnötig Ladezeit (dreimal so lange beispielsweise an heimischer 400 V Drehstromdose) verschenkt? Sicherheit? Abnutzung? Kosten?

2. Weiß jemand, ob das Land NRW auch einfache Installationen in der Garage, beispielsweise die Anschaffung einer Wallbox mit 3,7 KW (16 A an 400er CEE) fördert? Oder wird nur ab "echten" 11 KW der Förderbeitrag gewährt, also wenn eine komplette 32 A Leitung usw. verlegt würde? Reicht also Zb. auch, wenn nur eine Go E (oder andere Wallbox) an einer 16 A CEE rot angeschlossen wird und würde die Go E in diesem Bsp. schon gefördert? Denkfehler?

Vielen Dank für etwaige Anworten und Gruß
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Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

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BrecherXP hat geschrieben:1. Kann jemand erklären, wieso eigentlich viele bis alle Autohersteller bei der im Fahrzeug eingebauten Ladelösung für Zuhause so oft auf einphasiges Laden setzen? Was bewegt die Hersteller dazu, dies zu bevorzugen? Wird da nicht unnötig Ladezeit (dreimal so lange beispielsweise an heimischer 400 V Drehstromdose) verschenkt? Sicherheit? Abnutzung? Kosten?
Das hab ich mich auch schon gefragt und kam bei den Überlegungen zum Ergebnis, dass es wohl an den höheren Kosten für den Gleichrichter im Auto liegen dürfte. Dazu kommt vermutlich ein höheres Gewicht, verbunden mit mehr Verbrauch. Wechselstromladen scheint mir von den Anbietern quasi nur als "Notlösung" angedacht zu sein, insofern scheint es dann auch zu "reichen", wenn man nur einphasig lädt. Mein Eindruck (auch ziemlicher Neuling) ist, dass der eine oder andere Anbieter (BMW?) ja 3P gegen einen deutlichen Aufpreis anbietet. Insgesamt scheint mit ein dreiphasiges Laden aber auch dann die schlauere Lösung zu sein, wenn man nicht die maximale Stromstärke abruft. Schon allein aus Gründen der Netzbelastung.
Vielleicht liege ich aber mit meinen Vermutungen auch ganz falsch...
Kona 64 kWh

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

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Hallo,
Das laden mit Drehstrom ist eine europäische Besonderheit. Im Rest der Welt ist Drehstrom etwas das man in der Regel nur im gewerblichen Bereich findet. Daher ist der Schluss m einer Überlegung das die Autohersteller es sich einfach machen und nur ein Ladegerät für die weltweite Nutzung konstruieren das halt einphasig ist. Die Entwicklung und Zertifizierung eines zusätzlichen dreiphasigen Ladegerätes das auch noch in den selben Bauraum passt wird aus kostengründen unterlassen.
Rämmelken, Rämmelken rüssele di!
Biste von Gott kumm tau mi! Biste owwer von'n Düwel goah von mi!

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

BrecherXP
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Danke für die Antwort.

Dann finde ich es schon eine echte Fehlentscheidung angesichts der 80 Prozent, die Zuhause aufladen.
Beim Ioniq ist einphasiges Laden ja vielleicht ok und auch sinnig, aber was bringen für "Garagentanker" dann 64 kwh und aufwärts Akkus, wenn man sie in frühestens 14 Stunden an 16 A wieder voll hat (einphasig). Ich halte 8 Std. für zwingend notwendig, als Größe, einen Akku in der Garage vollständig zu befüllen. Was ist erst mit den 90 kwh Akkus von EQC und Co? Die Klientel, die diese Autos kauft, dürfte doch meist auch die Kids damit zum Kindergarten bringen und im 50 km Umfeld unterwegs sein, also wird man wohl zuhause laden wollen. Verstehe nicht, wieso man diese Kosten scheut und nicht vernünftig alle drei Phasen abgreift.

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

Helfried
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BrecherXP hat geschrieben:Ich halte 8 Std. für zwingend notwendig, als Größe, einen Akku in der Garage vollständig zu befüllen.
Das würdest du nur brauchen, wenn du von einem Urlaub spät abends heimkommst und am nächsten Tag schon wieder zur Uroma musst am anderen Ende des Landes. Keep cool, du kannst auch in der zweiten Nacht laden!

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

gekfsns
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@BrecherXP
Du hast vermutlich noch kein Elektroauto, oder ?
Ich dachte vorher auch so. aber die letzten 2 Jahre hat mir sogar 3kW in der Garage locker gereicht.
Mit 64kWh Akku ist es sogar noch entspannter. Ich fahre den Akku selten ganz leer und muss in am Morgen dann auch nicht 100% voll haben. Ich hatte es bisher nur ein einziges mal, da bin ich von der eRuda um 23:00 heim gekommen und musste dann wieder um 5:00 Lis fahren. Da hab ich dann einfach unterwegs an einer CCS geladen, kein Problem.
Die 64kWh helfen, wenn man Sonntags mal einen Ausflug ohne Ladestop machen will oder auf Langstrecke seltener laden will, schneller ist man damit auch kaum unterwegs weil die Ladestops dann umso länger sind.

Der einzige Fall, wo einphasig laden meiner Meinung ein Thema ist, wenn man jeden Tag sehr weite Pendelstrecken fährt oder nur an öffentlichen AC Ladesäulen mit Zeittarif laden kann.

Ich rechne beim Ioniq an meiner 16A CEE Dose 1-Phase mit 20km Reichweite/Stunde Ladezeit.

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

just_cruise
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Für Zuhause halte auch ich 1-phasiges Laden für ausreichend, wenn auch nicht optimal (fahre über 30.000 km jährlich, bisher kein Problem). Unschön ist das eher an öffentlichen Ladesäulen mit Zeittarif, da wird die langsam geladene kWh dann recht teuer. Und beim 1- bis 3-stündigen Stadtbummel / Kino- / Restaurantbesuch etc. wird der Akku oft längst nicht voll. Wurde aber hier im Forum schon zig Mal diskutiert.
Tesla S 75 seit Dez. 2017

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

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Zum 2. Teil der Frage:
Meines Wissens fördert NRW nur fest angeschlossene Wallboxen.
Die Variante mit CCE Dose dazwischen ist nicht förderfähig.
Die Ladeleistung spielt keine Rolle, es geht auch 16A einphasig.
Twizy 3/2015-1/2023, Zoe Q210 12/2015-11/2017, Ioniq 12/2017-2/2020, Kona seit 2/2020
CF Box 43kW Typ2 Kabel / 22kW Typ2 Buchse / 32A CEE

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

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BrecherXP hat geschrieben:Danke für die Antwort.

Dann finde ich es schon eine echte Fehlentscheidung angesichts der 80 Prozent, die Zuhause aufladen.
...
Wenn weltweit wirklich 80% ihr Fahrzeug zu Hause aufladen, dann haben von diesen 80% maximal 3% einen Drehstromanschluss an ihrem Stellplatz.
Wie gesagt, nicht in Deutschland sondern weltweit.
Deutschland allein ist halt beim Thema E-Mobilität einfach zu unbedeutend, um dafür ein eigenes Ladegerät zu entwickeln. Damit müssen wir uns halt abfinden... Vorerst zumindest, bis es hier halt auch einen bedeutenden Massenmarkt gibt.
Von diesem sind wir mit 1% Anteil bei den Neuzulassungen aber noch Jahre entfernt...
Kia Soul EV mit Komfort-Paket (12/2016)
MG4 Luxury (MJ 2022) seit 09.03.2023

Re: Förderung privat und wieso nur einphasiges Laden?

Elektrivirus
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just_cruise hat geschrieben:Für Zuhause halte auch ich 1-phasiges Laden für ausreichend, wenn auch nicht optimal ...
Naja, ausreichend kommt auf den Anwendungsfall an... "ausreichend" ist eine 4, und wer stellt schon einen 4er Schüler an?

Ich kann im Moment daheim nur Schuko, also einphasig, und das auch noch gedrosselt...9A ... wie soll ich es beschreiben? ..."besser als nix" trifft es wohl am Besten.
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