Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise 2030

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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Deswegen müssen "intelligente" Wallboxen her, die den Ladebeginn in die Zeit verschieben, wo wieder eine "Lastsenke" beginnt. Und ein Knopf daran zum "sofort mit Pmax laden" wenn die Karte wirklich mal so schnell wie möglich wieder voll sein muss. Ach ja, und die auch die Ladeleistung im Normalfall lastgerecht regeln.
Gruß
Werner
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Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

WinnieW
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nr.21 hat geschrieben:Die Studie beschäftigt sich ja mit Szenarien in der Zukunft (2030). Und da geht es um die Glättung der Verbrauchsspitzen im Tagesverlauf, also auch am Arbeitsplatz um die Mittagszeit zB.
Und je höher die Ladeleistung, desto effektiver können nach Aussage der Studie Glättungen erzielt werden

Wenn jeder einfach einstöpselt und lädt, sobald er nach Hause oder zum Arbeitsplatz kommt, werden die bisherigen Spitzen nur noch verstärkt. Und die Mehrzahl der Nutzer wird keine Lust haben, sich selbsttätig in diese Problematik einzuarbeiten.
Danke, genau darauf hin habe ich bereits versucht im "DC-Laden zuhause" Thread zu argumentieren.
Das bestehende Stromnetz ist nicht darauf ausgegelegt dass viele e-Auto zeitgleich mit maximal möglicher Ladeleistung laden können, zumindest nicht in Zeiten in denen es bereits durch andere Verbraucher stark belastet ist.
Mir sind dazu Studien von Netzbetreibern bekannt.
Die für den Netzbetreiber kostengünstigste Lösung wäre ein Lastmanagement.

Spätestens wenn Smartmeter in den Haushalten installiert sind wird der Betreiber des Stromnetzes aber ohnehin aus der Ferne ablesen können welche Haushalte gerade besonders stark das Netz belasten.

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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nr.21 hat geschrieben:Und je höher die Ladeleistung, desto effektiver können nach Aussage der Studie Glättungen erzielt werden
Genau die Ausssage ist komplett falsch. Bei den großen Netze gilt das gleiche wie bei den kleinen Netze wie Inselanlagen. Die Inselanlage lassen um so stabiler betreiben je kleiner die Einzellast ist und je länger die benötigte Energie verteilt wird. Der Regelaufwand sinkt dadurch dramatisch. Kurze hohe Spitzen erforden einen großen Regelaufwand. Da die Übertragungsnetze im 1/4 Std. Rythmus nachgesteuert werden sind kurze Belastungen sehr ungünstig und können lokal zu erheblichen Spannungsüberhöhungen bzw. -absenkunken führen. Nicht umsonst haben die Netzbetreiber die Leistung für WB auf max. 12 kW ohne Genehmigung begrenzt.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

AndyMt
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Früher gabs ja auch Sperrzeiten für Waschmaschinen. Da konnte man über Mittag halt auch nicht waschen - weil man annahm, dass dann alle Kochherde gleichzeitig an sind. Wurde inzwischen an den meisten Orten ab geschafft - nur bei uns im Ort nicht... Und so kommt es, dass meine Wallbox ebenfalls am gleichen Sperrzeitenschütz hängt und wir somit von 11:30 bis 12:30 nicht laden können. Ein sehr primitives Lastmanagement, das aber seinen Zweck erfüllt. Dafür haben wir auch einen Nachttarif mit umgerechnet 11ct/kWh. Da schau ich selbstverständlich schon, dass möglichst nur nach 21 Uhr geladen wird!
Und so werden die Stromtarife in Zukunft wohl in feineren Stufen zeitabhängig gestaltet werden. Wer keine Lust hat sich damit auseinander zu setzen und um 18 Uhr anstöpselt, der bezahlt dann halt den aller höchsten Tarif, vermutlich so um 40ct. Die anderen sparen ganz gewaltig, wenn sie erst um 1Uhr Nachts anfangen zu laden und löhnen dann z.B. nur 5ct.
Tesla Model 3 LR-AWD:
Bild inkl. Standheizung und Ladeverluste.

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

nr.21
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ecopowerprofi hat geschrieben:
nr.21 hat geschrieben:Und je höher die Ladeleistung, desto effektiver können nach Aussage der Studie Glättungen erzielt werden
Genau die Ausssage ist komplett falsch.
Nö, denn bei einer Lastregelung hat man eben mehr Regelpotential, wenn jeder Abnehmer statt zB. 6 Stunden mit 3,7 kW zu laden mit 1 Stunde á 22 kW oder 2 Stunden á 11kW auskommt.
Natürlich müssen dann alle Abnehmer der übergeordneten Lastregelung unterworfen sein. Für die Netze der Zukunft sollte das kein Problem sein.
Schau Dir die Grafiken in der Studie an, da sieht man das sehr schön.
Da lassen sich die Dellen im Tagesgang schön auffüllen
Zuletzt geändert von nr.21 am Mi 28. Nov 2018, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

WinnieW
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Die Stromanbieter und Netzbetreiber haben da noch mehr Szenarien "im Sandkasten" simuliert.
Eine weitere mögliche Option wäre die Steuerung der Netzauslastung über variable Strompreise, aber das müsste von Seiten der Politik abgesegnet werden.
Bislang gibt es nur zwei Tarife je nach Tageszeit; zukünftig könnte es dann noch mehr Tarife geben.
Dummerweise würde dadurch elektrisches Kochen in Mittagszeit spürbar teurer; denn mit steigender Nachfrage würde dann der Strompreis steigen.

Ein anderes Beispiel ist Dänemark. Nachtstrom ist dort sogar komplett kostenlos, weshalb praktisch alle Nutzer von e-Autos versuchen en Akku in der Nacht aufzuladen.
Teilweise geht das sogar so weit dass die Nutzer nur e-Autos mit zeitgesteuerter Ladetechnik kaufen.

Ich könnte mir vorstellen dass die Stromanbieter zukünftig zumindest unterschiedliche Tarife zu unterschiedlichen Tageszeiten einführen werden; möglicherweise werden Tarife mit einheitlichen, von der Tageszeit unabhängigem, Preis sogar verschwinden.

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

gekfsns
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Bei aWattar kann man sich dafür schon unverbindkich voranmelden
https://www.awattar.com
Auch wenn es sich finanziell vielleicht noch nicht lohnt, ich hab daran großes Interesse weil es einfach Sinn macht und nur so der Anteil von Ökostrom vernünftig erhöht werden kann, zumindest glaube ich das. Damit wir endlich vom Kohlestrom wegkommen.
Bin nur noch unsicher wie ich zu einem Smartmeter mit Online-Anbindung komme, Bayernwerk verhaut angeblich nur Smartmeter ohne Anbindung, also genauso doofer Zähler wie mein alter mechanischer Zähler.

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

hgerhauser
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gekfsns hat geschrieben:Bei aWattar kann man sich dafür schon unverbindkich voranmelden
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Auch wenn es sich finanziell vielleicht noch nicht lohnt, ich hab daran großes Interesse weil es einfach Sinn macht und nur so der Anteil von Ökostrom vernünftig erhöht werden kann, zumindest glaube ich das. Damit wir endlich vom Kohlestrom wegkommen.
Bin nur noch unsicher wie ich zu einem Smartmeter mit Online-Anbindung komme, Bayernwerk verhaut angeblich nur Smartmeter ohne Anbindung, also genauso doofer Zähler wie mein alter mechanischer Zähler.
Hört sich gut an, daher habe ich mich jetzt auch mal unverbindlich vorangemeldet.

Variable Strompreise halte ich für richtig wichtig, und wenn man das vernünftig macht, gehe ich davon aus, dass Elektroautos sogar die Netzkosten senken werden, z.B. weil dann Ausbau des Verteilnetzes für PV entfallen könnte.
heikoheiko.blogspot.com

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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gekfsns hat geschrieben:Bei aWattar kann man sich dafür schon unverbindkich voranmelden
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Auch wenn es sich finanziell vielleicht noch nicht lohnt, ich hab daran großes Interesse weil es einfach Sinn macht und nur so der Anteil von Ökostrom vernünftig erhöht werden kann, zumindest glaube ich das. Damit wir endlich vom Kohlestrom wegkommen.
Bin nur noch unsicher wie ich zu einem Smartmeter mit Online-Anbindung komme, Bayernwerk verhaut angeblich nur Smartmeter ohne Anbindung, also genauso doofer Zähler wie mein alter mechanischer Zähler.
Die doofen digitalen Zähler werden mit einem Mobilfunk-Modem zu einem Intelligenten Messsystem aufgewertet, sobald diese zertifiziert sind.
Für unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen (Wärmepumpen etc.) Sind diese schon jetzt theoretisch verpflichtend, aber praktisch nicht verfügbar.
Leider kostet der Messstellenbetrieb 100€ pro Jahr und macht den Tarif dadurch um einiges unattraktiver:
http://www.turbine-energie.de/messtechnik/
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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nr.21 hat geschrieben:Nö, denn bei einer Lastregelung hat man eben mehr Regelpotential, wenn jeder Abnehmer statt zB. 6 Stunden mit 3,7 kW zu laden mit 1 Stunde á 22 kW oder 2 Stunden á 11kW auskommt.
Die Annahme ist Grundverkehrt. Es funktioniert nicht. Weder im kleinen noch im großen Netz. Es lässt wesentlich menschliche Eigenschaften wie der Eigensinn und Unbelehrbarkeit außen vor. Wenn jemand meint er müsste sein Auto laden, dann tut er es auch. Es funktioniert nur ein System was ohne großen Regelaufwand aus kommt. Das sind die mit den kleinen Ladeleistungen. Daher die Begrenzung in der TAB auf max. 12 kW. Vielleicht wird diese max. Leistung in der Zukunft noch weiter gesenkt, wenn es überwiegend nur noch Elektrofahrzeuge gibt.
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