Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

Roland81
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ecopowerprofi hat geschrieben: Das ist Quatsch. Der Hausspeicher sollte Pi mal Daumen die Kapazität von min. den Tagesverbrauch haben. Besser sogar den 2-fachen Tagesverbrauch. Es kann ja mal sein, dass nach einem Sonnigen tag ein Tag mit sehr wenig Ertrag kommt, dann sollte man nach Möglichkeit auch noch sein eigenen Strom nutzen können. Wenn man es genau machen will, dann muss man das Verbrauchsprofil kennen und den dann mit dem Erzeugungsprofil abgleichen.

Meistens ist es besser die PV kleiner und die Batterie größer zu machen. Im Winter liegt auch die teuer eingekaufte Erzeugungsleistung nur rum. Man muss ein Jahresmaximum bei geringsten Investitionskosten erreichen.
Das mag gelten wenn man unbedingt einen hohen Autarkiegrad erreichen will.
Aus ökonomischer und ökologischer Sicht ist genau das Gegenteil der Fall!
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

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ecopowerprofi hat geschrieben:Hinkt überhaupt nicht. Ich versuchs mal einfach zu erklären. Pro Molekühl kann man nur ein Elektron speichern. Um viele Moleküle zu erreichen braucht man eine große Oberfläche. Durch das ständige Laden und Entladen gehen immer wieder Moleküle irreversibel verlohren. Je geringer die Masse ist um so schneller sind die nutzbaren Moleküle aufgebraucht. Welche chemischen Verbindungen dafür genutzt werden ist unerheblich.
Ist nicht das Hauptproblem das Plating bei Li-Ionenakkus und das Sulfatieren beim Bleianker?

Und ich meine schon zu wissen, dass die chemische Zusammensetzung der Elektrode - beim Li-Ionenakku durchaus komplex (z.B. NMC, aber auch andere Zusammensetzungen und eben auch in unterschiedlichen Anteilen), beim Bleianker eher simpel (Blei halt) - wie auch die Oberflächenstruktur (=> Stromdichte) einen Einfluss auf Eigenschaften wie Zyklenfestigkeit, Leistungsdichte, Kapazitätsdichte, kalendarische Degradation etc. haben.

Am Elektrodenmaterial wird ja nicht nur so intensiv geforscht um möglichst wenig Kobalt verwenden zu müssen sondern auch, um die genannten Eigenschaften nach Wunsch modellieren zu können.

Ja, "nach Wunsch modellieren" kann den Wunsch des Herstellers nach " möglichst billig, darf gern nach Ablauf der Garantie ausfallen, nur bitte nicht vorher" inkludieren.
Gruß
Werner
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

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iOnier hat geschrieben:Ja, "nach Wunsch modellieren" kann den Wunsch des Herstellers nach " möglichst billig, darf gern nach Ablauf der Garantie ausfallen, nur bitte nicht vorher" inkludieren.
Genau darauf wird es hinaus laufen. Das technische Geräte heute Garantie bzw. Lebensdauer optimiert konstruiert werden ist ja ein offenes Geheimnis. Ein Auto sollte nach Möglichkeit nach 10 bis 12 Jahren verschrottet werden. Sieht man doch bei der ganzen Dieselrückkaufaktionen. Die Autoindustrie weigert sich nicht umsonst nach zurüsten. Besser ein 5 Jahre altes Auto verschrotten und ein neues verkaufen. Beim E-Auto wird es nicht anders sein. Da die Antriebe (E-Motor) wahrscheinlich 20 Jahre und mehr halten werden, muss man das über die Batterie und / oder Leistungselektronik machen.

Daher sehe ich es als nicht sinnvoll an die Fahrbatterie als Hausspeicher zu nutzen. Spätestens wenn der Besitzer nach 5 Jahren ein neuen Akku für 6.000 bis 10.000€ braucht relativiert sich der angebliche Vorteil. Da kann man besser den PV-Strom für 12 ct einspeisen und bei Bedarf wieder für 24 ct aus dem Netz beziehen. Für den Preis der Batterie kann man ca. 70.000 kWh einspeisen und wieder zurückkaufen. Bei einem Verbrauch von ca. 4.000 kWh pro Jahr kann man höchstens 2.000 kWh pro Jahr im Speicher lagern und braucht 35 Jahre um den Batteriepreis zu kompensieren ohne auch nur einen ct gespart zu haben.


PS: Wenn jetzt noch jemand kommt und meine zahlen in Frage stellt so ergeben sich nur geringfügige Änderung an der Armortisationszeit.
Zuletzt geändert von ecopowerprofi am Sa 15. Dez 2018, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

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Roland81 hat geschrieben:
ecopowerprofi hat geschrieben:Meistens ist es besser die PV kleiner und die Batterie größer zu machen. Im Winter liegt auch die teuer eingekaufte Erzeugungsleistung nur rum. Man muss ein Jahresmaximum bei geringsten Investitionskosten erreichen.
Das mag gelten wenn man unbedingt einen hohen Autarkiegrad erreichen will.
Aus ökonomischer und ökologischer Sicht ist genau das Gegenteil der Fall!
Jupp. Möglichst viel sauberen Strom erzeugen, gern und gerade auch fürs Netz. Um Speicherlösungen muss sich im wesentlichen der Netzbetreiber kümmern (auch dafür ist die EE-Umlage da), meinen Anteil zur "Schonung" des Netzes leiste ich mit dem Hausspeicher, der die Spitze der Einspeisung abflacht.

Zwei Fliegen mit einer Klappe: meinen Autarkiegrad erhöht er auch. Viel mehr würde das auch mit größeren Speicher nicht sein: Juli / August habe ich eh über 90% gelegen, September knapp drunter und Oktober noch über 80. Der Speicher wird dann schon nicht mehr voll, wozu also mehr davon? Eher bräuchte ich mehr PV, aber die nutzbare Dachfläche ist ausgereizt. Ich empfinde das so wie es jetzt ist schon als ziemlich optimiert.
Gruß
Werner
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

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iOnier hat geschrieben:auch dafür ist die EE-Umlage da
Irrtum. Aus der EEG-Umlage wird die Differenz zwischen Börsenpreis und Einspeisevergütung bezahlt und kommt letztendlich nur den Stromhändlern und/oder Netzbetreiber zu gute.
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Speicher gehört aus meiner Sicht zum Netz, aber natürlich kann man das auch anders sehen, zu Zeiten fungiert er ja wie ein Kraftwerk ... however, auf den Strompreis in D liegen eine Menge Abgaben und davon muss so ein Netz nicht nur auf dem status idem aufrecht zu erhalten sein sondern auch im nötigen Maß "ertüchtigt" werden können.
Gruß
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

delink2000
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ecopowerprofi hat geschrieben: Daher sehe ich es als nicht sinnvoll an die Fahrbatterie als Hausspeicher zu nutzen. Spätestens wenn der Besitzer nach 5 Jahren ein neuen Akku für 6.000 bis 10.000€ braucht relativiert sich der angebliche Vorteil. Da kann man besser den PV-Strom für 12 ct einspeisen und bei Bedarf wieder für 24 ct aus dem Netz beziehen. Für den Preis der Batterie kann man ca. 70.000 kWh einspeisen und wieder zurückkaufen. Bei einem Verbrauch von ca. 4.000 kWh pro Jahr kann man höchstens 2.000 kWh pro Jahr im Speicher lagern und braucht 35 Jahre um den Batteriepreis zu kompensieren ohne auch nur einen ct gespart zu haben.
glaubst du wirklich, dass in 5 Jahren (ich denke, es werden deutlich mehr sein) der Akkupreis der selbe ist wie heute ? ... ich würde von dem halben Preis ausgehen, und in 10 Jahren < 20%. Stelle ich mir dann den alten Akku für mindestens 15 Jahre in den Keller als Hausspeicher, sieht die Kostenrechnung schon ein wenig anders aus. Wenn man das nicht machen will... warum soll sich in Zukunft nicht ein Markt entwickeln, der analog zu Austauschmotoren aufgefrischte und ausbalancierte Altakkus günstig anbietet ?
Abgesehen davon kann man die Nutzung als Hausspeicher sehr schonend gestalten, wenn man darauf achtet, dass der Ladezustand im mittleren Bereich gehalten wird... so sind noch deutlich mehr Zyklen möglich. Wenn der Akku ein vernünftiges Thermomanagement für die hohen Belastungen im Auto hat, hält der ewig. Da ist die Hausspeichernutzung mit so kleinen Strömen im Vergleich zur extremen Belastung im mobilen Betrieb fast irrelevant.
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

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delink2000 hat geschrieben:glaubst du wirklich
Glauben können Pastoren usw. Der Akku für den Smart kostet heute noch weit über 10.000€. Wenn man dann mitbekommt, dass eine Starterbatterie bei BMW ca. 500 Schleifen kosten, dann ist das kein glauben sondern die tatsächliche Ersatzteilpolitik der Hersteller. Die Fahrakkus sind personalisiert. Die wird man nicht an jeder Ecke beim freien Händler bekommen.
delink2000 hat geschrieben:in 10 Jahren < 20%
Glaube versetzt Berge aber reduziert keine Autoersatzteilpreise. Die Hersteller wollen Geld verdienen. Heute gilt schon die Neuwagenpreise runter und die Ersatzteilpreise hoch.
delink2000 hat geschrieben:Wenn der Akku ein vernünftiges Thermomanagement für die hohen Belastungen im Auto hat, hält der ewig.
Warum sollte ein Hersteller ein Akku einbauen der ewig hält?? Dann würde er den Ast absägen auf dem er sitzt.
delink2000 hat geschrieben:Da ist die Hausspeichernutzung mit so kleinen Strömen im Vergleich zur extremen Belastung im mobilen Betrieb fast irrelevant.
Wie hoch eine Belastung ist ist irrelevant. Es kommt zu 90% darauf an was rein und raus geht. Das bestimmt die Lebensdauer.

Mir scheint Deine Aussagen sind vom Wunschdenken gesteuert. Die Realität ist eine andere.
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Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

Helfried
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ecopowerprofi hat geschrieben: Wie hoch eine Belastung ist ist irrelevant. Es kommt zu 90% darauf an was rein und raus geht. Das bestimmt die Lebensdauer.
Meines Wissens ist es umgekehrt. Nur die Belastung zählt, kaum die Anzahl der Zyklen.

Re: Batterie des BEV als Speicher für Zuhause nutzen?

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Beides zählt, mit unterschiedlicher Gewichtung je nach Zelltyp. Vom Hersteller wird im Datenblatt eine Zyklenzahl angegeben, die sich auf eine definierte Lade- und Entladeleistung bezieht, oft 1C für beides.
Gruß
Werner
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