PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

Solarenergie - Photovoltaik

Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Lotzekov hat geschrieben:Doch, klar. Es gibt neue Fenster und Türen. Mehr ist finanziell nicht sinnvoll abbildbar … nicht meiner Finanzen wegen, sondern Aufwand zu Nutzen.
Ich hab bei meinem Häuschen (Bj, 1965) eine Architektin ins Boot geholt.
Sie hat mir dann eine komplette energetische Sanierung gerechnet und die ganzen Testate für die KfW Förderung gemacht, wir haben KfW 85 erreicht.
Das hat natürlich mehr gekostet als neue Fenster, aber eine Teilsanierung hätte die Gefahr mit sich gebracht unkontrollierte Taupunktverschiebungen zu bekommen, und damit die Gefahr von Schimmelbildung.
Bei mir ist es dann u. a. auch auf eine Lüftungsanlage hinausgelaufen, aber auch viele Details, die ich selbst nicht bedacht hätte, wie z.B. Erneuerung von Lichtschächten, Dämmung der Kellerdecke et cetera.
Bei Bj. 1989 wird wahrscheinlich viel weniger zu machen sein. Ich würde Dir trotzdem raten mal jemanden vom Fach drüber schauen zu lassen. Das kostet zwar erst mal Geld, aber ein Fehler bei der Dämmung kann später viel teurer werden.
Zuletzt geändert von HubertB am Fr 5. Jan 2018, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Ja nur Fenster und Türen machen ist nicht gut. Mann kann dann die Fenster nicht viel besser machen als es die Wand zulässt.
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Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

kaiuwe
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Ich würde mich auch erst mal um den Hardware-Teil kümmern (PV, Heizung, etc.) und dabei darauf achten, dass die Geräte generell eine smartHome Anbindung ermöglichen (wie Jürgen bereits geschrieben hat).
Um die Software / den smartHome Teil kannst du dich anschliessend kümmern. Da würde ich dir als Plattform openhab2 (http://www.openhab.org) empfehlen. Das ist eine offene smartHome Plattform, die ich auch in meinem smarten Wohnmobil (http://kai-uwe-pielka.de/openhab2/) nutze.

Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Hallo Lotzekov

Mit dem Thema Heizung und Isolierung beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren. Während ich noch vor 10 Jahren ein Verfechter der thermischen Solaranlagen war, bin ich Heute von dieser Empfehlung abgekommen. Thremische Anlagen haben einen hohen Wartungsaufwand und liefern die meiste Energie, wenn man am wenigsten braucht. Das ist bei PV-Anlagen zwar genau so, aber den überschüssigen Strom kann man verkaufen oder speichern. Wobei speichern derzeit noch recht teuer ist. Bei der Heizung sollte man den Winter, der bei uns ja höchstens 3 Monate dauert nicht überbewerten. Deshalb sind Wärmepumpen Heute auch eine sehr gute Lösung, vor allem dann, wenn man PV-Strom nutzen kann. Für ein EFH mit WP und PV ist ein großer Wasserspeicher (1000 bis 2000 Liter) ein großer Vorteil. Die WP kann dann hauptsächlöich tagsüber laufen, wenn auch PV-Strom vom Dach kommt. In den Abend und Morgenstunden wird dann die Wärme aus dem Speicher genutzt, was den teuren Akku schont, der dann den Strom für den Haushalt liefern kann, sofern was übrig ist.
Ein weiterer Vorteil für Wärmepumpen ist eine Frischwasserstation. Während ein Frischwasserspeicher wegen der Legionellen regelmäßig auf 60°C geheizt werden muss, entnimmt eine Frischwasserstaion das Wasser aus dem Speicher und erwärmt das Trinkwasser immer dann, wenn es gebraucht wird. Da Wasser zum Duschen, Baden und Putzen nicht 60°, sondern nur 40°C warm sein muss, reicht eine Speichertemperatur von 45°C aus um warmes Wasser zu produzieren. Eine Legionellengefahr gibt es nicht, weil kein warmes Trinkwasser bevorratet wird. Ich nutze dieses System seit vielen Jahren. Wegen der geringeren Temperaturen läuft eine Wärmepumpe mit höherem Wirkungsgrad und braucht weniger Strom.
Du schreibst auch, dass die Heizkörper bleiben sollen. Das verstehe ich, denn eine FBH nachzurüsten ist teuer. Heizkörper allerdings sind recht preisgünstig, und ich würde Dir empfehlen, die alten Heizkörper durch sehr große Niedertemperaturheizkörper zu ersetzen. Außerdem ist es sinnvoll die Radiatorvorlauftemperatur so weit abzusenken, dass man die Heizkörper immer voll aufdrehen kann/muss. Extrem viel Energie wird nämlich verschwendet, weil viel zu hohe Vorlauftemperaturen produziert werden, die aber gar nicht genutzt werden. Ein Außentemperaturfühler und ein Raumfühler in dem Raum, der am wärmsten sein soll, sollten die VL-Temp bestimmen. Und die Heizung in diesem Raum, in der Regel das Wohnzimmer, soll immer voll aufgedreht sein. Dann produziert die Steuerung, sofern sie was taugt, nur so hohe Temperaturen wie auch tatsächlich gebraucht werden. So spart man Energie!
Es ist auch richtig, dass Isolierungen der Außenwände weniger sparen wie sie kosten. Die Isolierung der oberen Geschossdecke oder des Daches, je nach Gegebenheit, bringen aber extrem viel. Wärme steigt ja bekanntlich nach oben, und dort geht auch am Meisten verloren. Eines solltest Du aber bedenken: Ein schlecht oder gar nicht isoliertes Haus mit neuen dichten Fenstern wird Probleme verursachen. Die Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung ohne ausreichende Lüftung, was bei neuen Fenstern der Fall ist, steigt an. Da nun die nicht isolierten Wände kälter sind als die Raumluft, kondensiert diese an den Außenwänden und es bildet sich Schimmel. Das ist, auch wenn es viele nicht glauben, immer das größte Problem, wenn man ein älteres Gebäude nicht richtig saniert. Neue Fenster isolieren besser, aber sie dichten auch ab, so dass nicht nur die Wärme, sondern auch die Luftfeuchtigkeit in der Raumluft gehalten werden. Werden nun die Außenwände diesen neuen Bedingungen nicht angepasst, werden sie feucht, und im ersten Winter beginnt das Drama. Hier kann auch eine Lüftungsanlage helfen, die aber wenn sie ordentlich gemacht wird genau so teuer ist wie die Isolierung.
Im Übrigen möchte ich Dir von einem Eisspeicher abraten. Ein Eisspeicher ist, wenn man es genau nimmt, Betrug. Wenn die Energie im Eisspeicher verbraucht ist, heizt man mit Strom, weil die Wärmepumpe, die den Eisspeicher nutzt keine Wärme mehr zur Verfügung hat, wenn dieser komplett durchgefrohren ist. Da ist Deine Erdwärme wesentlich besser. Der Eisspeicher braucht übrigens zum Auftauen eine thermische Solaranlage, die wieder nur im Sommer viel wärme liefert, aber bestimmt nicht im Winter, wenn der Eisspeicher durchgefrohren ist. Um das zu verstehen vielleicht noch eine Zahl dazu: 1000 Liter Wasser können, wenn sie auf 90°C aufgeheizt etwa 100 kWh Wärmeenergie speichern. Die selbe Wärmeenergie kann man dem Wasser entziehen, wenn man es vom flüssigen Zustand bei 0°C in den festen Zustand bei 0°C überführt. Und das macht der Eisspeicher. Ein Eisspeicher mit 10.000 Liter Inhalt kann also 1000 kWh Wärmeenergie an die Wärmepumpe liefern, das entspricht rund 100 Liter Heizöl. Und dann? Was passiert wohl, wenn diese 1000 kWh Wärme verbraucht sind? Genau, die Wärmepumpe steht, und der elektrische Heizstab brummt.

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Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Beim Smarthome setze ich auf das Eltako RS485/EnOcean Bussystem. Liegt ungefähr bei 50% des Preises von KNX und auch dort bekommt man in 20-30Jahren noch Komponenten. Ach ja, EnOcean (Funk) natürlich nur da, wo man es unbedingt benötigt, d.h. i.d.R. kabelgebunden.
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Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Tho hat geschrieben: Lohnt (wirtschaftlich) sich ein BHKW überhaupt in Anschaffung und Betrieb gegenüber einer Gas-Brennwerttherme?
Du wirst von vorne bis hinten mit BHKW Förderprogrammen vollgestopft. Hier in BY hätte mich die Investition in ein passendes BHKW ~23000€ gekostet, also genauso viel wie für meine Biomasse Anlage. Ich hätte aber ~12000€ an Förderungen aus verschiedenen Quellen einstreichen können. Lohnen tut es also, kommt halt drauf an ob man nur sparen will oder auch was für die Umwelt tuen will.
Ich habe das Forum verlassen

Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Wieviel KWH Strom produziert den so ein BHKW im Jahr? Bei einem Einfamilienhaus?
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Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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kub0815 hat geschrieben:Wieviel KWH Strom produziert den so ein BHKW im Jahr? Bei einem Einfamilienhaus?
Das kommt doch auf die benötigte Wärme an. Wenn Du wenig Wärme benötigst, fällt auch wenig Strom ab.
Also für gut gedämmte EFH wohl nix, weil das Teil zu selten läuft.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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kub0815 hat geschrieben:Wieviel KWH Strom produziert den so ein BHKW im Jahr? Bei einem Einfamilienhaus?
Wie immer kommt es drauf an ...
Verbrennungsmotoren liefern 1 KW Wärme und bis 0,5 kW Strom
Stirlingmotoren 1 kW Wärme und 0,15 kW Strom

BHKW und PV passen aber schlecht zusammen. Wenn ich jetzt hier das Beispiel des Fragestellers nehme, wird er maximal 1/3 der PV-Stroms verbrauchen (ohne Berücksichtigung der Wärmepumpe und der Fahrzeuge). Kann er dann den Strom des BHKW noch nutzen? Da er schon eine Gastherme hat, die er nicht mehr will, ist das BHKW kaum besser. Man spart mit einem BHKW keine Energie, man gewinnt lediglich den zusätzlichen Strom.
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Re: PV+Speicher+Laden+Heizung – womit anfangen?

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Wenn man einer Speicher hat, kann man natürlich seine autarkie mit einem BHKW erhöhen. Dann wenn es saisonal kalt ist, hat man in der Regel auch das Problem, dass es an PV Strom mangelt.
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