Die Ladesituation ist entspannt, oder?

Die Ladesituation ist entspannt, oder?

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Bin gestern mal wieder 300 km mit der Zoe gefahren, und war wieder erstaunt, wieviele Ladestationen es inzwischen gibt. Hat mich zu einer vielleicht kruden These verleitet: https://unplugsticker.eu/these-ueber-di ... astruktur/. Was meint Ihr? :D
Manchmal beschleicht mich ja das Gefühl, dass Individualelektromobilität trotz aller Lippenbekenntnisse verhindert werden soll ...
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Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

Gausi
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Für die AC - Ladung gebe ich Dir deutschlandweit recht .... Nicht so bei DC .... Sollte bei einer DC Säule mal die Ladung nicht klappen, ist der nächste DC Lader ausserhalb der Reichweite. Gerade gestern noch erlebt. Holländisches Päarchen mit Kia Soul bei Beresa in Osnabrück .... Die Säule machte Anmeldungsladezicken .....die niederländer wollten weiter nach Hamburg....entweder die A30 zurück und mit 20kW DC CHAdeMo Brockbachtal oder Typ2 auf Typ1 Adapter rauskramen und nebenan bei VW mit 6,4kW einphasig aus der Typ2 Dose nuckeln. Full Speed CHAdeMO gibt es dann wieder Dammer Berge.

mfg

Gausi

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

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Bei mir auf der Straße gibt's noch nichts. Im 2km Kreis schon 3 Ladestationen. Morgens habe ich meine 60km im Akku Dank privater Ladeinfrastruktur.
Entspannt ist es aber erst wenn im

ladesaeulen-status/ladesaeulenpranger-f ... t3122.html

zwei Monate keine neuen Einträge zu finden sind.

Bei Esso, Aral und anderen wird seltsamerweise jeder Kunde sofort beladen ä. betankt.
Prius 2 2 2 2004 :o
Ioniq PHEV silber; Pre/SD/Interieur hell: seit 1.9.2017

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

TeeKay
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Ich kann dem Artikel voll und ganz zustimmen. Insbesondere die größer werdenden Batterien entspannen die Sache. Wenn ich auf dem Weg von Berlin nach München mit Tacho 120km/h nur noch 2x (Ampera-E) statt 6x (Zoe Q210) laden muss, dann habe ich auch nur 1/3 so viele Gelegenheiten, auf defekte oder besetzte Schnelllader zu treffen. Mit dem Ampera-E mache ich mir jedenfalls gar keine Gedanken mehr darum, wann ich wo wieviel laden muss. Das wird adhoc während der Fahrt entschieden. Meiner Meinung nach werden die Probleme mit dem Ladenetzwerk überdramatisiert und treffen vor allem auf Besitzer von Autos mit Mini-Batterie zu. Die werden aber ohnehin kein Massenphänomen auf Langstreckenfahrten werden, sondern erst die jetzt anlaufende Generation mit 60kWh und mehr.

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

DJBunsen
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Also da muss ich leider widersprechen. Einigermaßen entspannt bin ich solange ich den Reichweiteradius nicht verlasse und abends wieder in meiner Garage aufladen kann (i3 94Ah).

Aber sobald ich eine längere Strecke fahre, krieg ich total den Hals!

1. Auf fast jeder Raststätte ist die Schnelladesäule mindestens teilweise zugeparkt, sofern sie nicht wirklich abseits des Restaurants ist. Und wer mit dem i3 mal versucht, den linken Parkplatz vor der Säule zu nutzen, viel Spass dabei.

2. Da hängen 3 Kabel dran, aber nur eines mit dem ich auch schnell laden kann (das gilt ja grundsätzlich auch für die anderen Lade-Interessenten). Steht da also schon ein i3, der noch 30 min lädt, ist mein Ladestopp schon bei 60 min. Steht da "nur" ein Zoe am AC-Kabel dann heißt es - nochmal Glück gehabt.

3. Es steht bei Tank & Rast in der Regel nur eine Säule da. Wenn die mal kaputt ist (oder auch nur belegt) dann hat man oft ein Problem, je nach Restladung. Da die Säulen bei Tank & Rast kostenlos sind, hat man ja noch nicht mal irgendeinen Serviceanspruch.

4. Das Karten-Durcheinander kann man doch keinem normalen Menschen erklären. Auf die Frage was das Aufladen denn so kostet, komme ich jedesmal ins Stottern. Ein standardisiertes Roaming, bei dem jede Karte an jeder Ladesäule funktioniert und ich vorher sehe was es kostet ist ja technisch machbar. Eventuell muss es halt politisch verordnet werden und ein zentraler Betreiber beauftragt werden.

5. Wieso gibt es 3 Kabeltypen wenn doch CCS der Standard ist? Autos ohne CCS-Buchse hätte man niemals zulassen dürfen. Hat man denn aus dem Durcheinander der Händyladegeräte nichts gelernt?

Also ich bin da wirklich nicht entspannt bei der ganzen Geschichte, und so gern ich möchte dass mehr Leute E-Autos fahren, wäre das meiner Meinung nach auf der Schnellade-Piste der Super-GAU.

Edit:
:wand: (Kotz-Smilie leider nicht gefunden)

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

TeeKay
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Ich rede über ein Auto mit 70kWh Brutto- und 60kWh Netto-Kapazität. Du redest über ein Auto mit 33kWh Brutto- und 27kWh Netto-Kapazität. Ich sage, dass du viele der Probleme mit der ersten Batterie nicht so erleben wirst wie mit der zweiten. Wenn ich eine Lade-Säule anfahre, habe ich in der Regel noch so viel Restkapazität in der Batterie wie du bei 50% SOC. Wenn also eine Säule defekt oder benutzt ist, fahr ich eben notfalls noch 100km weiter zu den nächsten 5 auf dem Weg.

Ladekarten-Chaos haben auch nur diejenigen, die immer zum niedrigstmöglichen Preis laden wollen. Wer Komfort will und bereit ist, dann eben auch mal mehr als den niedrigstmöglichen Preis zu zahlen, kommt mit 2-3 Karten bequem durch den Großteil Europas.

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

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DJBunsen hat geschrieben:
5. Wieso gibt es 3 Kabeltypen wenn doch CCS der Standard ist? Autos ohne CCS-Buchse hätte man niemals zulassen dürfen. Hat man denn aus dem Durcheinander der Händyladegeräte nichts gelernt?
Weil es zig tausende andere E-Autos als die mit CCS in Europa/DE gibt.
CCS ist ein DE-Lobby Standard der viel später als Chademo & Co kam
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Skoda Enyaq 80x <-- der macht sowas von Spaß - WOW!

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

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Einspruch, die Ladesituation ist entspannt. Aber sowas von. 2014 konnte man schon (relativ) entspannt längere Touren machen, und heute erst recht. Klar es gibt immer noch weiße Flecken, das Roaming ist noch nicht perfekt, aber die Fortschritte sind doch zu erkennen.

Zum CCS Stecker: Als ich meine Zoe gekauft habe, gab es lediglich CCS Prototypenladestationen (und 'ne Menge chademo Fahrzeuge & Ladestationen). Das man an deutschen Stationen nicht parallel CCS und chademo laden kann, liegt an der dämlichen Ladesäulenverordnung, die das nicht zuläßt, nicht an den unterschiedlichen Standards.

BTW: Wenn doch in Zukunft Benzin der Standard ist, warum schneiden wir nicht die Deiselschläuche an den Tankstellen ab? Bei unseren Fahrzeugen kann man wenigstens nichts durch fehlerhaftes Tanken kaputt machen.
eMobilität: Wer will findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe
eFahrzeuge: Zoe Intens perlweiß 125.000km; Zoe Limited Titanium 1.000km

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

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DJBunsen hat geschrieben: 3. Es steht bei Tank & Rast in der Regel nur eine Säule da. Wenn die mal kaputt ist (oder auch nur belegt) dann hat man oft ein Problem, je nach Restladung. Da die Säulen bei Tank & Rast kostenlos sind, hat man ja noch nicht mal irgendeinen Serviceanspruch.
Das ist zum Glück hier wo die ENBW das gemacht hat nicht so die haben wenigsten an der Autobahn gleich zwei Schnellader aufgestellt.
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/

Re: Die Ladesituation ist entspannt, oder?

DJBunsen
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TeeKay hat geschrieben:Ich rede über ein Auto mit 70kWh Brutto- und 60kWh Netto-Kapazität. Du redest über ein Auto mit 33kWh Brutto- und 27kWh Netto-Kapazität. Ich sage, dass du viele der Probleme mit der ersten Batterie nicht so erleben wirst wie mit der zweiten. Wenn ich eine Lade-Säule anfahre, habe ich in der Regel noch so viel Restkapazität in der Batterie wie du bei 50% SOC. Wenn also eine Säule defekt oder benutzt ist, fahr ich eben notfalls noch 100km weiter zu den nächsten 5 auf dem Weg.
Meiner Meinung nach ist es egal, wie groß der Akku ist, da ich ja in der Regel meinen Ladestopp nicht bei 50% machen würde. Und wenn es auf 100km 5 Ladesäulen gäbe, dann wäre das ja schon sowas von entspannt. Alle 20km ein Schnellader an der Autobahn wäre sicher ein Argument für die E-Mobility. Aber wenn ich von Berlin die A9 runter fahre, wird es trostlos, von der A20 nach Norden ganz zu schweigen.
TeeKay hat geschrieben: Ladekarten-Chaos haben auch nur diejenigen, die immer zum niedrigstmöglichen Preis laden wollen. Wer Komfort will und bereit ist, dann eben auch mal mehr als den niedrigstmöglichen Preis zu zahlen, kommt mit 2-3 Karten bequem durch den Großteil Europas.
Also da gehöre ich definitiv nicht dazu. Was ich meine ist eine verlässliche Infrastruktur, die mit den aktuellen technischen mitteln (Apps, Ladekarte, Buchse am Auto zur Identifizierung) nutzbar ist. Ich habe auch nur 3 Ladekarten, aber ob das Laden an der gewählten Säule geht, weiß ich oft erst wenn ich die Karte ranhalte.

Ein Beispiel habe ich letzte Woche hier um die Ecke erlebt. Die Ladestation war nicht in der BMW-App zu finden, im BMW Navi ist sie drin. Und letztendlich hat das Laden mit der BMW-Karte auch funktioniert. Aber wenn es andersrum ist wäre es schon blöd.
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