gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B ?

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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

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Ich glaub' die Argumentation war folgendermaßen:

Es kann vom Auto ein so geringer DC-Fehlerstrom (<6mA) zurückkommen, daß weder der Typ A noch der Typ B davon auslösen, aber der Typ A eben diese Vormagnetisierung erfährt, und der Typ B nicht.
In der neuesten Version der IEC 61851-2012 ist übrigens auch ausschließlich von RCDs Typ A die Rede.
Kann sein, muß ich erst mal nachlesen.

Ich halte dieses Geschiss mit dem Typ B auch für 'n bißchen weit getriebenes Sicherheitsdenken, wie wahrscheinlich ist denn so eine Fehlerkombination, die dann zu einer konkreten Gefährdung führt?
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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

Guy
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Entschuldigt meine vielleicht dumme Frage, aber...

Wenn der Typ B nicht auslöst, da der DC Fehlerstrom zu klein ist, was ist dann mit Geräten, die an der vorgelagerten Installation betrieben werden? Diese hängen ja an einem normalen FI, der in solch einem Fall doch auch blind werden dürfte. Oder bin ich jetzt völlig auf dem Holzweg?

Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

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Guy hat geschrieben:
Wenn der Typ B nicht auslöst, da der DC Fehlerstrom zu klein ist, was ist dann mit Geräten, die an der vorgelagerten Installation betrieben werden? Diese hängen ja an einem normalen FI, der in solch einem Fall doch auch blind werden dürfte.
Bin mir nicht sicher, aber der Typ B sollte den Fehlerstrom gegen PE ableiten(?).
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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

Itzi
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Fehlströme bis 6 mA dürfen doch kein Problem sein, weder für einen humanoiden 2-Kiloohm-Widerstand noch für einen TypA-FI im selben Stromkreis. Sonst wäre doch der fast Typ-B-FI nutzlos bzw. nicht zugelassen/ausreichend, egal wo er sitzen würde.

PS: Ein FI leitet keinen Strom ab, er unterbricht den Stromkreis.
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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

Guy
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Was ja dann wieder für eine entsprechende Schutzschaltung in Fahrzeugen ohne galvanische Trennung des Gleichstromkreises sprechen würde.

Wer einen 22kW smart fährt, wird vermutlich die zusätzlichen Investitionen in einen Typ B zurecht scheuen. Wenn ich nun mit einem ZOE dort lade, besteht zumindest eine theoretische Gefahr. Das ist doch Murks.

Muss ich nun in Zukunft immer erst das Netz überprüfen bevor ich lade?

Ich persönlich könnte mit der Gefahr leben, will allerdings auch nicht die Oma auf dem gewissen haben, die sich in der Badewanne die Haare schön macht.

Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

Itzi
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Guy hat geschrieben:Muss ich nun in Zukunft immer erst das Netz überprüfen bevor ich lade?
Genau diesen unsicheren Zustand wollte man ja mit dem Typ2-Stecker usw. vermeiden.

Gemäß dem Verursacherprinzip muss der Zusatzschutz in den Verbraucher, der ja den unsicheren Zustand in einem normgerechten, sicheren Netz herbeiführen würde. Sonst ist es ja auch immer obligatorische Aufgabe der Verbraucher bzw. Netzteilnehmer, sämtliche Netzrückwirkungen zu unterbinden oder zu kompensieren.

Falls wirklich niemand einen echten sicherheitsrelevanten Aspekt nennen kann der den Zusatzschutz netzseitig zwingend erfordert, dann ist das für mich einfach so, dass sich die Automobilbranche zulasten der Infrastruktur einfach abputzt.
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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

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Schaut mal was ich gefunden habe.

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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

Itzi
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Das ist ein interessanter Punkt. Wirklich sauber aufgebaut gehört der Stromkreis mit Typ B FI in einer Anlage natürlich extra parallel ausgeführt.
Bei Anordnung hintereinander besteht die Gefahr, dass Schutzschalter unterschiedlicher Empfindlichkeit gemischt werden. Wenn der Typ B weniger empfindlich ist, als der vorgeschaltete Typ A, dann kann dieser u.U. nicht auslösen. Stromkreise die noch zwischen dein beiden FI hängen wären dann gefährdet.
Wenn jedoch die Auslöseschwelle des nachgeschalteten Typ B zu dem Typ A passt, dieser also sicher arbeiten kann, dann spricht denke ich nichts dagegen.
Kommt womöglich von daher die recht niedrige Schwelle von 6 mA, von der immer wieder die Rede ist?!

Ein Typ-B-FI ist ja selbst auch nichts anderes als ein Typ-A-FI mit dahinter geschalteter zusätzlicher DC-FI-Überachung.
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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

Itzi
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Habe dazu noch etwas Interessantes gefunden.
In der EN 61140 ("Schutz gegen elektrischen Schlag") unter 7.5.2.3 steht geschrieben:
Maximale Schutzleiterströme bei Gleichspannung
Wechselspannungs-Betriebsmittel dürfen bei bestimmungsgemäßer Verwendung keine Gleichspannungsanteile
im Schutzleiter erzeugen, die die ordnungsgemäße Funktion von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(RCDs) oder anderen Betriebsmitteln beeinträchtigen können.
ANMERKUNG Anforderungen bezüglich Fehlerströmen mit Gleichspannungsanteilen sind in Beratung.
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Re: gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B

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Itzi hat geschrieben: Wechselspannungs-Betriebsmittel dürfen bei bestimmungsgemäßer Verwendung keine Gleichspannungsanteile
im Schutzleiter erzeugen,
Meines Wissens tut der ZOE das auch nicht.
Jedenfalls nicht, solange alles ordnungsgemäß funktioniert.
Aber wegen der fehlenden Galvanischen Trennung zwischen Netz, Gleichrichter und Batterie sind wohl Defekte denkbar, die zu DC-Rückspeisungen (auch auf die Außenleiter, nicht nur zu PE-Ableitströmen) führen könnten(?)
Das ist jetzt als Frage zu verstehen, ich weiß es schlichtweg nicht.
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