NewMotion: wer legt da die Preise fest?

[Volt]

Die Abrechnung erfolgt im Namen von NewMotion und eben nicht im Namen von Privatperson Max Mustermann. Dafür bezahlt man ja die 4 Euro monatlich.

Ist Schnuppe, Tnm kann nicht etwas ohne MwSt einkaufen und mit MwSt verkaufen.
Die Privatperson bekommt von Tnm eine Vergütung mit MwSt und müsste diese abführen, halt ein Gewerbe anmelden.
Korrekt wäre Angebot ohne MwSt und Vergütung ohne MwSt und die Privatperson darf nicht über den Einkaufspreis anbieten, Sonst wird es gewerblich.
Stefan

[SaschaG]

Vielleicht ist es aber auch einfach die genialste Idee gewesen, um sich aus der Verantwortung für die Einzelpreise zu ziehen. Versucht mal eine Reklamation zur Rechnung mit New Motion zu klären. Man wird zwischen New Motion und dem Ladesäulenbetreiber hin und her geschickt. Am Ende habe ich genervt aufgegeben und die Rechnung bezahlt. Seither liegt die New Motion Karte ungenutzt zuhause in der Schublade.

Das New Motion Modell hat alle Nachteile, die es am Laden von BEV geben kann. Man weiß vorher nie, welcher Preis wirklich gilt. Noch dazu ist er an jeder Säule anders. Und er ändert sich auch andauernd. Das schreckt wirklich ab.

Dagegen das Modell von ChargeNow. Preis steht in einer sehr einfachen Preisliste, der gilt an jeder Ladestation, die die ChargeNow Karte akzeptiert. Rechnung war bisher immer richtig.

[berrx]

Bei NewMotion bestimmt Preis und Abrechnungsart der Ladestationsbetreiber. NM verlangt eine Bearbeitungsgebühr von € 0.35 pro Ladevorgang.

Mir kommt das ganz komisch war, deshalb war das ja auch meine Frage. Anscheinend kann NewMotion aber doch eigene Preise machen siehe Ampera e Ladekarte. Bei Ladenetz schreibt NewMotion selbst in der App:

An Ladestationen von Ladenetz, die mitunter auf anderen Plattformen als kostenlos dargestellt werden, wird bei Nutzung der NewMotion Ladekarte der Standardtarif angewendet.

Für mich bedeutet das Ladesäulen die sich womöglich mit allem Kram freischalten lassen vielleicht sogar mit Personalausweis, die aber eine online Verbindung haben und somit ein Roming ermöglichen werden von TNM richtig abgezockt. Sprich wenn man so blöd ist an einer kostenlosen Säule die auch vielleicht sogar ganz ohne Karte gehen würde, die TNM Karte vor hält, ist man selber schuld. Eine ganz tolle Regelung.
Andererseits wenn die Abrechnungsart der Ladestationsbetreiber bestimmt verstehe ich die horrenden Preise nicht. Der Betreiber hat doch Interesse daran sein Strom zu verkaufen und nicht andere auszuschließen. Bleiben wir beim Beispiel Ladenetz: wieso will dann der Anbieter das NewMotion 1,19 € + 2 Cent die Minute +0,48 € die kWh abrechnet?

[Major Tom]

Ich glaube hier werden ein paar Dinge durcheinander gebracht.

Grundsätzlich gilt: Der Betreiber der Ladestation gibt die Preise vor.
Einfachstes Beispiel ist die Nutzung der NewMotion Lolos mit dem Abo für 4 €. Der Betreiber gibt NewMotion vor wie abzurechnen ist. Dabei gibt es Zeit, kWh, einmalige Gebühren, plus die 0,35€ von NewMotion, bzw. Kombinationen davon.

In diesem Fall hat der Betreiber einen direkten Vertrag mit NewMotion.

Anders sieht es aus, wenn der Betreiber keinen Vertrag mit NewMotion sondern mit einem anderen Dienstleister hat (z.B. Ladenetz). Hier kommt dann Roaming ins Spiel. In diesem Fall hat NewMotion dann einen Vertrag mit Ladenetz, nicht aber direkt mit dem Betreiber.
Da es viele verschiedene Dienstleister gibt, hat NewMotion viele Verträge mit den einzelnen Dienstleistern, zu unterschiedlichsten Konditionen.

So ergeben sich auch die unterschiedlichsten Preise.
Beispiel:
Dienstleister A hat eine eigene Ladekarte. Der Betreiber B hat einen Vertrag mit A und gibt den Strom für 0,30€/kWh ab.
Wird also mit der Karte von Dienstleister A an der Station von B geladen, dann gilt dieser Preis.
Um die Station auch mit einer NewMotion Karte nutzen zu können, schließt NewMotion einen Vertrag mit Dienstleister A.
Dieser verlangt aber einen Preis von 0,50€/kWh. Und schon ergeben sich die Unterschiede.

[enabler]

Ergänzend zu den korrekten Aussagen von Major Tom: NewMotion kommuniziert klar und deutlich, wie die Endkundentarife zustande kommen.
Man kann aber hier nicht oft genug betonen: NewMotion ist dennoch der einzige Vertragspartner des Endkunden/Kartennutzers und die Hoheit über die Endkundenpreisgestaltung obliegt einzig und allein NewMotion.

Interessantes Detail, über das ich heute gestolpert bin: für Fahrer eines Ampera-e bietet NewMotion eine Ladekarte mit landesweit einheitlichen Tarifen an. Die sind zwar nicht besonders attraktiv, aber hey, es geht doch.

Nö, bieten sie nicht. Laut Opel wurde die Ende Januar 2018 aus dem Angebot genommen. Hat bei NM nur keiner mitbekommen. Als ich Mitte Januar 2018 meinen Ampera-E bestellte, lagen die Karten noch aus. Anfang Februar bei der Abholung nicht mehr und bekommen konnte ich bis jetzt auch keine mehr, weil sie nicht mehr angeboten werden.

Ist Schnuppe, Tnm kann nicht etwas ohne MwSt einkaufen und mit MwSt verkaufen.

Wieso sollte das nicht gehen, fragt der Geschäftsführer zweier umsatzsteuerausweisender GmbHs? NewMotion rechnet in eigenem Namen und auf eigene Rechnung ab. Ob NewMotion die weiterverkaufte Dienstleistung mit oder ohne ausgewiesene Umsatzsteuer einkauft, hat keinerlei Relevanz. Wo ohne Umsatzsteuer eingekauft wird, kann eben keine Vorsteuer geltend gemacht werden. Aber selbstverständlich kann und muss die Ware von NM anschließend mit ausgewiesener Umsatzsteuer weiterverkauft werden.

[Volt]

Wieso sollte das nicht gehen, ...

Ja, Geht schon, müsste wie. Folgt aussehen:
Die Privatperson bietet für 30 Cent pro kwh an.
Tnm hat dann wie folgt zu berechnen:
30 Cent pro kWh plus MwSt, plus 30 Cent abrechnungsgebühr plus MwSt.
Dann hat die MwSt das Finanzamt zu bekommen [beide], die Privatperson bekommt die 30 Cent ohne MwSt. Tnm bekommt die 30 Cent.
Stefan

[mweisEl]

Doch wer entscheidet das? Warum rechnet TNM an Säule X nach kWh ab, an der nächsten nach Zeit?

Hunderte von Anbietern in Deutschland habe alle unterschiedlich irre Preisvorstellungen, die NewMotion mit ihrer Eine-Karte-für-Alles tarifmäßig abzubilden versucht. Hätten wir in Deutschland nur etwa einen Stromanbieter wie in den Niederlanden und nicht ~900 Versorgungsbetriebe für ausgemusterte Lokalpolitiker wäre alles viel einfacher.

NewMotion könnte auch endlich auf Basis der Erfahrungen anfangen, einen Pauschaltarif anzubieten. Mit Naturstrom hatten sie das ja schon, wenngleich das Risiko da Naturstrom übernahm.

Problem bei solchen Angeboten ist die aktuelle Nutzerschaft, mich eingeschlossen. Die beschwert sich zwar über tausend Karten und Apps, will dann aber gleichzeitig immer den billigstmöglichen Tarif für jede einzelne Ladung bekommen. Daher würde der Pauschaltarif nur dann genutzt werden, wenn er günstiger ist als andere Anbieter.