Eichrechtskonforme Ladesäulen

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Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

drilling
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TMi3 hat geschrieben: in den Nachbarländern installieren. Gefällt mir! ;)
Das wird sich zeigen, in Italien z.B. ist schon immer Abrechnung nach KWh Pflicht, und das wird sich in anderen Ländern, wo das noch nicht der Fall ist, auch nach und nach durchsetzten denn das ist die einzige faire und nachvollziehbare Abrechnungsmethode für den Verbraucher.
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Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

TMEV
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Was eine Lademinute ist, davon hat der Kunde eine klare Vorstellung. Und was das Laden während einer 10 Minuten WC-Pause kostet, ist auch im Voraus klar und transparent. Was eine kWh ist, ist den meisten Leuten völlig schleierhaft. Des weiteren könnte man darüber streiten ob man an einer 350kW-DC-Säule wirklich 'nur' normalen Strom kauft. Man belegt den Stellplatz pro Minute und auch das Geräte pro Minute. Das dürfte in der Kostenrechnung deutlich grösser wiegen als der nackte Strompreis, der ja immer öfter sogar negativ ist.

Aber hey, kein Problem. Lass doch im Kapitalismus einfach den Kunden entscheiden. Es wird ja keinem verboten teuer gezählte kWhs zu kaufen. Ich kauf lieber billig gezählte Minuten und komm dabei vermutlich auf einen billigeren Preis pro kWh. Der mündige Bürger darf das selber entscheiden, da braucht's keine Eichbehörde zur Bevormundung.

An dieser Säule wird pro Minute abgerechnet. Wem's nicht gefällt, der lädt woanders.

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

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energieingenieur hat geschrieben:Ich sehe absolut keinen Grund, warum eine Abrechnung einer Leistungsbereitstellung über einen Zeitraum nicht in Ordnung sein sollte
Das wäre ja gleichbedeutend mit einer Abrechnung ohne Zuständigkeit des Eichamtes? Wo kämen wir da hin!
Die eichskonformen Abrechnungsmodalitäten (kWh) stellen die Besitzstandswahrung und (!) zukünftige Expansion der Eichbehörden auf Jahrzehnte sicher.
Diese Selbstzwecksesselfurzer kriegen vermutlich schon glänzende Augen bei dem Gedanken an diesen riesigen Wachstumsmarkt. Da wird doch wohl noch ein dickes Stückchen von der Torte abfallen. Die Mehrkosten zahlt der Verbraucher halt einfach mit, da er ja eh keine Wahl mehr hat.

Ich hoffe ja nicht, die ganzen Befürworter stranden dann irgendwann an der einzigen Schnellladesäule weit und breit, die gerade vom Zeittarif auf kWh umgestellt wurde und prompt von einem "Eile mir Weile" Schnarchlader-Dauerparker besetzt ist
:evil:
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Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

energieingenieur
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Vanellus hat geschrieben:Aber ich könnte mir vorstellen, dass einer der Grundgedanken dieser VO ist, dass man vorher weiß, was es kostet, was man da kauft. Und nicht erst hinterher.
Aber genau das weiß man beim Zeittarif doch! Wenn die Minute 10ct kostet, dann weiß ich auch ganz genau, was eine Stunde kosten wird...
Ich stehe ja nicht auf dem Ladeplatz und lade, weil ich mir Zeit kaufen will, sondern weil ich mir eine Energiemenge (gemessen in kWh) reinziehen will.
Das ist deine Meinung. Meine ist, dass ich durchaus Zeit kaufen will. Ich kaufe die Erlaubnis, einen gewissen Zeitraum die Leistung einer Ladesäule nutzen zu können. Das ist eine völlig legitime Vereinbarung.
Wenn ich die Zeit bezahle, bekomme ich, abhängig von der Temperatur des Akkus, eine unterschiedliche Energiemenge, die nicht genau vorhersehbar ist.
Richtig, aber wenn Energiemenge nicht als Kriterium vereinbart war, dann spielt das schlichtweg keine Rolle.
Ich vermute, dass so ein unvorhersehbar variabler Preis nicht zulässig ist.
Der Preis ist ja aber nicht variabel. Die Nutzungsminute kostet x... Das ist eindeutig.
Da nützt es auch nichts, wenn der Käufer damit einverstanden ist, weil auch Leute, die das nicht ahnen, dort laden werden. Die sind dann stinksauer, wenn sie nur einen Teil der bei höheren Temperaturen möglichen Energiemenge bekommen.
Wenn ich ein Angebot nutzen will (=einen Vertrag eingehe), dann sollte ich mich über die Vereinbarung auch informieren. Und der Betreiber der Säule kann nunmal nichts dafür, wenn ich dort mit einem kalten Akku anfange zu laden. Das liegt in der Verantwortung des Fahrers, nicht in der des Säulenbetreibers.

Wenn du im Restaurant eine Pizza kaufst, dann bekommst du eine Pizza und bezahlst eine Pizza. Das ist eine Abrechnung nach Menge. Wenn du aber den All-you-can-eat -Tarif wählst, dann kaufst du die Erlaubnis in einem bestimmten Zeitraum (in der Regel "solange du drin bist") das volle Angebot des Restaurants nutzen zu können. Wieviel du in der Zeit in deinem Magen unterbringen kannst, liegt in deiner eigenen Verantwortung. Nicht in der des Restaurantbetreibers.
Die Kritik, man wisse bei einem All-you-can-eat-Tarif ja erst hinterher, was es kostet, wäre das gleiche, als wenn man nach einem All-you-can-eat-Event zurückrechnet, wieviel jede Pizza, die man in der Zeit gegessen hat, wirklich aufgrund der Pauschale gekostet hat. Natürlich kann man das machen, aber es spielt einfach keine Rolle, weil die Vereinbarung eben All-you-can-eat lautete, und eben nicht eine bestimmte Anzahl an Pizzas.

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

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energieingenieur hat geschrieben:Wenn du im Restaurant eine Pizza kaufst, dann bekommst du eine Pizza und bezahlst eine Pizza. Das ist eine Abrechnung nach Menge. Wenn du aber den All-you-can-eat -Tarif wählst, dann kaufst du die Erlaubnis in einem bestimmten Zeitraum (in der Regel "solange du drin bist") das volle Angebot des Restaurants nutzen zu können. Wieviel du in der Zeit in deinem Magen unterbringen kannst, liegt in deiner eigenen Verantwortung.
Gutes Beispiel, hatte ich mir lustigerweise vorhin auch überlegt. Gibt wahrscheinlich nicht so viele ähnliche Situationen.

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

BernhardLeopold
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Langsam aber stetig hat geschrieben:
energieingenieur hat geschrieben:Wenn du aber den All-you-can-eat -Tarif wählst, dann kaufst du die Erlaubnis in einem bestimmten Zeitraum (in der Regel "solange du drin bist") das volle Angebot des Restaurants nutzen zu können. Wieviel du in der Zeit in deinem Magen unterbringen kannst, liegt in deiner eigenen Verantwortung.
Gutes Beispiel, hatte ich mir lustigerweise vorhin auch überlegt. Gibt wahrscheinlich nicht so viele ähnliche Situationen.
Nur, dass der all-you-can-eat-Tarif in der Regel günstiger pro kWh/Kalorie ausfällt als die à la carte Preise. Und genau das ist das Problem bei den aktuellen Minuten-Preisen. Die sind in der Regel so ausgelegt, dass bereits bei theoretisch möglicher Leistung der Preis pro kWh an der Obergrenze des akzeptablen Bereichs liegt.
Ich bin gespannt, wie das bei den 350 kWh Ladesäulen wird, wenn der e-Golf-Fahrer seine 45 kW abholt und für 350 kW zahlt.
Das ist wie Kino, wenn es Popcorn nur im Becher zu einer Gallone (3,7 l) gibt...
Graz, Österreich - Tesla Model 3 LR AWD

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

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drilling hat geschrieben:Das Rumgemotze von Einigen hier deutet für mich darauf hin das ihr für Ladesäulenbetreiber arbeitet, denn für Endverbraucher wie mich sind diese Regeln vom Eichamt als sehr positiv anzusehen.
Das ist zum einen offensichtlicher Unsinn und zum zweiten:
drilling hat geschrieben: in Italien z.B. ist schon immer Abrechnung nach KWh Pflicht, und das wird sich in anderen Ländern, wo das noch nicht der Fall ist, auch nach und nach durchsetzten
Es ist doch mehr als naiv zu glauben, dass sich die deutschen Ladeinfrastrukturbetreiber von dieser mit offenbar sehr beschränktem Horizont ausgestatteten Behörde gängeln lassen, und in den wenigen verbleibenden Monaten bis zum Stichtag die mehr als vage formulierten eichrechtlichen Anforderungen erfüllen werden! Wenn die Ladesäulen nicht einfach stillgelegt werden, wird es einen Pauschaltarif geben, um nicht mehr dem Eichrecht zu unterliegen.

Der Pauschaltarif wird für AC-Säulen auf 4 Stunden Ladezeit bei 22 kW ausgelegt sein (es wird ja auch hier immer gerne von der zukünftigen Entwicklung gesprochen), also mit den üblichen Preisaufschlägen bei ca. 29,99 Euro pro angefangener Ladung liegen!

Dann hat die Eichbehörde alles was sie erreichen sollte: Operation gelungen, (E-)Patient in Deutschland tot.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

drilling
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Die Vergleiche hier werden auch immer blöder.
energieingenieur hat geschrieben:Aber genau das weiß man beim Zeittarif doch! Wenn die Minute 10ct kostet, dann weiß ich auch ganz genau, was eine Stunde kosten wird...
E-Autos fahren nicht mit Zeit sondern mit Strom. Wenn ich an einer Säule stehe möchte ich Strom kaufen und deshalb möchte ich im voraus wissen was mich der Strom kosten wird.
Wenn du aber den All-you-can-eat -Tarif wählst, dann kaufst du die Erlaubnis in einem bestimmten Zeitraum (in der Regel "solange du drin bist") das volle Angebot des Restaurants nutzen zu können.
Und das ist kein Zeittarif sondern ein Pauschaltarif, insofern ist das Beispiel völlig unpassend.

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

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Ich verstehe nicht warum man überhaupt Vergleiche finden muss. Das erklärt sich doch von selbst.

Zeittarife sorgen an geeigneten Stellen dafür, dass Ladeinfrastruktur
- nur so lange wie nötig genutzt wird
- verstärkt denen genutzt wird, die auf das Leistungspotential angewiesen sind und es auch ausnutzen können.
- von denen genutzt werden kann, die aus zwingenden Gründen überhaupt auf freie Lademöglichkeit angewiesen sind. Kosten sind dann im Zweifelsfalle zugunsten der freien Lademöglichkeit untergeordnet. (Wenn nur noch der 150kW Lader für €1,00/min frei ist dafür der wichtige Termin aber nicht platzt, bezahlt man das halt gerne)

Ökonomischer Betrieb von Ladeinfrastruktur passt ohnehin schon selten genug. Die genannten Faktoren sind ein effektiver Hebel, das überhaupt zu ermöglichen.

Reglementierungen à la Eichamt sind da ein völlig überflüssiger Bremsklotz.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Eichrechtskonforme Ladesäulen

drilling
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spark-ed hat geschrieben: - verstärkt denen genutzt wird, die auf das Leistungspotential angewiesen sind und es auch ausnutzen können.
Und wieder ein 3-Phasen Lader Fahrer der die AC Säulen ausdrücklich für sich beanspruchen möchte... :roll:

Ist schon auffällig das hier nur 3-Phasen Lader Fahrer motzen, also die die mit dem Zeittarifen am günstigsten laden.
Reglementierungen à la Eichamt sind da ein völlig überflüssiger Bremsklotz.
Klar am besten alle Gesetze und Regeln abschaffen, ungehemmter Kapitalismus pur, nein danke! :roll:
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