Zur Rohstoffgewinnung und Akku-Recycling

Alles zum Energiespeicher eines Elektroautos

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

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zottel hat geschrieben:Große Batterien verbrauchen viel Energie bei der Produktion. Und zumindest momentan kann man bei allen Herstellern davon ausgehen, dass sie nicht mit Ökostrom produziert werden.
Ich sehe die Entwicklung zu immer größeren Batterien deshalb durchaus sehr kritisch, zumindest, solange sie nicht mit Ökostrom produziert werden. Wenn das passiert, sieht es wieder anders aus. Aber wann wird das passieren? Jemals, wenn für dieses Problem nicht größeres Bewusstsein geschaffen wird?
Danke @zottel für deine schönen Worte, ich bin da ganz und gar deiner Meinung. Und ich lege bei der Batterie-Öko-Diskussion sogar noch einen drauf: Energieverbrauch und CO2-Ausstoß bei der Akkuproduktion sind nämlich nicht die einzigen wesentlichen Faktoren. Wir hätten da nämlich auch noch den Bedarf an seltenen Elementen, was gerade vor allem dann kritisch wird, wenn die Länder mit den entsprechenden Vorkommen ihre Ausfuhr beschränken und/oder der Abbau recht umweltschädlich getätigt wird. Und dann noch die Problematik des bisher immer noch nicht so ausgereiften Recyclings (die sich hoffentlich nach und nach lösen wird).
Daher finde ich das e.go-Konzept mit kleiner Batterie (und auch sonst wenig Auto-Material) auch aus ökologischer Sicht ziemlich gut. Wobei den Uniti natürlich nichts schlagen kann :)
Ecano hat geschrieben:PS Rex: Finde ich absoluten Schwachsinn, so ein Konzept zu entwickeln bzw. zu bauen.
Wenn mir der Akku für meine täglichen Fahrten zu klein ist, bringt der Rex auch keine echte CO2 Ersparnis.
1.: Den meisten Leute reicht eine e.go-artige Batterie aber für tägliche Fahrten aus.
2.: Und auch wenn nicht, warum sollte der REX keine Ersparnis bringen? Er dürfte als serieller Hybrid immer noch effizienter als ein normaler Verbrenner fahren können, und das auch nur für den (kleinen) Teil der Strecke, wo die Batterie schon leer ist.
Natürlich ist ein Auto mit kleiner Batterie ohne REX für Kurzstrecken besser als ein Auto mit kleiner Batterie plus REX. Aber die Idee ist doch eben, Autos mit kleiner Batterie mehr massentauglich zu machen, weil dadurch viel mehr Nutzungsprofile abgedeckt werden können. Und damit ist der Umwelt bestimmt mehr geholfen, als wenn all diese Leute bei Verbrennern bleiben.
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Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

webaschtl
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eve hat geschrieben:Wurde dieser schöne Clip von Nov'17 schon gepostet?
Tschuldigt, nur eine Randbemerkung: doch fängt einfach gut an, dieser "schöne Clip". Nämlich mit einem Hoodie-Träger. Dachte, der Träger sei älter...

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

campr
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Wenn du eine echte Reichweite von 300km haben solltest und der Abstand von verlässlichen Ladesäulen ca. 50km beträgt (das ist in mancher Pampa in Deutschland noch untertrieben), dann solltest du mindestens aller 200km laden (man sollte nicht mit 0 Rest-km ankommen und man lädt ja komplett randvoll). Mit dem REx musst du nicht elendig nach Ladesäulen suchen, sondern fährst gemütlich bis zum Ende. Realistische Reichweite von 300km ist (außer bei Tesla) aber immer noch Zukunftsmusik.

Das doofe ist ja, dass man weite Strecken eher zügig zurücklegt und mit höherer Geschwindigkeit auch der Verbrauch höher ist als mit geringeren. Lange Strecken bestrafen also mehrfach: hoher Verbrauch durch hohe Geschwindigkeiten, durch Heizung und durch knappe Akkukapazität.

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

Ecano
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campr hat geschrieben:Wenn du eine echte Reichweite von 300km haben solltest und der Abstand von verlässlichen Ladesäulen ca. 50km beträgt (das ist in mancher Pampa in Deutschland noch untertrieben), dann solltest du mindestens aller 200km laden (man sollte nicht mit 0 Rest-km ankommen und man lädt ja komplett randvoll). Mit dem REx musst du nicht elendig nach Ladesäulen suchen, sondern fährst gemütlich bis zum Ende. Realistische Reichweite von 300km ist (außer bei Tesla) aber immer noch Zukunftsmusik.

Das doofe ist ja, dass man weite Strecken eher zügig zurücklegt und mit höherer Geschwindigkeit auch der Verbrauch höher ist als mit geringeren. Lange Strecken bestrafen also mehrfach: hoher Verbrauch durch hohe Geschwindigkeiten, durch Heizung und durch knappe Akkukapazität.
Wie geschrieben: Aktuell (jetzt) geht für Vielfahrer kein Weg am Diesel vorbei. Ich möchte meine Tagesstrecke charger zu charger (=Start zum Ziel) nicht jeden Tag mit stundenlangem Laden verbringen. Das hebe ich mir für die übrigen 20% der Fahrten auf.

Für die Normal Fahrer sind bereits fertige Lösungen ohne Rex da (Leaf, Golf, Tesla). Die können ihre 100km Pendlerstrecke bereits jetzt voll elektrisch abdecken.

Ich sehe daher keinen Sinn darin, für die Übergangszeit, bis die paar Prozent der Vielfahrer ein BEV kaufen können, eine Lösung mit Rex zu entwickeln und anzubieten. Lass diese Wenigen doch ihre Diesel fahren.

Betrifft aber momentan nicht e.Go, so Fahrzeuge haben die nicht im Angebot. Daher sollte Prof. Schuh sich über andere Dinge Gedanken machen, z.B einen Schnelllader für den Life. :D

PS: Ausreichend Schnellladestationen für die 20% Fahrten und genug Destination Charger müssen natürlich vorhanden sein. Das ist aber ein anderes Thema. :D
e-up! "UNITED", bestellt am 27.8.2020, erhalten am 19.5.2021

e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

zitic
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Ecano: Deine Bubble sei dir unbenommen. Zum Glück gibt es nicht nur Dogmatiker. Dann hätte es Tesla und Elon Musk wohl nicht gegeben.

Abseits der Argumentationspickerei, wäre der Umwelt halt geholfen, wenn es mit der Elektromobilität schneller vorangeht und auch alle sozialen Schichten mitgenommen werden. Dieses Konzept mit dem noch mal deutlich mehr auf Effizienz und Einfachheit ausgelegte Rex-System nimmt halt extrem viele Argumente für einen echten Verbrenner.

Damit stirbt er nämlich wirklich aus. Während bei den PHEV klassischer Art der Verbrennungmotor weiter Dreh- und Angelpunkt ist, wird er bei diesem Konzept letztlich ersetzlich. Das ist wohl auch der Grund warum der Rex so selten und quasi nie(beim i3 hat man ja wohl auch aus Pragmatismus für ein Beiwerk in die Mopedkiste gegriffen) im Sinne von Schuh zum Einsatz kommt. Er ist ja auch nicht der erst, der in die Richtung denkt. An so einem Motor muss auch keiner langfristige festhalten. Aus Sicht des Herstellers gibt es da kein Hemmnis hin zum BEV ohne Rex.

Auch wenn hier ein anderer Markt beackert wird, ist es halt ein faszinierender Ansatz der vom Menschen und Realitäten in Muskscher Art ausgeht.

Nein, damit brauchen sich die Leue keine Gedanken machen, ob die längere monatliche Fahrt möglich ist. Nein, damit muss sich dann halt der Ottonormalbürger nicht zu viele Gedanken über evtl. zugeparkte Ladesäueln an Stelle x machen, worauf er, wie auf so vieles anderes, gar keine Lust hat. Und er fährt trotzdem zu 95% elektrisch - und das in der Breite!

Faszinierend wie hier immer auf die realen täglichen Fahrstrecken verwiesen wird und dann doch einige mit Dogmatismen wie Rex-losem EV und reinem Diesel kommen. Das sind beides Extreme in Schwarz & Weiß. Mit etwas Lebenserfahrung nimmt man von solchen Dingen normal automatisch Abstand.

Wie gesagt, Schuhs Rex ist der Tod des Verbrenners. Auch nicht von Luft und Liebe produzierte Akkuskapazitäten, für seltene Fahrten werden hier mit nem Rex substituiert, der vom Emissonsgesichtpunkt durch extrem seltenes Nutzen einen deutlichen Unterschied macht auf dem Gesamtmarkt.

Es ist nicht die Lösung für alle Probleme, aber das ist Tesla allein auch nicht. Das ist diese Fundamentalsichtweise aber halt genauso wenig.

Es wird sich immer beschwert, dass Verbrennerfahrer nur an konventionelle Tankstellen denken. Aber andersherum gibt es auch nur die eigene Sichtweise des BEV-Fahrers, die den Verstand vernebelt. Aber wir BEV-Fahrer sind nun mal auch nicht die besseren Menschen. Diese Einsicht hat Tesla und damit die Elektromobilität erst groß gemacht.

Nebenbei hat das alles ja kaum noch was mit den bald erscheinenden e.Go zu tun. Da wäre ein eigener Thread vielleicht angebracht. Der andere, der mit Schuh-Zitat in Bild-artiger Manier Kommentare en masse provoziert hat, geht ja um Rex und PHEV und alles durcheinander, sodass da ohnehin nicht neues herauskommt als in den anderen BEV vs. PHEV-Threads.

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

campr
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Ecano hat geschrieben:Wie geschrieben: Aktuell (jetzt) geht für Vielfahrer kein Weg am Diesel vorbei.
Dieser Irrglaube ist schon mal der erste Fehler.

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

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LordNelson hat geschrieben:Wir hätten da nämlich auch noch den Bedarf an seltenen Elementen, was gerade vor allem dann kritisch wird, wenn die Länder mit den entsprechenden Vorkommen ihre Ausfuhr beschränken und/oder der Abbau recht umweltschädlich getätigt wird.
Horst Lüning meint dazu folgendes


Auch interessant
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzeugkatalysator
http://www.auto.de/magazin/kat-recyclin ... lmetallen/
Um ein Gramm des begehrten Stoffes Platin zu gewinnen, sind entweder 300 Kilogramm Gestein aus einer Mine nötig oder 500 Gramm Monolithmasse eines Autokats.
„Rund 1 000 Tonnen Platingruppenmetalle sind schon über die Altauto-Exporte oder eine ungenügende Recyclingkette verlorengegangen“
Und zu "Abbau recht umweltschädlich getätigt wird" - die Öl-Förderung in USA, Russland und Afrika kommt sicherlich auch nicht gut weg. Es ist also bei weitem nicht nur eine Frage welche Ressource genutzt wird.
Twizy, Zoe, Leaf 1/2, eUp/Golf/Trans, Ampera-e, i3, ID3/4, Ioniq1/5, Model S/3/X/Y, eNV200

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

mifrjoar
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eve hat geschrieben:
LordNelson hat geschrieben:„Rund 1 000 Tonnen Platingruppenmetalle sind schon über die Altauto-Exporte oder eine ungenügende Recyclingkette verlorengegangen“
Es geht nichts verloren, es liegt wenn nur ungenutzt irgendwo rum. Die Müllberge von heute sind die Rohstoffquellen von Morgen.

By the way, es liegt so viel Platin ungenutzt rum dass der Platinpreis in den letzten Jahren teilweise unter dem des Goldes gefallen war, und das obwohl die Gewinnung reinen Platins mehr Energie benötigt als es bei Gold der Fall ist.

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

fweber
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campr hat geschrieben:
Ecano hat geschrieben:Wie geschrieben: Aktuell (jetzt) geht für Vielfahrer kein Weg am Diesel vorbei.
Dieser Irrglaube ist schon mal der erste Fehler.
Naja es kommt auf das Einsatzszenario an. Den autobahnheizenden Vertreter-TDI kann ein Rex nicht ersetzen, da das Ideal eines simplen, miniaturisierten Rangeextenders nicht die dafür erforderliche hohe Antriebsleistung bereitstellen kann. Auch der relativ große Rex im i3 genügt nur für 100-110 km/h Dauergeschwindigkeit.
Also am Ende doch reines BEV mit hoher Reichweite.

Für den Privatnutzer sieht das anders aus, die Urlaubsfahrt muss ja nicht mit 200 auf der linken Spur erfolgen.

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

campr
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Ich dachte eher an einen HSD, z.B. von Lexus. Sparsam, haltbar und komfortabel. Dazu braucht es keinen Oldtimer, der bei der Parkplatzsuche den Motor laufen lassen muss.
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