Zur Rohstoffgewinnung und Akku-Recycling

Alles zum Energiespeicher eines Elektroautos

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

zitic
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mifrjoar hat geschrieben:By the way, es liegt so viel Platin ungenutzt rum dass der Platinpreis in den letzten Jahren teilweise unter dem des Goldes gefallen war, und das obwohl die Gewinnung reinen Platins mehr Energie benötigt als es bei Gold der Fall ist.
Naja, das liest man ja eigentlich auch überall, dass man das nicht vergleichen kann. Gold hat einen hohen, rein rational nicht unbedingt nachvollziehbaren Wert und Platin ist halt primär ein Industriemetall. Der Energiepreis spielt da kaum rein.
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Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

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eve hat geschrieben:Horst Lüning meint dazu folgendes

Und zu "Abbau recht umweltschädlich getätigt wird" - die Öl-Förderung in USA, Russland und Afrika kommt sicherlich auch nicht gut weg. Es ist also bei weitem nicht nur eine Frage welche Ressource genutzt wird.
@eve: Was genau willst du mir sagen? Hatte jetzt nicht die Muße, Lünings Beitrag beginnend bei Adam und Eve komplett durchzuhören. Und was sucht jetzt das Platin in der Diskussion?
Es wirkt so, als denkst du, ich sei gegen Elektroautos, weil die viele böse Rohstoffe brauchen? Das meinte ich aber nicht. Ich finde nur den Trend nicht sinnvoll, immer fettere Batterien in immer fettere Autos zu stopfen, um auch die letzten 5% der langen Fahrten noch rein elektrisch stemmen zu können. Das ist technisch gesehen eine uneffiziente Nutzung von Ressourcen.
Alle jetzigen Verbrenner durch fette Batterieautos mit äquivalenter Reichweite ersetzen zu wollen ist zu engstirnig und hilft, selbst wenn es keine Rohstoffknappheiten gäbe, der Umwelt nicht annähernd so sehr wie eine größere Bandbreite von Antriebslösungen, die entsprechend ihrer jeweiligen Stärken eingesetzt werden. Eine dieser Lösungen ist der REX. Eine andere wäre Wasserstoff, der sich gerade für Langfahren ideal anbietet. Die H2-Thematik geht aber leider im Batterie-Boom derzeit ziemlich unter.
Allerdings driftet das Ganze jetzt wieder vom eigentlichen e.Go-Thema ab...

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

Themse
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Es sind doch nicht die Rohstoffe für die Akkus, die knapp sind,
sondern es gibt noch zu wenige Kapazitäten diese zu fördern und zu verarbeiten.

Dies ist jedoch bei jeder neuen Technologie so, dass die Herstellungskapazitäten
nicht schon bereit stehen, bevor die Technik den Durchbruch schafft.

Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Rohstoffe, die für Akkus verwendet werden,
nicht verbraucht werden, sondern nur benutzt und am Lebensende des Akkus, vielleicht nach
20 Jahren, (10 Jahre im Auto und 10 Jahre second life) wiedergewonnen werden können.
Auch dies wird unzweifelhaft so kommen, wenn es auch heute noch nicht gang und gebe ist.
Aber der Markt entwickelt sich auch in diesem Sektor erst und zwar mit Verzug, da die Firmen
zum Wiederverwerten der Autoakkus erst einmal genügend ausrangierte Akkus zur Verfügung haben müssen.

Aus diesem Grunde halte ich nicht viel von unterdimensionierten Akkus und wenn ich hier im Forum lese
wieviel es Leuten wert ist, zB. den i3 bzw. den ZOE mit einem größeren Akku auszurüsten,
dann bestätigt dies meine Meinung.
Sion reserviert am10.9.2017 - ZOE R110 Z.E.50 Experience Leasingvertrag 21.11.19

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

meikel66
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Themse hat geschrieben:Es sind doch nicht die Rohstoffe für die Akkus, die knapp sind,
sondern es gibt noch zu wenige Kapazitäten diese zu fördern und zu verarbeiten.
Doch, vor allem Kobald ist ein großes Problem.
Themse hat geschrieben:Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Rohstoffe, die für Akkus verwendet werden,
nicht verbraucht werden, sondern nur benutzt und am Lebensende des Akkus, vielleicht nach
20 Jahren, (10 Jahre im Auto und 10 Jahre second life) wiedergewonnen werden können.
Ein Recycling ist bisher nicht möglich. Informiere Dich doch einfach mal, wo die ganzen alten Li-Ionen Akkus (aus Handys, Laptops, Pedelecs, Akku-Schrauber usw. usw. hin wandern!!! Und wie viele von den ausrangierten Akkus haben derzeit ein Second-Life??? Die Zahl dürfte gegen Null tendieren. Aber da wären wir wieder beim eigentlichen Thema: Mit den derzeitigen Akkus ist Elektromobilität sinnlos.
Themse hat geschrieben:Auch dies wird unzweifelhaft so kommen, ...
Und in welchem Jahrhundert? Wie viele 10.000 Pedelecs-Akkus werden heute schon getauscht? Das Problem ist nur - die Dinger sind Schrott, nicht mehr zu gebrauchen. Da nützt auch die hohe Zahl der Akkus nicht!
Themse hat geschrieben:Aus diesem Grunde halte ich nicht viel von unterdimensionierten Akkus und wenn ich hier im Forum lese
wieviel es Leuten wert ist, zB. den i3 bzw. den ZOE mit einem größeren Akku auszurüsten,
dann bestätigt dies meine Meinung.
Ja, wenn Du den Verbrenner zu 100% ersetzen willst, dann wäre das die logische Konsequenz. Aber selbst unser guter alter Schuh findet diese Herangehensweise unsinnig. Kleine Autos mit kleinen Akkus reichen für die meisten Fahrten. Für längere Strecken empfiehlt sich der Wasserstoffantrieb oder der REX. Sind zwei Fahrzeuge nicht gewollt, empfiehlt sich die Nutzung von Bus oder Bahn. So macht das Ganze dann auch ökologisch wieder Sinn - kostenmäßig ohnehin.

Re: Zur Rohstoffgewinnung und Akku-Recycling

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meikel66 hat geschrieben:Doch, vor allem Kobald ist ein großes Problem.
Aber ein nachlassendes. Die nächste Akkugeneration mit deutlich reduziertem Gehalt an Cobalt in den Elektroden ist wohl schon serienreif. Und die "Republik" Kongo ist zwar der bei weitem größte, aber lange nicht der einzige große Lieferant.
Ein Recycling ist bisher nicht möglich.
Das ist schlicht falsch. Recycling findet statt, allerdings bislang nur durch Einschmelzen, wobei das Lithium nicht zurückgewonnen wird (wohl aber andere relevante Bestandteile wie Eisen, Kupfer, Aluminium und andere Materialien, i. W. Metalle). Was angesichts der durchaus großen erschließbaren Vorkommen an Lithium ein zunächst sekundäres Problem ist. Verbesserte Recyclingtechniken, die den Lithiumanteil einbeziehen, sind bereits marktreif entwickelt, ihre Anwendung derzeit mangels Masse aber noch nicht rentabel. Das wird sich (zwangsläufig) ändern, wenn Altakkus in relevanten Mengen da sind. Das ist derzeit einfach noch nicht der Fall.
Und wie viele von den ausrangierten Akkus haben derzeit ein Second-Life???
Wie viele Akkus werden aktuell denn pro Jahr ausrangiert? Mangels "vieler" entsprechend alter E-Autos gibt es da einfach noch nicht genug! Du argumentierst in einer Situation, in der sich ein Markt erst entwickeln muss damit, dass es diesen Markt nicht gebe. Das ist im besseren Fall schlicht dumm, im schlechteren unlauter.
Für längere Strecken empfiehlt sich der Wasserstoffantrieb
Das wird sich durch noch so häufige Wiederholung nicht richtiger, es ist und bleibt Unsinn, ...
oder der REX.
... dies wiederum ist (aktuell noch) korrekt. Aber eben nicht als "Antrieb der Zukunft" sondern der Gegenwart ...
Sind zwei Fahrzeuge nicht gewollt, empfiehlt sich die Nutzung von Bus oder Bahn. So macht das Ganze dann auch ökologisch wieder Sinn - kostenmäßig ohnehin.
... und ein wahres Schlusswort. Allerdings nicht berücksichtigend, dass sich Strecken über die mehrfache Reichweite meines Akkus hinaus gelegentlich nicht nur auf die Personenbeförderung beschränken. Ich kann nicht alles in der Bahn mitschleppen.
Gruß
Werner
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Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

zitic
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meikel66 hat geschrieben:Ein Recycling ist bisher nicht möglich. Informiere Dich doch einfach mal, wo die ganzen alten Li-Ionen Akkus (aus Handys, Laptops, Pedelecs, Akku-Schrauber usw. usw. hin wandern!!! Und wie viele von den ausrangierten Akkus haben derzeit ein Second-Life??? Die Zahl dürfte gegen Null tendieren. Aber da wären wir wieder beim eigentlichen Thema: Mit den derzeitigen Akkus ist Elektromobilität sinnlos.
Das sind ja auch alles winzige Kapazitäten, die man dann auch noch sortenrein(z.B. extrem viele verschiedene Laptops mit unterschiedlichen Akkus...) sortieren muss um das irgendwie wirtschaftlich zu machen. Zumal die Consumerakkus ja wirklich bis zum Ende verschlissen werden.

Beim Autoakku geht man von 70-80% aus bis sie dann in den Second-Life-Betrieb wechseln. Da reden wir heute schon von 20-30kWh Ausgangsbasis. Da hat man dann auch nicht so viele verschiedene Sorten. Für BMW i3, Smart z.B. gibt es ja sogar schon Großspeicher. Das ist zwar primär Neuware bzw. Ausschuss, aber die Systeme sind ja schon entwickelt. Da muss man die alten Akkus dann nur noch in die Racks hineinschieben, anschließen, fertig. Bei den Größen ist dass auch kein so großer Aufwand. Mit den kommenden breiten Plattformen wie MEB oder die von PSA, NissanRenault uvm., wird das dann auch über viele Modelle noch mal besser vereinheitlicht.

Re: e.GO Life - Leichtgewicht aus Aachen

zitic
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meikel66 hat geschrieben:Für längere Strecken empfiehlt sich der Wasserstoffantrieb.
Da hast du ja die gleichen Probleme wie beim Akku. Über Platin ist man da auch noch nicht hinaus. Neuster Nachrichtenstand: Forscher arbeiten gerade an einer Alternative - mit Kobalt! :lol:

Re: Zur Rohstoffgewinnung und Akku-Recycling

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Moin,

will diesen Thread mal wiederbeleben. Ein kurzer Bericht über Umicore in Hanau:

https://www.deutschlandfunk.de/lithium- ... _id=433028

Demnach werden heute z.B. Kobalt und Nickel zu 90% wieder rausgeholt aus den alten Zellen. Beim Rest sieht es wohl schlechter aus.

Mich würde mal interessieren, was da mit Standardisierung und Prozessoptimierung noch möglich ist in Zukunft.

Gruß,

Marco
Zero SR/F

Re: Zur Rohstoffgewinnung und Akku-Recycling

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Gibt in Deutschland noch mindestens eine weitere ähnliche Anlage. Elementare Metalle lassen sich gut zurückgewinnen, das ist klar. Schwieriger sieht es mit chemischen Verbindungen aus, hier v.a. mit im Elektrolyten gelösten Lithium-Verbindungen. Da gab es bis vor kurzem nur Pilotanlagen als nicht rentables (aber nur wegen der noch zu geringen Mengen!) proof of concept. Ich hatte letztens noch mal recherchiert und einen Bericht über eine kommerzielle Anlage irgendwo in (wenn ich mich recht entsinne) Südostasien gefunden, finde den Link aber gerade auf die Schnelle nicht wieder.

Sobald ausreichende Mengen an Rückläufern am Markt sind, die solche Anlagen auch hier rentabel machen, werden diese Anlagen auch entstehen. Wenn mit etwas Geld gemacht werden kann, dann gibt es immer auch jemanden, der es tut - im Bösen wie im Guten.
Gruß
Werner
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Re: Zur Rohstoffgewinnung und Akku-Recycling

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Ja, sobald etwas profitabel wird, sind plötzlich auch die bisherigen Skeptiker mit im Boot ;)

Umicore arbeitet wohl mit BMW und Audi an einem "Closed-Loop" - Ansatz, der die nahezu vollständige Wiedergewinnung der Rohstoffe zum Ziel hat.
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