Wieviel Akku braucht das Auto?

[Bernd_1967]

Also der e-Golf 300 braucht bei konstant 130km/h knapp 20kWh/100km (netto)
Ladeverluste sind ja beim Schnelllader nur wenige Prozent und fast vernachlässigbar (weit unter 10%).
Bei 130km/h (im Sommer) kam ich 160km weit. (Startpunkt=Zielpunkt).
Also 100kWh Akku Brutto würden reichen.
300km : 60kWh netto
20% will ich noch als Reserve haben, also brauche ich 85kWh netto.
Genug Randreserven, also 100kWh Brutto.
in 20 Minuten gehen mit 150kW ca. 50kWh rein, ergibt weitere 250km.
Das wäre super so!

[Karlsson]

20% will ich noch als Reserve haben, also brauche ich 85kWh netto.

Das würde ich in Kilometern statt in Prozent definieren. 20% Reserve halte ich beim 22kWh Akku vor, das entspricht beim 75kWh Akku <10%.

Also der e-Golf 300 braucht bei konstant 130km/h knapp 20kWh/100km (netto)

Da der Windwiderstand quadratisch steigt, geht das hier mit jedem km/h zusätzlich deutlich hoch. Wenn man sich mit 120 oder 110km/h begnügt, geht mit dem gleichen Akku schon mehr. 110-120km/h fände ich noch annehmbar. Nicht annehmbar wäre 90km/h. Wobei man bei 150kW Ladeleistung für ein zeitoptimales Ergebnis wohl eher 150km/h fahren und häufiger laden sollte.

Ich meine, dass es ab ca 60kWh in den Bereich Erstwagen gehen könnte, sofern der Windwiderstand nicht mies ist. Eine hohe Form und schlechte Effizienz >100km/h wie beim Zoe würden dann noch etwas Zuschlag erfordern.
Beim Tesla 3 (windschnittig) mit 75kWh dürfte aber alles passen. Wenn der Leaf 2 mit 60kWh kommt, könnte das ebenfalls sein.

[dst11]

...
Ladeverluste sind ja beim Schnelllader nur wenige Prozent und fast vernachlässigbar (weit unter 10%).
...

Das stimmt so leider nicht. Im realen Betrieb meines i3 kann ich, bei gemäßigter Fahrt, etwa 18 kWh aus der Batterie entnehmen (100-0%). Bei der Ladung nimmt das Fahrzeug aber etwa 20,5kWh auf (0-100%,gemäß ABB Säule. Allego Säule behauptet 22,5kWh). Der reale Wirkungsgrad ist also etwa 88%, bei allego kommt noch der Wirkungsgrad der Ladeelektronik dazu, also 80%.

Gruß

[Bernd_1967]

Mit Ladeverluste meinte ich nur die im Auto, also hauptsächlich Batterie. Ladeschaltung in der Säule interessiert mich hier nicht.
Also, wenn Dein I3 da weit über 10% Ladeverluste hat, finde ich das sehr heftig. Vielleicht, weil er schneller lädt?
Oder weil es jetzt kalt ist?
Ich hatte im Sommer 3% für den e-Golf gesehen. Kann es ja bald öfters testen, im Januar auf insges. 1600km.

[dst11]

Also ich rechne halt das, was ich tatsächlich aus dem Akku entnehme. Ich muss mal wieder ne aktuelle Messung machen, die Daten sind noch von Mai.
Würde mich auch wirklich interessieren was der eGolf in der Richtung schafft. Also Verbrauch anhand der km auf 100% soc Hub hochgerechnet im Verhältnis zur geladenen Energie Menge.
Weiteres: bei 105 km/h krieg ich ca. 18 kWh aus der Batterie, bei 130-150 nur noch 17,0 kWh. Wie ist das beim eGol

[R4MP]

Da wir gerade erst Zoe 4.0, e-Golf 2017 und den i3 Ah93 zum Testen hatten, finde ich gerade hier beim e-Golf den Verbrauch für die Größe und das Gewicht eine Katastrophe! Habe gerade bei dem 2017er Modell erwartet, dass er bei den aktuellen Temperaturen maximal 15kW/h auf 100km verbraucht. Demnach bringt bei rund 19kW/h und mehr der große Akku eine Ernüchterung! Meiner Meinung ist das gesamte Fahrzeug wirklich nicht schlecht, aber die Kombination aus Antrieb/Akku/Rekuperation und Software noch deutlich hinter der Konkurenz aus Fernost!
Der i3 ist meiner Meinung für sein grundsätzliches Alter auf dem Markt noch ganz "OK". Hier merkt man, dass man damals schon viele Ideen und viel Entwicklung reingesteckt hat. Jedoch auch hier ist das Fahrzeug aktuell nicht mehr auf der Höhe. Die kürzlich veröffentlichte Roadmap zeigt ja eine gute Richtung. Bin gespannt, was wirklich kommt.

Meiner Meinung nach sind ab nächstes Jahr folgende Punkte absolut wichtig für ein e-Auto und der wirkliche Vergleichsfaktor:
Ladeanschlüsse: Schnelladeanschluss ala CHAdeMO oder CCS ein muss
Boardlader: Typ2 min 11kW/h - CCS oder CHAdeMO mit mindestens 50kW/h eher in Richtung 80-100kW/h
Akku: Kapazitäten von 40kW/h sind dann ein Standard und die 60kW/h für Alltagsfahrzeuge absolut ausreichend.
Batterymanagement: hier sollten endlich alle Fahrzeuge ein gutes Klimamanagement an Board haben und die intelligenten Möglichkeiten bei der Lade- und Verbrauchsunterstützung bilden. Genauso die Haltbarkeit der Akkus aktiv unterstützen.
Rekuperation: Die Wahl per "Gang (B)" im Stadverkehr die vollen Möglichkeiten des Energierückgewinnens und des sehr komfortablen Fahrens ermöglichen. Als Zusatz sollte man auch in den Einstellungen bestimmen können, wie stark man dies nutzen möchte.
Informationen: Es muss Live über das verbundene Smartphone möglich sein, mehr zu den Ladesäulen erfahren zu können (Besetzt, Außer Betrieb, Anbieter usw.). Die APi Schnittstellen gibt es! Dann sollte es mehr Möglichkeiten geben seine Daten auswerten zu können. Weshalb nicht diese Daten exportieren können?
Letzter Punkt: Autohäuser müssen Lust haben solche e_autos verkaufen zu wollen! Egal welche Marke, die meisten Autohersteller und Autohäuser haben da Leute sitzen, die keine Ahnung haben oder nur gefährliches halbwissen verbreiten!

Ich glaube dann haben wir für alle heutigen Nutzer der e-Autos viele interessante Punkte abgedeckt und die "Sorgen" der Neulinge auf dem Gebiet abgenommen.

[Helfried]

Typ2 min 11kW/h

Wie meinen?

[Langsam aber stetig]

Als Alleinwagen fände ich 500 km Autobahn bei 110 km/h [...] voll aureichend.

Ich finde es sehr interessant. Ich würde niemals auf die Idee kommen, 5 Stunden am Stück zu fahren. Mehr als 3 ist eine Qual meiner Meinung nach. Dagegen empfinde ich eine Geschwindigkeit von 110 km/h als zu niedrig. 130 km/h real (also 135-140 km/h Tacho) ist eine für mich passende Geschwindigkeit, und wenn es nötig ist, fahre ich auch noch etwas schneller (bis 160 km/h), ohne dass es mir zu schnell vorkommt. Das ist mit dem Verbrenner, mit einem Elektroauto ist ein Tempo über 140 km/h sicher nur sehr selten sinnvoll.

Also idealerweise für mich: 2,5 Stunden Fahrt bei 130 km/h, also 325 km nutzbare Reichweite. Das heißt, mit 100% losfahren, aber beim Ankommen noch ca. 30 km Reserve haben. Also rund 350 km insgesamt, bei durchschnittlichen Bedingungen (im Winter kann es also auch etwas weniger sein, im Sommer etwas mehr). Annahme für ein nicht ganz kleines Auto bei 130 km/h real: 25 kWh/100 km. Akku sollte also etwa 90 kWh netto haben. Ich mache eher immer etwas längere Pausen (immer mindestens 30 Minuten, eher 45 Minuten), so dass eine durchschnittliche Ladegeschwindigkeit von 10% auf 80% von 120 kW schon mehr als ausreichend wäre.

Ich wäre aber natürlich bereit, gewisse Kompromisse zu machen, so dass wahrscheinlich 70 kWh ausreichen würden, um den Verbrenner, welcher v.a. für Langstrecken genutzt wird, durch ein Elektroauto zu ersetzen.

Ein Model S wäre also schon außer der Form (Kombi wäre mir lieber, AHK eigentlich auch wichtig) ziemlich optimal. Wenn es das jetzt noch zu einem vernünftigen Preis gäbe...

[Tengri_Lethos]

Als Alleinwagen fände ich 500 km Autobahn bei 110 km/h [...] voll aureichend.

Ich würde niemals auf die Idee kommen, 5 Stunden am Stück zu fahren. Mehr als 3 ist eine Qual meiner Meinung nach.

Akku sollte also etwa 90 kWh netto haben. Ich mache eher immer etwas längere Pausen (immer mindestens 30 Minuten, eher 45 Minuten), so dass eine durchschnittliche Ladegeschwindigkeit von 10% auf 80% von 120 kW schon mehr als ausreichend wäre.

Ein Model S wäre also schon außer der Form (Kombi wäre mir lieber, AHK eigentlich auch wichtig) ziemlich optimal. Wenn es das jetzt noch zu einem vernünftigen Preis gäbe...

Bei den Langstrecken, wo ich die letzten Jahre halt hatte, waren es 300-500 km, wo ohne Ladepause schaffen musste, Geschwindigheit war um die 110 km/h im Durchschnitt auch!
Das kommt ja von der Akkukapazität und Ladeleistung in etwa genau auf das selbe was ich geschrieben habe hin!
Auch bei der "Bewertung" des Model S bin ich fast komplett bei dir.

[Karlsson]

Ihr habt ja nun sehr gegensätzliche Positionen.
Denkt vielleicht einmal beide über die anderen Aspekte nach
- muss man wirklich 500km am Stück fahren können, wenn man die 500km auch mit einer kurzen Ladepause bewältigen kann? Kann es nicht auch insgesamt attraktiver sein, ein bisschen schneller mit kurzer Pause zu fahren statt 500km am Stück zu schleichen?

- ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass es natürlich einen Vorteil darstellt, wenn man lange Strecken am Stück bewältigen kann? Man kann auch Pausen machen ohne dass einen ein niedriger Akkustand dazu zwingt und es ist auch beruhigend, ein paar Reserven zu haben.