Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

Alles zum Energiespeicher eines Elektroautos

Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

Guy
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Ich bin mir nicht sicher, ob eine Produktion in Europa wirklich so unsinnig wäre. LG Chem produziert mittlerweile für den Volt / Ampera auch vor Ort in den Staaten. Soweit ich weiß, sollen auch in Frankreich in naher Zukunft Zellen für Renault hergestellt werden.

Die Materialien stammen doch eh von darauf spezialisierten Unternehmen. Ob die Zellen nun automatisiert in China oder bei uns zusammengesetzt werden, dürfte doch keinen großen Unterschied machen, oder?

Ich meine, dass das meiste Lithium (noch) aus China stammt. In Südamerika sollen jedoch ebenfalls sehr große Vorkommen sein.
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Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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Guy hat geschrieben: Ich meine, dass das meiste Lithium (noch) aus China stammt. In Südamerika sollen jedoch ebenfalls sehr große Vorkommen sein.
Wo genau habe ich nicht rausgefunden.
Aber wir haben bei Li nicht das Problem wie bei anderen Elementen, dass es nur Begleitelemente eines anderen Elements ist. Es gibt einige Lithiummineralien. Die Häufigkeit in der Erdkruste ist etwas geringer als Kupfer, Zink aber höher als Blei. Aber leider stärker verteilt.
Ansonsten kommen noch Salzseen und ausgetrocknete Salzseen in betracht die einen erheblichen Lithiumgehalt aufweisen. Diese liegen in Südamerika, leider ist der Abbau dort aber eigentlich noch nicht angefangen, weil Länder wie Peru eigentlich keine Industrie und keine Infrastruktur haben die das bewerkstelligen könnte und auch geschichtlich in Sachen Rohstoffe (ich sag nur Gold und Spanien) stark belastet sind.

Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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Guy hat geschrieben:Die Materialien stammen doch eh von darauf spezialisierten Unternehmen. Ob die Zellen nun automatisiert in China oder bei uns zusammengesetzt werden, dürfte doch keinen großen Unterschied machen, oder?
Da wäre ich mir nicht so sicher. China erhöht Exportzölle für Hightechmetalle
Das ist zwar schon etwas älter, aber ich glaub nicht, dass sich daran was geändert hat. Ich denke hier geht es nur um einen Aufschlag für den Rohstoff, nicht für das fertige Produkt was am Ende aus China mit dem Metall an sich exportiert wird.

Ein Beispiel wäre Yttrium, da ist mir nur ein Hersteller bekannt, der dieses einsetzt und der kommt aus China. Von den technischen Eigenschaften überzeugen die Yttrium dotierten Lithium-Eisenphosphat Akkus auf ganzer Linie im Vergleich zu denen ohne dieses Metall. Wobei da noch einige andere Faktoren wie andere Elektrolyten und solche Dinge eine Rolle spielen. Wenn ich nun als europäischer Hersteller einen ähnlichen Akku bauen möchte, werden mir durch die hohen Zölle Steine in den Weg gelegt und man wird den Preis nicht auf das Niveau des chinesischen Anbieters bekommen. Bleibt also nur die Möglichkeit, Mittel und Wege zu finden, um gute Akkus mit Rohstoffen aus der Region zu bauen. Die gibt es auch, nennen sich Natrium-Schwefel und Natrium-Nickel-Chlorid. Beides sind aber Hochtemperaturakkus und damit nur bedingt geeignet fürs Elektroauto. Alternativ auch Nickel-Metallhydrid, aber da gibt es ja die unter Verschluss gehaltenen Patente die das erschweren und die Energiedichte ist nicht ganz so gut.

Man wird also auch weiterhin mit Lithium arbeiten müssen. Ansprechpartner Fernost. Das ist einfach eine ihrer Kernkompetenzen. In Zukunft wird man das etwas verbessern können, wenn es ein entsprechend ausgereiftes Recyclingsystem gibt, mit dem es möglich wäre auch in Deutschland die ganzen wichtigen Rohstoffe zurück zu gewinnen.
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Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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Wobei Yttrium ist eigentlich noch ein sehr häufiges Lanthanoid, die ganzen anderen mal von Cer abgesehen sind viel viel seltener und werden auch zu 99 % in China abgebaut, weil es sie nur dort gibt (noch). Hätte man vor 5 Jahren Tonne Lathanoide gekauft wäre man heute wohl Milliardär. So schnell ist keine Aktie gestiegen im Preis.

Solange China dort ein Limit sowie einen zusätzlichen Preis festlegt, bleibt aus Kostengründen nichts anderes übrig als dort auch zu produzieren.
Das trifft auf Akkus vielleicht nicht so stark zu, da die eher wenig Lanthanoide verwenden, aber habt ihr mal an den Leuchtstoffmarkt gedacht ?
Displays und Lampen, für die verwendeten Materialien werden tonnenweise diese Elemente benötigt weil ohne diese Elemente kein Licht erzeugt werden kann.

Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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Und im Gegenzug gibt es nun in Deutschland Strafzölle für chinesische PV-Module. Allerdings Jahre zu spät, die heimische Industrie ist tot. So ärgert eben ein Land das andere.
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Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

smarted
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PowerTower hat geschrieben:Und im Gegenzug gibt es nun in Deutschland Strafzölle für chinesische PV-Module. Allerdings Jahre zu spät, die heimische Industrie ist tot. So ärgert eben ein Land das andere.
Die Strafzölle für PV sind totaler Quatsch. Die ganze deutsche PV Herstellung war eine Schnappsidee und wenn man das Fördergeld jedem Mitarbeiter in die Hand gedrückt hätte, müsste keiner davon mehr arbeiten. Qcells, Solarwold...alles von Anfang an Fake.

Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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  • Desti
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agentsmith1612 hat geschrieben:
Desti hat geschrieben:Welche Rohstoffe soll es nur in Asien geben?
Seltene Erden, zwar meinen wir alle, dass die in den Akkus nicht drin sind, weil immer angenommen wir das nur Oxide der Übergangsmetall verwendet werden, aber in diesen ganzen Verbindungen stecken oft etliche Dotierungen drin, die durch seltene Erden gemacht worden sein können. Bei Materialien die bei den großen Herstellern für was auch immer einsetzt werden handelt es sich sogut wie nie um Verbindungen aus den 3 oder 4 Elementen die man in der Formel liest. Da sind Materialien die bis aufs letzte Optimiert sind durch Dotierungen und andere Prozesse.


Eine andere Frage woher kommt überhaupt das ganze Lithium ?

Nur weil bestimmte Stoffe hauptsächlich in China gefördert werden, heißt das nicht, dass es die woanders nicht auch gibt. Besonders Seltene Erden gibt es auch ergiebige Vorkommen in der DDR, die werden nur nicht gefördert, weil dann die Grünen gleich wieder wegen ein paar verscheuchter Mücken und umgeknickte Grashalme klagen werden.

Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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Desti hat geschrieben:Nur weil bestimmte Stoffe hauptsächlich in China gefördert werden, heißt das nicht, dass es die woanders nicht auch gibt. Besonders Seltene Erden gibt es auch ergiebige Vorkommen in der DDR, die werden nur nicht gefördert, weil dann die Grünen gleich wieder wegen ein paar verscheuchter Mücken und umgeknickte Grashalme klagen werden.
Vielleicht liegt es auch daran, dass man für diese Elemente Millionen von Tonnen an Gestein Umwälzen muss. Das sind dann sicher Außmaße die den Tagebau bei weitem übersteigen könnten. Dazu kommt dann noch ein Prozess um die Elemente überhaupt aus dem Gestein zu gewinnen, der mit den europäischen Standards in Sachen umweltverträglichkeit nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.

Irgendwie sind wir doch dann letztlich die jenigen die diese Elemente brauchen und im Endeffekt für die Umweltverschmutzung wo anders verantworlich sein könnten. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir Schuld sind, aber der Preis soll immer günstig sein (wie bei allen Waren) und wir wissen auch genau wie beim T-Shirt von Kik der billige Preis herkommt, ebenso ist das bei Rohstoffen zwar nicht in der Relation, aber die Konzerne machen dicke Gewinne.

Woher nun die 200 € pro kwH kommen wissen wir nicht genau. Vielleicht die Absatzmenge, vielleicht die Produktion oder was auch immer. Aber woher kommt der Li und die anderen Elemente, welche Umweltschäden werden durch die Förderung und Prodktion wo anders verursacht. Wenn die Emobilität wirklich in 10 Jahren eine nennenswerte Größe darstellt, müssen wir uns damit befassen.

Re: AW: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

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Lithium, seltene Erden... In den USA oder Europa sind die Umweltauflagen einfach höher, was die Produktion teurer macht - und so wurde sie halt eingestellt.
Das läuft ja auch langsam wieder an, dauert aber halt. Und es ist momentan mehr strategisch als wirtschaftlich.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Preise auf 200 Euro pro Kilowattstunde gesunken

Cavaron
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Besonders Seltene Erden gibt es auch ergiebige Vorkommen in der DDR, die werden nur nicht gefördert, weil dann die Grünen gleich wieder wegen ein paar verscheuchter Mücken und umgeknickte Grashalme klagen werden.
DDR... dieses Land finde ich garnicht auf dem Globus... den dt. Kaiser gibts übrigens auch nicht mehr. Aber jetzt muss ich erst mal in den Garten meinen Elektrozaun warten, weil sonst der T-Rex wieder die Sauerkirschen weg frisst.
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