Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zukunft

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Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

umali
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iOnier hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass Schüddi von Schnellladestationen spricht. Man will auch unterwegs - während der 2 Stunden beim Kunden zum Beispiel - etwas nachladen können. Da reichen bei den kleinen Akkus eines PHEV 11-22 kW auch schon aus, zumal man bei den typischen Strecken den Akku meist noch nicht mal leer gefahren haben wird.
Er scheint tatsächlich die Schnarchladung gemeint zu haben.

Ja für diese unterdimensionierten PHEV-Akkus bräuchte es überall auch Schnarchlademöglichkeiten. Das ist aber völlig abwegig, so etwas zu realisieren (unwirtschaftlich). Man würde das Pferd auch von hinten aufziehen, weil man den alten Zopf vergessen hat abzuschneiden (4-Zylinder).
Auch aus diesem Grund finde ich das jetzige PHEV-Konzept nur für bestimmte Leute sinnvoll (z.B. Vielfahrer mit oft BAB und long range). Für die massenhafte Verbreitung von echter E-Mobilität, die sehr viel Kurzstrecke beinhaltet, taugen sie nicht wirklich.
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Beschreitet man dagegen den von delink2000 aufgezeigten Weg mit E-Antrieb + modularen variablen Akku/sRex-Größen hat man ein BEV + sRex (f. long range). Damit sollten mindestens 100km rein elektrische Wintereichweite möglich sein, was die Hauptnutzung der meisten Leute bereits abdeckt. Das ist mit heutigen BEV schon kein Problem mehr.

=> Damit wären die Schnarchladeanschlüsse von EFH-Bewohnern auskömmlich. Gleiches gilt auch, wenn TG-mit 2-11kW AC nachgerüstet werden. Dort muss nur ein Lastmanagment integriert sein, welches die Gesamtanschlussleistung gegen Überlast absichert.
einziges Problem - die Stadtbewohner
Für sie müssen Schnarchladelösungen an den Straßenzügen geschaffen werden (Laternenparker). Das ist eine vordringliche Aufgabe der Politik, da es öffentliche Säulen wären.

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Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

umali
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AbRiNgOi hat geschrieben:Bleibt es denn nicht eine reine Glaubensfrage, ob man während der 90% Kurzstrecken Fahrten nutzlos einen Verbrenner oder eine viel zu große Batterie mit sich herumschleppt? Das ist doch der Unterschied zwischen dem "reinem" BEV Fahrer und dem PHEV Befürworter.
Wenn ich mich aber für die Variante Verbrenner rumschleppen entscheide, verstehe ich die große Batterie nicht mehr so ganz.
Nein - der Unterschied um den es hier geht, ist, ob Du einen klassischen 4-Zylinder-Kurbelwellenverbrenner mit aufwendiger mechansicher Kopplung an die Räder + Miniakku oder ein viel kleineres sRex-Modul in Kombination mit einem nicht unter- und aber auch nicht überdimensionierten Akku verwendest.
Bsp.: Kleinwagen ähnlich i3 => 30kWh Akku + 2x15kW leichte sRex-Module wäre eine recht ausgewogene Kombination.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ein schwerer Megaakku und damit ein reines BEV auch für die Langstrecke (Tesla) aktuell nicht zielführend für die Massen-E-Mobilität ist (viel zu teuer, zu schwer).
Der sRex mit einsprechender Tankgröße taugt auch mal für 500km Reichweite (Urlaub) und ist schnell nachgetankt. Für die wenigen Male der Nutzung ist das doch ideal.

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Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

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umali hat geschrieben:einziges Problem - die Stadtbewohner
Für sie müssen Schnarchladelösungen an den Straßenzügen geschaffen werden (Laternenparker). Das ist eine vordringliche Aufgabe der Politik, da es öffentliche Säulen wären.
Das Problem der Städte wird durch die Elektromobilität nicht gelöst. Ein MCV (Mega City Vehicle) ist der vollkommen falsche Ansatz. Das Elektrofahrzeug ist toll für die Pendler, nicht für die Stadtbewohner.

Eine moderne Stadt sollte gar keine Laternenparker mehr haben, entweder Öffis, Mietwagen oder eigener Stellplatz. Die Laterneparker kosten der Stadt viel zu viel, mache Städte wolen sich das nicht mehr leisten. Fläche in der Stadt ist einfach viel zu wertvoll, als dass jemand die Stellfläche für nix geschenkt bekommt.
Ich zerbreche mir den Kopf wegen der Stadtbewohner nicht mehr. Wenn man die Konzepte der modernen Städte ansieht, löst sich das EV Problem von alleine. Und eine PHEV in der modernen Stadt macht gar keinen Sinn mehr, weil da ist die Kurzstrecke entweder die Treppe runter zum Bäcker oder mit der Bim in die Arbeit. Eine Stadt PKW steht sich die Reifen platt, und wird nur für die Langstrecke heran gezogen. (Ausnahme: Stuttgart, aber das ist eine andere Geschichte...)
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Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

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Alex1 hat geschrieben:Also die wenigen Male, die meine 250 km Winterreichweite nicht reicht, stell ich mich halt ne viertel oder halbe Stunde an eine Schnellladesäule. Das ist mir die 10.000,- für einen zusätzlichen Verpestemotor nicht wert.
Ein sRex-Modul darf doch nie und nimmer 10k kosten! 2x15kW müssen unter 3k landen. Selbst der C600-i3-Rex kostet keine 10k.
Beim PHEV sieht das anders aus - der kostet sicher so viel.
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Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

umali
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AbRiNgOi hat geschrieben: Das Problem der Städte wird durch die Elektromobilität nicht gelöst. Ein MCV (Mega City Vehicle) ist der vollkommen falsche Ansatz. Das Elektrofahrzeug ist toll für die Pendler, nicht für die Stadtbewohner.
Ja, da stimme ich Dir voll zu.
Bei uns ist das Fahrrad mittlerweile eine echte Alternative und die leichte E-Mobilität (e-bikes, e-Lastenräder, e-Roller) ist ein guter Ansatz, um Städte weiter lebenswert zu erhalten.

Ganz ohne Autos wird es zwar nicht abgehen und nur für diese sollten die Schnarchladesäulen auch gebaut werden.
Wenn jetzt schon Parkplätze fehlen und der Verkehrsinfarkt droht, würde die dazu passende Anzahl Ladesäulen gar nichts bringen.
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Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

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Ich sehe für beide, also REx und PlugIn-Hybrid, ihre Berechtigungen. Ich finde den Akku bei PlugIns auch nciht unbedingt unterdimensioniert. Trotz oft nur 30 km Realreichweite lassen sich damit 50% der Gesamtkilometer fahren, so dass der Benzinverbrauch deutlich sinkt (viele PlugIns mit über 200 PS haben im Schnitt auf Spritmonitor um die 4 l. Verbrauch, plus Strom natürlich). Der wesentliche Unterschied zwischen den Konzepten ist, dass der kleine REx-Motor die Leistung nicht erhöht, dafür aber eben wirklich klein ist und man das Getriebe spart. Beim i3 REx finde ich in erster Linie störend, dass man damit die schlechteren Fahrleistungen hat. Fast 1 Sekunde auf 100 verliert man (grob von 7 auf 8 Sekunden). Der gleiche E-Motor+Akku hätte mit Getriebe und einem 218i-Dreizylinder um die 300 PS, mit Allradantrieb - eine ganz andere Leistungsklasse. Dafür braucht man im Auto allerdings auch Platz. Die Schritte zur Elektromobilität sind:

Mildhybrid: Bremsleistung wird aufgefangen und unterstützend wieder verfahren
Vollhybrid: Bremsleistung wird aufgefangen und man kann auch 1-2 km rein elektrisch fahren. Getankt wird nur Sprit
PlugIn-Hybrid: Es kann Strom geladen werden und man erreicht trotz vergleichsweise kleinem Akku oft 50% elektrischen Anteil.
E-Auto mit REx: Benzinmotor verlängert Reichweite, erhöht jedoch nicht die Motorleistung. Dafür um die 90% E-Anteil, je nach Streckenprofil
Reines E-Auto: 100% Elektroanteil, kein Abgas, aber für universelle Reichweiten sehr großer Akku mit großem CO2-Rucksack nötig.
Zusatzmöglichkeit: 1 reines E-Auto mit mittelgroßem Akku (z.B. eGolf), plus 1 reinen Verbrenner im Haushalt -> Kein Riesenakku nötig, aber man fährt auch nicht 100% elektrisch. Der gesamte E-Anteil liegt dann wohl so zwischen PlugIn-Hybrid und E-Auto mit REx.

Elektromobilität fängt eigentlich erst mit dem PlugIn-Hybrid an. Die zweite Betrachtung geht dann auf die Leistung: Hier zeigt der PlugIn, was er kann: Gewöhnlich wird die E-Motor-Leistung mehr als verdoppelt, was Fahrspaß verspricht und flexibel je nach Lust und Laune einsetzbar ist. Der REx bremst das E-Auto dagegen ein bisschen aus, erübrigt jedoch die sehr großen Kapazitäten. Das reine E-Auto profitiert leistungsmäßig auch vom großen Akku. In der Luxusklasse kostet die Elektromobilität trotz ordentlicher E-Reichweiten praktisch nichts. Allerdings sind "ordentliche E-Reichweiten" immer noch weit entfernt von den Möglichkeiten mit Sprit, der schneller nachzuladen geht, was auch für den REx gilt. Man muss überlegen, ob man den Riesenakku will, wenn man ihn für die letzten Kilometer eh nur selten benötigt. Der REx ist da wohl die günstigere und leichtere Alternative. Obwohl ich die scharfe Leistung unseres PlugIns inkl. Allrad liebe, finde ich, dass mehr REx-Autos angeboten werden sollten. Den 225xe habe ich dem i3 REx vorgezogen, weil er nur etwa die Hälfte kostet (Leasingrate), bei etwa gleichem Listenpreis.
j.

Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

umali
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jennss hat geschrieben:... Beim i3 REx finde ich in erster Linie störend, dass man damit die schlechteren Fahrleistungen hat. Fast 1 Sekunde auf 100 verliert man (grob von 7 auf 8 Sekunden). Der gleiche E-Motor+Akku hätte mit Getriebe und einem 218i-Dreizylinder um die 300 PS, mit Allradantrieb - eine ganz andere Leistungsklasse. ...j.
Du liegst mit vielen Deiner Sichtweisen richtig, aber wenn ich obiges lese und Deine Begeisterung für 300 PS spüre, frage ich mich, ob das auch Lieschen Müller (die Mehrzahl der Leute) so sieht :roll: .

Des Weiteren ist die Diskussion PHEV vs. BEV+sRex im vollen Gange, weil die wenigsten OEMs die zweite Variante forcieren, obwohl es möglich wäre. Das ist doch auch logisch, wenn man über 50 Jahre an den klassischen Verbrennern geschraubt hat.
Statt dessen wird Deine "Zeitleiste" sauber abgearbeitet und der PlugIn-Hybrid gepushed. Da wir kein Tempolimit haben, ist das natürlich ein gefundenes Fressen - 300 PS kann man in DE ruhig mal ausfahren :mrgreen: . Aus diesem Grund kommt BEV+sRex nur schwer in die Gänge.

Zum Glück ist es ein freies Land und Leute wie Hr. Schuh zeigen den OEMs mal Kante. Wie peinlich war es denn, dass die Post keinen E-Transporter von den OEMs bekam. Bleibt zu hoffen, dass es mit e.Go / e.Go-Booster auch klappt. Die Aachener sind auf einem sehr guten Weg.

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Zuletzt geändert von umali am Do 8. Feb 2018, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

delink2000
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Schüddi hat geschrieben:Es wird auch mit der Zeit noch was kommen. Aber die Absatzzahlen für Fahrzeuge mit Stecker sind aktuell so verschwindend gering, das man als Unternehmen nicht die Notwendigkeit für einen solchen Aufwand sieht.
Es ist nämlich eben nicht so einfach wie du das sagst. Jede Möglichkeit muss geplant, entwickelt, getestet, programmiert, produziert werden. Was denkst du wie lange ein Fahrzeug von Studie bis Testfahrzeug zu Abnahme und Zulassung braucht. Da vergehen Jahre und Millionen.
Ich glaube, dann ist man wirklich ein schlechter Autobauer, wenn man nur auf die aktuellen Zahlen reagiert... naja, man sieht es ja derzeit an den deutschen Herstellern, die mächtig hinterherhecheln müssen.
Der Autobauer gewinnt, der den Trend im Blick hat, sich frühzeitig entsprechend aufstellt und gute Angebote bereits dann im Repertoire hat, wenn der Run kommt. Bei den seriellen Hybriden wäre das Risiko gar nicht mal groß gewesen, man hätte erste Erfahrungen mit kleinen Akkus und generell mit dem elektrischen Antrieb sammeln können, man hätte über eine lange Strecke den Übergang zu den rein elektrischen Mobilen schön sanft gestalten können.... hätte hätte, Fahrradkette...

Bei den Hybriden ist es eigentlich seit mindestens 8 Jahren absehbar, dass man in näherer Zukunft auch mal was billiges im Angebot haben sollte.... eigentlich unglaublich, dass da bis heute nix passiert ist.

Der große Vorteil der seriellen Hybride ist neben dem günstigen Preis, dass das für große Hersteller recht schnell zu entwickeln und zu realisieren ist. Die Technik ist grundsätzlich vorhanden und eigentlich höchst simpel, läßt sich super modular skalieren und es werden viele alte Komponenten einfach weg rationalisiert. Also ich finde, da war satt genug Zeit, einen optimerten Rex zu entwickeln und ein modulares Hybrid-Baukasten-System zu konzipieren... wenn man es dann überhaupt gewollt hätte. Und genau da sehe ich eher die Crux, dass die Autobauer auf eine Umstellung einfach keinen Bock hatten und zu träge sind für solch größere Umstellungen... ich bin mir sicher, dass heute der Markt für günstige (serielle) Hybride gigantisch wäre und man richtig absahnen könnte. Dann machen es eben kleinere Start-Ups, die können das und fangen einfach völlig anders an. Ich traue das z.B. Herrn Schuh zu, der hat schon häufiger verlautbart, dass serielle Plugin-Hybride sein Steckenpferd sind....
Kia e-soul 64 kWh

Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

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Was ist denn gegen flächendeckende Schnarchlader zu sagen? Skandinavien macht es vor, am besten an jeden Parkplatz eine Steckdose. Kleine Leistung, da lange Standzeit. Problem gelöst.

Und ja, Städte wollen Autos immer mehr verdrängen, und das ist auch gut so. Egal ob Verpester oder eAutos. Nur muss man dann halt in Öffis und Radverkehr investieren. Der Pelz wird halt nass beim Waschen... :lol:
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Interview: PlugIn-Hybrid ist das Antriebskonzept der Zuk

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Schnarchlader Anschluss an jedem Platz wäre sicher sinnvoll. Noch sinnvoller wäre es ausreichend Tiefgaragen zu bauen und den Platz den die Laternenparker heute belegen für Radwege zu nutzen.
Wenn jemand in der Stadt dann tatsächlich ein Auto braucht, dann muss er halt in den sauren Apfel beissen und sich einen Tiefgaragenplatz anmieten.

Die andere Lösung für Städter ist sein Auto auswärts zu laden. Irgendwo fährt man damit ja hin und wenn man zuhause keinen Parkplatz mit Lademöglichkeit hat dann vielleicht an seinem Ziel, z.B. am Arbeitsplatz oder eben wie mit dem Benziner einmal wöchentlich an der Schnelladesäule.

Allerdings habe ich auch leicht reden denn ich möchte für alles Geld der Welt nicht in einer Stadt wohnen und hier auf dem Land habe ich meine eigene Garage mit Stromanschluss und ausreichend Parkplätze.
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