Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

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Re: Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

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JoySpell hat geschrieben:Wieso sollte Renault mit den E-Autos kein Geld verdienen, gibt es dafür Belege, also gehst du von einer Quersubentionierung aus?Doch wo soll diese herkommen, speziell Renault steht nicht ans gewinnbringende Marke in der Automobilbranche.
Ich gebe Dir ein paar Indizien:

Ich bin sicher, Renault hat die Z.E.-Serie mit höheren Stückzahlen kalkuliert. Wieviele Autos gibt's da jetzt von? 50000? In 2 Jahren? Soviele E-Klassen baut Mercedes in 2 Monaten. So verdient man Geld.

Das Auto kam ein Jahr zu spät auf den Markt - als ich im März 12 in Deutschland Reservierungsnummer 10 gezogen habe, hieß es noch, die Markteinführung für Deutschland wäre Sommer/Herbst 2012

Alle E-Autos sind derzeit v.a. Lernfahrzeuge. Was kauft der Kunde? Was kauft er nicht? Richtig ernst wird es erst 2020, wenn die 95€ pro zuviel emittiertes Gramm CO2 in der EU wirksam werden. Wenn man aber dann erst anfängt mit alternativen Antrieben, ist es zu spät.

Der Elektro-Mastermind von Renault, Carlos Tavarez, ist letztes Jahr abgehauen, weil er nicht Renault-Chef werden konnte. Das wäre kein Wunder, wenn kein Geld rein kommt. Bei Peugeot ist er jetzt auch vorsichtiger.
Ein E-Motor ist sehr simpel aufgebaut gegenüber einem Verbrenner, das wisst ihr selbst.
Nochmal. Billig wird das nicht über den Aufwand, sondern über Stückzahlen. Für viele Arbeitsgänge lohnen sich Maschinen erst mit hohen Stückzahlen und dann fallen die Preise ins Bodenlose.
Braucht kein aufwendiges angeflanschtes Getriebe, Kühler
Natürlich hat das E-Auto ein Untersetzungsgetriebe und ein Kühlsystem.
sämtliche Nebenaggregate fallen weg
Die Lichtmaschine (große Stückzahl, billig) heißt jetzt DCDC-Wandler(kleine Stückzahl, erstmal teuer) und die Klimanlage braucht einen teureren Klimakompressor, weil der elektrisch betrieben werden muß (kleine Stückzahl).

Der Motor-Getriebe-Block eines Verbrenners wird durch einen E-Motor ersetzt. Dafür kommt eine aufwändige Leistungselektronik dazu.

Der Auspuff und der Tank fallen weg. Eine (noch sauteure) Batterie und ein Ladegerät kommen dazu.

Alles andere bleibt mehr oder weniger gleich.

Die E-Komponenten sind weniger wartungsintensiv, ja, aber Aufwand in der Herstellung ist trotzdem da.

Aber wir werden OT.

Gruss
Umbi
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)
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Re: Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

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JoySpell hat geschrieben: Der ZOE dürfte OHNE Akku nicht mehr als 15.000 Euro kosten! Mit Akko wären 23.000 - 24.000 Euro okay.
Gibt es doch schon fast. Z.B. ZOE Zen Tageszulassung 17490€ oder ZOE Intens 18740€. Gefunden bei mobile. ;)

- seit 10.2020 ID3 Pro Tech Makena-Türkis - endlich Verbrennerfrei!
- 2016 bis 2020 ZOE Intens Q210
- 2013 bis 2016 Nissan Leaf

Re: Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

e-lectrified
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redvienna hat geschrieben:Meiner Meinung nach gibt es 3 Hauptgründe wieso Verbrennerfahrer gleich gegen E-Autos wettern.
Meiner Meinung nach gibt es noch mehr Gründe und dazu gehören auch die Klassiker, die von VW beworben wurden. Vor allem denke ich aber, dass es noch immer sehr stark an der Erfahrung mangelt, einfach mal eines gefahren zu sein!!! Und DA müsste man eigentlich ansetzen. Mit Aktionen in der Stadtmitte mit echten E-Mobilen, zum Anfassen, Ausprobieren und Erleben! Erst dann kann man sich auch für das Umdenken richtig öffnen! Gut wäre auch, wenn die Aktion von erfahrenen E-Auto-Fahrern begleitet würde, die brennende Fragen beantworten könnten. Und vor allem würden die dann auch darauf hinweisen, dass Gebrauchte überhaupt nicht mehr teuer sein müssen! Man sieht es am Leaf, man sieht es an i-Miev und seinen Ablegern (i-On und C-Zero)!!!
redvienna hat geschrieben:1.) Wegen der Reichweite und der eingeschränkten Mobilität ! (Berechtigt da nur der Tesla - Luxusklasse - längere Strecken ermöglicht.)
Ich denke da gibt es zwei Gruppen von Menschen.

1) Der überwiegende Teil müsste schlichtweg davon überzeugt werden, dass die täglichen Fahrten überwiegend sowieso nicht die maximale Reichweite auslasten. Das kann nur gelingen, wenn die Autohändler großzügige Probefahrten anbieten (2-3 Tage wären ideal) notfalls auch gegen Bares, aber dann nicht zu Mietwagenpreisen, sondern mehr so als kleiner Obulus. 3 Tage für 50 Euro wäre richtig klasse - ich denke da würden auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel nicht gleich zurückschrecken! Richtig frech fand ich die Aktion Ampera für 100 Euro am Tag... wer macht so was schon? Mag vielleicht kostendeckend gewesen sein, aber das war's dann auch schon. Ich denke dementsprechend selten wurde das Angebot auch angenommen!

2) Und dann gibt es noch die Langstrecken-Fahrer, die aber eigentlich einen recht kleinen Teil ausmachen dürften. Denen müsste man auch gezielt Fahrzeuge mit Range Extender oder ein Model S schmackhaft machen. Diese Zielgruppe ist auch meist die etwas betuchtere, weshalb ohnehin etwas mehr ausgegeben wird und da darf es durchaus auch mal ein Model S sein.
redvienna hat geschrieben:2.) Sie haben selbst ein schlechtes Gewissen, da ihr Auto ständig die Umwelt verschmutzt. (Via Auspuff)
Da bin ich mir gar nicht mal so sicher. Wer ein schlechtes Gewissen hat, den lässt ein Thema auch nicht in Ruhe. Der informiert sich dann so ausgiebig, dass er einen Weg findet, das schlechte Gewissen zu beruhigen. Klar, für einen großen Teil der Bevölkerung wird das E-Auto noch lang unerreichbar sein, weil schlichtweg nicht genug Geld ins Haus kommt. Aber da ist es auch nur eine Frage der Zeit.
redvienna hat geschrieben:3.) Man schätzt die Verbrennereigenschaften. (Viel Reichweite, den Sound und das breite Angebot.)
- Viel Reichweite ist klar, wer schätzt das nicht. Die Frage ist aber, ob diese tatsächlich so wichtig ist. Und eines darf man nicht unterschätzen: wenn man am dringendsten Sprit braucht, ist die Tankstelle immer voll. Die eigene Steckdose zu Hause ist immer frei... wie stressfrei ist das denn :mrgreen: .

- Wer den Sound mag, wird nie mit einem Elektroauto glücklich werden. Ich denke aber, dass für die meisten der fehlende Sound "erlernbar" ist. Ich fand stellenweise Motorensound auch gut, aber ich muss sagen ich vermisse ihn absolut nicht mehr! Woran man noch arbeiten muss, ist die gezielte Warnfunktion für den Fußgänger. Ich hatte schon einmal im Leaf die Situation, dass eine Fußgängerin den Warnton nicht gehört hat und dann zurückgeschrocken ist, als ich vorbeigefahren bin. Ich denke diese neue Geräuschkulisse wird man noch verinnerlichen müssen, ganz besonders, wenn mal wirklich viele E-Mobile im Umlauf sind.

- Die Breite des Angebots ist mal ein Argument, mal nicht. Viele Fahrzeugklassen gibt es nicht, das ist richtig. Aber für das Gros ist schon das meiste dabei: vom Kleinwagensegment (e-Up, i-Miev und Co.) bis hin zur großen Luxuslimousine (Model S) haben wir schon alles irgendwo, was Standard ist. Was noch fehlt sind die Van- und SUV-Segmente (man hat aber immerhin schon den Outlander PHEV) und evtl. größere Transporter (Sprinter-Format und größer).
redvienna hat geschrieben:Ein 4. Punkt wäre noch die Wirtschaftlichkeit. Soweit kommt man aber nicht. Schon gar nicht bei den derzeitigen Ölpreisen.
Wenn man einen Gebrauchten (man bedenke, dass es schon 2012-er Leafs für um die 17.000 Euro gab) kauft liegt man eigentlich schon ganz gut in der Wirtschaftlichkeit - das lässt sich auch mit einer Fahrleistung von 100.000 km und der Berücksichtigung weiter steigender Sprit-Preise sicher aufholen.


Zusammenfassend denke ich, dass es bei diesem Thema ist, wie bei vielen anderen auch. Nur, wenn der potentielle Kunde auch mal an die Materie ran darf, ist auch möglich, dass er sich näher damit auseinandersetzt. Und wer dann einmal Blut geleckt hat, der findet auch einen Weg!!!

Re: Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

MarkusD
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e-lectrified hat geschrieben:Richtig frech fand ich die Aktion Ampera für 100 Euro am Tag... wer macht so was schon?
Es waren 99 Euro für ein langes Wochenende (Freitag vormittag bis Montag ganz früh, also bevor die 72h vorbei sind). Die 99 Euro wurden bei einem Neuwagen-Kauf dann auch angerechnet. So oder so eigentlich nicht zu teuer. Ich habe die Aktion gemacht, dann aber einen Vorführer gekauft.

Gruß
Markus

Re: Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

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Mußte mir heute vom GF eines Nissan Autohauses hören, das eAuto nur Zweitautos sind und eh nur an Schuko zu Hause geladen werden. Auf meine Nachfrage, wie man damit z.B. von Berlin nach HH fährt, kam dann nur das man dafür dann ein anderes Auto nimmt. Meine Gegegenfrage, was man denn macht, wenn man nur ein Auto im haushalt haben möchte: kein eAuto kaufen... :roll:
So bringt man die Elektromobilität nicht voran.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Wieso viele Verbrennerfahrer schnell abwinken !

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Aber der GF bringt es doch auf den Punkt. Vor allem wenn er seine eigenen Produkte ansieht.

Das mit der ausreichenden Reichweite ist auch so eine Sache. Klar reichen für über 80% der Autokäufer während der Werktage die Reichweite eines E-Fahrzeugs.

Kritisch wird das immer dann, wenn Wochenendausflüge auf der Tagesordnung stehen. Da rede ich gar nicht vom üblichen 500 km entfernten Verwandtenbesuch. Da reicht schon im Winter das 130 km entfernte Skitresor. Kaum möglich an einem knackig kalten Wintertag dies ohne Zwischenladung zu erreichen. Und am Zielort will ich nicht irgendwo eine Ladestation anfahren, sondern vor dem Lift den Parkplatz nutzen. Laden dort meist Fehlanzeige.

Von fehlenden Dachträgern, Ladeboxen oder Fahrradhalterungen bei vielen EV's will ich jetzt erst gar nicht sprechen. Das schränkt das Freizeitverhalten schon mal gewaltig ein, selbst wenn die Ziele im Radius der Fahrzeuge wären.

Und welcher normal denkende Autofahrer ist schon bereit alle 100 km mal "kurz" eine Ladepause von 30 bis 60 Minuten einzulegen, sofern CCS, CHAdeMO oder 22kW Lader zur Verfügung stehen, immer mit der Gefahr das die Säulen nicht funktionieren oder der Zugriff nicht möglich ist?

Da braucht es schon eine gewisse Phantasie diese Fahrzeuge bei Preisen von 20 bis 50.000 Euro auch wirklich zu kaufen. Und wie hier auch schon aufgezeigt wurde: Die Probefahrt machen viele, die meisten sind auch davon begeistert, aber kaufen werden nur sehr wenige.

Hinzu kommen die Fahrzeuge selber. Gut es gibt eine Handvoll Kleinwagen, die sind aber gegenüber ihren Benzinbrüdern dermaßen teuer, das selbst bei Verdopplung des Benzinpreises und den üblich mit diesen Fahrzeugen gefahrenen Jahreskilometer kaum der Kaufpreis eines vergleichbaren EV's erreicht wird. Und dann? Außer Leaf und Golf gibt es keine weiteren Fahrzeuge die man tendenziell Richtung untere Mittelklasse einordnen kann. Von den lächerlichen Reichweiten der beiden Kandidaten inkl. deren Ladesysteme will ich gar nicht sprechen. Fahrzeuge wie Oktavia, A4,3er etc. gibt es nicht, SUV Fehlanzeige. Wer Platz und Reichweite will, für den wird es dann richtig teuer.

Und da wundern wir uns hier warum so wenige umsteigen? Wir sollten froh sein, das die Zulassungszahlen so exponentiell zur Zeit steigen. Halten diese Zahlen grenzt das bei dem Angebot schon fast an ein Wunder. :mrgreen:

Juergen
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