Welche Akku-Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

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Welche Akku-Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

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  • fiedje
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Hallo,
ich hab viel gelesen, vieles angeschaut.
Nun stelle ich fest, dass auch bei Elektroautos größer schneller breiter schwerer von den großen Automobilherstellern angegangen wird.
Es gibt schon mehrere E-SUV und viele andere große PKW.
Damit diese entsprechende Fahrleistungen bringen können, werden die Akkus immer größer und damit die Autos auch wieder schwerer.
Wenn diese großen Teile nun irgendwo an einer Ladestation stehen (welche nicht einen direkten Kraftwerksanschluss hat ;) ) dann müssen doch alle Anderen entsprechend länger warten. Die Ladestationen werden aufwändiger und teurer. Und somit wirds insgesamt natürlich auch weniger wirtschaftlich. Das gibt dann wieder den Gegnern der E-Mobilität Vorschub.
Ich wundere mich nun, dass diese großen Fahrzeuge trotzdem von vielen E-Mobilisten als Erungenschaft gesehen werden.
Natürlich weiß ich, dass eine Familie ein anderes (meist größeres) Fahrzeug benötigt als Alleinstehende oder Pärchen.
Aber ist es wirklich nötig, dass nun diese Fahrzeuge nach alter Verbrennermanier über 2 Tonnen wiegen müssen?
Sollte man für nachhaltige Mobilität nicht eher leichtere und kleinere Fahrzeuge (welche dann auch mit kleineren Akkus auskommen) bevorzugen?

Gruß Fiedje
Zuletzt geändert von fiedje am Do 29. Aug 2019, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß Fiedje
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Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

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Einfache Antwort - jede. Wenn die E-Mobilität zukünftig den PKW Markt komplett erobern soll, muss es auch in allen Klassen und Kategorien Antworten geben. Die E-Fahrzeuge werden dabei auch in der Regel noch etwas schwerer als die vergleichbaren Verbrenner sein.
fiedje hat geschrieben:Sollte man für nachhaltige Mobilität nicht eher leichtere und kleinere Fahrzeuge (welche dann auch mit kleineren Akkus auskommen) bevorzugen?
Definitiv. Hat mit dem Antrieb aber nichts zu tun. Drum sag ich ja so klein wie möglich, so groß wie nötig. Und wo Du auch die Familien ansprichst - der Kombi ist hier in der Regel der beste Kompromiss aus Fahrwiderstand und Nutzwert. Da können sich hier auch noch so viele Freaks drüber lustig machen, ist so.
Nur leider in dem Segment weiter Fullfail bei den BEV.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

Misterdublex
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Jemand der sich unbedingt einen Mercedes GLE kaufen will, würde nie einen i-Miev kaufen.
Besser jemand kauft sich dann einen Tesla Model S als einen Verbrenner. Immerhin kann die Fahrtenergie potentiell zu 100% regenerativ gewonnen werden und das Gesamtsystem ist wesentlich effizienter.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
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Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

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Das ist die übliche Quadratur des Kreises ...
Wenn man eine hohe Reichweite will, braucht man eine große Batterie, die natürlich etwas wiegt und kostet. Das bekommt man am einfachsten in einem großen und teuren Fahrzeug unter, und da wird es auch am ehesten bezahlt.
Ein e-Up oder Smart mit 300km Reichweite nach WLTP würden sich sicher viele wünschen, aber nicht bezahlen können. Daher bringt man in der Oberklasse erst die neue Technik und adaptiert das dann bei den kleineren Modellen. Das war bei den klassischen Verbrennen auch so, wenn es um technische Neuerungen ging (ABS, ESP, Airbags, ...).
Smart 451 ED Brabus Cabrio seit 28.07.2017 (ca. 12.000km/a)
(ex Audi A3 1.8 TFSI LPG) Passat Variant CNG + Porsche 968 - warte auf (ID, e-tron,) Taycan als Leasingrückläufer

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

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Sinnvoll ist halt, wie Karlsson schon schrieb, beim Auto grundsätzlich immer genau die Größe, die man braucht ...

Ein E-Auto braucht dann halt für eine vernünftige Reichweite einen entsprechend großen (und schweren!) Akku.

Für den Verbrauch pro Strecke ist dabei die Masse des Akkus (und damit des Fahrzeugs) gar nicht mal die entscheidende Einflussgröße; siehe auch hier.

Die Größe bzw. Masse des Akkus spielt aber durchaus eine erhebliche ökologische Rolle, da sie den "ökologischen Fußabdruck" des Autos wesentlich mit bestimmt.

Aus meiner Sicht wäre es daher sinnvoll, die Akkukapazität so zu wählen, dass eine realistische AB-Reichweite von 3-400 km resultiert. Dazu gehört aber auch zwingend: eine vernünftige Schnellladeoption!

Hyundai ist da mit dem ioniq halbwegs auf dem richtigen Weg; etwas mehr Reichweite und das ganze dann noch mit AHK, als Kombi oder wenigstens als "Shooting Brake" und ich wäre glücklich 8-)
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

Helfried
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Meines Erachtens ist beim E-Auto zu viel vom Sparen die Rede. Früher wollte man noch mehr sparen, da hatten die E-Autos dann nur drei Räder, und sie waren so leicht, dass man sogar mittreten konnte/musste. Gebracht hat es energiemäßig nicht wirklich viel, denn wenn man mit einem modernen E-Auto so langsam fährt wie mit einem Tretauto, fährt es auch mit nur 4 kW (bzw. 8 kWh/100 km). Ein geringer Wert, der kaum der Rede wert ist.

Wir könnten mit noch mehr Sparen von Ressourcen auf der Welt 12 Milliarden Menschen unterbringen statt jetzt 8, umgerechnet auf Österreich wären das zusätzliche 4 Millionen Menschen. Ehrlich gesagt ein Szenario, das ich nicht will.

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

Misterdublex
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Ich glaube mit den heute aktuellen Akkugrößen käme die Masse der Auto-NutzerInnen bereits heute bei 90% ihrer Alltagsfahrten zu Recht. Unser e-Golf hat eine Netto-Kapazität von ca. 32 kWh, unser tägliches Fahrprofil sind keine 50 km/d, eher wesentlich weniger. 6x im Jahr fahren wir weiter als 80 km/Strecke und maximal 1x im Jahr weiter als 100 km/Strecke. Die Größe des e-Golfs reichte bei uns (3-köpfige Familie) bisher immer aus, zuletzt sogar einige Jahre mit einem noch kleineren Audi A2. Auch dort fuhren wir selten weiter als oben beschrieben.

Sollten wir nun dennoch mal auf die Idee kommen 300 km an die Nordsee zu fahren, so müssten wir 1x mit dem e-Golf an CCS nachladen. Bei maximal 2 Fahrten im Jahr die so lang sind, sind 2x 30 min Pause vollkommen vertretbar. Ein Auto mit größerem Akku erscheint da wenig wirtschaftlich.

In Zukunft wird es sicherlich mehr Auswahlmöglichkeiten hinsichtlich der Akku-Kapazitäten bei den Fahrzeugen geben. Hyundai/Nissam machen es mit KONA/Leaf2 vor. Selbst wenn ich wüsste, dass ich 2x im Jahr 300 km an die Nordsee fahre, würde ich mir deswegen nicht das Fahrzeug mit dem 60 kWh-Akku kaufen, sondern das mit dem 40 kWh-Akku, wenn der große Akku viel, viel teurer ist und ich ihn im Endeffekt kaum ausnutzen würde.

Die Menschen werden sich ihre Fahrzeug-Reichweite zukünftig mehr am tatsächlichen Bedarf ausrichten, da die großen Kapazitäten für die Masse viel zu teuer sein werden.

Aber vielleicht kommt ja doch alles ganz anders.

Bis vor kurzen galt Deutschland als rohstoffarmes Land. Für das gerade auslaufende Zeitalter hatte Deutschland kaum eigene Ressourcen (wenig Erdöl, kaum Erdgas). Jetzt kommt der Schwenk hin zur Batterietechnologie, die dominiert ist von Lithium basierten Energiespeichersystemen. Das Blatt kann sich nun wenden und Deutschland könnte vom rohstoffarmen Land zum rohstoffreichen Land werden. Deutschland besitzt Li-reiche Pegmatitfelder. In Deutsch- und dem benachbarten Böhmisch-Zinnwald (Cínovec) liegt mit prognostizierten 1.500.000 Tonnen Europas größtes Lithiumvorkommen. Gebunden ist das Lithium in Zinnwaldit, einem Mineral das im Wesentlichen aus:

Fe (Eisen)
Li (Lithium)
Al (Aluminium)
Si (Silicium)
K (Kalium)
F (Fluor)
O (Sauerstoff)

besteht.
Neben dem Li können somit auch weitere Rohstoffe gewonnen werden, beispielsweise Fe für Lithium-Eisenphosphat-Akkus.

Artikel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: https://www.bmbf.de/de/lithium-aus-deut ... -5576.html

Die Deutsche Lithium GmbH und die BASF wollen demnächst (2019) mit dem kommerziellen Abbau beginnen.

Vielleicht ändert sich damit noch einiges in Sachen E-Mobilität in Deutschland?
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
08/2018 bis 09/2021: Smart Ed 451,
11/2021 bis heute: VW e-Up Aktiv als Erstfahrzeug,
11/2023 bis heute: Skoda Enyaq iV50 als Zweitfahrzeug.

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

gekfsns
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Mit SUV kann kann momentan noch leichter Geld verdienen, sind vermutlich zu 99% Firmenwägen wo man problemlos >80t€ verlangen kann. In der Kompaktklasse, zum Beispiel Skoda Octavia Combi, wäre es vermutlich momentan noch schwierig Käufer vom 28t€ Verbrenner zur 48t€ teuren EV-Version zu bringen.
Ist nur eine Frage der Zeit, bis die EV Version Dank höherem Volumen günstiger wird als die mit Verbrenner, dann gibt es EVs in jeder Größe.

Momentan ist der Ioniq für mich der optimale Kompromiss mit gerade genug Platz für die 4-köpfige Familie, gerade genug Alltagsreichweite, mehr als ausreichende Ausstattung und das zu einem fairen Preis. Da für mich auch die Energie-Effizienz wichtig ist, wäre für mich z.B. ein Model X, auch bei gleichem Preis, keine Option.

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

Mei
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gekfsns hat geschrieben:...Momentan ist der Ioniq für mich der optimale Kompromiss mit gerade genug Platz für die 4-köpfige Familie, gerade genug Alltagsreichweite, mehr als ausreichende Ausstattung und das zu einem fairen Preis.......
Und welchen Zweitwagen habt ihr sonst so?

Re: Welche Größe ist beim Elektroauto noch sinnvoll?

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gekfsns hat geschrieben:Da für mich auch die Energie-Effizienz wichtig ist, wäre für mich z.B. ein Model X, auch bei gleichem Preis, keine Option.
Das Model 3 soll sehr effizient sein. Auch ist der Kofferraum schon nicht schlecht (auch mit dem tiefen Fach hinten und dem Frunk vorne). Dazu auch die richtig gute Reichweite beim Long Range Akku und laden tut es wohl mit knapp 120kW.
Das Auto klingt für mich richtig gut, hoffentlich brummt die Produktion bald mal richtig.

Ansonsten fehlen ja leider noch viele Klassen. Zb einen elektrischen Polo/Corsa/Fiesta. Der Zoe kommt dem am nächsten, aber ist deutlich höher zu lasten der Effizienz.

Und es ist ja nett, dass es nen E-Golf gibt. Aber was ist mit dem Golf Variant, Golf Sportsvan, Touran, Sharan, Passat, Passat Variant, Beetle Cabrio, Scirocco, Arteon, T-Roc, Tiguan, Tiguan Allspace, Touareg, Caddy, T6, Amarok und Crafter?
Für 2025 würde ich gerne in jeder Klasse eine überzeugende elektrische Lösung sehen. Wenns schneller geht...macht nix!
Gerade keine Lust auf GE.
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