REX besser als große Batterie?

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Re: REX besser als große Batterie?

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Ich habe da eine andere mögliche Betrachtungsweise.

Um möglichst effizient ein E-Auto zu benutzen sollte der Fahrakku dem Nutzerprofil möglichst nahe kommen. Nehmen wir an die heutigen Akkus sind im Fahrzeug nutzbar bis 10 Jahren mit 1'500 Vollladezyklen. Dann sollten auch die Jahresfahrleistung 1/10 der möglichen Gesamtkilometern entsprechen. Wer weniger fährt nutzt das ökologische Potential nicht aus und belastet die Umwelt mehr als nötig spitz gesagt. (dennoch viel weniger als mit einem vergleichbaren Verbrenner)

Ein Beispiel:
Die Batterie des Kia Soul EV ist auf 10 Jahren und 250'000km ausgelegt. Somit wäre das Optimum bei 25'000km/a, also doppelt so hoch als im Durchschnitt (Schweizer Autos fahren im Schnitt 12'500km/a).

Aus dieser Betrachtungsweise macht es Sinn, dass zuerst Taxis und Busse elektrifiziert werden. Der Durchschnittsfahrer wird meist nicht das Optimum aus einem E-Auto herausholen. Und wenn man nun die Diskussionen um mehr Reichweiten anhört und was sogenannte "Teslafighter" so alles können sollen, dann wird es mir schon einwenig unheimlich mit dem Thema Elektromobilität.
Richtig gut wäre, wenn die Entwicklung der Akkus dahin führen würde, dass die Degradation durch das Alter möglichst verhindert werden könnte.
Aus diesem Grund bin ich überzeugt, sollte die Diskussion eher auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur bis 50kW für Schnellladen und Typ1/Typ2 für Destinationsladen geführt werden.

Mit besseren Akkus wird die Situation dann immer entspannter.
Aus diesem Grund denke ich, wo die Infrastruktur noch ungenügend aufgestellt ist, macht der Rex für Ausnahmefahrten mehr Sinn als einen überdimensionierten Akku mitzuschleppen. Eine noch bessere Lösung wäre die Nachbarschaftshilfe mit wenigen gemeinsam unterhaltenen "fossilen" Langstreckenfahrzeugen. In der Schweiz gibt es da als Beispiel das Konzept von Sharoo. Dort kann man den Benutzerkreis stark eingrenzen.

Es gibt aber auch ganz andere Konzepte. Bspw. in Schweizer Städte ist der Parkraum sehr begrenzt und wird immer unattraktiver.
Ein eigenes Auto zu besitzen ist belastend.
Die SBB (Schweizerische Bundesbahn) startet bald ein neues Programm im grossen Stil, wo die Kombination von Fahrrad, E-Auto und Bahn alle Mobilitätsansprüchen genügt. Der Stadtbewohner braucht dann kein eigenes Auto mehr. Die Elektroautos werden dann auch optimal genutzt. Die Degradation durch Alterung spielt dann auch keine Rolle mehr.

Was mir aber heute echt Bauchweh macht, dass Autohersteller mehr auf "Teslafighter" stehen und diese auch vollmundig propagieren. Da wird Nahtlos an die unglaublichen SUVs angeknüpft, von einer Entwicklung Richtung Effizienz und Verkleinerung des ökologischen Fussabdruckes keine Spur! Löblich, dass Honda da in eine andere Richtung gehen möchte.
Johammer, KIA Soul EV, Citroën Saxo Electrique
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Re: REX besser als große Batterie?

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Den Herrn Schuh gibt es in der Episode 40: http://www.cleanelectric.de
Ich habe nur die erste Hälfte gehört.

Natürlich gibt es Leute, die einen REX zurückhaltend einsetzen, wahrscheinlich sind sie so gut wie alle hier im Forum versammelt. Aber vermutlich gibt es viel mehr E-Autofahrer, denen ist die Umwelt piepegal. Gibt ja etliche, die wohl zurecht darauf hinweisen, dass bei den meisten ein E-Auto vor allem billiger sein muss.
Und für die zeichnet sich ein Paket ab, das ich beschrieben habe und über das sich wohl die meisten freuen, besonders die Autoindustrie. Sieht so aus wie ein E-Auto ist aber ein Verbrenner.
Die Umweltvorteile sind die einzige Legitimation für die öffentliche Förderung des E-Autos.
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
Tesla Model 3 seit 12.6.2019

Re: REX besser als große Batterie?

E-Pinger
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solar man hat geschrieben: Mit besseren Akkus wird die Situation dann immer entspannter.
Aus diesem Grund denke ich, wo die Infrastruktur noch ungenügend aufgestellt ist, macht der Rex für Ausnahmefahrten mehr Sinn als einen überdimensionierten Akku mitzuschleppen. Eine noch bessere Lösung wäre die Nachbarschaftshilfe mit wenigen gemeinsam unterhaltenen "fossilen" Langstreckenfahrzeugen.
Beim Ausbau der Infrastruktur hat sich in dem letzten Monaten einiges getan, bin hier sehr positiv überrascht.
Hoffe, das es in diesem Tempo so weiter geht.

Vom Rex halte ich ehrlich gesagt nicht viel. Ob ich nun Geld, Platz und Gewicht in einen Rex mit Kraftstofftank investiere, oder gleich in eine größere Batterie, macht für mich keinen nennenswerten unterschied.
Beides ist für die meisten alltäglichen Fahrten überdimensioniert und somit unnütz.
Der Rex verursacht zusätzlichen Wartungsaufwand und somit laufende Kosten.
Die Batterie kann im Gegensatz zum Rex auch nach dem Einsatz im Auto noch als stationärer Speicher genutzt werden, Stichwort "Second Life".
Außerdem muss bei einer größeren Batterie seltener nachgeladen werden, wichtig für alle die auf öffentliche Ladestationen angewiesen sind.

Der Lösungsansatz mit der "Nachbarschaftshilfe" finde ich klasse, ob er sich aber zufriedenstellend umsetzen lässt?
ZOE Intens Q210 / 2014 + ZOE Intens R135 / 2020
22kW Ladebox B3200 incl. Doepke FI-TypA/EV

Re: REX besser als große Batterie?

umali
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Moin,
mal ganz quer gedacht.
Mir wäre ein Rex auf Akkubasis, der an einem standardisierten Autosstecker hängt am liebsten. Das setzt natürlich eine Anbindeoption an den BEV-Akku voraus, die der Hersteller bieten müsste (notfalls per EU-Zwang a la USB-Stecker). Am einfachsten als Ladegerät, wie es auch der Benzin-Rex macht.

Den (aus Gewichtsgründen geteilten) Zusatzakku packe ich an definierte Standardhaltepunkte im Kofferraum oder die Reserveradmulde.

Ein standardisiertes Zusatzakkusystem könnte dann für alle BEV taugen. Es müsste halt einen effizienten und leichten DC/DC-Lader (z.B. 20kW) beinhalten, der auf das Spannungsniveau des entsprechenden Fahrzeuges einstellbar wäre.

Es gibt da ja schon Ideen, aber meist als Parallelschaltung zum originalen BEV-Akku. Universeller ist die "Ladervariante". Die Umwandlungsverluste sind sicher kleiner als die Verluste beim Benziner. Leider ist das Volumen für die gleiche Zusatzenergiemenge beim Zusatzakku (noch) deutlich größer.
Allerdings kann ich relativ unproblematisch die allerneueste Akkugeneration nutzen, was beim originalen Akku meist nicht geht.
Als Mietmodell wäre so etwas auch geeignet.

VG U x I

Re: REX besser als große Batterie?

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Ein elektrischer "Reserverkanister" würde schon reichen bei vielen die Liegebleibeangst zu besiegen. Ich dachte da so an einen Koffer mit sagen wir 1-2kWh und 230V Inverter. Positiver Nebeneffekt. Outdoor könnte er als mobile Stromquelle dienen.

Ladbar zu Hause an einem Netzteil ähnlich einem Laptopnetzteil oder per Zigarettensteckdose im Auto.

Man könnte so besser die letzten Kilometer aus dem Akku "rausquetschen" ohne Angst haben zu müssen ligen zu bleiben, wenn die angesteuerte Ladesäule nicht funktioniert oder besetzt ist.

In 20min hätte man genug Strom nachgeladen um 10-15km weiterzukommen um eine der nächsten Ladesäulen anzusteuern.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: REX besser als große Batterie?

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Ich fahre die letzten 30 km durch ladewüste....was bringen mir da ein paar duracell kwh.

Keiner sieht den vorteil der abwärme...im verbund mit akku heizung und fernsteuerung.

Was frisst im winter reichweite? Genau die heizung....also wo kann ich den minirex kaufen?
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 RunawayRot AWD LR AHK P1+2 WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=5500

Re: REX besser als große Batterie?

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Akku-REX wird immer teuer sein und im Standard-PKW kaum einen SInn ergeben. Bei LKW kann das schon Sinn amchen, webn man auf wechselbare Akku-Packs setzt.

Der elektrische "Reserverkanister" ist doch nur Psychologie. Kann man doch genau so etwas mehr Akku verbauen und einen Teil reservieren oder einfach imemr so planen, das 30km übrig sind.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: REX besser als große Batterie?

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eDEVIL hat geschrieben:Der elektrische "Reserverkanister" ist doch nur Psychologie. Kann man doch genau so etwas mehr Akku verbauen und einen Teil reservieren oder einfach imemr so planen, das 30km übrig sind.
Sag das mal Jemanden, der im Winter nur 90km Gesamtreichweite hat.

Aus diesem Grund macht es daher schon Sinn größere Akkus von Haus aus zu verbauen. Selbst bei reinen Stadtfahrzeugen, die nur als Zweitwagen genutzt werden, sollten mehr als 90km Reichweite haben.

Ich denke in 5 Jahren wird kaum noch jemand ein Neufahrzeug kaufen, welches nicht mindestens 30kWh Akku aufweist. Selbst wenn die 20kWh Variante 1000€ billiger wäre.

Beim Tesla wollte ja auch fast niemand die 40kWh Variante haben in 2012. Die meisten wollten 60 oder 85kWh trotz Aufpreis.
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Re: REX besser als große Batterie?

Fire
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Karlsson hat geschrieben: Für mich ist der RE eine Möglichkeit, auch mit einem noch nicht ganz so großen Akku alles zu meistern. Dass man deswegen nur noch mit Benzin fahren würde, halte ich für kompletten Unsinn, auch wenn es natürlich möglich wäre.
Das sehe ich auch so. Auf der einen Seite kostet ein PlugIn Hybrid oder BEV mit Rex deutlich mehr als ein vergleichbarer Benziner oder Diesel. Wenn man mit Motor fahren will, dann kauft man sich die entsprechende nichtelektrische Alternative

Auf der anderen Seite will wohl kaum einer der sich mal an das elektrischen Fahrgefühl gewohnt ist freiwillig länger als nötig mit Rex fahren. Mir sträuben sich jedes Mal die Haare wenn mein Sitz zu vibrieren beginnt und ich das unschöne Motorengeräusch ertönt :-o

Re: REX besser als große Batterie?

Mei
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Priusfahrer hat geschrieben:....Ich denke in 5 Jahren wird kaum noch jemand ein Neufahrzeug kaufen, welches nicht mindestens 30kWh Akku aufweist. Selbst wenn die 20kWh Variante 1000€ billiger wäre......
Warum sollte man mehr kaufen als man braucht?
Wenn der Zweitwagen nur 9000 statt 10000 Euro kostet. Warum soll man dann mehr ausgeben?
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