In 15 jahren haben Elektroautos nur mehr Schrottwert

[PowerTower]

Allerdings wurde vor Kurzem in einer Zeitschrift erwähnt, dass ein Großteil der Autofahrer diese tollen Funktionen gar nicht benutzen. Eben weil sie beim Auto fahren keinen Mehrwert bieten. Kann mich das Internet von A nach B bringen? Nein, aber das Navi kann es schon.

Die Hersteller investieren viel Hirnschmalz in Technik, die viele Kunden nicht nutzen. Insofern ist es fraglich, ob die Kunden den Trend immer weiter mitgehen. Bis zu einem gewissen Maß kann ich mir das vorstellen. Ein Auto ohne Lenkrad zu besitzen oder per Flatrate zu mieten kann ich mir hier und heute nicht vorstellen.

[Twizyflu]

Wir konnten uns auch keine Apps und App Store vor 10 Jahren vorstellen wahrscheinlich. Und heute ist das ein Eckpfeiler der Telekommunikation.

[Think]

Keines meiner E-Fahrzeuge ist derzeit jünger als 15 Jahre.....das älteste mit 26 Jahren ist zugleich meine neueste Erwerbung in Sachen E-Mobilität u. hatte letzten Monat einen Kaufpreis von über 2000.-€ mit defektem Akkusatz.
Der Verkäufer hätte bestimmt zu dem Preis auch einen anderen Käufer gefunden, denn das Fahrzeug war mit neuem Tüv u.in ansonsten recht gutem, fahrbereiten Erhaltungszustand.
Also für die Vergangenheit stimmt diese These schonmal nicht mit Schrottwert der E-FZGE nach 15 Jahren, da ich für alle meine FZGe einzeln noch deutl.über 1000.-€ beim Verkauf derzeit erzielen würde.......
Da allerdings die aktuellen E-Fzge "High-tech Pakete" sind an denen nur stark begrenzt selbst geschraubt werden kann u.die Selbst-Bastler immer geringer in der Anzahl werden, halte ich xados Theorie für die Zukunft v.a. im Hinblick auf die modernen E-Autos nicht unwahrscheinlich

[me68]

Hallo Xado1!

Mir erschliesst sich die Logik nicht ganz: im Eingangspost schreibst Du von "wenn in 15 jahren die akkus der reinen elektroautos nur mehr 50% kapazität haben" und dann drei Post weiter "aber ich meine ,ein auto mit 250.000km fährt trotzdem noch,wenn der akku kaputt ist,fährt nichts mehr."

Der Akku ist mit 50% Kapazität doch nicht kaputt. Du kannst immer noch 50% von der Reichweite des Neufahrzeugs damit fahren.

Das Elektroauto fährt dann noch genauso wie die Verbrennerkiste. Einen nennenswerten monetären Wert werden beide keinen mehr haben. Wenn die 50% Reichweite für den täglichen Bedarf noch genügen (und davon kann man in den meisten Fällen ausgehen), steht das alte Elektroauto im praktischen Gebrauchswert dem neuen in nichts nach.

Wo ist das Problem?

Martin

[PowerTower]

Ein Akku mit 50% Restkapazität ist nicht mehr zum fahren geeignet, weil mit der Lebenszeit der Innenwiderstand steigt. Es ist dann nicht mehr möglich, die volle Leistung abzurufen. Solche Akkus eignen sich nur noch für stationäre Anwendungen, sind aber auch dort heiß begehrt.

Btw. ich habe mein 14 Jahre altes E-Auto gerade erst für 5.000 Euro verkauft. OK, die Akkus (Li-Ionen) waren recht neu und wurden zwischen 2011 und 2013 gefertigt.

[me68]

Hallo PowerTower!

Kannst Du "volle Leistung" und "nicht mehr zum fahren geeignet" etwas konkretisieren

Wie oft brauchst Du die "volle Leistung"? Bei unserem C-Zero sind das grob 49kW oder 3C. Im Alltag brauche ich beim normalen Beschleunigen gerade mal 20kW, sollen es ab und zu 30kW oder gar 40kW sein. Ich würde mit der halben Leistung auch das Auslangen finden und dann halt auf rasante Überholmanöver verzichten ... Das 15 Jahre alte Elektro-Auto wäre vermutlich im Unterhalt unschlagbar günstig, da es praktisch keinen Wertverlust mehr hat.

Martin

[PowerTower]

Naja, dafür erkauft man sich den günstigen Unterhalt mit einer absolut miserablen Ersatzteilversorgung und fehlendem Wissen bei den Werkstätten. Da braucht man starke Nerven.

Bei meinen 2008er Zellen war es so, dass diese im Winter nicht mal mehr mit 1C belastet werden konnten. Bei 11,5 kWh Bruttokapazität ist das kein Fahren mehr. Die Restkapazität der betroffenen Zellen lag da noch bei 60%, was prinzipiell für 50 km gereicht hätte. Aber eben ohne Beschleunigung und bergauf mit Schleichfahrt.

[me68]

Hallo PowerTower!

Ok - dann sind wir uns ja einig, dass Verallgemeinerungen und pauschale Aussagen wenig hilfreich bis kontraproduktiv sind.

Martin

[Cavaron]

Ich kann mir vorstellen, dass Du unter der Annahme bist, dass Leute ein Auto hauptsächlich als Transportmittel sehen und dass das Preis-/Leistungsverhältnis für den Nutzer im Vordergrund steht.

Wäre das in Wirklichkeit so, dann würde ich Dir zustimmen. Ich glaube aber nicht, dass das je passieren wird.

Falls du auf den Status-Faktor anspielst - du kannst mit einem teuren Handy telefonieren oder mit einem günstigen. Dementsprechend kannst du auch den autonomen Limousinen-Service kommen lassen, oder in einem autonomen 6-Personen-Transporter zusteigen.

Falls du den Freiheitsgedanken meinst - der hängt imho eher mit der Möglichkeit zusammen, jeder Zeit an jeden Ort kommen zu können. Das geht autonom genauso.

Nehmen wir mal an, wir hätten nicht alle schon ein gutes Einkommen und 10, 20 oder 30 Jahre Fahrpraxis. Was denkt denn der Azubi mit Lehrgehalt, wenn er die Wahl zwischen Führerschein machen (2000 Euro) und Auto kaufen/leasen (weitere Kosten) hat, oder sich ohne den Zeit- und Geldaufwand immer von einem autonomen Gefährt fahren lassen kann und dabei auch mal drei Bierchen nach Feierabend intus haben darf? Autofahren ist gerade am Anfang anstrengend, teuer und gefährlich.

[PowerTower]

Es ist eigentlich keine pauschale Aussage Martin, sondern betrifft alle Autos mit kleinen Akkus um die 20 kWh. 1C bedeutet z.B. bei einem i-MiEV mit 16 kWh Akku, dass man eine 10%ige Steigung gerade noch so mit 40 km/h hochfahren kann.

Beim Tesla sind 1C natürlich immer noch 85 kW und damit kaum ein Unterschied zum Neuzustand, außer beim Ampelsprint. Und wenn irgendwann alle Autos >40 kWh installiert haben, spielt der steigende Innenwiderstand kaum eine Rolle. Aber an dem Punkt sind wir eben noch nicht.

Gruß
Micha