Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

Bugs Bunny
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Hallo an alle,

ich habe mir mal überlegt das der Bremsweg bei einem E-Auto im vergleich zu einem Verbrenner kürzer sein müsste weil das E-Auto zusätzlich zur Scheibenbremse rekuperiert. Natürlich müssen E-Auto und Verbrenner die gleiche Bauform, Masse und Bereifung haben. Wenn man sich überlegt das man nur durch die rekuperation schnell zum stehen kommt muss der unterschied zum Verbrenner enorm sein. Hat jemand Daten oder Erfahrung dazu?

Da es ein wichtiges Sicherheitsthema ist will ich es hier mal ansprechen.
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Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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  • berrx
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Der Bremsweg müsste beim E-Auto eher länger sein weil das Fahrzeug meist schwerer ist als sein vergleichbarer Verbrenner Bruder. Ob du nun zusätzlich rekuperierst oder nicht spielt überhaupt keine Rolle, die Bremskraft über die Bremsscheiben ist das Maximalste was der Wagen an Bremsleistung auf die Straße bringt, denn nicht umsonst blockiert beziehungsweise das ABS setzt ein. Also noch stärker bremsen geht nicht

Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

Bugs Bunny
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Das das E-Auto schwerer ist als der Verbrenner habe ich dadurch ausgeschlossen das ich von gleichen Gewichten beider Fahrzeuge ausgehe, sonst kann man nicht vergleichen. Aber an das blockieren bzw. ABS habe ich nicht gedacht, das ist ein guter Grund weshalb es der gleiche Bremsweg (bei gleichem Gewicht usw.) sein müsste. Mal dazu ein neuer Gedanke:
Es müsste doch technisch möglich sein den E-Motor viel schneller zum stehen zu bekommen als den Verbrenner bzw. beim Verbrenner würde man wohl auskuppeln. Also mal angenommen du machst mit dem E-Auto eine vollbremsung und drückst einen Notknopf bei dem der E-Motor (nachdem er zu stehen gekommen ist, das Fahrzeug bewegt sich aber noch nach vorne) der Motor in den "Rückwertsgang" geschaltet wird. Dann müsste das E-Auto schneller anhalten weil die Reifen in die entgegengesetzte Richtung drehen. Sobald das E-Auto steht schaltet der E-Moto sofort ab. Das Auto steht.
Das nur mal als Idee im Falle eines Notfalls, da kann jeder Zentimeter entscheidend sein.

Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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  • TimoS.
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Der Bremsweg wird allein durch Haftung der Reifen und Gewicht bestimmt und wie gut das ABS an der physikalischen Grenze regeln kann. Die Rekuperation kannst du nicht noch oben drauf als Bonus packen. Das die Bremsen viel stärker sind, siehst du daran, dass ohne ABS die Reifen blockieren.
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Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

wnjwd
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Der Bremsweg wird annähernd gleich sein. Das höhere Gewicht bewirkt höhere Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn.
Letztlich gleicht sich das alles wieder aus.

Edit: da waren andere schneller :)
Zuletzt geändert von wnjwd am Sa 24. Mär 2018, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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  • TimoS.
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Haftreibung ist größer als Gleitreibung. Deshalb würden entgegengesetzt drehende Räder schlechter bremsen.
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Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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wnjwd hat geschrieben:Der Bremsweg wird annähernd gleich sein. Das höhere Gewicht bewirkt höhere Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn.
Letztlich gleicht sich das alles wieder aus.

Edit: da waren andere schneller :)
So ist es. Möglicherweise gibt es einen Vorteil: Der Verpestermotor kann i.A. nicht ganz so schnell die Drehzahl verringern wie ein eMotor. Deshalb kann er beim Bremsen etwas schieben. Vor allem mit Automatik, wo er nicht abgewürgt wird.

Aber - wie vorher schon gesagt - die Bremsen sind eh viel stärker. Jedenfalls, wenn man sich eine richtige Notbremsung traut, wie sie im Sicherheitstraining geübt wird. Oder wenn man einen guten Notbremsassi hat.

Und da sowieso jedes Auto verschieden reagiert, solltest Du mit jedem neuen Auto eh ein Fahrsicherheitstraining absolvieren. Diese Unterschiede sind nämlich viel größer als die zwischen Verpestern und eAutos im Allgemeinen.
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

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Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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Bugs Bunny hat geschrieben:Dann müsste das E-Auto schneller anhalten weil die Reifen in die entgegengesetzte Richtung drehen. Sobald das E-Auto steht schaltet der E-Moto sofort ab. Das Auto steht.
Was ist denn das für ein verdrehter Gedankengang?
Wenn die Reifen sich entgegen der Fahrtrichtung bewegen, bedeutet das zwangsläufig, dass die Reifen über den Asphalt rutschen, also das selbe, wie wenn die Reifen beim Bremsen blockieren. Genau das soll aber nicht passieren (da Haftreibung größer Gleitreibung, wie TimoS. schon richtig schrieb) - dafür gibt es ja ABS.
wnjwd hat geschrieben:Der Bremsweg wird annähernd gleich sein. Das höhere Gewicht bewirkt höhere Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn.
Letztlich gleicht sich das alles wieder aus.
Ganz gleicht sich das nicht aus, denn die Reifen werden durch das höhere Fahrzeuggewicht stärker verformt bzw. es ändert sich der Reifendruck, was Einfluss auf die Reibung zw. Reifen und Straße hat. Zwischen Zunahme des Gewichts und Zunahme der Reibung besteht daher kein linearer Zusammenhang.
Für die Praxis ist das aber vernachlässigbar, denn in den üblichen Näherungsformeln für den Bremsweg wird das Gewicht des Fahrzeuges bzw. die Reibung zw. Reifen und Straße gar nicht berücksichtigt.
Die wirklich relevante Einflussgröße für den Bremsweg ist die Geschwindigkeit, alles andere ist verglichen dazu nebensächlich.
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Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

DerSiedel
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Ich bin zwar aus Sachsen - Anhalt.......trotzdem nicht allwissend, was das Thema angeht.

Mein Gedanke:
Physikalisch unterliegen beide Fahrzeuge den gleichen Gesetzen. Also bei gleichem Gewicht, Reibungswerten etc. folgt auch identischer Bremsweg...
Aber: ein kleiner Vorteil könnte bei einem E-Fahrzeug im One-Paddle Betrieb sein, daß in dem Moment schon gebremst wird, wenn der Fuss vom Strompedal genommen wird und nicht erst, wenn der Fuss das Bremspedal betätigt....
Der Vorteil liegt also im "Reaktionsstatus"....

Vorsichtig fahren!
Grüße, Carsten
7KWp Rückspeisungsanlage ab 6/2009
4 KWp Eigenverbrauchsanlage + 10 KWh Speicher seit 9/2014

Renault Twizy seit 9/2014
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Ioniq 5 11/2021
...und ein paar Fahrräder
8-)

Re: Bremsweg beim E-Auto vs. Verbrenner

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Das ABS gibt es nicht wegen des kürzeren Bremsweges sondern damit das Auto lenkbar bleibt. Der Rest der hier geschrieben wird stimmt aber. Die Reifen sind der begrenzende Faktor bei einer Vollbremsung. Und das schaffen die Bremsen locker. Reku ist da irrelevant.
Manche glauben auch Handbremse ziehen wäre eine Idee. Nein, wäre sehr dumm. Ebenso wie Retourgang. Könnte auch nicht funktionieren weil ja die Bremsen bereits die Räder einbremsen.
Wer meint statt bremsen mit Rückwärtsgang bremsen... die Bremsen leisten insgesamt um die 400-500 kW bei einem normalen Auto bei einer Vollbremsung.
Also was willst da mit deinem Motörchen mitreden? Bei einem Tesla wäre die Überlegung allerdings interessant. Bremsen mit dem Motor mit einem Gegendrehmoment. Müsste theoretisch klappen beim P100D. Sollte die Leistung der Bremsen durchaus wenigstens annähernd erreichen. Theoretisch. Praktisch nicht weil vorne wo ein Großteil der Bremsleistung stattdindet, der kleine Motor verbaut ist. Da müsste man schnell die Motoren tauschen vor der elektrischen Vollbremsung.
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