Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

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Re: Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

rolandk
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Diese Studie sollte man wirklich ganz schnell vergessen. Der Grund wurde hier auch schon genannt: völlig veraltet. Wenn man sich anschaut, das mehrheitlich ein Twizy oder Kangoo als Fahrzeug angeben wurde und der Nissan Leaf komplett fehlt, kann man das für heutige Verhältnisse nicht anwenden.

Auch wenn vereinzelt Twizy-Fahrer lange Touren machen, so verwundert es nicht, wenn von den Befragten die meisten nur zu Hause laden.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie man in einem so schnelllebigen Bereich jetzt erst mit so einer Studie raus kommt. Zumal die Erkenntnisse nun wirklich nicht umwerfend sind.

Vielleicht sollten sich die Leute, die sich immer wieder aufs Neue für Studien bezahlen lassen, einfach mal hier ins Forum gehen (am Besten auch noch zu den Kollegen in den anderen Foren - vom elweb bis zum tff gibt es da ja genug Auswahl) und etwas mitlesen.

Im Wiki könnte man noch eine Rubrik einführen: Erkenntnisse für Studien

Da wird dann sowas drin stehen wie: Gefragt sind Triple-Lader, Fahrzeuge mit grossem Akku, Hängerkupplung, außerdem bezahlbare Fahrzeuge für Handwerker, Abrechnungssysteme (wenn denn unbedingt nötig) auf Basis der EC-Karte .... usw.

Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)
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Re: Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

TeeKay
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Weshalb sollten sie das tun? Es geht doch nicht darum, irgendwas verwertbares zu produzieren, etwas zu erforschen, sondern Forschungsgelder abzugreifen, mit denen man eine oder mehrere Stellen finanziert bekommt. Am Ende kommt dann ein 100-seitiges Papier raus, was keiner liest, eine Pressemeldung, die alle abdrucken und ein Lehrstuhl hat einen Doktor für 2 Jahre bezahlt bekommen. Die Regierung kann sich brüsten, wie volltoll sie alles erforscht. Schließlich wollen wir doch keine Schnellschüsse machen, ne, hier muss wohl überlegt und auf Basis umfassendster Forschung entschieden werden. Da jede Studie weiteren Forschungsbedarf aufzeigt, bekommt man so schonmal zwei, drei Legislaturperioden herum, in denen man nichts tun muss.

Der Forschungsbetrieb macht dabei eifrig mit, weil denen egal ist, woher das Geld kommt - hauptsache es kommt ein bisschen Geld in den zuvor von den selben Politikern geleerten Topf.

Re: Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

Schibulski
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Ich weiß gar nicht was ihr gegen die Studie habt.... ich finde mich da punktgenau im Durchschnitt wieder: Alter, Pendel-Entfernung, Fahrtprofiel, Wohnortgröße, Einkommen, Technikaffinität und natürlich selbstverständlich auch die Bildung stimmen. ;)

Anyway, erstaunlich finde ich, dass es solche Studien braucht, damit die Marketing und Produktstrategen erkennen, dass sich E-Autos, die in der Werbung fast ausschließlich in Innenstädten herumfahren, dort gar nicht verkaufen lassen wegen fehlender Lademöglichkeiten. Und dass die real existierenden Käufer (also die eigentliche Zielgruppe) der hippen Urban Mobility wohl in Kleinstädten (ohne ÖPNV) wohnen.

Als Schlussfolgerung würde ich jetzt angepasste Angebote erwarten. Aber Anhängerkupplung und Schlechtwetterfußmatten sind wohl nicht besonders cool und schlecht fürs Image.

Re: Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

franmedia
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Hat ein bisschen gedauert, bis ich mich durch die Studie, im Wortsinn, gequält hatte. Zuerst dachte ich ja auch, dass man doch nicht einfach so eine Studie schlecht machen sollte, bevor man sie überhaupt gelesen haben kann. Jetzt, nach der Lektüre, sehe ich das schon etwas differenzierter.

Zunächst einmal hat mich die Aufbereitung der Studie sehr gestört. Es kann eigentlich nur zwei Gründe geben einen Fließtext mit einer serifenlosen Schrift, vermutlich Helvetica oder Arial, in mutmaßlich MS Word zu veröffentlichen, also ohne professionellen Satz und mit deutlich zu kleinem Zeilenabstand. Die ganze Studie ist dadurch praktisch unlesbar. Der eine Grund könnte nicht vorhandenes typografisches Verständnis sein. Der andere Ignoranz gegenüber den potentiellen Lesern. Was davon für das DLR zutrifft und was schlimmer wäre, weiß ich nicht. Professionell erscheint mir das jedenfalls nicht. Und ich habe auch einige Jahre wissenschaftlich gearbeitet und veröffentlicht.

Inhaltlich hab ich mich aber auch erst gefreut, da ich mich nahezu vollständig beschrieben fühlte. Außer, dass ich nur das eine (E-) Auto habe und damit zur 20% Minderheit gehöre, hätte es eigentlich vollkommen gereicht, wenn nur meine Antworten veröffentlicht worden wären ;-) Das Ergebnis wäre praktisch gleich gewesen. Dennoch hat so eine Studie ja einen Wert für die Entscheider bei den Automobilherstellern, wenn das Ergebnis auf einer etwas breiteren Datenbasis fußt. Das ist schon ok, finde ich. Für mich war inhaltlich die einzige Überraschung, dass die Hybrid-Fahrer mehrheitlich mit nur gut 100km E-Reichweite zufrieden wären, dafür aber deutlich mehr Geld ausgeben würden als die BEV-Fahrer. Das scheint mit Logik nicht ganz erklärbar zu sein.

Ein wenig mehr Mühe bei der Ausführung könnte man sich allerdings schon geben, wenn man dafür öffentliche Forschungsgelder ausgibt. Da stimme ich den anderen hier schon zu.

Ergebnisse wie:
"Die Elektrofahrzeuge privater Nutzer werden im Alltag wie herkömmliche Fahrzeuge genutzt",
"Zunächst einmal hat sich sehr deutlich gezeigt, dass es sich bei den Befragten um Early Adopter handelt."
wecken jetzt nicht gerade Vertrauen in die Studienhersteller. Ja, was haben die denn sonst erwartet? Da hilft auch der Eingangshinweis "Den Leserinnen und Lesern der Studie wünsche ich eine interessante und anregende Lektüre." nicht mehr viel.

Re: Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

daedalus
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franmedia hat geschrieben: Für mich war inhaltlich die einzige Überraschung, dass die Hybrid-Fahrer mehrheitlich mit nur gut 100km E-Reichweite zufrieden wären, dafür aber deutlich mehr Geld ausgeben würden als die BEV-Fahrer. Das scheint mit Logik nicht ganz erklärbar zu sein.
Ganz so unlogisch scheint mir das nicht zu sein: das sind wohl Leute, die erkannt haben, dass 100 km el. Reichweite meist ausreichen, aber sie wollen nur zu Hause laden. Bei längeren Fahrten wollen sie die öffentliche Ladeinfrastruktur meiden, was bei einem Pluginhybrid ja kein Problem ist. Dafür zahlen sie den Aufpreis.

Und ehrlich: nach der Lektüre des Kapitels "Ladesäulen/Ladeinfrastruktur" hier kann ich das gut nachvollziehen.

MfG

Daedalus
EV-Interessent auf der Suche nach Entscheidungshilfen

Re: Auswertung DLR Studie über Erstnutzer von Elektroautos

franmedia
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Hatte ich etwas verkürzt geschrieben. 100km Reichweite reichen, klar. Aber warum der Hybridfahrer für eine entsprechende Batterie deutlich mehr auszugeben bereit ist als der E-Auto Fahrer, der das ja heute schon hat, war für mich die Überraschung. Ein i3 Rex Fahrer gibt ja für die gleiche Batterie auch nicht mehr aus als ein i3 Fahrer. Aber vermutlich ist das der für die Autoindustrie interessante Aspekt, wo sie ihre Marge noch "optimieren" können.
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