ich hoffe, die konstruktive(!) Kritik hier im Forum kommt nicht zu "undankbar" rüber. Es ist einfach so, daß wir EV-Fahrer sehr gefrustet sind von solchen "Bürgermeister-Säulen", für die sich jemand feiern läßt, die aber in der Praxis durch allerlei hanebüchene Einschränkungen die E-Mobilität kein Stück voran bringen. Wir haben einfach genug davon. Besser keine Säule als so eine - ist so.
Also auch wenn es vielleicht etwas überraschend für Euch kam - mit solchen Säulen ist niemandem geholfen. Deshalb erntet Ihr damit auch weder Begeisterung noch Dankbarkeit. Das ist nicht bös gemeint. Wir hoffen einfach, daß sich hier noch etwas zum Guten ändern läßt.
Schau, eine Säule wie von Euch angekündigt braucht kein Mensch, und sie ist sogar kontraproduktiv, denn es entsteht beim Betreiber zwangsläufig der Eindruck, daß niemand Ladesäulen braucht, weil ja eben niemand laden kommt. So entstehen dann die verzerrten Statistiken und Berichterstattungen. Das ist sehr ärgerlich.
Dabei ist das Gegenteil der Fall. Wenn man sinnvoll und verlässlich laden kann - das geht mit einem sinnvollen(!) Standort los, Zugänglichkeit, Abrechnungssystem, usw. - dann ist jede weitere Säule sehr willkommen.
Zu Deiner Frage: Ja, 24/7 ist ungleich wichtiger als kostenloses Laden.
Aber Strom ist derart billig, daß sich ein Abrechnungssystem eh nicht lohnt. Oder Ihr macht den Strom so teuer, daß dann wieder keiner kommt. Das taugt einfach nicht als Geschäftsmodell - wenn überhaupt dann mit einem Schnellader und nicht mit so einer lahmen Säule. Dafür bezahlt keiner. Da ist wieder beiderseitiger Frust vorprogrammiert.
So funktioniert es besser:
- Macht die Säule 24/7 zugänglich. Alles andere ist eh witzlos.
- Sucht Sponsoren unter den örtlichen Geschäften, die die paar Cent übernehmen. Die profitieren auch von den EV-Fahrern, die dort Wartezeit überbrücken müssen.
- Wenn das nicht möglich ist, schließt Euch zumindest irgendeinem Ladeverbund an für die Abrechnung. Wenn der Strom was kostet, wird zwar nur noch im Notfall bei Euch geladen, aber zumindest ist dann der Blödsinn rund um die Karte erschlagen. Karten irgendwo holen, ausleihen, beantragen - sorry, das macht heute keiner mehr mit. Wir EV-Fahrer freuen uns über Ladesäulen, aber wir sind keine Bittsteller, die jeden Quatsch mitmachen. Dafür gibt es genug Alternativen.
- Wenn das alles nicht möglich ist, laßt es gleich ganz, denn Frust auf beiden Seiten braucht keiner.
Grüße Dirk
P.S.: Einheimische laden zu Hause. Für ein paar Wattstunden, die zudem teurer sind als zu Hause, steckt doch kein Einheimischer sein Auto dort an. Macht Euch bitte mal klar, über was für Beträge wir hier reden. Wenn man sich die Zähler mancher Säulen anschaut, dann haben da in zig Jahren gerade mal eine Handvoll Autos geladen. Und das hat Gründe...
P.P.S.: Wenn Du Dir mal entsprechende Diskussionen unter E-Fahrern durchliest, wirst Du sehen, daß viele der Meinung sind, daß zukünftig mit langsamen Ladesäulen kein Geld zu verdienen sein wird. Die Leute laden entweder zu Hause oder eben auf Reisen am Schnellader. Sowas wird gebraucht. Langsame Ladesäulen nimmt man vielleicht(!), denn eigentlich lohnt sich dafür das Anstecken kaum, als kostenlosen Service mit und trinkt im Gegenzug nen Kaffee in der Umgebung, wenn es keine solchen Zugangshürden gibt. Mit steigenden Reichweiten wird sich das immer mehr so herauskristallisieren. Ich glaube deshalb, daß es auf Anbieterseite da ein grundsätzliches Missverständnis gibt...