Ich bin erst jetzt über diesen Thead gestoßen, aber dafür kann ich aus meinen zwei Jahren Betriebserfahrung berichten:
Mitte April 2016 hatte ich meinen BMW i3 REX zwei Jahre. Am 16.04. hatte ich einen Kilometerstand von 30048 (das machte am Vortag ziemlich genau 15000 km/Jahr Fahrleistung).
Ich betrachte meinen Range-Extender wie eine Reichweiten-Versicherung und hatte nach einem Jahr 3 Versicherungsfälle:
- eine längere Wochenendtour Kiel - Berlin - Lüneburg (zwischen Hamburg und Berlin war zu dieser Zeit "interstellarer Raum" bzgl. Lademöglichkeiten)
- eine Defekte öffentliche Ladesäule bei 3 km Restreichweite nach komplett leergefahrenen Akkus ("verzockt" mit der Restreichweite)
- die Mitnahme eines Kollegen bei abendlicher Rückkehr von einer Dienstreise aus Hamburg im Winter zur Vermeidung einer Zwischenladung in NMS wegen Heizungsbetriebs bei Minusgraden (weil er eine "Frostbeule" ist)
Im ersten Fall war der REX-Tank komplett leer (sonst geht es nicht). Es war nachts und ich konnte dann meinen Reserverkanister nehmen und den REX wieder betanken.
Im zweiten Jahr sind vier Versicherungsfälle hinzugekommen. Der REX ist noch allerdings noch zusätzlich in einigen Fällen gelaufen, als ein Testlauf fällig war oder in den Fällen mit Ladestand < 7 % und < 7 km Restreichweite, in der REX nicht abschaltbar war. In den letzten zwölf Monaten war ich einmal an der Tankstelle. Insgesamt habe ich auf 30000 km ca. 38 Liter Super E10 verbraucht. In dieser Hinsicht unterbiete ich derzeit die Hersteller-Verbauchsangaben zum REX von 0,6 l/100km um fast 80% (allerdings nur durch mein Nutzungsverhalten).
Ich hatte einmal die Situation, daß auf einer Durchreise in Neumünster alle Ladesäulen der Stadtwerke Neumünster ausgefallen waren. Ich habe das gemeldet und mir wurde gesagt, daß das Problem in 30 Minuten gelöst wäre. Ich habe mich aber im Sinne der Fahrzeugbesitzer ohne REX verhalten und den Leuten die Hölle heiß gemacht, obwohl mir nach einer Stunde danach war, zu sagen "Jetzt reichts, ich fahre mit meinem REX". Aber dann wäre das Probem für die anderen möglicherweise nicht mehr an diesem Tag gelöst worden.
Ich versuche zumindest so zu tun, als wenn ich keinen REX habe und mich zu disziplinieren, rechtzeitig nachzuladen. Aber ich finde es beruhigend und sehe auch den Tag kommen, wo meine Versicherungsfälle häufiger werden, nämlich dann, wenn sich die Kapazität der Batterie in Richtung 70 % bewegt, bevor der Garantiefall eintritt.
Ich bin auch froh, die CCS-Option gekauft zu haben. Die habe ich in dem vergangenen zwei Jahren zu 7,5 % genutzt, Tendenz steigend.
Vor elf Tagen, am 26.04.2016, war ich beim zwischenwinterlichen Einbruch 349 km ins Emsland gefahren. Ich konnte mich an den CCS-Ladestationen BMW Hamburg und BMW-Bremen knapp bis zum Zielort hin hangeln, allerdings ohne Heizung und im Eco-Pro+ Modus. Die Tour hat rund 8h gedauert. Mit 16-Ampere-Aufladung wäre das gar nicht zu machen gewesen und mit 32-Ampere-Wechselstrom, die mir wegen der CCS-Option zur Verfügung stehen, wären es wahrscheinlich 10 - 12 h Reisezeit geworden.
Meine Kollegen lästerten nach meinem Reisebericht, daß die Reise nicht so lange gedauert hätte, wenn ich den Zug in die Provinz genommen hätte. Allerdings konnte ich erwidern, daß mich die komplette Tour dank Stadtwerke Kiel, BMW und Hotel keinen Cent Strom gekostet hatte (- aber das war nicht unbedingt die Antwort, die die Bahnfreunde hören wollten)
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Und der "Versicherungsfall" wurde knapp vermieden. Im Herbst möchte ich über Berlin nach Dresden fahren. Da freue ich mich, den REX in der Hinterhand zu haben.
Allzeit Viel Spaß mit dem i3
i3rapid