@Meinereiner Du schreibst, dass Bremsen ein "obsoletes Relikt" seien, aber das Gegenteil ist der Fall - was soll man machen, wenn der Akku voll ist oder durch Temperaturen nur eingeschränkt rekuperieren kann oder die Verzögerungsleistung einfach zu klein ist, um rechtzeitig zum Stehen zu kommen - Stichwort Gefahrenbremsung?
Ein Rechenbeispiel - eine Gefahrenbremsung von 100km/h auf 0, wird durchschnittlich auf gut 34-35m durchgeführt.
Bezug zu AMS E-Auto Supertest C40 Recharge (15:31min.):
https://youtu.be/5KUJV7V4MUc?t=931
Wir fahren mit unserem 2.000kg schweren PKW und haben entsprechende Energie (e_kin= 1/2*m*v²= 772kJ oder kWs), diese bremsen wir innerhalb von 2,6sek. ab. Leistung ist Energie (Arbeit) durch die Zeit, entsprechend haben wir gut 300kW an Leistung anstehen - ich kenne keine Rekuperation und keinen Akku, der dies mit sich machen lässt, unter jeden denkbaren Bedingungen (Temperatur, SOC, Kapazität, C-Rate, ...).
Daher braucht man noch auf ne ziemlich lange Dauer hin mech. Bremsen am BEV, die richtig genutzt werden sollten, damit keine Probleme mit Rost entstehen.
Der Reifenabrieb ist laut dem verlinkten ADAC-Artikel gesundheitlich nicht allzu bedenklich, da er zu grob ist, jedoch belastet es die Umwelt.
Welche Stoffe hier umweltschädlich wirken, würd mich an der Stelle interessieren (würde den Ruß/Erdölprodukte schätzen).
Interessant ist auch, je schwerer das Fahrzeug, desto höher der Reifenabrieb, je höher die Leistung (auch das Drehmoment) desto höher der Reifenabrieb. Es wirken sich die mechanischen Belastungen eben direkt darauf aus. Wenn man dann noch einen eher weicheren Sportreifen nutzt, erhöht dies wiederum den Abrieb.
Gleichzeitig befindet man sich im Zielkonflikt mit den sicherheitsrelevanten Eigenschaften eines Reifens, ist er weicher, bremst man tendenziell eher, ist er härter, erhöht sich in der Regel der Bremsweg, die Nasshaftung wird auch eher nachteilig beeinflusst - dafür ist der Abrieb geringer.