Neulich hörte ich irgendwo im Radio von dem Phänomen, dass die Orientierungsfähigkeit mancher Leute deutlich nachlässt seit in Autos verstärkt (und ständig) Navigationsgeräte Informationen liefern.
Dieser scheinbare Widerspruch ließe sich u.a. dadurch erklären, dass man seine Informationen nicht mehr aus (realen) Straßen-/Landkarten holt, sondern MEIST nur auf die Navi-Darstellung achtet, bei der die aktuelle Fahrtrichtung immer nach oben zeigt und selbst bei räumlicher Darstellung ist die Richtung am Horizont immer wechselnd. Zu einer Orientierung währe aber seit alters her die Himmelsrichtung (z.B. Blick auf den Kompass von tragender Bedeutung.
Kennt ihr noch von früher die Beifahrer*innen die ständig die Straßenkarte drehten?
Ich behaupte mal, wer das tun muss gehört sicher nicht zu jenen, die sich dann auskennen.
Und genau passiert einem, wenn man nur noch auf die sich ständig drehende Karte des Navi achtet.
In Zeiten vor dem Navi, schaute ich immer nur vor Fahrtbeginn in eine Straßenkarte und fuhr dann (besonders mit dem Motorrad) aus der Erinnerung in die gewünschte Himmelsrichtung. Im Auto machte man sich Notizen mit Zwischenzielen die man auf Wegweisern nachlesen konnte … und auf dem Motorrad nutzte man Pausen aus um aus der mitgeführten Karte ein Gedächtnis aufzufrischen - ein Gedächtnis, dass immer auch die Himmelsrichtung beinhaltete.
Der Radiobericht inspirierte mich jetzt, das Navi GRUNDSÄTZLICH nur noch so eingestellt zu lassen, dass der Norden oben ist. Momentan muss ich mich erst wieder daran gewöhnen, beim bevorstehenden Abbiegen „mitzudenken“. Aber die Navi-Ansage hilft mir da etwas mit.
Vermisst wird höchstens noch die Mitteilung: „ das andere links war gemeint!“
Ich glaube aber ganz fest, meine frühere "Pfadfinder-Orientierung" wieder zu finden.