Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

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Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

Gyuri bácsi
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… trotz oder wegen unterstützendem Navi?

Neulich hörte ich irgendwo im Radio von dem Phänomen, dass die Orientierungsfähigkeit mancher Leute deutlich nachlässt seit in Autos verstärkt (und ständig) Navigationsgeräte Informationen liefern.

Dieser scheinbare Widerspruch ließe sich u.a. dadurch erklären, dass man seine Informationen nicht mehr aus (realen) Straßen-/Landkarten holt, sondern MEIST nur auf die Navi-Darstellung achtet, bei der die aktuelle Fahrtrichtung immer nach oben zeigt und selbst bei räumlicher Darstellung ist die Richtung am Horizont immer wechselnd. Zu einer Orientierung währe aber seit alters her die Himmelsrichtung (z.B. Blick auf den Kompass von tragender Bedeutung.
Kennt ihr noch von früher die Beifahrer*innen die ständig die Straßenkarte drehten?
Ich behaupte mal, wer das tun muss gehört sicher nicht zu jenen, die sich dann auskennen.
Und genau passiert einem, wenn man nur noch auf die sich ständig drehende Karte des Navi achtet.

In Zeiten vor dem Navi, schaute ich immer nur vor Fahrtbeginn in eine Straßenkarte und fuhr dann (besonders mit dem Motorrad) aus der Erinnerung in die gewünschte Himmelsrichtung. Im Auto machte man sich Notizen mit Zwischenzielen die man auf Wegweisern nachlesen konnte … und auf dem Motorrad nutzte man Pausen aus um aus der mitgeführten Karte ein Gedächtnis aufzufrischen - ein Gedächtnis, dass immer auch die Himmelsrichtung beinhaltete.
drehwurm.jpg
Der Radiobericht inspirierte mich jetzt, das Navi GRUNDSÄTZLICH nur noch so eingestellt zu lassen, dass der Norden oben ist. Momentan muss ich mich erst wieder daran gewöhnen, beim bevorstehenden Abbiegen „mitzudenken“. Aber die Navi-Ansage hilft mir da etwas mit.

Vermisst wird höchstens noch die Mitteilung: „ das andere links war gemeint!“ ;)

Ich glaube aber ganz fest, meine frühere "Pfadfinder-Orientierung" wieder zu finden.
Liebe Grüße …
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Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

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Das ist seit Jahren eine Diskussion in meiner Familie, die sehr sauber die Männchen und die Weibchen trennt. Während erstere immer die Karte nordwärts ausrichten, wollen letztere sie immer in Fahrtrichtung haben.

Wir haben dabei festgestellt, dass wir jeweils anders denken. Für meinen Sohn und mich ist es hauptsächlich wichtig zu wissen, wo man sich in der Umgebung befindet, um daraus die ungefähre Zielrichtung ableiten zu können und auch um unsere Ortskenntnis zu verbessern. Meine Töchter und meine Frau interessiert das hingegen gar nicht. Sie wollen einfach nur stumpf den Anweisungen folgen. Und da ist es natürlich erst einmal leichter, die Karte nicht im Kopf drehen zu müssen.

Wobei das ja erstens auch Übungssache ist, und zweitens es ja inzwischen bei den meisten Navis nicht nur die Pfeile auf der Karte gibt, sondern auch zusätzliche Pfeile im Head-Up-Display oder im Instrumentenbrett ohne Karte, die einem ohne Nachdenken sagen, ob es nun nach rechts oder links geht.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

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Hier hat mich die jahrelange Ladestations-Schnitzeljagd deutlich verändert. Ich mag die Navikarte definitiv in Fahrtrichtung haben, weiß aber im Kopf trotzdem relativ genau, wo ich gerade hinfahre und kann mir die Route im Kopf zusammenbasteln. Zumindest in bekannten Regionen oder bei vorher geplanten Strecken.

Ohne die Ladestationen wäre mein Sinn für Geographie und Ortung sicher weit weniger ausgeprägt.

Mit der genordeten Karte würde ich mich schwer tun, weil die Navis unterschiedlich funktionieren. Es gibt Navigationssysteme, die sagen dir bei abbiegender Hauptstraße an, dass du abbiegen sollst. Und es gibt solche die das nicht tun, weil da ein paar Kilometer zuvor gesagt wurde "folgen Sie der Straße". In Fällen wie diesen ist schnelle Reaktionszeit gefragt.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

Jupp78
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Ich stelle jedes Navi als erstes um auf eine Kartenansicht mit fixiertem Norden. Das andere funktioniert schon und man kommt am Ziel an, aber Orientierung entsteht dadurch nicht wirklich. Ich brauche da die Karte vor dem geistigen Auge.

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

Kant-xy
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Wenn ich beim Blick auf den Navi überlegen muß ob ich links oder rechts abbiegen mache ich schon etwas falsch. Als Fahrer gilt meine ganze Aufmerksamkeit der Straße. Der Navi muss das unterstützen und die feste Ausrichtung auf Norden halte ich deshalb für weniger gut. Die Ansage und Spuranzeigen sind natürlich sowieso in Fahrtrichtung.
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Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

Martyn136
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Bei mir ist es eher umgekehrt, ich hab eigentlich schon einen recht guten Orientierungssinn, aber Probleme damit Links und Rechts zu verstehen, da muss ich dann erstmal lange überlegen welche Seite wo ist.

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

Silberreiher
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Das Navi ist ja, wie alle anderen Assistenten auch, nur ein Hilfsmittel. Wer den Kopf abschaltet und sich nur darauf verlässt macht etwas falsch. Sieht man ja ab und an, dass Leute in einen Kanal/Fluss fahren weil das Navi es so wollte.

Durch meine Fahrradtouren usw orientiere ich mich schon nach Straßen, Gebäuden und anderen markanten Punkten. Auf Langstrecke mit Navi schaue ich mir immer in Google Maps die Strecke an und versuche mir die markanten Punkte zu merken. Auch nach Sonnenstand im Zusammenhang mit der Uhrzeit kann man sich grob orientieren.

Mit Navi ist eben die Navigation einfacher geworden. Missen möchte ich es nicht.

In früheren Zeiten mit Frau als Kartenleserin und Navigatorin war es eben stressiger zumal Navigation und Fahrtstrecke ab und an nicht synchron liefen und bei der Meldung "hier abbiegen" ich schon vorbei war und dann die Diskussionen anfingen :)

Also Navi als Unterstützung = Ja, Navi als alleiniges Orientierungsmerkmal = Nein.
Hyundai Ioniq Classic Style
Seat MII electric

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

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Was will ich mit dem Norden? Was sollte das bringen?

Hier mal ein Beispiel:
Unbenannt.JPG
Ich fahre von links nach rechts, zu Punkt 1. Dort sagt mir das Navi, in 20min rechts abbiegen.
Würde man jetzt normal fahren, würde man an der Kreuzung bei Punkt 2 rechts abbiegen.

In Wahrheit fährt man aber Richtung Punkt 3 und nimmt erst dann die Abzweigung nach rechts.
Punkt 4 wäre dann wohl links abbiegen gewesen.

Also ich lasse mir das Navi schon in Fahrtrichtung anzeigen.
Hyundai IONIQ 38kWh seit 18.08.2022
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Amazon Ref Link: https://www.amazon.de/?tag=thomakruegpho-21 (wenn du so oder so bei Amazon einkaufst)

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

Jupp78
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Die Himmelsrichtung zu kennen, gibt mir eine Orientierung. Ich kann die Karte, die das Navi mir anzeigt, schlicht im Hirn abspeichern. Wenn die sich laufend dreht und verändert, dann geht das nicht. Und dann fahre ich nur stupide so, wie das Navi es mir sagt.

Was das Navi erzählt, steht doch aber auf einem anderen Blatt. Das ist sicher nicht immer perfekt, aber in deinem Beispiel würde ich erwarten, dass es am Punkt 1 sagt: In 200m (Meter nicht Minuten?) "links abbiegen und danach rechts abbiegen". Kurz vor Punkt 2 dann, "jetzt links abbiegen, danach rechts abbiegen", direkt danach "jetzt rechts abbiegen" ... so würde es meines jedenfalls sagen. Und so sehe ich das auch auf der Karte.

Re: Schlechte Orientierung bzw. Navi-Drehwurm?

panoptikum
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Ich würde auch eine Wanderkarte in Gehrichtung ausrichten. Am Wanderkompass gibt es dafür ein Visier, damit ich über die Gradwinkelrose die gewünschte Richtung einhalten kann.
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