env20040 hat geschrieben: ↑
Dir ist schon klar, dass Deutschland, ebenso von den Speicherkapazitäten Norwegens, Östererichs und der Schweiz, welche mittels, seit so um die 1920 begonnenen Speicherkraftwerken partizipierte?
Ja, natürlich ist mir das klar, ändert aber nichts an der Aussage. Damals war so etwas auch noch wichtiger als heute, weil man Regelleistung in konventionellen Kraftwerken noch nicht so gut bereitstellen konnte. Es hat schon seinen Grund, warum irgendwann aufgehört wurde, neue zu bauen.
Dass hier im Forum vor so, ich scätze 1,5 Jahren noch getönt wurde " die Norteger sollen doch Speicher dazubauen".
Kann sein, aber nicht von mir. Wobei ich der Meinung bin, dass so etwas nicht vor Ländergrenzen Halt machen sollte. Diese Speicher müssen dort gebaut werden, wo dies zu den günstigsten Kosten umweltverträglich möglich ist. Norwegen hat beim Thema Pumpspeicher sicherlich bessere Voraussetzungen als Deutschland.
Du meinst hoffentlich Speicher, nur einer gewissen Bauform?!
Nein, deine Hoffnung kann ich leider nicht erfüllen. Die Aussagen gelten für jedwede Form.
Diese, meist Pumpspeicherkraftwerke stehen in letzter Zeit nicht einmal ein paar Sekunden vor der Abschaltung..
Natürlich nicht, warum sollte man die abschalten? Sie sind ja vorhanden und man kann damit Geld verdienen.
Deutschland wurde schon mehrfach auf Netzebene aufgefordert mehr betreffend Eigensicherheit zu leisten.........
Von wem? Es gibt viele Wege, die Eigensicherheit zu erhöhen. Dazu braucht man nicht unbedingt Speicher.
Entschuldige bitte, aber das was nun gerade gebaut wird, das hätte vor spätestens 5 JAhren beginnen müssen und, dies war den meinsten "Insidern" klar, nur der müden Regierung Merkel nicht !
Welchen "Insidern" war das klar? Den selbsternannten Hobby-Experten, die schon seit dreißig Jahren im Minutentakt die Netzfrequenz tracken und jedes Jahr erneut genau wissen, dass der Blackout jetzt aber wirklich ganz kurz bevorsteht und alle Energiekonzerne blind und doof sind, nur sie wissen es besser?
Lies einfach mal, was die Wissenschaft während der Regierung Merkel dazu gesagt hat:
- Agora Energiewende 2014: https://static.agora-energiewende.de/fi ... ie_Web.pdf
Aus dem Fazit: "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss nicht auf Stromspeicher warten. In den nächsten 10 bis 20 Jahren kann die benötigte Flexibilität im Stromsystem durch andere Flexibilitätsoptionen (zum Beispiel flexible Kraftwerke, Lastmanagement) günstiger bereitgestellt werden als durch neue Stromspeicher. Erst bei sehr hohen Anteilen von Erneuerbaren Energien werden neue Stromspeicher wirklich benötigt."
- Fraunhofer, 2014: https://www.iee.fraunhofer.de/de/presse ... icher.html
Fazit: »Das Erreichen der Klimaschutzziele ist ohne eine maßgebliche Beteiligung von Speichersystemen nicht möglich. Der Ausbau der erneuerbaren Energien kann aber weiterhin zügig fortgesetzt werden. Bis zu einem Ausbaugrad von etwa 60 Prozent bieten das Lastmanagement, und der Netzausbau im Zusammenhang mit dem Stromaustausch auf europäischer Ebene ausreichend Flexibilität und damit Zeit für eine Etablierung der dann benötigten Speichertechnologien.«
- DIW 2018: https://www.diw.de/de/diw_01.c.591373.d ... itern.html
Fazit: "Stromspeicher sind kein Engpass für die Energiewende."
- Ergebnispapier der Speicherkonferenz 2014: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downlo ... onFile&v=3
"Kurzfristig besteht beim Stromhandel kein zusätzlicher Speicherbedarf. Die hier genannten Flexibilitätsoptionen sind auf absehbare Zeit kostengünstiger als die meisten Speichertechnologien. Auch aktuelle Studien stimmen im Kern darin überein, dass der Bedarf an Speichern zunächst begrenzt ist. Geringere Systemkosten sind durch Speicher erst langfristig bei sehr hohen Anteilen an erneuerbaren Energien zu erwarten."
- BNetzA, 2021: https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... onFile&v=5
"Die Stromspeicherung ist in den letzten Jahren in den Fokus der Diskussionen um den Strommarkt und um die Energiewende gerückt. Die Vorstellung, der volatilen Erzeugung von Strom in Wind- und Solaranlagen müssten Assets zur Seite gestellt werden, deren Funktion darin besteht, solche Schwankungen auszugleichen, ist eingängig und entsprechend weit verbreitet. (...) Im Blick auf die langfristigen Ziele der Dekarbonisierung der Stromversorgung bis 2050 lässt sich erwarten, dass die Frage des zeitlichen Ausgleichs von Erzeugung und Verbrauch eine neue Dynamik entfalten dürfte. Insbesondere die sehr marktnah betriebenen Pumpspeicherkraftwerke werden langfristig einen hohen volkswirtschaftlichen Wert haben und sollten dauerhaft erhalten bleiben. Ob und wann sich allerdings der kontraintuitive und den Bedarf an Speichern begrenzende Trend umkehrt, dass trotz des massiven Zubaus volatiler Erzeugung die Schwankungen des Stromgroßhandelspreises abgenommen haben, ist derzeit nicht abzusehen. (...) Die Bedeutung der Speicherung von Strom ist groß, darf aber hinsichtlich ihres Potenzials nicht überschätzt werden. Das Potenzial von Stromspeichern unterscheidet sich deutlich von dem, was dieser Technologie in
der öffentlichen Diskussion zugetraut wird. Selbst bei Betrachtungen, die alle marktlichen und netztechnischen Fragen außer Acht lassen, zeigen sich diese Grenzen deutlich (...)
Nur mehr Gewinn, Umsatz, Kohle reinschaufeln.
Nicht ausreichend in Infrastruktur investerien oder gar Fördern.
Das nennt man wirtschaften und nicht grundlos Kohle in Dinge investieren, deren Nutzen in keinem Verhältnis zu den Kosten steht.
Natürlich brauchen wir mit zunehmendem Ausbau der EE auch mehr Speichermöglichkeiten. Aber diese müssen sukzessive im Gleichklang mit dem EE-Ausbau geschaffen werden, damit möglichst wenig EE-Strom durch Abregelung verschwendet werden muss. Vorrang muss der EE-Ausbau haben, wir haben immer noch viel zu wenig.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)