Was mich irgendwie verärgert und zugleich auch wundert ist, dass ausgerechnet Greenpeace gegen den E-Antrieb ist.
Yupp, das bringt mich auch auf die Palme. Denn Greenpeace versteht hier nicht, was wirklich Sache ist. Die sehen Autos generell als böse an. Oberflächlich betrachtet mag das stimmen. Aber E-Autos sind doch anders. Hier am Land würde ich für meinen Weg zur Arbeit mit dem Bus ca. 6 Mal (!!) so lange brauchen wie mit meinem Auto. Soll ich jeden Tag 2 Stunden meiner Lebenszeit vergeuden, nur damit es ein Auto weniger gibt?
Das gilt dann wohl für viele Bewohner des ländlichen Raums. Da ist ein Fahrzeug einfach wichtig um damit in die Arbeit zu fahren.
In der Stadt ist die Sache anders. Würde ich in Wien leben - oder München oder .... - hätte ich längst kein Auto mehr, sondern eine Mitgliedschaft bei Car2Go. Und natürlich eine Jahreskarte für U-Bahn und S-Bahn. Autofahren in der Stadt ist mir einfach zu mühsam und stressig und das Parken ohnehin nicht lustig.
E-Autos erhöhen auch eher nicht die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße. Als reines Zweit- (oder Dritt-) Auto sind sie zu teuer. Dagegen ersetzen sie oft einige Verbrenner, die in Familien ohnehin vorhanden sind, wie z.B. bei uns: Wir sind 4 Erwachsene mit Führerschein und haben 4 Fahrzeuge - davon 3 E-Fahrzeuge (2 x Zoe, 1 x Twizy) und für weitere Strecken und für sperrige Sachen einen Seat Altea XL. Der steht aber meistens nur herum. Denn sogar jetzt im Spätherbst fahre ich meistens mit dem Twizy....
Außerdem könnte man mit dem "Vehicle to Grid"-Ansatz die E-Autos als gigantischen Stromspeicher nutzen - was PV- und Windstrom noch zusätzlich fördern würde.
Was ich dagegen - wie Greenpeace - auch ablehne ist das Nutzen der Busspur für E-Fahrzeuge. Denn das behindert den öffentlichen Verkehr und verschlechtert sogar die Akzeptanz der E-Fahrzeuge.
Um E-Fahrzeuge zu fördern, braucht es nur eins: Nein, nicht Geld, sondern moderne Schnellladestationen und zwar viele davon!