toshi hat geschrieben: ↑
die meisten Leute schrecken heutzutage davor zurück, mehr als den halben Restwert in ein 10-15 Jahre altes Auto zu stecken, was quietscht und knarzt und 10 andere Probleme hat.
Zu diesem "Restwert" bekommt man dann aber als Alternative auch nur ähnlich problembehaftete Exemplare und kauft dann ggf. eine Wundertüte. Beim eigenen Wagen weiß man zumindest, woran man ist. Ich habe auch noch in Reparaturen investiert, wo der "Restwert" des Wagens im Wesentlichen der Wert der Tankfüllung war, weil ich wusste, dass ich zum Preis der Reparatur nichts besseres bekommen werde.
dr_big hat geschrieben: ↑
Ich wüsste nicht, dass man einen 15 Jahre alten Verbrenner entsorgen muss, nur weil der Hersteller das ein oder andere Teil nicht mehr anbietet. Bei Batterien ist das aber wieder anders, gebrauchte und genauso alte Batterien verbauen ist sinnlos.
dr_big hat geschrieben: ↑
...bei BEV ist die Batteriedegradation aber vorprogrammiet und lässt sich nicht stoppen. Es werden 100% betroffen sein, das kann ein Autohersteller nicht einfach ignorieren.
Du unterscheidest hierbei offenbar nicht zwischen Nutzungs- und altersbedingter Degradation. Die Zellen, die BMW im i3 verbaut, sind auf eine 30 Jahre lange Nutzungszeit ausgelegt - das entnimmt man zumindest den Specs für die 94er Zellen. Sie werden z.B. auch als Pufferbatterien bei Mobilfunkstationen genutzt, wo zwar eher wenige Zyklen anfallen, es dafür aber um lange Lebenzeit geht.
Wenn also jemand seinen i3 vielleicht nur 6000 km / Jahr fährt, hat er nach 10 Jahren erst 60.000 km runter. Das sind beim 120er dann nur rund 300 Ladezyklen. Wenn er nicht monatelang auf 100% geladen rumsteht und wenn die Zyklen dann auch noch überwiegend mit 11 kW erfolgen (also nur ca. 0,25C), dann wird die Batterie auch nach 10 Jahren noch in einem prima Zustand sein, nach 20 Jahren vielleicht eine gewisse aber noch akzeptable Degradation aufweisen und vielleicht auch 30 Jahre - also ein Fahrzeugleben halten. Da werden dann eher ganz andere Gründe (ein Chip für 50 ct ist nicht mehr aufzutreiben...) zuschlagen.
Solche i3 können dann sicherlich auch nach 10 Jahren noch einen hohen Restwert haben, wenn der Kultstatus ein bisschen mithilft. Wenn jemand in der Zeit hingegen 240.000 km abgerissen hat (also rund 1200 Zyklen), wird die Batterie eher durch Abnutzung gealtert sein. Die Fahrleistung wird aber auch am restlichen Wagen schon deutliche Spuren hinterlassen haben.
Es wird auch einen gewissen Fahrzeugschwund durch Unfälle geben. Der i3 ist aufgrund seines Carbon-Chassis dann recht schnell ein Totalschaden, die Batterie wird dann jedoch häufig noch voll intakt und unbeschadet sein. Ich könnte mir vorstellen, dass das reicht, um den Bedarf an Austausch-Batterien zu decken.
Ich würde mir deshalb keinen Kopf machen. Wem die Reichweite des Wagens heute schon reicht, der wird voraussichtlich noch lange Freude an dem Wagen haben können. Natürlich wird es in 5 oder 10 Jahren BEV mit deutlich höheren Reichweiten geben, aber allein dadurch wird der i3 ja nicht schlechter.