Die Betrachtung eines E-Auto beim CO2-Ausstoß unter Berücksichtigung der Erzeugerkette für den Strom ist bei einem
Autovergleich aus mehreren Gründen falsch und m.E. nur ein Versuch der (Verbrenner-)Autohersteller, ihre bisherige Fertigung beizubehalten:
- Der Hersteller kann nur das Produkt beeinflussen (hier das Auto) - nur die Produkte sollten /können verglichen werden, bspw. mit dem (tatsächlichen) Energieverbrauch. Die Hersteller können die Energiebereitstellung nicht beeinflussen - wohl aber den (Gesamt-)Energieverbrauch ihrer Autos. Genau aus diesem Grund beträgt der CO2-Ausstoß im Betrieb (des Produktes Auto) nach Händlerangabe NULL Gramm CO2 - obwohl natürlich ein Energiebedarf/100km angegeben ist.
- Die Vorketten der Energieerzeugung unterscheiden sich sehr stark von Region zu Region /Land - eine Aussage zum CO2-Ausstoß als Maßstab für die Verbrennung fossiler Ressourcen wäre also regional stark verschieden - ein Autovergleich hinfällig /Sinnlos. Erst recht bei Beachtung der Möglichkeit privater Ladung aus eigener EE-Stromerzeugung ...
- ein Autovergleich, bei dem beim E-Auto die Vorkette (Stromerzeugung) einbezogen wird, beim konventionellen Kfz aber nicht, ist unrecht - eben Äpfel /Birne
Etwas anderes wäre eine
Well-to-Wheel oder gar Umweltbetrachtung! Da muss natürlich die Energiebereitstellung und evtl. sogar der Fertigungsaufwand /Entsorgung mit betrachtet werden! Aber dann sind diese Vergleiche eben nicht an einer "Verbrauch/100km-Angabe" festzumachen, sondern auf eine lange Nutzungs- /Lebensdauer! Genau da liegt der systematische Fehler bei der Angabe zum CO2-Ausstoß bei E-Autos!
Abgesehen davon, dass die Vergleiche dann sinnvollerweise "ab Steckdose" zu messen (!!!) sind und nicht aus einem Wunschprospekt entstammen sollten: Ein
Mercedes-Benz S 500 Plug-in Hybrid mit CO2 im Elektromodus im deutschen Strommix (g/km): 78 und Stromverbrauch im Elektromodus (kWh/100 km): 13,5 ist schlicht eine falsche Angabe, technisch ab Steckdose im Fahrbetrieb m.E. nach nicht möglich bei i.d.R. Schukoladung der Hybride ...
Wenn die (etwa 10% bei Diesel /18% bei Benzin /14% bei Erdgas) Verluste der Vorkette (Tendenz wg. aufwändigerer Förderung steigend, neuere Zahlen leider kaum verfügbar
) bei Verbrennerfahrzeugen einbezogen werden, kann man natürlich die Umwelt(un-)freundlichkeit von Kfz vergleichen. Allerdings sollte dann auch ein reales Nutzungsprofil zu Grunde gelegt werden. Und dieses sieht bei einer Zoe sicher anders aus als bei einem Mercedes-Benz S 500 Plug-in Hybrid ...
Schon aus diesem Grund ist auch der Ansatz des reinen Stromverbrauches willkürlich gewählt, um Hybridautos zu schönen. Schon eine Betrachtung von 100km Fahrstrecke würde die Wertung komplett ändern - ein sicher nicht unabsichtlicher "Fehler", um den Kraftstoffverbrauch der Hybride auszublenden ...