Jake1865 hat geschrieben: ↑
Oldy62 hat geschrieben: ↑
Vielleicht sollte der ein- oder andere nich mal den Spiegel-Artikel im Beitrag 1 lesen.
Hier geht es um die Kosten im privaten Bereich. Was kostet mich mein Stromer, was kostet dich dein Diesel an Energiekosten?
Das restliche Geschurbel ist hier fehl am Platze.
Dem stimme ich zu. Vor allem diese sinnfreie Gelaber übers Stromschnorren etc.
Fakt ist. E-Auto fahren ist z.Z. nicht nur teurer als Diesel fahren, sondern wird immer teuerer.
Maingau, mein billigster Anbieter liegt bei ca.47 Cent die kWh.
Alles über ca. 30 Cent die kWh ist teurer als Diesel zu fahren. Auch wenn die Dieselpreise anziehen. Dann sind es eben ca 35 Cent. Das spielt keine Rolle mehr.
Ionitiy, eine Firma die von deutschen Autoherstellern gegründet wurde verkauft plötzlich seinen Autobahnstrom für schlappe 77 Cent. (ca. 2,5x teuer als Diesel)
Warum wohl?
Hat sich darüber mal jemand Gedanken gemacht?
Das ist der Tod der E-Mobilität. Die Presse wird das ausschlachten.
Dazu kommt noch der Wahnsinn mit den ganzen Apps und Kartenspielchen, um günstige Preise zu bekommen.
So einen komplizierten Schwachsinn macht kein Verbrennerfahrer mit. Der will einfach nur den Stecker einstecken und den Preis zahlen der an der Ladesäule steht. Mit EC- oder Kreditkarte.
Wer Langstrecke fährt, lacht demnächst jeden E-Autofahrer aus, weil dieser nicht nur länger tankt sondern auch so Dumm ist, dafür auch noch mindestens doppelt soviel zu Bezahlen.
"E-Auto? Nein Danke. Ich bin doch nicht blöd."
Das ist die Zukunft. Offensichtlich gewollt von der deutschen Autoindustrie die hinter Ionity steht.
Für mich ist das Fahren zwar noch relativ günstig da ich für 21 Cent die kWh zu Hause Ökoautostrom tanken kann und nur 6x im Jahr an Schnelladern laden muß.
Aber es tut mir Leid das als E-Auto Fan sagen zu müssen:
Ich kann z.Z. nur noch von E-Autos abraten. Es sei denn das Fahrprofil passt, man hat PV-Strom, etc.
Ich würde das nicht so radikal sehen. Ich habe bis heute keine Studie gelesen, in der die Frage beantwortet wurde, wie oft die CCS-Infrastruktur in Anspruch genommen wurde. Bei meiner eigenen Umfrage kam ich auf über 50% die, die Schnellladeinfrastruktur monatlich oder seltener nutzen. Vermutlich ist der Anteil noch höher, wenn man die Personenkreise noch ausrechnet, die nur die kostenlose Infrastruktur bei Kaufland und IKEA nutzen.
Damit bleibt ein Preis von 0,3€ pro Kw am Hausstrom und damit ist der Zweitwagen immer noch deutlich preisgünstiger, als ein Verbrenner, wenn man den elektrischen VW Up! mit seiner Verbrennerschwester vergleicht. Dazu die langfristigen Kostenvorteile, die
@Schnitzel zu Recht aufgezählt hat und aus meiner Sicht darf man auch den Spaßfaktor nicht unterschätzen. So ein E-Auto macht einfach deutlich mehr Spaß.
Nicht ohne Grund sind die Drillinge so gefragt. Wer also doppelt priviligiert ist, zu Hause laden kann und sehr selten (spontan) weiter als 185 km fährt, der wird sich auch ein E-Auto kaufen und damit sparen. Sollte ich wieder dauerhaft ein Fahrzeug benötigen, so wird es, wenn das Leasingangebot stimmt, etwas elektrisches werden, da ich für die Langstrecke, aus Kostengründen, einen Mietwagen bevorzugehen werde und dieser natürlich auch mehr Spaß macht.
Die E-Mobilität kommt nun in eine Phase, wo es langsam in den Massenmarkt übergeht. Waren es vorher Personenkreise, die sich durch das elektrische Fahren Reputation in ihrer sozialen Bubble versprachen oder es als Abenteuer gesehen haben bzw. sich Gedanken um ihre Co2 Bilanz gemacht haben, aber ohne auf das Auto verzichten zu wollen. Für diese Gruppen steht/stand das Geld bzw. der zeitliche Aufwand nicht im Vordergrund. Bei den ersten Bemühungen auf dem Massenmarkt ist das jetzt anders. Da zählen die Kosten, Reichweite und der Komfort.
Bei den Zweitwagen und wer Zuhause laden kann, für die sind die Kosten weiterhin überschaubar, aber wer nicht diesem Profil entspricht, der wird sich hüten ein E-Auto zu erwerben. Wer also Langstrecke fährt, der zahlt drauf und das nicht nur bei den Kosten, sondern auch beim Komfort und bei der Zeit. Gleiches gilt für jeden, der auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist, dem ist es schwer zu erklären, warum er jetzt mehr zahlen soll, mehr Zeit bei der Suche nach der Ladestation verbringen soll und sich den Stress mit blockierten/defekten Ladesäulen und derem Bezahlsystem antun soll. Außer moralischer Überlegenheit fällt mir da als Argument auch wenig ein.
Die Reaktion der Politik könnte jetzt wie folgt erfolgen:
1. Sie tut nicht mehr als jetzt auch und verlangsamt damit den Umstieg auf das elektrische Fahren, aber handelt damit sozial sehr fair. Die einzige andere sozial faire Möglichkeit wäre, wenn die Strompreise sinken werden, wovon ich aber nicht ausgehen werden.
2. Für mich das wahrscheinlichste Szenario ist das zweite. Ich gehe davon aus, dass es in einem Jahr eine schwarz-grüne Bundesregierung geben wird und diese sich für den sozial unfairen Weg entscheiden wird, um die Verkehrswende auf den Weg zu bringen. Es wird eine neue Steuer/Abgabe/Zertifikat auf Treibstoffe geben, die den Preis für das Tanken schmerzhaft erhöht. Gleichzeit wird die Pendlerpauschale oder etwas anderes eingeführt, die die Schichten entlasten, die Einkommenssteuer zahlen. Das Auto wird aber auch von denen genutzt, die keine Einkommenssteuern zahlen. Aber mit diesem Schritt verprellen diese Parteien wenige Wähler, da sie entweder kaum Auto fahren oder diese Steuern am Ende des Jahres wieder bekommen. Das wäre an sich ein guter Punkt, den die SPD aufgreifen könnte und für ihre Zielgruppe werben könnte, aber die laufen den Grünen hinterher und verpassen so die Chance.
Für mich persönlich steht nur fest. Muss ich doch mal langstrecke fahren, wenn der Zug oder das Flugzeug, deutlich teurer ist, dann wird Mittelfristig ein Diesel gemietet. Nur für das kleine Bisschen moralische Überlegenheit, tuckere ich nicht mir 105 km/h ohne Klimaanlage über die Autobahn, um am Ende deutlich früher losfahren zu müssen und dafür auch noch mehr Geld auszugeben bzw. sich den Stress an der Ladestation an tun zu müssen. Schade, dass es so kommen musste.