SkyPower hat geschrieben: ↑
Das ist BWL/steuerlich richtig. Unternehmerisch falsch.
JEDE Investition hat durch die Investition Anfangsverluste.
Eine steile These. Einer Investition steht immer ein Investitionsgut gegenüber. Es ist kein Verlust, wenn man investiert. Ein Verlust wäre es maximal, wenn man viel zu viel für das Investitionsgut bezahlt.
SkyPower hat geschrieben: ↑
Wie sollen in deiner Denkweise Neuentwicklungen beim Kunden bepreist werden? Jeder E-Tron kostet dann 300.000 €? 500.000 €?
Und genau da kommt die Abschreibung ins Spiel. Rechnet man nur die Abschreibungskosten auf das Produkt auf, dann sind die Fahrzeuge bezahlbar. Die Abschreibung ist also genau das richtige unternehmerische Werkzeug für eine Bepreisung.
SkyPower hat geschrieben: ↑
Das würde am Markt nicht funktionieren, nur bei Ionity scheinen keine Unternehmer, sondern Kostenstellenverwalter zu "regieren" und deswegen machen sie sich mit dem Wucher-Preismodell die Auslastung kaputt.
79 ct/kWh ist laut Ionity heute noch nicht kostendeckend. Das heißt, die Kosten inkl. Abschreibungen sind heute noch höher als die Einnahmen. Genau das sehen wir auch bei FastNed. Es regieren also nicht die Kostenstellenverwalter, sonst wäre der Preis noch viel höher.
Der hohe Preis basiert einfach darauf, dass die Konsortiumsmitglieder den Ladepreis individuell subventionieren. Es ist also genau so wie bei Tesla. Das Konsortium baut die Ladeinfrastruktur und bepreis sie für ihre Autos anders als für externe Lader. Okay, bei Tesla gibt es keine externen Lader. Aber abgesehen davon macht es Ionity nicht anders. Selbst der Preis in kWh für die derzeit bekannten Fahrzeuge ähnelt dem von Tesla.
Wende ich also nun das Tesla-Argument für die Konsortiums-Fahrzeuge an, dann lade ich einfach günstiger an Ionity als an den anderen Netzen. Einen hohen Preis kann ich nicht erkennen. Das ist genau dasselbe Argument wie bei den Teslas. Nicht-Tesla Fahrzeuge können zwar derzeit nicht am SuC laden - es wird aber ziemlich sicher nicht so günstig wie für einen Tesla, wenn sie das könnten.
Das andere Fahrzeuge dort zu dem ziemlich sicher immer noch nicht kostendeckenden Preis von 79 ct/kWh laden können ist eher ein Geschenk an diese Fahrer von allen Konsortiums-Mitgliedern, denn eine böse Verhinderungspolitik. Denn vor einer Ionity mit einem CCS-Lader zu stranden ist eine willentliche Entscheidung des Fahrers. Vor einem SuC strandet man ohne Tesla dagegen, egal wieviel man bereit wäre zu zahlen.
Und um den Bogen zum Thema zurück zu spannen: Ionity dürfte dank der ganzen sehr günstig an ihrem Netz ladenden Konsortiums-Fahrzeuge auf absehbare Zeit kein Problem mit der Auslastung bekommen. Denn als zukünftiger Halter eines ID.4 sehe ich kein Grund, warum ich meinem Mitarbeiter nicht vorschreiben sollte bei Ionity zu laden, wenn irgend möglich. Es ist einfach günstiger als an allen anderen HPC. Letztendlich wird unser ID.4 also eher Ionity auslasten als FastNed.