Hier mal ein paar bisher bekannte und gesammelte Informationen.
Aktuell fehlen uns noch die Erfahrungswerte, weil im MEB eine CO2 (R744) Wärmepumpe verwendet wird und diese (soweit mir bekannt) noch in keinem Fahrzeug im Serieneinsatz ist.
Ohne die Wärmepumpe verbaut VW die normale R1234yf Klimaanlage.
Was bekannt ist: R744 ist weder brennbar noch toxisch. R744 funktioniert bei tieferen Temperaturen als das umstrittene R1234yf.
VW schreibt dazu:
Zum Vergleich:Die Wärmepumpe im neuen ID.3 bietet gleich mehrere Vorteile: Das verwendete Kältemittel zur Erzeugung der Heizluft ist klimaneutral. Die Batteriekapazität wird um rund 3 bis 4 kWh/100 km entlastet. Dadurch wird die Reichweite im Winter bei Temperaturen bis -25 °C um bis zu 30 % erhöht. Darüber freuen sich Fahrer und Umwelt.
Beim E-Golf war bei ca. -10°C Schluss. Mit jedem minus Grad wird es auch konstant schlechter.
Weitere hier im Forum gesammelte Grafiken dazu:
Aber: Das andere Kältemittel hat auch Einflüsse auf die Klimaanlage selbst!
Die bekannten Müffel und Scheibenbeschlags-Themen könnten also auch Geschichte sein.In der Klimaanlage wird die Luft gekühlt und weitgehend entfeuchtet. Das entstehende Kondensat wird ins Freie abgeführt. Nach dem Ausschalten verbleiben aber bei heutigen Klimaanlagen circa 0,3 l Wasser im Verdampfernetz. Dort können biologische Prozesse zu Geruchsbelästigungen führen. Auch wurde plötzlicher Scheibenbeschlag beobachtet. Diese Mängel können mit einer R744-Klimaanlage vermieden werden, da deren Verdampfer vollständig neu gestaltet wird.
R744 hat aber auch beim Kühlen nicht identische Eigenschaften. Hier wurde mal ein früher Prototyp getestet: Es ist also gut möglich, dass man auch bei wärmeren Temperaturen einen Reichweiten Vorteil hat, wenn man die CO2 Wärmepumpe wählt, weil dann das andere Kühlmittel zum Einsatz kommt.
Hier der zugehörige alte Test dazu vom Umwelt Bundesamt:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... nlagen.pdf
Ausserdem:
GWP (global warming potential), Treibhauspotential von Kältemitteln:
R1234yf: 4
R744: 1
Und:
Stand das Kältemittel R1234yf vor allem bislang wegen seiner gefährlichen Verbrennungsprodukte am Pranger, gerät es nun erneut in die Kritik. Seit sich R1234yf in Pkw-Klimaanlagen mehr und mehr verbreitet, werden laut Umweltbundesamt (UBA) immer höhere Konzentrationen der Chemikalie in der Atmosphäre nachgewiesen. Das synthetische Kältemittel entweiche vor allem aus Pkw-Klimaanlagen und zunehmend auch aus stationärer Kälte-Klima-Technik, so die Behörde. Abbauprodukte von R1234yf gelängen über Niederschläge in Gewässer und könnten dort Algen schädigen. Eine Kleine Anfrage vom April an die Bundesregierung bestätigt die Erkenntnisse des UBA.
R1234yf-Abbauprodukt TFA gelangt in Gewässer:
Was Trifluoressigsäure (TFA) so problematisch macht, ist dessen extreme Wasserlöslichkeit, Algengiftigkeit und Persistenz. Die Säure wird mit den Niederschlägen in die Gewässer eingetragen. TFA soll laut UBA in gewissem Umfang zur Versauerung von Gewässern beitragen. Mit den üblichen Reinigungsmethoden der Wasserwerke wie Ozonierung und Aktivkohleadsorption sei TFA aus dem Wasser nicht effektiv entfernbar.
Mehr dazu hier:Als Alternative zu synthetischen Kältemitteln, wie das derzeit flächendeckend eingesetzte R1234yf, bietet sich R744 an, also Kohlendioxid (CO2). "CO2 weist gegenüber herkömmlichen Kältemitteln vielfältige Vorteile auf, wie weltweite Verfügbarkeit, keine Umweltbelastung beim Austreten in die Atmosphäre, ein chemisch inertes Verhalten sowie die Realisierung einer hohen volumetrischen Kälteleistung der Kälteanlage"
https://www.springerprofessional.de/bet ... k/17084830
Dazu kommen noch die hohen Preise für R1234yf. Finde gerade keine Zahlen dazu, aber R744 müsste deutlich günstiger zum nachfüllen sein, da es häufig ein "Abfallprodukt" ist.