Fu Kin Fast hat geschrieben: ↑
Wie schon aus den Reaktionen hier bei goingelectrick zu sehen, sind nicht alle e-Auto-Fahrer so vorausschauend (von vielen noch-nicht-e-Auto-Fahrern reden wir gar nicht erst). Sie meinen offenbar:
wenn das Auto mir erlaubt, bis 100% zu laden, dann mach ich das eben - will mich nicht noch um meinen Akku kuemmern muessen. Immerhin laesst der Hersteller ja bereits oben und unten Puffer, um Schaeden zu vermeiden.
Leider werden sie auch durch fehlende, konfigurierbare Ladegrenzen bei anderen Herstellern in diesem Denken bestaerkt.
Bei allem eigenen Verständnis für die technischen Hintergründe und die Notwendigkeit befürchte ich nur, dass damit die E-Mobilität nicht so richtig aus der Nische rauskommen wird. Die Zeit für solche Kompromisse ist in meinen Augen vorbei, sonst wird das nichts mit dem Umbruch. Anders gesagt: Ich glaube einfach, dass sich hier langfristig nicht die Nutzer anpassen müssen, sondern die Technik.
Heute schon kann man diese "Ladestrategie" vielen nicht zumuten, die ein E-Auto als Erstwagen nutzen und noch Batteriegrößen unter 30 kWh haben.
Neben der technischen Argumentation muss man bei solchen Seiten auch immer die Usability und Nutzerakzeptanz sehen:
Ein BEV-Neueinsteiger macht zunächst die Erfahrung dass er die beworbene Reichweite nur in speziellen Fällen und nur wenige Tage im Jahr erreichen wird.
Ferner soll er unter realistischer, praxisnaher Reichweite den Akku durchschnittlich maximal im Bereich 20-80% bewegen, also mit Puffer nochmal grob die Hälfte der praxisnahen Reichweite. "Langstrecke" fahren zu wollen/müssen, darf nichts Exotisches mehr sein - und das Planen dieses mit entsprechend Vorlauf um den Akku ausnahmsweise auf 100% zu laden auch nicht.
Ich verstehe (menschlich, nicht technisch) dass sich mit zunehmender Verbreitung der E-Mobilität immer weniger daran halten werden.
Da muss, aber kann VW noch so eindringlich drauf hinweisen. Es wird wenig nutzen.
Klar schneiden sich viele Käufer da ins eigene Fleisch und werden merken wie sich der SoH verringert - was sich auf die eigene Nutzung und irgendwann mal auf den Wiederverkaufswert niederschlägt, wenn derartige Protokolle genauso ausgetauscht werden wie früher Wartungshefte.