So, die erste Langstrecke ist nun absolviert
Meine Erfahrungen:
Routenplanung und Geschwindigkeit:
Theorie: Die Routenplaner rechnen ja gern mit 110 km/h. Das ist effizient, und ich komme damit ohne zu Laden bis nach Wien (14% bei Ankunft).
Praxis: 110 km/h ist in Österreich oft nicht optimal, weil man ja selten allein auf der Straße ist. Bei 110 muss man ALLE LKW überholen und wird von ALLEN PKW überholt. Ich will aber im Verkehr mitschwimmen, und möglichst alles den Assistenten überlassen. Da sind 120-130 km/h besser. Alternativ kann man sich auch mit 90 hinter einen LKW hängen. Wenn man nicht gerade eine Familie heimbringen muss kann das ganz entspannend sein.
Erster Ladestop in Ybbs, die Kinder brauchten eine Pause, das Auto hat ca. 12 Min lang Strom bekommen. Hat gut funktioniert, der Ioniq zeigt um die 40-42 kW Ladeleistung an. Ich war positiv überrascht, wie viel Energie man bei so einem kurzen Stopp laden kann (an einem normalen 50 kW Tripple...).
Diese Lademöglichkeit war übrigens schon auf der Autobahn vorbildlich beschildert (neben den üblichen Symbolen für Essen, Tanken... eben auch ein Symbol für die Ladestation).
In Wien wollte ich eigentlich zur 11/22 kW Station in der Donaueschingenstraße 28 navigieren. Dahin hat mich das Navi vom Ioniq aber nicht gebracht, ich bin bei der Millenium City Parkgarage P1 am Handelskai gelandet (einige 100m davor). Warum weiß ich nicht, vielleicht eine Ungenauigkeit bei der Karte oder beim GPS. In der Millenium City Parkgarage P1 gibt es auch eine Wien Energie Ladestation, die war aber seit einigen Monaten (!) bei Goingelectric als defekt gemeldet, und wurde daher in meiner App gar nicht angezeigt. Aber gut, ich wusste nichts vom Defekt, und konnte problemlos laden. Aber nur mit 3,6 kW (11 kW Typ2), sprich trotz knapp 5 Stunden Standzeit habe ich nur 30% vom Akku füllen können - ist natürlich blöd wenn man gerne mit einem vollen Auto zurückfahren möchte.
Was ich für diese Ladung zahlen werde ist mir noch nicht 100% klar, entweder knapp 70ct/kWh (wenn der 11 kW Tarif abgerechnet wird) oder 27ct/kWh wenn der 3,7 kW Tarif abgerechnet wird:
https://www.linzag.at/portal/de/privatk ... /ladekarte#
Erklärt wird das leider nirgends...
Das Parken hat 5 EUR gekostet (3h gratis, 1h um 3 EUR, 1h Abendtarif um 2 EUR).
Bei der Rückfahrt musste ich nun natürlich schon früh zwischenladen, und zwar in St. Pölten bei Smatrics. Diese Station habe ich mir im Ioniq Navi während der Fahrt (Ladestationen auf der Route) gesucht. Und das ist dann ein Glücksspiel, man weiß nicht ob die Station wirklich auf der Route liegt (etwa an einer Raststation) oder ob man (wie in diesem Fall) erst mal einige km in eine Stadt reinfahren muss.
Diese Station war bei einem McDonalds - und wirklich maximal bescheuert positioniert. Am Parkplatz NICHTS, keine Schilder oä. Also zur Ausfahrt/McDrive, und da wieder rausgefahren. Und am Weg raus gibt es eine "Mulde" mit 5 Parkplätzen und einem Smatrics Lader. Da die Kabel IMMER zu kurz sind musste ich umdrehen und rückwärts rein, zum Glück war wenig los, sonst wäre so eine Aktion recht stressig.
Ladeweile: Den Verbrennern beim McDrive bestellen zusehen. Dumm in seiner "Mulde" rumstehen. Wenn der McDonalds wieder mal offen hat kann man auch über mehrere Fahrspuren (Ausfahrt, McDrive...) zum Gebäude gehen, ums Gebäuse rum und dann reingehen. Wer denkt sich soetwas aus??
In St. Valentin dann noch ein 12 Minuten Stopp, kombiniert mit "Baby Service". Auch hier sind die Lademöglichkeiten gut versteckt. Man muss um die weitläufige OMV Tankstelle rumfahren, und wenn man die Suche schon Aufgaben will sieht man an der Rückseite (!) des Tankstellengebäudes im Dunkeln eine Smatrics Station. Da will man eigentlich nicht bleiben, und will auch den Eingang des Shops nicht unbedingt suchen.
Es gibt hier auch Tesla Supercharger (bei denen leuchtet zumindest das Logo, und die haben mich letzendlich auch zur Smatrics Station "geführt". Und Ionity Charger. Noch weiter weg von der Tankstelle.
Warum werden die Ladestationen so positioniert, dass sie 1. möglichst nicht gefunden werden, und man 2. wenn man sie findet möglichst nichts kaufen will (weil man irgendwo weit weg vom Eingang in einer dunklen Ecke steht)?
Wir mussten auch bei einem ASFINAG Rastplatz Pause machen, hätten das Auto problemlos 15 min laden können - wenn es denn dort Ladestationen gäbe. Wie kann man riesige Top moderne Rastplätze planen (alles beleuchtet, saubere Toiletten, Automaten, nette Sitzplätze, sehr viele Parkplätze) ohne eine EINZIGE Ladestation?
Ach ja, ein Problem noch: Wenn man Babys wickeln muss braucht man einen Wickeltisch. Gibts bei den ASFINAG Rastplätzen. Aber da kann ich das Auto nicht laden. Und dort wo ich das Auto laden kann sind Wickeltische (und Toiletten...) eher nicht vorhanden bzw. weit weg. Nun wäre es für Familien aber prima, beides kombinieren zu können.
Und: Ladestationen an der Autobahn MÜSSEN so wie auch Tankstellen beschildert sein. Denn wenn die Kinder nach einer Pause verlangen dann will man ja schon vor dem Abfahren sehen, ob man da das Auto anstecken kann. Ich will ja nicht während der Fahrt mit Apps hantieren.
Falls jemand Tipps hat - jederzeit gerne, ich lerne ja gerade wie man mit dem E-Auto und mit Familie entspannt reisen kann...
lg Thomas