Liebe e-User!
Danke für die offene Diskussion, zu der wir gerne Stellung nehmen wollen, nachdem sich der Rauch etwas gelegt hat.
Herzlichen Dank auch für die konstruktiven Vorschläge, allen voran der Feedback- und Bonusvorschlag von JoDa.
Generell war uns klar, dass wir mit der Einführung des Pricing Trends setzen und auch etwas in die Zukunft blicken. Dazu haben wir im Vorfeld viel recherchiert, beobachtet und mit zukünftigen Marktzahlen verknüpft. Unser Fokus liegt dabei klar im „Aufbau eines flächendeckenden Schnellladenetzes“, als moderne zukunftsorientierte Hotspots für einen e-mobilen Individualverkehr. Verständlicherweise hat man da eine andere Sichtweise als jemand, der sich aufgrund der derzeitig herrschenden e-mobilen Pionierzeit in Österreich weiterhin eine gewohnte (Teil-)Gratisladewelt erwartet.
Wir fokussieren uns auf die Zukunft und auf die Prognose, dass im Jahr 2020 von vielen Experten ein Marktanteil von 3,5 % ePKWs erwartet wird – dies sind fast 40 mal so viele eAutos wie heute. Diese werden neben dem normalem und überwiegendem Homecharging unterwegs gelegentlich schnellladen wollen.
Alles was wir jetzt auflisten betrifft ausschließlich das Schnellladen (größer 22 kW). Für langsames laden (bis 11 kW) gelten durch andere Bedürfnisse auch andere Prinzipien.
Das Schnellladen teurer sein wird als normales AC-Laden auf der Steckdose oder Wallbox wird jedem verständlich sein. Dafür bekommt man auch eine entsprechend andere Gegenleistung. Wir erwarteten nicht, dass all jene, die bisher schnell mal nebenbei gratis bei uns schnellgeladen hatten, dies auch 1:1 zukünftig ebenso machen werden. Wichtig ist uns, dass die eMobilisten zuverlässige und gute Schnelllader vorfinden mit entsprechenden Standards und Supportqualität. Der Preis sollte bei entsprechender Nutzung der Schnelllader unter 40 Cent/kWh machbar sein und damit unter dem fossillen Preis zu liegen kommen. Dazu bitte die Freiminuten mit berücksichtigen.
International hatten wir z.B. im deutlich größeren Markt Norwegen an Erfahrung mitgenommen, dass die Abrechnungssysteme von der Kundenseite betrachtet, vor allem einfach sein müssen. Der Marktführer in Norwegen stellt zum Beispiel um einen Pauschalbetrag von ca. 8 Euro eine Schnellladung zur Verfügung. Ebenso zeigt sich als unbedingtes must have, dass die Stationen nicht unnötig lange besetzt bleiben dürfen. Es braucht einen Mechanismus, der die User ermutigt, den Ladepunkt nach dem Hauptteil der Schnellladung wieder frei zu geben.
Warum Zeit statt Kilowattstunden (kWh):
Gleichstrom (DC) als Ladestrom, wie bei Chademo und CCS in Anwendung, kann man auf der Abgabeseite (am Stecker zum Auto) nur sehr schwer und mit hohem Aufwand „eichfähig“ messen. Aus unserer Sicht würde man sich z.B. mit den normalen kWh-Angaben am Display der Ladesäule, die empirisch gerechnet sind, gegenüber den Kunden vor allem in einem zukünftigen Massenmarkt auf „rechtliches Glatteis“ begeben.
Außerdem löst kWh-spezifisch abrechnen nicht das Problem der Dauerlader. Wir haben immer wieder an unseren Ladern das Thema, dass jemand an der Schnellladebuchse für 2 bis 8 Stunden hängt und diese blockiert. Würde man zusätzlich eine Strafzeit verrechnen, um das Problem zu minimieren, würde sich das Pricing weiter verkomplizieren und entspräche nicht den Marktbedürfnissen (siehe Norwegen).
Vorauskasse:
Auch die Zahlungsmethode per Vorauskassa hat für den Kunden viele Vorteile. Grundsätzlich gibt es auf der Kundenkarte ein Guthaben, das für Ladevorgänge genutzt werden kann. Durch die automatische Aufladefunktion wenn das Guthaben zur Neige geht, ist gewährleistet, dass man nicht in die Verlegenheit kommt, nicht laden zu können und stromlos liegen zu bleiben. Der Betrag ab wann automatisch aufgeladen wird, kann vom Kunden frei gewählt werden. Die Bezahlung erfolgt bequem über das SEPA-Lastschriftverfahren. Sperrschutz, Kostenschutz und allerlei Dokumentation über Ladevorgänge und Kosten – auch für Smartphone optimiert – runden diese kundenfreundliche Zahlungsmethode ab.
Bonus für Vielfahrer:
Ist in Vorbereitung und soll mit der ersten Abrechnung (Anfang Sept. wird der August abgerechnet) bekannt gegeben werden.
Solltet Ihr noch weitere Fragen haben stehen wir euch gerne zur Verfügung
Liebe Grüße,
Euer ELLA-Team