smarty79 hat geschrieben: ↑
Wie funktioniert denn das ganze jetzt? Kennt sich nicht jeder damit aus. Wird das Federbein als Ganzes verstellt? Oder ändert sich die Spannung der Feder beim Verstellen? Im ersten Falle dürften sich ja gar keine Änderungen im Komfort ergeben.
Du verstellst nur die Federbasis. Also den unteren Auflagepunkt der Feder. Und wenn man den nach unten oder oben dreht, passiert was? Genau, das Fahrzeug geht in dem Maße rauf oder runter, wie man eben verstellt. Das mit einer anderen Vorspannung wäre zwar möglich, aber nur dann wenn das Fahrzeug, bzw die Kolbenstange keine Möglichkeit mehr hätte sich nach oben zu bewegen. Erst dann und nur dann wäre eine Erhöhung der Vorspannung gegeben.
Nimm eine Kugelschreiberfeder und stelle sie auf deinen Finger und bewege den Finger nach oben. Auf dem oberen Ende der Feder liegt die imaginäre Karosserie des Fahrzeugs. Die Kolbenstange des Dämpfers ist in dem Beispiel auch nur imaginär vorhanden. Du erhöhst die Federbasis und somit auch die Karosse die darauf lastet, aber nur solange und in dem Maße wie die Kolbenstange des Dämpfers diesen Hub mitmachen kann. Wenn der Ausfahrhub vollständig erreich ist, dann ist Schluss und dann erst wenn die Karosse nicht mehr weiter nach oben kann würde sich die reale Federvorspannung ändern.
Nochmal anders erklärt- Du hast das Fahrzeug angehoben und hättest am Ende der Verbauten Feder eine Wage die die vorhandenen Kräfte anzeigen würde. Und jetzt würde diese Waage mehr oder weniger anzeigen, je nach dem wie du den Federteller verstellen würdest, weil eben der Dämpfer voll Ausgefahren ist und nichts mehr nachgibt. Würde das Auto eingefedert auf den Rädern stehen, würde die Waage immer gleich anzeigen, egal ob du nach oben oder nach unten drehst. Mit dem hochdrehen des Federtellers drückst du die Karosse nach oben, beim herunter drehen eben das Gegenteil, nach unten, solange bis das Gewinde zu ende ist oder das Fahrzeug auf den Begrenzergummis aufliegt.
Besten Dank für die tolle Erklärung. Dann hat die Tiefe eigentlich keinen Einfluss auf den Fahrkomfort.
Jaein
Zuerst spielt die Kinematik der Federung eine Rolle. Es sind ja immer Hebel die da im Einsatz sind. Und auch je nach dem wie zB ein Querlenlenker steht ändern sich die Hebelverhältnisse. Und somit das Federverhalten.
Zudem spielt der vorhandene Federweg eine Rolle. Schließlich nehme ich auch beim Gewindefahrwerk beim runter drehen immer mehr an Federweg weg, der dann nicht mehr zur Verfügung steht. Man hat eben nur X-cm an Gesamtfederweg zur Verfügung und der ist aufgebraucht wenn der obere Federteller auf den Anschlaggummis aufliegt. Im schlechtesten Falle wenn ein Karosserieteil auf dem Rad oder sonst wo aufliegt.
Und wenn ich zb dem Fahrwerk nur 4 cm Federweg lasse so muss es in diesem Bereich seine Arbeit tun, hier würde es theoretisch eine härtere Feder benötigen, Komfort, Fahrsicherheit usw usw mal völlig außer Acht gelassen.
Der Hersteller, hier KW, baut das Fahrwerk so das es in den vorgegebenen Grenzen der Verstellbarkeit vernünftig seine Arbeit tun kann. Wenn ich Tuningsüchtiger dann eben das Fahrwerk noch weiter herunter drehe als vorgesehen geht mir eben immer mehr der Platz, bzw der Federweg aus. Irgendwo ist halt Schluss. Deswegen gibt es zB bei KW und auch bei H&R Fahrwerke in einer extra tiefen Version, Teilweise sogar mit Tüv Zulassung. Hier sind dann zB die Stoßdämpfer und Federbeingehäuse noch kürzer um eben bei großer Tieferlegung noch Federweg zu generieren. Ich hänge hier mal Bilder von Federbeinen (keine Höhenverstellbaren) an. Gut zu sehen die verschiedenen Längen und auch die verschiedenen Positionen der Federteller. Immer für ein und das gleiche Fahrzeug. Das kurze Federbein Außen legt das Fahrzeug bei gleicher!!! Feder alleine schon 5cm als das lange Schwarze. Deutlich auch zu erkennen die wesentlich kürzeren Gehäuse damit das Fahrzeug auch überhaupt so weit herunter kann ohne aufzuliegen. Die Begrenzergummis sind in diesem Fall natürlich nicht montiert.